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Februar 2012 TimberTower Gmbh Issn 1612-7668 www.timbertower.de

DAS WINDENERGIEMAGAZIN

WAS HABEN HOLZ UND DYNAMIT GEMEINSAM? GREGOR PRASS IM INTERVIEW WINDKRAFT IM WALD FORSTWIRTSCHAFTLICH GENUTZTE WÄLDER SIND OFT IDEALE STANDORTE FÜR WINDKRAFTANLAGEN

Ausgabe 01/12 | Februar 2012 | TimberTower Gmbh | ISSN 1612-7668 | www.timbertower.de

AUF DIE BINDUNG KOMMT ES AN INNOVATIVE KLEBETECHNIKEN IM HOLZBAU

„AUF DIE VERBINDUNG KOMMT ES AN“ Gregor Prass im Interview über dieVorurteile gegenüber Holz


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„WAS HAT HOLZ MIT DYNAMIT GEMEIN“ INTERVIEW Mareistra, se publis, popublique tem vivivili scent. Habus es vent? Num reheme cum obussis.Et Cupiontiae, sena, nonerum quit, me perrri fac tastiaet L. Avocaes horura? Opio pravolt imissed ciis virmandes At for aucerei conullareo, que conste feremus Seite 08


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ESSAY

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AGENDA Mareistra, se publis, popublique tem vivivili scent. Habus es vent? Num reheme cum obussis.Et Cupiontiae, sena, nonerum quit, me perrri fac tastiaet L. Avocaes horura? Opio pravolt imissed ciis virmandes At for aucerei conullareo, que conste feremus Seite 08

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ESSAY Mareistra, se publis, popublique tem vivivili scent. Habus es vent? Num reheme cum obussis.Et Cupiontiae, sena, nonerum quit, me perrri fac tastiaet L. Avocaes horura? Opio pravolt imissed ciis virmandes At for aucerei conullareo, que conste feremus Seite 08


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MAKE OR BUY

Durch die Verschweißung der Folienstöße am Turm wird eine geschlossene Oberfläche hergestellt.

Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15 m und eine Breite von mindestens 1,18 m bis maximal 2,72 m. Eine Plattenstärke von 30 cm sorgt für die nötige Belastbarkeit des Turms. Für einen TimberTower mit einer Höhe von 100 Metern werden ca. 500 m3 Holz verbaut. Dafür werden ungefähr 1.000 Festmeter Holz benötigt, was in etwa 1000 Fichten mit einer Höhe von 30 m entspricht. Hört sich nach einer Menge Holz an? Richtig! Setzt man diese Mengen aber in Relation zum jährlichen Holzaufkommen, entsteht ein ganz anderes Bild. 500 Holztürme würden nur ca. 0,6% des jährlichen Rohholzaufkommens in Deutschland ausmachen. Die untersten Holzelemente werden mit Stahlbetonfundament verschraubt. Die Massivholzplatten untereinander werden durch das Einfügen von Lochblechen miteinander verklebt. Das Verbindungsstück zwischen Holzturm und der Windenergieanlage (WEA) bildet ein Stahlrohradapter in Form eines Zylinders. Die Windkraftanlagen verschiedener Herstellerfirmen bilden mit dem Rotor den oberen Abschluss des

Turmes. Die Befestigung des Adapters erfolgt ebenfalls durch eingeklebte Lochbleche. Der gesamte Holzturm wird vollflächig mit einer Bautextilie versehen, die nach dem Zuschnitt in der Plattenproduktion aufgebracht wird. Nach der Errichtung des Turmes werden die entstehenden Stöße verschweißt. Der Aufstieg zum Turmkopf erfolgt über ein leitergeführtes Aufzugsystem oder über eine Steigleiter. Die Resonanz der 180 Gäste bei der Einweihung war durchweg positiv, viele sahen zum ersten Mal ein Holzbauwerk in dieser Dimension. Noch in diesem Jahr soll ein 100 m hoher Prototyp des Holzturmes mit einer Vensys 77 mit 1,5 Megawatt Leistung und einem Gewicht von 100 Tonnen bei Hannover errichtet werden. 2011 will TimberTower mit renommierten Anlagenherstellern in die Nullserie gehen. Nach der Errichtung des Turmes werden die entstehenden Stöße verschweißt. Der Aufstieg zum Turmkopf erfolgt über ein leitergeführtes Aufzugsystem oder über eine Steigleiter. Die Resonanz der 180 Gäste bei der Einweihung war durchweg positiv, viele sahen zum ersten Mal ein Holzbau-

