Innerhalb der vorliegenden Arbeit werden mögliche Folgenutzungsoptionen für den Standort des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg erarbeitet. Dies beinhaltet die Aufarbeitung der baulichen Veränderungen im Zeitraum von 1889 bis 1997 sowie dem Vergleich mit der im Jahr 2011 vorliegenden Baustruktur. Auf diese Weise soll eine detaillierte Wiedergabe der aktuellen Gebäudestrukturen erfolgen, welcheAusgangspunkt für weitere Planungen seien könnten. Zudem werden sämtliche Gebäude des Standortes hinsichtlich ihrer historischen Bedeutung und ihres Zustandes bewertet und fotodokumentarisch festgehalten. Weiterhin wird das Nachnutzungspotential des ehemaligen Porzellanwerkes im Bezug zu den Standortfaktoren untersucht.Abschließend erfolgt die Vorstellung einzelner denkbarer Nachnutzungsoptionen des Standortes.
Die Erarbeitung möglicher Nachnutzungsvarianten für das Porzellanwerk Freiberg
Die Erarbeitung möglicher Nachnutzungsvarianten für das Porzellanwerk Freiberg
Bearbeiter: Patrick Wieduwilt
Bachelorarbeit 2012
TU Bergakademie Freiberg, Institut IWTG SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH
Eigenständigkeitserklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Ich erkläre weiterhin, dass ich alles gedanklich, inhaltlich oder wörtlich von anderen (z.B. aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Lexika, Internet usw.) Übernommene als solches kenntlich gemacht, d.h. die jeweilige Herkunft im Text oder in den Anmerkungen belegt habe. Dies gilt gegebenenfalls auch für Tabellen, Skizzen, Zeichnungen, bildliche Darstellungen usw. Ich nehme zur Kenntnis, dass die nachgewiesene Unterlassung der Herkunftsangabe als versuchte Täuschung bzw. als Plagiat („geistiger Diebstahl“) gewertet wird. Unkenntnis der in der Wissenschaft gebräuchlichen Regeln gilt nicht als Entlastung. Ich anerkenne hiermit, dass bei Vorliegen eines Plagiats die Arbeit nicht als selbstständige Leistung gewertet wird mit der Folge, dass 1. mein Anspruch auf einen Leistungsnachweis (auch Teilnahmenachweis) in der Lehrveranstaltung und die Möglichkeit einer Nachbesserung oder Wiederholung der Arbeit entfällt und 2. das gesamte Modul (trotz eventuell bereits erfolgreich absolvierter weiterer Modulteile) als „nicht bestanden“ bewertet wird, falls die betroffene Lehrveranstaltung Teil eines Moduls ist.
Datum
Unterschrift
Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdrucks, der auszugsweisen oder vollständigen fotomechanischen Wiedergabe, der elektronischen Datenspeicherung und das der Ăœbersetzung, sind dem Verfasser, der TU Bergakademie Freiberg und der SAXONIA Standortentwicklungsund -verwaltungsgesellschaft mbH vorbehalten.
Inhalt
Seitenzahl
Einleitung
1
1.1 Heranführung
1
1.2 Lage- und Objektbeschreibung
3
1
2
Historische Aufarbeitung der baulichen Entwicklung des Standortes von 1889 bis 1997
7
2.1 Vorgeschichte der Zentralwäsche
9
2.2 Die Zentralaufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt in Freiberg 2.3 Maschinenanlagen und Produktionsablauf
11 14
2.4 Bauliche Erweiterungen innerhalb der Betriebszeit der Zentralwäsche 2.5 Betrieb der Zentralwäsche zwischen 1913 und 1920
16 18
2.6 Nachnutzung des Trockenpochwerksgebäude zwischen 1921 und 1928
19
2.7 Umbau des Hauptgebäudes zur Flachsverarbeitungsanstalt von 1921 bis 1922
22
2.8 Nachnutzung des ehemaligen Trockenpochwerksgebäudes zwischen 1928 bis 1945
25
2.9 Nachnutzung als Werk II der Firma Max Hildebrand von 1938 bis 1945 2.10 Ausbau des Standortes zum Porzellanwerk Freiberg
27 29
2.10.1 Die 1. Ausbauphase 1945 bis 1950
30
2.10.2 Die 2. Ausbauphase 1950 bis 1960
32
2.10.3 Die 3. Ausbauphase 1960 bis 1963
34
2.10.4 Bauliche Veränderungen zwischen 1963 und 1966
37
2.10.5 Bauliche Veränderungen zwischen 1978 und 1980
39
2.10.6 Bauliche Veränderungen zwischen 1982 und 1987
41
2.11 Nachnutzung von Teilbereichen des Standortes seit 1990
43
2.12 Vergleich der aufgearbeiteten Baustruktur mit den realen Gebäudegrundrissen im Jahr 2011
45
2.12.1
Untergeschoss II
46
2.12.2
Untergeschoss I
48
2.12.3
Erdgeschoss
50
2.12.4
Obergeschosse I bis V
52
3 Bausubstanzbewertung des
4
ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg
54
3.1 Teilbereich 1
56
3.2 Teilbereich 2
59
3.3 Teilbereich 3
63
3.4 Teilbereich 4
65
3.5 Teilbereich 5
72
3.6 Auswertung der Bausubstanz
76
Betrachtung der Standortfaktoren
77
4.1 Planungsrechtliche Voraussetzungen
77
4.2 Verkehrstechnische Erschließung und Naturschutz
79
4.2.1
Himmelfahrtgasse
79
4.2.2
Schachtweg
80
4.2.3
Straße Am Ostbahnhof
80
4.2.4
Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz
80
4.2.5
Gleisanlagen
81
4.3 Technische Erschließung
82
4.3.1
Trinkwasserversorgung
82
4.3.2
Brauchwasserversorgung
83
4.3.3
Niederschlagsentwässerung
84
4.3.4
Abwasserentsorgung
85
4.3.5
Strom- und Gasversorgung
88
4.4 Altlastensituation
89
4.5 Denkmalschutzbetrachtung außerhalb des Porzellanwerkgrundstückes
90
4.6 Auswertung der Standortfaktoren
91
5
Das Nachnutzungspotential des Standortes
94
5.1
94
Ermittlung verschiedener Nachnutzungskategorien
5.2 Gewerbliche Nachnutzung
97
5.3
Kulturelle Nachnutzungsvarianten
101
5.3.1
Museale Nachnutzung
101
5.3.2
Kulturzentrum
103
5.3.3
Nachnutzung als Sportzentrum
106
5.4
Gemischte Form der Nachnutzung
109
5.4.1
Option A
109
5.4.2
Option B
110
5.4.3
Option C
112
6
Zusammenfassung und weitere Ausblicke
113
7
Quellenverzeichnis
115
7.1 Literaturquellen
115
7.2
116
Archivquellen
7.3 sonstige Quellen
119
7.4
121
Abbildungsverzeichnis
7.5 Tabellenverzeichnis
122
7.6
122
Anlagen Teil I: Risszeichnungen Kartenmaterial Nachnutzungszeichnungen (AUTOCAD) mögliche Gestaltungsvorschläge für die Gebäude des Standortes ehemaliges Porzellanwerk Freiberg Teil II: Fotodokumentation des Standorts (separater Band)
1 Einleitung 1.1 Heranführung Das allgemeine Verständnis über Zeugnisse der Industriegeschichte spiegelt sich gegenwärtig häufig unter dem Namen „Städtischer Schandfleck“ wider. Diese Relikte des Industriezeitalters stellen gesonderte Anforderungen an den Umgang und die Folgenutzung dieser Bauwerke dar. Dazu zählen die eigentliche Geschichte des Objektes mit dessen Wechselwirkung auf die kulturelle Entwicklung der Stadt sowie die Beachtung möglicher Einschränkungen durch den Altlastencharakter dieser Objekte. Zudem werden die ungenutzten Bauwerke häufig von unbefugten Personen aufgesucht und stellen deshalb eine gewisse Gefahrenquelle dar. Die mögliche Revitalisierung von Industriebrachen ist das Ziel einer modernen nachhaltigen Städteplanung. Denn diese Industrierelikte sind nicht nur „Schandflecke“ der Industriegeschichte, sie sind vielmehr selbst ein „kulturelles Erbe“. Die Wiedereingliederung von Industriebrachen als Wirtschaftsstandort, eine denkbare Nachnutzung in kultureller Form sowie ein möglicher Abbruch und die anschließende Umwandlung in eine Grünfläche bewirken eine sinnvolle Flächennachnutzung innerhalb der Strukturentwicklung unserer Städte. Dabei sollte die Revitalisierung vorhandener städtebaulicher Ressourcen im Vordergrund stehen. Dieser sinnvolle Umgang mit erschlossenen Flächen verhindert eine städtische „Zersiedlungserscheinung“ sowie den ungehemmten Verbrauch von „Grünflächen“. Der heutige Standort des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg (in der vorliegenden Arbeit als Porzellanwerk, Standort oder Grundstück bezeichnet) ist eines dieser Industrierelikte. Die gegenwärtige Standortstruktur ist im Verlauf der vergangenen 120 Jahre entstanden. Dabei wurde das Grundstück ursprünglich ab 1889 als Zentralwäsche der Grube Himmelfahrt betrieben. Nach der Einstellung des Freiberger Bergbaues 1913 erfolgte ein häufiger Besitzer- und Produktionswechsel bis zur Übernahme des Grundstückes durch das Porzellanwerk Freiberg 1945. Seit Mitte der 1990er Jahre wird der heutige Standort nur noch teilweise nachgenutzt. Die übrigen Gebäude verfallen aufgrund fehlender Nutzung zusehend. Seit dem Besitzerwechsel im Frühjahr 2011 befindet sich das Porzellanwerksgrundstück im Besitz einer lokalen Standortentwicklungsgesellschaft. Die Stadt Freiberg ist zugleich Gesellschafter des Unternehmens. Aus der Steigerung des städtischen Einflussbereiches ergeben sich somit neue Voraussetzungen für die Erarbeitung verschiedener Nachnutzungsoptionen. Der vorhergehende