HOLZ IST GENUG DA Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15 m und eine Breite von mindestens 1,18 m bis maximal 2,72 m. Eine Plattenstärke von 30 cm sorgt für die nötige Belastbarkeit des Turms. Für einen Timber- Tower mit einer Höhe von 100 Metern werden ca. 500 m3 Holz verbaut. Dafür werden ungefähr 1.000 Festmeter Holz benötigt, was in etwa 1000 Fichten mit einer Höhe von 30 m entspricht. Hört sich nach einer Menge Holz an? Richtig! Setzt man diese Mengen aber in Relation zum jährlichen Holzaufkommen, entsteht ein ganz anderes Bild. 500 Holztürme würden nur ca. 0,6% des jährlichen Rohholzaufkommens in Deutschland ausmachen. Die

STRATEGIE UND VISION Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15 m und eine Breite von mindestens 1,18 m bis maximal 2,72 m. Eine Plattenstärke von 30 cm sorgt für die nötige Belastbarkeit des Turms. Für einen TimberTower mit einer Höhe von 100 Metern werden ca. 500 m3 Holz verbaut. Dafür werden ungefähr 1.000 Festmeter Holz benötigt, was

Windkraftanlagen in der Nordsee


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KOMMENTAR

AUF DIE VERBINDUNG KOMMT ES AN Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15 m und eine Breite von mindestens 1,18 m bis maxi3,2 2,1 mal 2,72 m. Eine Plattenstärke von 30 cm sorgt für die nötige Belastbarkeit des 23,6 Turms. Für einen Timber- Tower mit einer Höhe von 100 Metern werden ca. 9,0 500 m3 Holz verbaut. Dafür werden ungefähr 1.000 Festmeter Holz benötigt, was in etwa 1000 Fichten mit einer Höhe von 30 m entspricht. Hört sich nach einer Menge Holz an? Richtig! Setzt man diese Mengen aber in Relation zum jährlichen Holzaufkommen, entsteht ein ganz anderes Bild. 500 Holztürme würden nur ca. 0,6% des jähr-

lichen Rohholzaufkommens in Deutschland ausmachen. Die untersten Holzelemente werden mit Stahlbetonfundament verschraubt. Die Massivholzplatten untereinander werden durch das Einfügen 2,0 von Lochblechen mit6,4 einander verklebt. Das Verbindungsstück zwischen 8,9 Holzturm und der Windenergieanlage (WEA) bildet ein Stahlrohradapter in Form eines Zylinders. Die Wind33,6 kraftanlagen verschiedener Herstellerfirmen bilden mit dem Rotor den oberen Abschluss des Turmes. Die Befestigung des Adapters erfolgt ebenfalls Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15

EIN ERSTES STÜCK ENTSTEHT Die Einzelteile des Turms werden in einer Helixstruktur angeordnet. Die Massivholzplatten haben eine Länge von mindestens 3,75 m bis maximal 15 m und eine Breite von mindestens 1,18 m bis maximal 2,72 m. Eine Plattenstärke von 30 cm sorgt für die nötige Belastbarkeit des Turms. Für einen TimberTower mit einer Höhe von 100 Metern werden ca. 500 m3 Holz verbaut. Dafür werden ungefähr 1.000 Festmeter Holz benötigt, was in etwa 1000 Fichten mit einer Höhe von 30 m entspricht. Hört sich nach einer Menge Holz an? Richtig! Setzt man diese Mengen aber in Relation zum jährlichen Holzaufkommen, entsteht ein ganz anderes Bild. 500 Holztürme würden nur ca. 0,6% des jährli-

chen Rohholzaufkommens in Deutschland ausmachen. Die untersten Holzelemente werden mit Stahlbetonfundament verschraubt. Setzt man diese Mengen aber in Relation zum jährlichen Holzaufkommen, entsteht ein ganz

Die TimberTower GmbH errichtet ihren ersten Testturm

„Gibt es für den Einsatz im Wald einen besseren Rohstoff als Holz?“ Den erneuerbaren Energien und dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe gehört die Zukunft. Darum sieht es, trotz aller Turbulenzen am Holzmarkt, auch künftig gut aus für den Absatz heimischen Holzes und für die nachhaltige Holznutzung. Dass Waldbesitzer mit ihrem Eigentum und den daraus erzeugten Produkten Geld verdienen, dürfte in einem Land mit marktwirtschaftlichen Strukturen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Von der Vorstellung, Holz sei praktisch nichts wert und der Wald primär für andere Dinge als für die Holznutzung bestimmt, muss sich nun auch der Letzte verabschieden. Für manch einen Zeitgenossen ist das ein schmerzhafter Prozess. Die aktuellen Versuche, nachhaltige Forstwirtschaft mit falschen Anschuldigungen bzw. der Forderung nach großflächiger Flächenstilllegung bewusst klein zu halten, sind mehr als durchsichtig.Bereits jetzt ist es in vielen Gegenden Deutschlands nur noch unter Schwierigkeiten möglich, Windkraftanlagen an Land aufzubauen. Die Gegner interessieren sich dabei oft kaum für fundierte Argumente, die für die Anlagen sprechen. Gerade bei Anlagen im Wald ist mit noch größerem Widerstand zu rechnen als im Offenland. Letztlich muss jeder Grundeigentümer für sich entscheiden, ob er in einem geeigneten Gebiet Windkraftanlagen im Wald errichten möchte. Sinnvoll erscheint es allemal, da die Erneuerbaren Energien unterstützt werden und Einnahmen für den Waldbesitzer anfallen. Und gibt es für den Einsatz im

Dr. Christof Oldenburg; Universität München


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„WAS HAT HOLZ MIT DYNAMIT GEMEIN“ Geschäftsführer Gregor Prass im Interview zu den Vorurteilen die gegenüber dem Werkstoff Holz bestehen.

Herr Prass, Sie sind Bauingenieur und haben sich in der Vergangenheit mit der Projektierung von Windkraftanlagentürmen aus Stahl und Beton beschäftigt. Wie sind Sie auf den Werkstoff Holz bzw. Brettschichtholz und Brettsperrholz gestoßen? „Das ist eine lange Geschichte. Am Anfang steht doch die Frage, warum man eigentlich nicht schon längst darauf gekommen ist. Bei einem Turm für eine Windkraftanlage sind Druck und Zugspannungen von ähnlicher Größenordnung. Beton ist also schon auf den ersten Blick nicht der geeignete Werkstoff. Stahl dagegen hat gute Eigenschaften, denn anders als beim Beton ist seine Dauerstandfestigkeit sehr groß. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Beton. Wenn wir zudem davon ausgehen, dass man Stahl „leicht“ - allerdings unter Zuhilfenahme von viel Energie – in fast jede Form bringen kann, ist die spezifische Dauerstandfestigkeit von Stahl fast so gut, wie die von Holz. Aber aufgrund der Ermüdung und Frequenz liegt die Spannungsauslastung im Stahl bei manchen Türmen bei fast 50%. Es gibt Anlagenhersteller, die für alle Windklassen die gleichen Türme wählen müssen, da das Frequenzverhalten sie dazu zwingt. Sie müssen also an schwachwindigen Standorten die gleichen Türme verwenden wie an starkwindigen – das missfällt und zeigt auf, dass der bislang gewählte Weg vielleicht nicht immer der beste war. Also fing ich an, mir über das Material Gedanken zu machen. In den letzten sechs Jahren haben wir viel über Holz gelernt und sind nun in der Lage, Holz im Hinblick auf Dynamik und Ermüdung zu erfassen. Eine direkte Übertragung aus den Parametern aus dem Stahlbereich führte hier nämlich zu keinen Ergebnissen. Insbesondere sind im Stahlbereich zeitveränderliche Parameter wie E-Modul, Dämpfung, Feuchtegehalt und Massenverteilung unbekannt. Das Holz verhält sich zwar ganz anders als Stahl, aber deutlich besser. In unserer Entwicklung haben wir lange Zeit mit einem Fach-