1
Eigentümer erwarb das Porzellanwerksgrundstück vermutlich aus Spekulationsabsichten und zeigte keine ersichtlichen Maßnahmen oder kein wirkliches Interesse an einer möglichen Folgenutzung des Standortes. In der Literatur ist das Grundstück des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg nur geringfügig erschlossen. Die ausführlichste primäre Quelle spiegelt die Studienarbeit von Frau Stefanie Ullrich „Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Erzwäsche der Himmelfahrtfundgrube“ aus dem Jahr 2010 wider. Der Inhalt dieser Arbeit bezieht sich überwiegend auf die Nutzungsgeschichte des Standortes. In der Sekundärliteratur lassen sich detaillierte Beschreibungen über die ehemalige Zentralwäsche im „Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen auf das Jahr 1890“ finden. Des Weiteren enthält der zweite Band der „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland– Stadt Freiberg“ eine kurze Beschreibung des ehemaligen Porzellanwerkes. Zu dem existiert eine Publikation zum 40-jährigen Bestehen des „VEB Porzellanwerk Freiberg“ als weitere sekundäre Literaturquelle. Innerhalb dieser Arbeit sollen anhand der Aufarbeitung der baulichen Entwicklung des Standortes von 1889 bis 1997 und der Dokumentation des heutigen Zustandes der Gebäude des Grundstückes mögliche Folgenutzungskonzepte erarbeitet werden. Für die Aufarbeitung der baulichen Entwicklung des Grundstückes wurde ein ausführliches Aktenstudium durchgeführt. Neben den nicht katalogisierten Aktenbeständen des Eigentümers wurde für die Erarbeitung der baulichen Entwicklung das Bauaktenarchiv der Stadt Freiberg, das Stadtarchiv Freiberg und das Sächsische Staatsarchiv-Bergarchiv Freiberg aufgesucht. Aus der Studienarbeit von Frau Ullrich konnte zudem entnommen werden, dass im Kreisarchiv keine Akten beziehungsweise Dokumente zum Objekt an der Himmelfahrtsgasse vorhanden sind. Mithilfe der entstandenen Grundrisspläne soll eine ausführliche Dokumentation der Gebäude des Grundstückes in ihrem derzeitigen baulichen Zustand erfolgen. Die daraus entstehenden Ergebnisse enthalten jene Gebäude des Grundstückes, welche für eine mögliche Nachnutzung in Frage kommen könnten. Die detaillierte Aufarbeitung und Bewertung der Standortfaktoren bewirkt eine gründliche Beschreibung des „Gesamtzustandes“ des Grundstückes. Hierfür wurden ausführliche Gespräche mit den zuständigen Mitarbeitern des Eigentümers geführt. Die Ergebnisse dieser Betrachtung ermöglichen eine Kategorisierung denkbarer Nachnutzungsvarianten, welche abschließend näher beschrieben werden.
2
1.2 Lage- und Objektbeschreibung Das Porzellanwerk befindet sich an der Himmelfahrtsgasse 8 in Freiberg/ Sachsen und liegt im Bereich des Davidschachtes am nordöstlichen Stadtrand. Das Gebiet des Davidschachtes umfasst eine Gesamtfläche von circa 24 Hektar. Das Grundstück ist ein Teilbereich des Gewerbegebietes Davidschacht und besitzt eine Fläche von circa 3,5 Hektar. Davon sind etwa 2,1 Hektar (60 Prozent) des Grundstückes mit Gebäuden überbaut.1 Dem betrachteten Objekt ist die Flurstücksnummer 2635/10 (historische Hausnummern 23 oder 33) zugewiesen.2 Die nachfolgende Übersichtsdarstellung dient als Ergänzung der Lagebeschreibung (siehe Abbildung 1). Reiche Zeche Zentralfriedhof Gewerbegebiet Davidschacht Alte Elisabeth Porzellanwerk Vorklärbecken Spülhalde Hammerberg Wohnbebauung Ehrenfriedhof Abrahamschacht ehemaliger Ostbahnhof Stadtzentrum Donatsfriedhof
Abbildung 1: Übersichtskarte zur Lagebeschreibung
1
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seite7. 2 Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde. Betreff: denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Teilabbruchs des Kulturdenkmals Porzellanfabrik Freiberg, Lageplan mit Flurstücksnummer, Freiberg 03.01.2012.
3
Thurmhofschacht
Die ehemaligen Bergwerksanlagen des Davidschachtes schließen sich direkt in nördlicher Richtung an das Grundstück an. Im Gewerbegebiet „Davidschacht“ sind zudem mehrere produzierende Unternehmen angesiedelt. In weiterer Entfernung befindet sich das Lehr- und Besucherbergwerk Reiche Zeche. Im Osten begrenzen der heutige Garagenkomplex auf der Spülhalde Hammerberg, einzelne Wohngebäude und das Vorklärbecken das Grundstück des. Am östlichen Rand des betrachteten Bereiches verläuft die Freiberger Mulde und bildet eine natürliche Eingrenzung des selbigen. Südlich des ehemaligen Porzellanwerkes befindet sich der Abrahamschacht mit gewerblich genutzten Flächen und Wohngebäuden. In weiterer Entfernung schließen sich in dieser Richtung der Ostbahnhof und der Thurmhofschacht an. In westlicher Richtung grenzen unmittelbar der Erzwäscheteich, die Diskothek „Absolom“ und das Kulturdenkmal „Alte Elisabeth“ an das Porzellanwerksgrundstück an. In weiterer Entfernung befinden sich in dieser Richtung der Zentral-, Ehren,- und Donatsfriedhof sowie das Stadtzentrum. Das Porzellanwerk liegt im Vergleich zu den übrigen Objekten des Gewerbegebietes „Davidschacht“ auf einem tieferen Höhenniveau. Aus diesem Grund ist der fünfgeschossige Altbau an der Westseite des Grundstückes das einzige Gebäude des Standortes, welches aus weiterer Entfernung ersichtlich ist. Das Grundstück ist über den Altbau, die Autoverwertung, den Innenhof und über einen Zugang im Bereich der Tunnelofenhallen zugänglich. Die einzelnen Bauwerke des Standortes wurden in Hauptoder Nebengebäude unterteilt. Diese einzelnen Gebäude sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Diese beinhaltet Aussagen über den Denkmalschutz und die aktuelle Nutzung der einzelnen Objekte. Weiterhin werden die Hauptgebäude des Standortes innerhalb der Bausubstanzbewertung (Punkt 3) in fünf Teilbereiche zusammengefasst. Dies soll eine übersichtlichere Betrachtung gewährleisten. Die farbliche Kennzeichnung der Gebäude erfolgt in den nachstehenden Tabellen (siehe Tabelle 1 und 2) entsprechend dieser Teilbereiche. Die Nebengebäude des Standortes, welche nicht zu einem Teilbereich zugeordnet wurden, erhielten eine gesonderte farbliche Kennzeichnung (orange). Diese haben im Hinblick auf ihre Größe oder spezifischen Nutzen (Gebäude 13) keine Relevanz für eine Nachnutzung.