werkturm gearbeitet, mit dem sich jedoch viele Probleme von Stahlrohrtürmen nicht lösen ließen. Dann kamen wir auf den Hohlkörper, bestehend aus einer Art Brettsperrholz – eigentlich nicht weit entfernt von dem Material, das man landläufig als Brettsperrholz bezeichnet – aber eben doch ein bisschen anders als die bisher zugelassenen Brettsperrhölzer. Etwas Know-how haben wir als TimberTower GmbH da auch einbringen dürfen.“ Was sind denn nun die besonderen Vorteile des Holzes als Werkstoff für Windkraftanlagentürme im Gegensatz zu Stahl und Stahlbeton? „Da fallen einem natürlich genau die ein, die entgegengesetzt zur vorherrschenden Meinung sind, angefangen bei der Dauerhaftigkeit unseres Turms. Dann der Brandschutz: ein derartig „gutmütiges“ Material wie Holz ist im Stahlbau gänzlich unbekannt. Wir sind ohne Weiteres in der Lage, im Brandfall selbst nach zwei Stunden noch eine ausreichende Standfestigkeit nachzuweisen. Wer diesen Maßstab an ein Stahlbauwerk anlegt, wird mit einer Heißbemessung seine wahre Freude haben. Hinzu kommt die wunderbare Be- und Verarbeitung. Wenn man sich die Turmeinbauten beim Stahlturm für Windenergieanlagen ansieht, dann fällt auf, dass ein erheblicher Kostenanteil auf kerbfreie Lastaufnahmen für Leitern, Lampen, Kabel usw. entfällt. Von der Vorplanung bis hin zur eingeschränkten Flexibilität bei der Ausstattung eines Turmes und den Kosten für die Verschweißung jedes einzelnen dieser winzigen Teile, die später nur dazu dienen, eine Schraube aufzunehmen – für einen Holzbauer unvorstellbar. Natürlich gibt es bei uns auch Turmeinbauten mit Leitern, Lampen und Kabeln, aber wenn wir einen anderen Ausrüster nehmen oder Veränderungen durchführen wollen, bleiben wir flexibel. Einer unserer Ingenieure hat es mal so ausgedrückt: „Schraube rein – fertig!“ Das klingt zugegebe-


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INTERVIEW

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nermaßen etwas salopp, trifft aber den Kern. Auch in der Flexibilität der Ausführung ist Holz unschlagbar. Weitere Vorteile sind Kerbverhalten, Ermüdungsfestigkeit, Dämpfungseigenschaften, Dynamik, Festigkeit, Gebrauchstauglichkeit, Widerstand gegen chemische Einflüsse – in der Summe ergibt sich ein Vorteil von Holz gegenüber Stahl und Beton. Wir werden zudem eine Fertigung zeigen, in der wir mit industriellen maschinenbaulichen Technologien den Turm schneller zu einem niedrigeren Preis unter die Windkraftanlage bekommen, als der Stahlturm es schafft. Die CO2-Bilanz beim Bauen und die vielen anderen Aspekte, die ich zusammenfassen möchte mit „Nachhaltigkeit“, machen uns bei TimberTower stolz. Kein Investor gab uns Geld, kein Projektentwickler und kein Anlagenhersteller zeigte auch nur das geringste Interesse an uns – weil wir „grün“ sind. Denn erfahrungsgemäß erwarten alle bei einem so sauberen Produkt wie dem TimberTower, dass es viel teurer ist und damit unwirtschaftlich. Das Gegenteil zu erklären, ist fast ebenso mühsam wie die Vorurteile beim Brandschutz auszuräumen.“

diese Ingenieure. Am Anfang stand ein sehr ausgiebiges Studium von Fachwerkkonstruktionen, von denen wir uns jedoch 6 Monate später verabschiedeten.“ Herr Prass benötigen sie nicht sehr spezielles Holz für Ihre Konstruktion? „Nein, es wird kreuzweise verleimtes Vollholz verwendet. Wichtig ist nur, dass das Rohmaterial für den Turm PEFC zertifiziert ist, d.h. das Holz stammt aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Das verwendete, auch unter dem Begriff Brettsperrholz bekannte, Vollholz besteht aus kreuzweise übereinander gestapelten und verleimten Fichtenholzbrettern einer relativ schlechten Sortierklasse (C 24). Das Holz wird durch den Prozess des Verleimens veredelt und kann von uns verwendet werden. Möglich wäre auch der Einsatz anderer Nadelhölzer wie z.B. Kiefer oder Tanne.“