4
Tabelle 1: Tabelle zur Kennzeichnung der Hauptgebäude des Porzellanwerkes Freiberg Hauptgebäude des Standortes Porzellanwerk Bezeichnung
Denkmalschutz
aktuelle Nutzung
1
Altbau
ja
keine
Bruttogebäudefläche Summe aller Geschosse3 ca. 3800m²
2
Zwischenbau
nein
keine
ca. 2100m²
nein
teilweise
ca. 7300m²
ja
keine
ca. 2000m²
nein
keine
ca. 250m²
nein
keine
ca. 1100m²
nein
keine
ca. 280m²
seit 1997
Gebäude
3 4 5 6
Farbe
ehemalige Tunnelofenhallen alte Rohstofflager (Massenmühlenbereich) Kesselhaus ehemaliges Rundofenhaus Überdachung der
7
Verladerampe (Waggoneinhausung)
8
neue Rohstofflager
nein
9
neue Materiallager
nein
10
Fondspritzerei und
nein
Malerei
Auto-
ca. 2200m²
verwertung keine
ca. 700m²
7 4 5
10 15 2
Abbildung 2: Luftbild des Standortes Porzellanwerk Freiberg nach 2004 (Südostansicht)
3
Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seiten 3 bis 7.
5
13 9 8
14 11 6
1 3
Abbildung 3: Luftbild des Standortes Porzellanwerk Freiberg 2004 (Südwestansicht)
Tabelle 2: Tabelle zur Kennzeichnung der Hauptgebäude des Porzellanwerkes Freiberg Nebengebäude des Standortes Porzellanwerk
11
Trafostation
Denkmalschutz nein
12
Gasregelstation
nein
13
Garagenbereich
nein
14
Öllager
nein
keine
ca. 78m²
15
Feuerwehrgebäude
nein
keine
ca. 40m²
Gebäude
Farbe
Bezeichnung
4
aktuelle Nutzung außer Betrieb
Bruttogebäudefläche Summe aller Geschosse4 ca. 150m²
außer Betrieb
ca. 40m²
seit 1997 Autoverwertung
ca.480m²
Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seiten 3 bis 7.
6
12
2 Historische Aufarbeitung der baulichen Entwicklung des Standortes von 1889 bis 1997 In diesem Teilbereich der Arbeit soll die bauliche Entwicklung aller Gebäude des Standortes des ehemaligen Porzellanwerkes an der Himmelfahrtsgasse 8 in Freiberg erfasst werden. Dabei wird der betrachtete geschichtliche Abschnitt auf den Zeitraum zwischen 1889 und 1997 eingegrenzt. Die einzelnen Baumaßnahmen in dieser Zeitspanne sind systematisch zusammengefasst und in gesonderte Bauabschnitte und Phasen eingeteilt worden. Jeder Abschnitt beziehungsweise jeder Phase ist in einer AUTOCAD-Zeichnung mit dazugehöriger Erläuterungstabelle der einzelnen baulichen Veränderungen dargestellt. Als Ausgangspunkt wurde der Baubeginn an der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrtfundgrube gewählt. Den Endpunkt des Zeitraumes stellen die letzten durch Bauakten belegbaren durchgeführten Umbauarbeiten durch die Freiberger Autoverwertung in einigen Teilbereichen des ehemaligen Porzellanwerkes dar. Als Grundlage für die Erarbeitung aller Grundrisse dienten alle für den Standort verfügbaren Akten und Dokumente aus den folgenden Archiven: dem StaatsarchivBergarchiv Freiberg, Stadtarchiv Freiberg sowie dem Bauaktenarchiv Freiberg und vereinzelte Bauakten aus dem Firmenarchiv der SAXONIA Standortentwicklungs- undverwaltungsgesellschaft mbH befinden. Die folgenden Unterscheidungskriterien (siehe Tabelle 3) der verschiedenen Baumaßnahmen erhielten eine spezifische Farbkennzeichnung bei der Digitalisierung. Tabelle 3: Auflistung der verschiedenen Baumaßnahmen mit entsprechender Kennzeichnung
Baumaßnahmen
Aktenbelege
nach Plan (Aktenbelege vorhanden)
vorhanden
nicht nach Plan
nicht vorhanden
Abbrucharbeiten
vorhanden
vermuteter rekonstruierter Geschossverlauf
nicht vorhanden
nicht ausgeführte Arbeiten
vorhanden
schematische Darstellung der Arbeitsmaschinen/ Arbeitsplätze
vorhanden
nicht unterkellerte Bereiche
vorhanden
Zwischendeckenverlauf
vorhanden
7
Farbe
Die Darstellung der Grundrisse des Standortes erfolgte mit dem Programm AUTOCAD im Maßstab 1:1000. Dieses Größenverhältnis ermöglicht die Abbildung aller Gebäude des Standortes auf einer DIN A4 Seite. Zudem wurde bei der Anlegung der Zeichnungen darauf geachtet, dass die einzelnen Geschosse der Gebäude passgenau übereinanderliegen. Neben den angefertigten Grundrisszeichnungen befindet sich eine Tabelle, welche die einzelnen Baumaßnahmen zeitlich und farblich kennzeichnet. Aus dieser detaillierten Aufarbeitung der Veränderungen in der Baustruktur konnten die einzelnen Um- beziehungsweise Ausbaumaßnahmen der jeweiligen Geschosse und Gebäude rekonstruiert und in den „Transparentpapierzeichnungen“ dargestellt werden. In den darauffolgenden „Normalpapierzeichnungen“ sind die nach den Umbauarbeiten erreichten Grundrisse der Geschosse und Gebäude in den angegebenen Jahren abgebildet. In der nachfolgenden Tabelle (siehe Tabelle 4) wurden die einzelnen Nutzungsarten des Standortes zusammengefasst. Es ließen sich keine Unterlagen über Änderungen in den Besitzverhältnissen für den Zeitraum 1932 bis 1936 in den aufgesuchten Archiven finden. Daher erfolgten in dieser Phase vermutlich keine Umbaumaßnahmen am Standort. Tabelle 4: Zusammenfassung der Nutzungsarten des Standortes
Zeitraum
Nutzungsart
1889 bis 1913
Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube Freiberg
1916
Lagergebäude
1916 bis 1920
Zentralwäsche für Wolframerze
1921 bis 1926
Flachsverarbeitungsanstalt
1921 bis 1927
Pappenindustriewerke Muldental
1927 bis 1932
chemische Versuchsanstalt
1932 bis 1936
vermutlich keine Nutzung und keine Umbaumaßnahmen am Standort
1928 bis 1945
Zementwerk
1936 bis 1945
Werkstatt für Präzisionsinstrumente
1945 bis 1996
Porzellanwerk Freiberg
ab 1997
Autoverwertung
8
Der Verfasser verzichtet aus Übersichtsgründen auf die zeichnerische Darstellung des Erzwäscheteiches und der einzelnen Gleisanlagen. Diese Bahnstrecken verbanden seit 1889 den Standort der Zentralwäsche der Grube Himmelfahrt mit der Eisenbahnlinie Freiberg-Halsbrücke beziehungsweise mit dem Ostbahnhof. Gleiches gilt für den Anschluss der ehemaligen Zentralwäsche an die Schmalspuranlage zwischen dem Abraham- und Davidschacht.5 Die erarbeiteten Grundrisse bilden die Grundlage für die Erfassung der gegenwärtig vorliegenden Struktur der einzelnen Baukörper. Hierbei werden die aus den Akten rekonstruierten Geschosse der einzelnen Gebäude mit der im Jahr 2011 vorhandenen Gebäudestruktur verglichen und die resultierenden Veränderungen erfasst. 2.1 Vorgeschichte der Zentralwäsche Der Neubau der zentralen Erzwaschanlage beruhte auf der notwendigen Modernisierung und Zentralisierung des Freiberger Bergbaues am Ende des 19. Jahrhundert. Im Zuge der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und der Abschaffung der Silberwährung verlor das Silber seine Bedeutung als Währungsmittel.6 Dieser Bedeutungsverlust verursachte den starken Rückgang der Silberpreise am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Preise für das Kilogramm Silber betrugen im Jahr 1871 noch 178,62 Mark und fielen bis 1874 auf 149,62 Mark pro Kilogramm Silber. Bis zum Jahr 1909 halbierte sich der Preis für ein Kilogramm Silber (70 Mark pro Kilogramm Silber).7 Um die Wirtschaftlichkeit des Freiberger Bergbaues wieder herzustellen zu können, kaufte das Königreich Sachsen am 1. März 1886 fünf Gruben des Freiberger Revieres, einschließlich der Grube Himmelfahrt.8 Diese Verstaatlichung bewirkte die Zentralisierung der Grubenbetriebe unter der „Oberdirektion der Königlichen Erzbergwerke“. Zu
5
6
7 8
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890 – 1894. Bestand: 40102-2 H2579. Dornbusch, Peter: Über die Entwicklung der Wirtschaft der Stadt Freiberg seit ihren Anfängen. In: Hoffman, Yves Richter, Uwe [Hrsg.]: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg Bd. 2. Dresden/Basel, 2003. Seite 414 bis 415. Kasper, Hanns- Heinz; Wächtler Eberhard: Geschichte der Bergstadt Freiberg. Weimar, 1986. Seite 225 bis 228. Dornbusch, Peter: Über die Entwicklung der Wirtschaft der Stadt Freiberg seit ihren Anfängen. In: Hoffman, Yves Richter, Uwe [Hrsg.]: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg Bd. 2. Dresden/Basel, 2003. Seite 415.
9
den notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zählte die Errichtung einer zentralen Erzaufbereitungsanlage.9 Damit wurden die Transportwege zwischen den Gruben und der Aufbereitungsanlage verringert und es konnte eine Optimierung der Arbeits- und Transportkosten erzielt werden. Weiterhin sollte eine bessere Ausbeute der „ärmeren“ Erze erzielt werden.10 Bis zur Fertigstellung der Zentralwäsche am 1. Oktober 1889 waren vier verschiedene Erzwäschen für die Himmelfahrt Fundgrube in Betrieb.11 Diese wurde je nach Bedarf mit den jeweiligen Erzen der entsprechenden Schächte beliefert.12 In der folgenden Tabelle (siehe Tabelle 5) sind die einzelnen Erzwäschen zusammengestellt. Tabelle 5: Erzwäschen der einzelnen Schächte der Grube Himmelfahrt in Freiberg vor der Inbetriebnahme der neuen Zentralwäsche am 1. Oktober 1889 einzelnen Schächte der Grube Himmelfahrt
dazugehörige Erzwäsche der jeweiligen Schächte
Thurmhofschacht
Thurmhofer Wäsche
Davidschacht
Davidwäsche
Elisabethschacht
Hornmühlerwäsche
Reiche Zeche
Oberneugeschreierwäsche
9
10 11 12
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890 – 1894. Bestand: 40102 Nr. 367. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Zentralwäsche bei Himmelfahrt. 1887 – 1888. Bestand: 40102 Nr. 364. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 65 bis 66. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Zentralwäsche bei Himmelfahrt. 1887 – 1888. Bestand: 40102 Nr. 364.
10
2.2 Die Zentralaufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt in Freiberg Mit den Bauarbeiten der Zentralwäsche wurde am 3. Juli 1888 begonnen.13 Zuvor erfolgte bereits im Mai desselben Jahres der Anschluss des Grundstückes an die bereits vorhandene Schmalspuranlage des Abraham- und Davidschachtes. Die Anbindung der Aufbereitungsanlage an die Bahnlinie Freiberg-Halsbrücke (siehe Anlage 1) erfolgte im März 1889.14 Die Lage der Zentralwäsche wurde bewusst zwischen dem Abraham- und Davidschacht sowie der Reichen Zeche und dem Thurmhofschacht gewählt. Somit konnten die Transportwege der Erze von allen Gruben minimiert werden.15 Die Aufbereitungsanlage bestand aus einem Hauptgebäude mit vier Stockwerken. In diesem befanden sich die Antriebs- und Arbeitsmaschinen. Damit eine stufenweise Bearbeitung der Roherze erfolgen konnte wurde dieser Aufbau bewusst gewählt. Diese Etagenaufteilung konnte im umliegenden Gelände nicht realisiert werden. Weiterhin zählten das Trockenpochwerk, der Erzwäscheteich, Sumpfteiche sowie eine Verladestation für die aufgearbeiteten Erze zur Zentralwäsche.16 Die Aufbereitungsanlagen im Hauptgebäude wurden symmetrisch in zwei gleichartigen Einheiten aufgestellt. Dies ermöglichte die Bearbeitung von Erzen aus verschiedenen Gruben mit unterschiedlichen Rohmassen und Silbergehalten.17 Die Zeichnung des Grundrisses zeigt die Zentralwäsche mit dem Trockenpochwerk zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme mit dem Verlauf und der Aufteilung des Untergeschosses sowie den entsprechenden Arbeitsanlagen. Grundrisszeichnungen für die oberen Geschosse konnten in den entsprechenden Archiven nicht gefunden werden. Für die Verladestation, welche für den Abtransport der aufgearbeiteten Erze installiert wurde, liegen ebenfalls keinen Bauzeichnungen oder Pläne in den entsprechenden Archiven vor. Die Maße und der Verlauf wurden aus dem Lageplan (siehe Anlage 2) des Berichtes über die neue Zentralwäsche der Grube Himmelfahrt aus dem Jahr 1890 entnommen und im entsprechenden Maßstab umgerechnet und rekonstruiert.18 13 14
15 16 17 18
Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 82. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890 – 1894. Bestand: 40102-2 H2579. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 65. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 68 bis 69. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 66, 70 bis 71. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Tafel XIII.
11
In den entsprechenden AUTOCAD-Zeichnungen des Grundrisses der Zentralwäsche sind das Erzmagazin und die Schmiede sowie die Dreherei farblich hervorgehoben. Der Grundrissplan für die Schmiede und die Dreherei (siehe Anlage 3) weist daraufhin, dass es sich um Nebengebäude des Pochwerkhauses handeln könnte. Die exakte Lage dieser Gebäudeteile ist unbekannt.19 Des Weiteren wurde im selbigen Jahr auf dem Areal der Zentralwäsche eine Reparaturwerkstatt angelegt. Der dazu gehörige Rissplan (siehe Anlage 4) gibt die Struktur des Gebäudes wieder, jedoch nicht die genaue Lage. Aus dem Vergleich mit Fotoaufnahmen der alten Zentralwäsche um 1906 wurde diese Reparaturwerkstatt in entsprechender Kennzeichnung an der Nordseite des Hauptgebäudes projiziert.20 Die nachfolgende Fotoaufnahme (siehe Abbildung 4) zeigt die Zentralwäsche aus südwestlicher Richtung. In beschriebener Lage ist ein eingeschossiger Flachbau mit Spitzdach am Hauptgebäude zu erkennen. Die Merkmale des Gebäudes entsprechen denen der Reparaturwerkstatt. Reparaturwerkstatt Im Anhang folgende Risse:
Abbildung 4: Zentralwäsche um 1906 mit Reparaturwerkstatt
19 20
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. 365. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. K3230.
12
Für die Wasserversorgung der Aufbereitungsanlage erfolgte die Anlage des Erzwäscheteiches zwischen 1888 und 1889. Dieser wurde für ein Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmeter Wasser konzipiert und diente als Sammelbecken sowie für den Ausgleich von Zuflussschwankungen. Der Zufluss des Erzwäscheteiches wurde über den Himmelfahrter Aufschlaggraben realisiert. Seit Juni 1889 erfolgte die Zuleitung von Waschwasser aus der „Thurmhofer Wäsche“. Zudem erhielt der Teich einen Überlauf und eine Leitung für die Abführung des überschüssigen Wassers.21 Der Erzwäscheteich wird in den AUTOCAD-Zeichnungen der baulichen Entwicklung nicht aufgeführt, da dieser den möglichen Maßstab für die Abbildung der Zeichnungen zu sehr vergrößert. In einer allgemeinen Übersichtszeichnung ist der Erzwäscheteich dargestellt (siehe Anlage 2). Im damaligen Produktionsablauf wurde das aus dem Teich zugeführte Wasser von einer Pumpe der Betriebsmaschine aufgenommen und auf 23,5 Grad Celsius erwärmt. Einen Teil des so vorgewärmten Wassers nahm die Speisepumpe der Kesselanlage auf. Der übrige Teil wurde über eine Hebepumpe in die zweite Etage des Gebäudes in einen Verteilungsbehälter geleitet. Dieser versorgte die Aufbereitungsanlage mit Spritz- und Spülwasser für die oberen Etagen sowie für weitere Hebearbeiten. Nach einem Arbeitszyklus wurde das Wasser in den Sümpfen geklärt, anschließend in den Sumpf des Pumpenschachtes geleitet und über Rücklaufpumpen den Kreislauf erneut zugeführt.22 Der Antrieb der Arbeitsmaschinen erfolgte über eine zentrale Dampfanlage, welche gleichermaßen in den AUTOCAD-Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Damit wurden der Aufzug für die Roherze, die Hauptmaschinen der Anlage, die Beleuchtungsmaschine, die Anlagen des Trockenpochwerkes sowie die Heizung der gesamten Zentralwäsche angetrieben. Die Kraftübertragung zwischen beiden Gebäuden (Hauptgebäude und Trockenpochwerk) erfolgte über ein Zahnradgetriebe und Riemenscheiben.23
21
22 23
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890- 1894. Bestand: 40102 Nr. 367. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 79. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 80.