„DIE SUMME DER TECHNISCHEN VORTEILE BEDINGT DEN WIRTSCHAFTLICHEN VORTEIL – SCHLIESSLICH WERDEN WIR INGENIEURE DOCH ERST UNTER WIRTSCHAFTLICHEM DRUCK SO RICHTIG KREATIV, ODER?“

Herr Prass, in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden zahlreiche hohe Funktürme aus Holz errichtet. Die bis zu 170 Meter hohen Türme hielten jahrzehntelang. Waren diese Türme das Vorbild für Ihre Konstruktionen? „Ich kann mich noch gut an die Anfänge erinnern. In der „Bauen mit Holz“ gab es damals einen Artikel über den Mobilfunkturm Peiting von Holzbau Gröber. Ich baute das System anhand von Sekundärmaterialien und Fotos nach und versuchte, Steifigkeiten und Eigenfrequenzen abzuleiten. Die Ergebnisse waren ganz beachtlich. Dies und die darauf-folgende weiterführende Recherche ergaben neben wichtigen Informationen für den TimberTower eine Frage und eine Erkenntnis: Warum bauen nicht alle – die Mobilfunkhersteller, die Post, das Militär usw. – ihre Sendetürme aus Holz? Holz ist so offensichtlich günstiger, dauerhafer und wirtschaftlicher als Stahl. Die Vorteile eines Holzturms gegenüber einem Stahlturm aus elektromagnetischer Sicht will ich gar nicht erwähnen, damit befassen sich andere. Die Erkenntnis aber, die man auch aus den alten Posttürmen hätte ziehen können, war: Holz ist in der Lage, derartige Aufgaben zu übernehmen! Da ich davon ausging, dass die Ingenieure, die derartige Aufgaben lösen, sehr gut ausgebildet sind und zudem umfangreiche Materialkenntnisse haben, vertraute ich auf

Die meisten Menschen denken bei Holz an einen Werkstoff, der unter zu großer Belastung bricht. Kann Holz denn überhaupt das Gewicht einer Windkraftanlage tragen? „Ja natürlich, unser Turm wurde von der Zertifizierungsabteilung des TÜV Nord, einem international tätigen akkreditierten Institut, das sich mit der Prüfung von Windkraftanlagen beschäftigt, geprüft. Zu dieser Prüfung gehören unter anderem die Prüfung des Fundamentes, des Turmes und der Rechenansätze der Belastungen. Nach einer mehrmonatigen Prüfung der vorgelegten Berechnungen und Unterlagen hat der Turm eine Typenprüfung und eine Zertifizierung erhalten. Holz hat eine höhere spezifische Festigkeit bezogen auf das Gewicht als Stahl. Dies kann man z.B. in den Schneider Bautabellen nachlesen. Im Ergebnis weist der geprüfte Turm ein deutlich geringeres Gewicht auf als der vergleichbare Stahlturm.“ Wie sieht es im Brandfall aus, brennt der Turm nicht ab? „Ja, der Turm brennt ab, aber das Risiko für den Totalverlust der Anlage ist viel geringer als bei Stahlkonstruktionen. Das Feuer wird durch die Asche gelöscht und die Festigkeit des Restmaterials bleibt erhalten. Bei Stahl hingegen geht die Festigkeit bei Hitzeeinwirkung sofort verloren. Weiterhin kann man die Feuerfestigkeit eines Stahlträgers (diese kann auch 0 sein) nicht durch die rein äußerli-