13
2.3 Maschinenanlagen und Produktionsablauf Die folgende Tabelle (siehe Tabelle 6) erfasst sämtliche technische Einrichtungen der Zentralwäsche im Jahr 1890.24 Tabelle 6: Maschinenanlagen der Zentralwäsche 1890 Art der Betriebseinrichtung
Anzahl
Steinbrecher
4
große Siebtrommeln
2
Lesebänder
2
Grobwalzenpaare
2
Separationskörper für Übermittelkorn
2
Separationskörper für Mittelkorn
2
Separationskörper für Feinkorn
2
Walzenpaare für Übermittelkorn
2
Walzenpaare für Feinkorn
2
Becherwerke für Walzgut
2
Becherwerke für Pochgut
2
Aufbereitungsingenieur C. Lührig aus
Stempel
30
Dresden
Berggesetzmaschinen
4
Mittelkornsetzmaschinen
14
Feinkornsetzmaschinen
10
einfache Siebtrommeln
4
große Klarwasserpumpe
1
kleine Zentrifugalpumpe
1
Sandbecherwerke
2
Schlammzentrifugalpumpen
2
Klarwasserzentrifugalpumpe
1
Elementmaschinen
8
Kreisförmige Stromsetzmaschine
1
Planherde
14
Firma/Hersteller Aufbereitungsingenieur C. Lührig aus Dresden
Meißner Eisengießerei und MaschinenbauAnstalt
Paschke & Kästner- Eisengießerei
Aufbereitungsingenieur C. Lührig aus Dresden
Paschke & Kästner- Eisengießerei
25
Verbund- Dampfmaschine (mit 110 PS) Dampfkesselanlage26
1
Feodor Siegels Maschinenfabrik
1
L. & C. Steinmüller
24 25
26
Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 79. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Dampfkesselanlage bei der Himmelfahrter Centralwäsche. 1890 – 1891. Bestand: 40102 Nr. 390. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Dampfkesselanlage bei der Himmelfahrter Centralwäsche. 1890 – 1891. Bestand: 40102 Nr. 390.
14
Schematischer Produktionsablauf aus dem Jahr 1890 27 gröberes Erzgestein gelangt in Steinbrecher Anlieferung der Erze mit Grubenzufuhrbahn
Lesejunge trennt Erzgestein von taubem Material
grobe Sortierung durch Verteilung in artspezifische Trichter
Aussortierung von Material mit einem Durchmesser < 30 mm
Durchmesser > 30 mm
9
7
5½
4
Setzmaschinen 3. Siebtrommel Korngrößen (7 ½, 4 mm)
9
Pochwerk
Feinkorn- und Schlammaufbereitung
Siebtrommel
Separierung der 4 Korngrößen (in mm)
12
gröberes Gestein
Walzwerksabteilung
Siebtrommel
16
Durchmesser > 7 ½, 4 mm
1. Walzenpaar 2. Siebtrommel Korngrößen (in mm)
Rohmasse gelangt auf ein bewegliches Spülrost = Schüttelrost
4. Siebtrommel Korngrößen bis 4 mm
Durchmesser > 4 mm
1. Siebtrommel
Erze über Aufzug in die oberste Etage des Hauptgebäudes
4 Trichter Fassungsvermögen 6.000 Kilogramm
gröberes Gestein 2. Walzenpaar
7
Grobkornsetzmaschine Trockenpochwerk im separaten Nebengebäude Planstoßherde
Spitzlutten- und Spitzkastensystem, SpitzluttenStromgerinne
Kreisförmige Stromsetzmaschine
grobe, unergiebigen Bestandteile
Verdichtung auf Stauchsetzmaschine
Sandsümpfe
Planstoßherde
Planstoßherde Schmelzhütte
27
Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seite 66 bis 70.
15
2.4 Bauliche Erweiterungen innerhalb der Betriebszeit der Zentralwäsche Im Jahr 1900 wurde der Kohleschuppen (siehe Anlage 5) am nördlichen Ende des Hauptgebäudes mit einem Anbau ergänzt. Dabei handelt es sich um einen Flachbau mit Verbindungsgang in das Kesselhaus.28 An der Nordwestseite des Hauptgebäudes ist im September 1901 eine Pumpstation (siehe Anlage 6) errichtet worden.29 Diese Maßnahmen könnten im Zusammenhang mit dem Projekt zur Erweiterung der Arbeitsanlagen der Zentralwäsche stehen (siehe Tabelle 7). Die Grundrisspläne sahen einen Anbau an der Ostseite des Hauptgebäudes im Bereich der Setzmaschinen vor. Die geplanten Kapazitätsvergrößerungen dieser Anlagen wurden nicht durchgeführt. Der dazugehörige Riss (siehe Abbildung 5) ist undatiert. Im Bezug zu den durchgeführten Baumaßnahmen ist er zwischen 1900/ 1901 einzuordnen.30
Abbildung 5: Erweiterungsbau geplant 1901
28 29 30
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2647. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2648. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2879.
16
Tabelle 7: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der Zentralwäsche in der Betriebszeit zwischen 1889 und 1920 31 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der Baumaßnahme
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Kohleschuppen
1900
Lagerung
Pumpstation
1901
Energieversorgung
Schmiede und Dreherei
1889
Reparatur
Erzmagazin
1889
Lagerung
Reparaturwerkstatt
1889
Reparatur
Erweiterung Untergeschoss
01 vermutete Erweiterung
31
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2.
17
2.5 Betrieb der Zentralwäsche zwischen 1913 und 1920 Nach einer Verordnung aus dem Jahr 1902 sollte der staatlich betriebene Bergbau bis zum Ende des Jahres 1913 im Königreich Sachsen eingestellt werden. Mittels einer Sondergenehmigung wurde die Weiterführung des Betriebes der Himmelfahrt Fundgrube nach 1913 sowie der Zentralwäsche genehmigt. Die übrigen Freiberger Gruben wurden mit Inkrafttreten der Verordnung endgültig stillgelegt. Aufgrund des Zustandes der Maschinenanlagen und der Gebäude konnte der Betrieb der Zentralwäsche nur für wenige weitere Jahre gewährleistet werden. Ein Gutachten der Oberbergdirektion aus dem Jahre 1910 verweist auf die baulichen Mängel und empfiehlt den Bau einer neuen Aufbereitungsanlage.32 Als Nachnutzungsoptionen der stillgelegten Bergwerksanlagen wurde von der Stadt Freiberg die Ansiedlung von anderen Industriezweigen angestrebt. Dies sollte der Sicherung von Arbeitsplätzen und Staatseinnahmen dienen.33 Nachfolgend pachtete ab dem 16. Februar 1916 das „Königliche Proviantamt Freiberg“ die ehemalige Aufbereitungsanlage. Dabei wurden die Gebäude vermutlich als Lagerräume genutzt. Der Pachtvertrag mit dem „Königlichen Proviantamt Freiberg“ endete am 31. August 1916.34 Anschließend mietete die „Kriegsmetall A. G. Berlin“ das Grundstück. Dabei dienten die Aufbereitungsanlagen der Verarbeitung von Wolframerzen. Der Betrieb erfolgte in denselben zwei getrennten Systemen wie vor 1916. Hierzu wurden die Erze der Grube „Vereinigt Feld“ bei Ehrenfriedersdorf“ im ersten System verarbeitet. Das zweite System bereitete die Erze verschiedener anderer Gruben auf.35 Aus Gründen der Unrentabilität stellte die „Kriegsmetall A. G. Berlin“ den Betrieb der Aufbereitungsanlage am 27. Januar 1920 ein. Im April desselben Jahres erfolgten die Demontage und der Verkauf sämtlicher technischer Einrichtungen an die Firma „Friedrich Krupp A.-G Grusowerk, Magdeburg-Buckau“.36 32
33
34 35
36
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Betriebseinstellung von Himmelfahrt und Himmelfürst. 1910 bis 1913 Bestand: 40102 Nr.112. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861 bis 863. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des Königl. Oberhüttenamtes Freiberg, die Grundstücke und Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1916 bis 1934. Bestand: 40035 Nr. 854. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des königlichen Bergamtes zu Freiberg. Aufbereitungsbetrieb der Kriegsmetall- Aktiengesellschaft im Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1917. Bestand: 40024-10 Nr. 1171. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des königlichen Bergamtes zu Freiberg. Aufbereitungsbetrieb der Kriegsmetall- Aktiengesellschaft im Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1917. Bestand: 40024-10 Nr. 1171.