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che Betrachtung beurteilen, hier muss immer seine Belastung im Gebäude berücksichtigt werden. Für den Holzquerschnitt des TimberTower hingegen ergibt sich mindestens eine Situation, die der Fachmann F 60 nennt. D.h. dass nach 60 Minuten Feuereinwirkung der Turm immer noch steht und die Gondel trägt. Die Feuerwehr kann in jedem Gebäude so leichter die Gefährdung erkennen und bewerten. Für einen Feuerwehrmann ist es leicht zu erkennen, wie dick der Träger einen Holzbalkendecke ist. Einem Stahlträger hingegen kann man nur sehr schwer ansehen, seit wann er welcher thermischen Belastung ausgesetzt war. Dieses Wissen nutzt die Feuerwehr täglich bei ihrer Arbeit. Das ist aber noch nicht alles, im Falle eines Brandes hat ein TimberTower Vorteile. Die Sanierung ist leicht. Die abgesengten Querschnitte müssen entfernt werden und mit entsprechenden Holzquerschnitten durch Anleimung ertüchtigt werden. Ein Stahlturm ist im Allgemeinen nach einem Brand zu 100 % zerstört. Wir sind uns aber auch durchaus bewusst, dass das Thema Feuer auch immer mit Emotionen behaftet ist. Daher ist der Timber- Tower mit einem baulich nicht notwendigen, aber sinnvollen Brandbekämpfungssystem ausgestattet.“ Erst vor kurzem musste ich meinen Gartenzaun erneuern, weil die Bretter verrottet waren. Jeder weiß doch, dass Holz fault. Ist das kein Problem für den TimberTower? „Holz fault nachdem die Feuchtigkeit über 40% steigt. Darum wird im Holzbau so konstruiert, dass planmäßig nur 20% Holzfeuchte erreicht wird. Konstruktiv werden im TimberTower Holzfeuchten von nicht mehr als 10% erreicht. Das wird dadurch erreicht, dass das Holz des TimberTower im Inneren des Turmes unbehandelt ist. Wie im Dachstuhl eines Hauses ist das Holz hier vor Witterungseinflüssen geschützt und kann durch „natürliches Atmen“ seine Ausgleichsfeuchte regulieren. Ohne jeden chemischen Holzschutz kann Holz in einer derartigen Umgebung bekanntermaßen nahezu unendlich lange bestehen. Die Außenoberfläche des TimberTower ist vor direkten Witterungseinflüssen über die gesamte Nutzungsdauer durch eine aufgeklebte Membran geschützt, so dass keine Feuchtigkeit von außen eindringen kann. Dies wurde durch umfangreiche Großversuche und dementsprechende Gutachten bestätigt.“ Jeder kennt doch das Knarren vom Dachstuhl oder das Aufquellen der Gartenpforte, die sich nach einem Regenschauer nicht mehr schließen lässt, ist dieses „Arbeiten“ denn kein Problem? „Nein für unsere Anwendung absolut nicht. Es ist richtig, Holz arbeitet so stark, dass die Ägypter bereits Holz verwandt haben, um Felsen aus dem Massiv zu sprengen. Dieses Beispiel zeigt allerdings nur zwei Dinge. Erstens „die Ägypter kannten kein Dynamit“

GEORG PRASS GESCHÄFTSFÜHER, TIMBERTOWER GMBH

Mareistra, se publis, popublique tem serum perit. Do, eo aucon sum vivivivivili scent. Habus es vent? Num reheme cum obussis. Et Cupiontiae, sena, nonerum quit, me perrari fac tastiaet L. Avocaes horura? Opio pravolt imissed ciis virmandes At for aucerei conullareo, que conste feremus conem omnit vernius Mareistra, se publis, popublique tem serum perit. Do, eo aucon sum vivivivivili scent. Habus es vent? Num reheme cum obussis. Et Cupiontiae, sena, nonerum quit, me perrari fac tastiaet L. Avocaes horura? Opio pravolt


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Wald und Holz sind in besonderer Weise eng mit der technischen und kulturellen Entwicklung der Menschheit verbunden. Das wichtige Ökosystem Wald ist eine unverzichtbare Grundlage, Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Darüberhinaus liefert der Wald nachhaltig den zukunftsfähigen Roh, Bau, Werkstoff und Energieträger Holz.


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GREGOR PRASS

HOLZ IST GENUG DA „Türme für Windkraftanlagen aus Holz? Jetzt muss also der Wald dran glauben“. Eine Befürchtung, die auf den ersten Blick berechtigt scheint, aber ist es wirklich so?

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ald und Holz sind in besonderer Weise eng mit der technischen und kulturellen Entwicklung der Menschheit verbunden. Das wichtige Ökosystem Wald ist eine unverzichtbare Grundlage, Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Darüber hinaus liefert der Wald nachhaltig den zukunftsfähigen Roh-, Bau-, Werkstoff und Energieträger Holz. Kaum jemand nimmt zur Kenntnis, dass aktuell in der Windkraftbranche mehr Stahl verbaut wird als im Schiffbau. Diese Situation wird auch auf absehbare Zeit so bleiben, da bei prognostizierten jährlichen Wachstumsraten der Windenergiebranche von etwa 20 bis 30% der Stahlverbrauch weiter steigen wird. Ein Szenario, welches nicht zwangsläufig eintreten muss, denn zumindest auf der Holz-Rohstoffseite gibt es genug Potential. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden. Allein in Deutschland wachsen jedes Jahr pro Hektar Waldfläche durchschnittlich mehr als zwölf Kubikmeter Holz nach. In den alten Bundesländern sind es laut Bundeswaldinventur pro Jahr mehr als 95 Millionen Kubikmeter. In ganz Deutschland kann also von einem jährlichen Holzzuwachs von mehr als 120 Millionen Kubikmetern ausgegangen werden. Das entspricht pro Sekunde einem Holzwürfel von ca. 1,56 Meter Kantenlänge. Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar ein Anstieg auf mehr als jährlich 81 Millionen Kubikmeter. Doch wird dieses nachhaltig nutzbare Rohholzaufkommen nicht ausgeschöpft: derzeit werden in Deutschland jährlich rund 55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Rechnet man Rest- und Brennholz sowie Koppelprodukte hinzu, ergibt sich ein geschätztes Holzaufkommen aus dem Wald von ca. 64 Millionen Kubikmetern jährlich. Es könnte also noch wesentlich mehr


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Preisentwicklung Nadelholzlamelle in Prozent Quelle: Holzkurier-Markterhebung 2010

Marktanteile Windturbinenbauer 2009 Quelle: Holzkurier-Markterhebung 2010

2,0

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23,6

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Sinovel Enercon Goldwind Siemens Gamesa Suzlon

Holz genutzt werden, ohne den Grundsatz der Nachhaltigkeit zu verletzen. Diese Situation trifft auch auf Nordamerika und Skandinavien zu. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden. Allein in Deutschland wachsen jedes Jahr pro Hektar Waldfläche durchschnittlich mehr als zwölf Kubikmeter Holz nach. In den alten Bundesländern sind es laut Bundeswaldinventur pro Jahr mehr als 95 Millionen Kubikmeter.

WINDKRAFT IM WALD Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar ein Anstieg auf mehr als jährlich 81 Millionen Kubikmeter. Doch wird dieses nachhaltig nutzbare Rohholzaufkommen nicht ausgeschöpft: derzeit werden in Deutschland jährlich rund 55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Rechnet man Rest- und Brennholz sowie Koppelprodukte hinzu, ergibt sich ein geschätztes Holzaufkommen aus dem Wald von ca. 64 Millionen Kubikmetern jährlich. Es könnte also noch wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne den Grundsatz der Nachhaltigkeit zu verletzen. Diese Situation trifft auch auf Nordamerika und Skandinavien zu. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden. Allein in Deutschland wachsen jedes Jahr pro Hektar Waldfläche durchschnittlich mehr als zwölf Kubikmeter Holz nach. In den alten Bundesländern sind