18
2.6 Nachnutzung des Trockenpochwerksgebäudes zwischen 1921 und 1928 Nach der endgültigen Betriebseinstellung der Aufbereitungsanlage im Januar 1920 bezogen die „Pappenindustriewerke Muldental“ im Januar 1921 das Gebäude des Trockenpochwerkes (siehe Abbildung 6).37 Diese Ansiedlung von neuen gewerblichen Industriezweigen wurde von der Stadt Freiberg und dem Wirtschaftministerium unterstützt.38
Abbildung 6: Umbaumaßnahmen der Pappenindustriewerke Muldental
37 38
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861.
19
Die „Pappenindustriewerke Muldental“ führten folgende Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen am ehemaligen Trockenpochwerksgebäude der Zentralwäsche durch. Die ehemalige Schmiede und Dreherei wurde spätestens am Ende des Jahres 1921 am vermuteten Standort abgebrochen. An dieser Stelle installierten die Pappenindustriewerke 1922 einen Aufzug in das Gebäude. Im Innenraum des Gebäudes erfolgte bereits 1921 der Einbau von Sozialräumen für die Angestellten. Des Weiteren entstanden ein Kohlebunker und eine Endladerampe (siehe Tabelle 8).39 Zudem brachten die Pächter 1921 vermutlich an der Nordseite des Gebäudes eine Drahtseilbahn an.40 Nach der Schließung der Pappenindustriewerke im Juli 1927 wurden die technischen Einrichtungen an die Papierfabrik Großenhain veräußert. Die Drahtseilbahn erwarb der Steinbruchbesitzer Hugo Clausnitzer in Naundorf bei Freiberg. Nachfolgend nutze die „Tausend Chemische Studiengesellschaft e.V.“ das Gebäude im Zeitraum zwischen Mai und Oktober des Jahres 1928. In diesem kurzen Zeitraum sind keine Baumaßnahmen an dem ehemaligen Trockenpochwerk der Zentralwäsche dokumentiert.41
39 40 41
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Blatt 3. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des Königlichen Oberhüttenamtes Freiberg, die Grundstücke und Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1916- 1934. Bestand: 40035 Nr.854. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Seilbahngebäude bei der ehemaligen Zentralwäsche. Bestand: 40035 Nr.855.
20
Tabelle 8: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen am ehemaligen Trockenpochwerksgebäude zwischen 1921 und 1927 42 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der Baumaßnahme
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Kohlebunker
1921
Lagerung
Endladerampe
1921
Produktion
Aufzug
1922
Produktion
Sozialräume
1921
Küche, Meisterstube
Erweiterung Untergeschoss
01
Farbe
abgebrochen
Schmiede und Dreherei
1921
Reparatur
Farbe
vermutete Erweiterung
Drahtseilbahn
1921
Transport
42
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Blatt 3.
21
2.7 Umbau des Hauptgebäudes zur Flachsverarbeitungsanstalt von 1921 bis 1922 Das Hauptgebäude der ehemaligen Zentralaufbereitungsanlage übernahm Johannes Küchenmeister als Pächter ab dem 17. September 1920. Weitere Grubenanlagen des David- und Abrahamschachtes hatte Küchenmeister bereits ab Juli 1916 angemietet. Das Pachtverhältnis war bis auf den 30. Dezember 1930 festgelegt. Aufgrund von Unstimmigkeiten betreffend des Wertes und des Umfanges von Gebäuden und dem Gelände, kam es erst im März 1922 zum Abschluss eines Kaufvertrages unter der Berücksichtigung des besonderen Charakters der Gebäude und deren Erhaltung.43 Die Umgestaltung des Hauptgebäudes wurde vom Architekten Werner Retzlaff entworfen und dabei das Erscheinungsbild der Anlage neu definiert und baulich stark verändert. Der bergbauliche Charakter der Anlage ging dabei verloren. Die Bauarbeiten wurden im Zeitraum zwischen 1921 und 1922 ausgeführt.44 Das Hauptgebäude erhielt eine neue Fassade mit Treppenhaus und ein weiteres Geschoss, zudem eine Dachterrasse und einen Turmaufbau. Die Anlagen der Warmwasserröste wurden im hinteren Teil des Hauptgebäudes installiert.45 Nähere Beschreibungen zu den einzelnen Funktionen der Geschosse liegen in den entsprechenden Akten nicht vor. Weiterhin wurden ein Kohlenbunker, ein Kesselhaus, ein Lagerraum und das Flachslager errichtet. Aus finanziellen Problemen lag der Betrieb der Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister im Februar 1926 zeitweise still. Die endgültige Einstellung erfolgte im selbigen Jahr.46 Nachfolgend pachtete der Verein „Tausend Chemische Studiengesellschaft e.V.“ (später „Chemische Studiengesellschaft“) zwischen Mai 1927 bis 1932 das Gelände. Abgesehen von dem Einbau einer Niederdruck-Dampfheizungsanlage und Elektroöfen sind keine Umbaumaßnahmen aus dieser Zeit am Hauptgebäude bekannt.47 Neben den einzelnen Erweiterungsarbeiten wurden mehrere Gebäude auf dem Standort abgebrochen. Diese sind entsprechend farblich hervorgerufen und in der nachstehenden Tabelle (siehe Tabelle 9) aufgeführt. 43
44 45 46 47
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861.
22
In den nachfolgenden AUTOCAD-Zeichnungen (Umbau zur Flachsverarbeitungsanstalt) sind die einzelnen Geschosse des Hauptgebäudes erstmals durch den Verfasser graphisch differenziert worden. Bearbeitungsgrundlage war dabei der Grundriss der ehemaligen Zentralwäsche aus dem Bericht von Oskar Billharz im Bergmännischen Jahrbuch von 1890. Diese Zeichnung zeigt den Grundriss des Untergeschosses der ehemaligen Zentralwäsche (siehe Abbildung 7).
Abbildung 7: Ausschnitt aus dem Grundriss der Zentralwäsche 1890
Dabei wird der hintere Teil des Hauptgebäudes nicht in zwei getrennte Geschosse aufgeteilt. Alle baulichen Veränderungen der folgenden Grundrisse beziehen sich zuerst auf die Ebene dieses Geschosses (Untergeschoss I). Alle weiteren Geschosse sind auf diesem systematisch aufgebaut. Aufgrund der Differenzierung zwischen ersten und zweiten Untergeschoss wurde der Verlauf des zweiten Untergeschosses aus dem oberen Untergeschoss (UG I) rekonstruiert. Der Grundriss des zweiten Untergeschoss ist daher farblich hervorgerufen. Die nach den visualisierten Umbaumaßnahmen folgenden AUTOCAD-Zeichnungen der Seitenansichten von 1890 und 1922 erläutern diesen Sachverhalt.
23
Tabelle 9: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen während des Ausbaus zur Flachsverarbeitungsanstalt Küchenmeister zwischen 1921 und 1922 48 Geschoss
Nr.
02
Farbe
Art der Baumaßnahme
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Erweiterung
Hauptgebäude
1921
Lager
nicht unterkellert
Hauptgebäude
---
keine
vermutete Erweiterung
Anbau Hauptgebäude
1921
Maschinenanlagen
Anlagen der Warmwasserröste
1922
Erweiterung
gesamte Hauptgebäude
1921 Verwaltung,
Erzmagazin, Pumpstation,
Unterabgebrochen
geschoss
Kohleschuppen, Reparaturwerkstatt, teile des
Produktion
Produktion, 1921
Lagerung
Hauptgebäudes, Klärsümpfe 01 Aufzug, Kohlekelleranbau
1921
nicht ausgeführt
Treppe
---
keine
Anlagen der Warmwasserröste
1922
Produktion
Maschinenhaus
1922
Ausbau
gesamte Hauptgebäude
1922
Produktion
nicht nach Plan
Aufzug, Kohlekelleranbau
1922
Produktion
Ausbau
gesamte Hauptgebäude
1922
Produktion
nicht nach Plan
Aufzug
1922
Produktion
Maschinenanlagen
Erdgeschoss
Obergeschoss
Lagerung
Energieversorgung
00
01 bis 05
48
Transport und
nicht nach Plan
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1.
24
2.8 Nachnutzung des Trockenpochwerksgebäudes zwischen 1928 und 1945 Das Gebäude wurde ab dem 1. Oktober 1928 von Baumeister Kurt Weidlich gemietet und für den Betrieb als Mörtelfabrik umgestaltet.49 Zu den 1928 erfolgten Umbauarbeiten zählte die Anlage von Kalk- und Sandsilos (siehe Tabelle 10).50 Laut Aktenbestand erfolgte im Juli 1930 ein Besitzerwechsel. Daraufhin resultierte die Umbenennung in „Freiberger Mörtel- und Zementfabrik Vydrel Kommandit- Gesellschaft“.51 Das Gebäude des Zementwerkes bestand mindestens bis zum Jahr 1942. Ein Lageplan (siehe Abbildung 8), welcher sich auf das Hauptgebäude im selbigen Jahr bezieht, kennzeichnet das ehemalige Trockenpochwerk als Zementwerk.52 Vermutlich wurde der Betrieb des Werkes zum Ende des Zweiten Weltkrieges eingestellt. Eine vorzeitigere Betriebseinstellung oder Zerstörung des Gebäudes ist in den Akten nicht vermerkt. Die Lage der Silos ist aus den Akten des Stadtarchivs nicht eindeutig ersichtlich und daher in der AUTOCAD-Zeichnung farblich hervorgerufen.
Abbildung 8: Lageplan 1942 mit Zementwerk
49 50 51 52
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Pachtvertrag Weidlich und Klapp (Seilbahngebäude bei der ehemaligen Zentralwäsche). Bestand: 40035 Nr.856. Stadtarchiv Freiberg. Bauakten des Stadtrates Freiberg i. S. über das Haus 6C der Ortsliste Abt. C. Teil der vormaligen Zentralwäsche. Flurstück Nr. 2635f des Flurbuches. Archivsignatur: H35. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des Königlichen Oberhüttenamtes Freiberg. 1916- 1934.Bestand: 40035 Nr.854. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3.
25
Tabelle 10: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen am ehemaligen Trockenpochwerksgebäude zwischen 1928 und 1945 53 Geschoss
Untergeschoss
Nr.
Farbe
Art der Baumaßnahme
Farbe
vermutete Erweiterung
Farbe
abgebrochen
01
Gebäudeteil Kalk- und Sandsilos Drahtseilbahn
Jahr 1928
1928
Nutzung Lagerung und Produktion Transport
53
Stadtarchiv Freiberg. Bauakten des Stadtrates Freiberg i. S. über das Haus 6C der Ortsliste Abt. C. Teil der vormaligen Zentralwäsche. Flurstück Nr. 2635f des Flurbuches. Archivsignatur: H35.
26
2.9 Nachnutzung als Werk II der Firma Max Hildebrand von 1938 bis 1945 Das Grundstück der ehemaligen Zentralwäsche wurde im Juli 1936 von der Firma: „Max Hildebrand Freiberger-Werkstätten für wissenschaftliche Präzisionsinstrumente“ erworben und fortan als „Werk II“ geführt.54 Den Hauptsitz der Firma stellten weiterhin die vorhandenen Werkstätten auf der Hainichener Straße 1 in Freiberg dar. Am selbigen Standort befindet sich der heutige Firmensitz der FPM (Freiberger Präzisionsinstrumente) Holding GmbH. Zu den gefertigten Produkten des „Werk II“ zählten Theodolite, Nivelliere und andere geodätische Instrumente.55 Innerhalb der Kriegszeit (1939 bis 1945) wurden in erster Linie Ausstattungen für die Rüstungsproduktion gefertigt. Dazu zählten Rundblickfernrohre, Streckenzugtafeln, Entfernungsmesser, Panzerzielgeräte sowie Steuereinrichtungen für die V2 Raketen. Für die Fertigung dieser Apparaturen wurden unter anderem Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus den besetzten Gebieten (1942) in Polen, Frankreich und der Sowjetunion eingesetzt.56 Während der Betriebszeit von 1936 bis 1945 wurde das „Werk II“ systematisch ausgebaut (siehe Tabellen 11 und 12). Zu den Erweiterungen im Zeitraum zwischen 1938 und 1945 zählten: das Pförtnerhaus, ein Trafohaus, ein Lagerhaus, eine Tischlerei und Öllager, Luftschutzräume, Galvanische Werkstätten, Sozialräume sowie die Anlegung einer Elektroschweißerei und Fräserei. Weiterhin wurden Baracken für die Zwangsarbeiter errichtet, welche in den dazugehörigen Plänen als russische Zivilarbeiter (siehe Abbildung 8: Lageplan 1942) bezeichnet wurden.57 Das Hauptgebäude erhielt eine Aufstockung für die Schaffung einer Heeresabnahmestelle und Umschulungswerkstatt. Zu diesen Baumaßnahmen liegen keine Bauzeichnungen in den entsprechenden Archiven vor. Der betreffende Teil des Hauptgebäudes wurde in einer späteren AUTOCAD-Zeichnung (siehe Punkt 2.12.4) farblich hervorgerufen.
54
55 56 57
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten der Oberdirektion der staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke, Freiberg in Sachsen. Grundstücke und Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1935 bis 1947.Bestand: 40035 Nr.1404. Stadtarchiv Freiberg. Freiberger Präzisionsmechanik. Firmenchronik 1771 bis 2001. Seiten 2 bis 11. Cziborra, Pascal: KZ Freiberg. Geheime Schwangerschaft. Bielefeld, 2008. Seite 31 bis 38. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1 und B2.
27
Tabelle 11: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der Firma Max Hildebrand zwischen 1938 und 1939 58 Geschoss
Nr.
Farbe Farbe
02
Farbe
Art der
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Trafohaus
1939
Energieversorgung
Hauptgebäude
----
keine
Pförtnerhaus
1938
Verwaltung
Sozialräume
1939
Küche, Speiseraum
Galvanische Werkstätten
1939
Produktion
Elektroschweißerei und Fräserei
1939
Produktion
Umspannstation
1939
Energieversorgung
Tischlereibaracke und Öllager
1939
Luftschutzräume
1939
Klärbecken
1939
Baumaßnahme Erweiterung nicht unterkellert
Erweiterung Untergeschoss 01
Farbe
vermutete Erweiterung
abgebrochen
Maschinenfundamente im alten Kesselhaus
Erdgeschoss
00
Farbe
Erweiterung
weiteres Stockwerk für das alte Kesselhaus: Dreherei und Fräserei
Produktion und Energieversorgung Schutzmaßnahme Filterung der Abwässer
1939
Energieversorgung
1939
Produktion
Tabelle 12: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der Firma Max Hildebrand zwischen 1941 und 1942 59 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Prüf- und Lagerschuppen
1942
Produktion
Baracken für russ. Zivilarbeiter
1942
Wohngebäude
abgebrochen
Kohlebunker
1941
Energieversorgung
nicht ausgeführt
Fahrradschuppen
1941
Sozialgebäude
Baumaßnahme Erweiterung
Untergeschoss
01
Farbe
58 59
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B2. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B2.