14,1

13,4

Vestas GE Energy

2,1

2002

2003

2004

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9,3

9,2

1,9

13,0

17,9

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es laut Bundeswaldinventur pro Jahr mehr als 95 Millionen Kubikmeter. In ganz Deutschland kann also von einem jährlichen Holzzuwachs von mehr als 120 Millionen Kubikmetern ausgegangen werden. Das entspricht pro Sekunde einem Holzwürfel von ca. 1,56 Meter Kantenlänge. Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar ein Anstieg auf mehr als jährlich 81 Millionen Kubikmeter. Doch wird dieses nachhaltig nutzbare Rohholzaufkommen nicht ausgeschöpft: derzeit werden in Deutschland jährlich rund 55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Rechnet man Rest- und Brennholz sowie Koppelprodukte hinzu, ergibt sich ein geschätztes Holzaufkommen aus dem Wald von ca. 64 Millionen Kubikmetern jährlich. Es könnte also noch wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne den Grundsatz der Nachhaltigkeit zu verletzen. Diese Situation trifft auch auf Nordamerika und Skandinavien zu. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden. Allein in Deutschland wachsen jedes Jahr pro Hektar Waldfläche durchschnittlich mehr als zwölf Kubikmeter Holz nach. In den alten Bundesländern sind es laut Bundeswaldinventur pro Jahr mehr als 95 Millionen Kubikme-


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Holz hat eine höhere spezifische Festigkeit bezogen auf das Gewicht als Stahl. Dies kann man z.B. in den Schneider Bautabellen nachlesen.

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Preisentwicklung Nadelholzlamelle in Prozent Quelle: Holzkurier-Markterhebung 2010

Vestas GE Energy Sinovel

Goldwind Siemens Gamesa Suzlon Dongfang Repower

United

STRATEGIE UND VISION Das entspricht pro Sekunde einem Holzwürfel von ca. 1,56 Meter Kantenlänge. Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikme-

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Enercon

Nordex

ter. In ganz Deutschland kann also von einem jährlichen Holzzuwachs von mehr als 120 Millionen Kubikmetern ausgegangen werden. Das entspricht pro Sekunde einem Holzwürfel von ca. 1,56 Meter Kantenlänge. Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar ein Anstieg auf mehr als jährlich 81 Millionen Kubikmeter. Doch wird dieses nachhaltig nutzbare Rohholzaufkommen nicht ausgeschöpft: derzeit werden in Deutschland jährlich rund 55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Rechnet man Rest- und Brennholz sowie Koppelprodukte hinzu, ergibt sich ein geschätztes Holzaufkommen aus dem Wald von ca. 64 Millionen Kubikmetern jährlich. Es könnte also noch wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne den Grundsatz der Nachhaltigkeit zu verletzen. Diese Situation trifft auch auf Nordamerika und Skandinavien zu. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden.

5,8

Power Minyang

62,0 41,6 62,1 65,7 62,0 69,8 68,1 70,6 89,2

tern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar ein Anstieg auf mehr als jährlich 81 Millionen Kubikmeter. Doch wird dieses nachhaltig nutzbare Rohholzaufkommen nicht ausgeschöpft: derzeit werden in Deutschland jährlich rund 55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Rechnet man Rest- und Brennholz sowie Koppelprodukte hinzu, ergibt sich ein geschätztes Holzaufkommen aus dem Wald von ca. 64 Millionen Kubikmetern jährlich. Es könnte also noch wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne den Grundsatz der Nachhaltigkeit zu verletzen. Diese Situation trifft auch auf Nordamerika und Skandinavien zu. So kann mit der Verwendung des Rohstoffes Holz für den Bau von Türmen für Windkraftanlagen der Stahlverbrauch merklich reduzieren werden. Allein in Deutschland wachsen jedes Jahr pro Hektar Waldfläche durchschnittlich mehr als zwölf Kubikmeter Holz nach. In den alten Bundesländern sind es laut Bundeswaldinventur pro Jahr mehr als 95 Millionen Kubikmeter. In ganz Deutschland kann also von einem jährlichen Holzzuwachs von mehr als 120 Millionen Kubikmetern ausgegangen werden. Das entspricht pro Sekunde einem Holzwürfel von ca. 1,56 Meter Kantenlänge. Das potenzielle Rohholzaufkommen ist niedriger, da nicht der komplette Holzzuwachs auch nutzbar ist. Gründe hierfür sind die Zuwächse bei den jüngeren Bäumen, der Schutzstatus oder die Unzugänglichkeit mancher Waldgebiete. Das potenzielle Rohholzaufkommen in Deutschland liegt bei durchschnittlich 78 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr für die nächsten 40 Jahre. Prognostiziert wird sogar


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