28
2.10 Ausbau des Standortes zum Porzellanwerk Freiberg Der Ausbau des Areals an der Himmelfahrtsgasse 8 zur Porzellanfabrik Freiberg wurde durch den Verfasser in drei Hauptausbauphasen und weitere Bauabschnitte zusammengefasst und dient zur Übersichtlichkeit. Die jeweiligen Baumaßnahmen sind in den entsprechenden AUTOCAD-Zeichnungen nach den Kriterien der folgenden Tabelle 13 zusammengefasst und eingeteilt. Tabelle 13: Kennzeichnung verschiedenen Ausbauphasen und Bauabschnitte des Porzellanwerkes Freiberg zwischen 1945 und 1987 Zeitraum
Bauphase
neue Gebäude/ Gebäudeteile
Geschoss
Fondspritzerei UG II, UG I
Malerei Rundofenhaus 1945 bis 1950
1950 bis 1960
1960 bis 1963
1. Ausbauphase
2. Ausbauphase
3. Ausbauphase
1963 bis 1966
Bauabschnitt
1978 bis 1980
Bauabschnitt
1982 bis 1987
Bauabschnitt
Trafohaus
UG II
Rohstofflager und Verladerampe
EG
Büroflächen, Schmelz- und Polierraum
OG I
Musterzimmer, Maler- und Siebdruckraum
OG II
Buntdruckerei, Küche, Lagerraum
OG III
Kesselhaus
UG II, UG I, EG
Aufzug im Rundofenhaus
UG II, UG I
Pförtnerhaus
UG I
neue Geschossaufteilung
OG I
Tunnelofenhallen und Zwischenbau
UG II, UG I, EG
Öllager
UG I
neue Raumaufteilung
OG II
Bildlager und Aufgang zur Hausmeisterwohnung
OG III
Hausmeisterwohnung
OG IV
neue Rohstofflager
UG I, EG
Lagerschuppen 1963/ 64
EG
Einbau Brennanlage feuerfestes Porzellan 1965/ 66
UG I
Neubau Materiallager
UG II, EG
Anbau der Hauptmechanik 1982
UG I
Neubau der Überdachung der Verladerampe 1987
EG
29
2.10.1 Die 1. Ausbauphase von 1945 bis 1950 Nach den Plänen der im September 1945 gegründeten „Werksgemeinschaft Freiberg GmbH“ sollten im Rahmen von Planungsarbeiten in Freiberg die Textilindustrie, Eisenverarbeitung und Porzellanherstellung bis zum Ende des selbigen Jahres wieder aufgenommen werden. Die Porzellanfabrikation sollte zunächst in der ehemaligen Porzellanfabrik an der Frauensteiner Straße aufgenommen werden. Dennoch wurde im September 1945 entschieden die Produktion im ehemaligen „Werk II der Firma Max Hildebrand“ aufzunehmen, da die Besatzungsbehörde die Gebäude an der Frauensteiner Straße nicht für die Produktion frei gab.60 Die erste Ausbauphase umfasste zuerst Instandsetzungsarbeiten an den Gebäude und die Reparatur der Heizungsanlage. Der östliche Teil des Standortes, welcher zuletzt die Galvanischen Werkstätten, die Fräserei und Dreherei des „Werkes II“ beherbergte, wurde in der ersten Ausbauphase zum Rundofenhaus ausgebaut. Zu dem sind als Neubauten die Fondspritzerei und die Siebdruck/ Malerei 1945 errichtet worden.61 Ein Teil der Beschäftigten bildeten ehemalige Arbeiter aus dem Porzellanwerk an der Frauensteiner Straße (bis 1945 Werk für technische Porzellanproduktion). Zu den damaligen ersten Erzeugnissen des Porzellanwerkes gehörten einfaches Geschirr, Becher, Krüge, Töpfe und Services sowie Gerätesteckteile und Kochplatteneinsätze.62 Seit dem 1. Juli 1947 wurde das Unternehmen unter den Namen „VEB Porzellanwerk Freiberg“ geführt.63 Bis 1950 erfolgte die Installation zweier Rundöfen und eines Versuchsofens für den Porzellanbrand. Dazu wurde der Gebäudegrundriss der beiden Untergeschosse neu gestaltet. Das Hauptgebäude wurde als Verwaltungssitz genutzt. Zudem erfolgten die Einrichtung eines Rohstofflagers auf der Erdgeschossebene und der Ausbau der oberen drei Stockwerke für die Produktion (siehe Tabelle 14).64
60
Stadtarchiv Freiberg. Porzellanfabrik Freiberg GmbH: Allgemeiner Schriftverkehr 1946 bis 1947. Archivsignatur: Rds 317. 61 Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3.Blatt 11 bis 23. 62 VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 9 bis 13. 63 VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seite 14. 64 Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3.Blatt 11 bis 23.
30
Tabelle 14: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der 1. Ausbauphase des Porzellanwerkes von 1945 bis 1950 65 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der
Gebäudeteil
Baumaßnahme
Jahr
Trafohaus Farbe
Rundofenhaus
Erweiterung
Fondspritzerei
Nutzung Energieversorgung
1945
Produktion
Malerei
02 Farbe
nicht unterkellert abgebrochen
Hauptgebäude Galvanischen Werkstätten
keine 1945
Trafohaus Maschinenanlage
1947
Rundofen II 62m³
1950
Fondspritzerei
geschoss
Erweiterung
Maschinenanlage 01 Farbe
vermutete Erweiterung
abgebrochen
Energieversorgung
Rundofen I 9,5m³
Unter-
Rundofenhaus
Produktion
1945
Siebdruck und Malerei
1945
Masseaufbereitung
1945
Versuchsbrandofen
1946
Produktion
Baracke
Unterkunft
Pförtnerhaus
Verwaltung
Prüf- und Lagerschuppen
1945
Lagerung
Produktion
Teile des Hauptgebäudes Galvanischen Werkstätten Farbe
Erdgeschoss
Erweiterung
Rohstofflager mit Verladerampe
1946
Einschüttöffnung
Masseaufbereitung
1946
Meisterstube und Büroräume
1946
Verwaltung
Schmelzraum und Polierraum
1947
Dekorschmelze,
Schmelzofen
1947
Poliererei
00
01
Erweiterung Maschinenanlage
Obergeschoss
02
Erweiterung
Maler- und Siebdruckraum Meisterstube, Musterzimmer
Maschinenanlage 03
Erweiterung
1947 Produktion
Arbeitsplätze neue Raumaufteilung für Buntdruckerei
1947
65
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3 und B4.
31
2.10.2 Die 2. Ausbauphase von 1950 bis 1960 Nach der Beendigung der ersten Ausbauphase ist eine Produktionskapazität des Porzellanwerkes von 200 Tonnen jährlich erreicht worden. Im Zeitraum zwischen 1950 und 1960 erfolgten Baumaßnahmen, welche den innerbetrieblichen Fertigungsablauf vereinfachen sollten (siehe Tabelle 15). Dazu zählten der Einbau eines Aufzuges im Rundofenhaus, die Errichtung des Pförtnerhauses (siehe Abbildung 9) und die Veränderung der Raumaufteilung im Hauptgebäude.66 Mit dem steigenden Export in den Jahren 1954 und 1959 war das Produktionslimit der vorhandenen Rundöfen erreicht. Zu den damaligen Hauptabnehmern zählten Belgien, Dänemark, Island, Italien, Norwegen, Schweden, die Schweiz, die Sowjetunion, und die Vereinigten Staaten von Amerika. Da die Fertigung mit den vorhandenen Brennöfen nicht weiter gesteigert werden konnte, erfolgte zu Beginn der 1960er Jahre die Erweiterung des Betriebes (siehe Ausbauphase 3).67 Als vorbereitende Baumaßnahme für den geplanten Ausbau des Betriebes wurde zwischen 1959/ 60 das Kesselhaus an der Ostseite des Hauptgebäudes errichtet (siehe Tabelle 15). Die darin installierte Heizungsanlage sollte die bereits geplanten neuen Produktionshallen über ein zentrales Wärmeleitsystem versorgen.68
Abbildung 9: Pförtnerhaus von 1954
66 67 68
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 25 bis 32. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4.
32
Tabelle 15: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der 2. Ausbauphase von 1950 bis 1960 69 Geschoss
Nr.
Farbe
Farbe
Art der Baumaßnahme
Jahr
Nutzung
Kesselhaus
1959
Energieversorgung
Aufzug im Rundofenhaus
1954
Produktion
Hauptgebäude
1945
keine
Kesselhaus
1960
Energieversorgung
Erweiterung
02 Farbe
Gebäudeteil
nicht unterkellert
Untergeschoss
Aufzug im Rundofenhaus Erweiterung 01
Erdgeschoss Obergeschoss
00
Pförtnerhaus
Farbe
Verwaltung
Sozialräume Fondspritzerei
1960
abgebrochen
Versuchsofen
1954
Erweiterung
Kesselhaus
1960
Energieversorgung
Kesselanlage
Kesselhaus
1960
Energieversorgung
Erweiterung
Verbindungstreppe
1953
abgebrochen
Raumaufteilung
1953
Verwaltung
01
69
Produktion 1954
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4.
33
2.10.3 Die 3. Ausbauphase von 1960 bis 1963 Die in dieser Phase erfolgten Bauarbeiten sollten den Betrieb des Porzellanwerkes grundsätzlich modernisieren. Als Neubauten entstanden die Tunnelofenhallen (siehe Abbildung 10) mit einem 60 Meter langen Glattbrandofen und einem 34 Meter langen Schrühbrandofen.70 Spätestens zu diesem Zeitpunkt erfolgte der Abbruch des ehemaligen Trockenpochwerksgebäudes der alten Zentralwäsche, welches vermutlich bis 1945 als Mörtelwerk in Betrieb war. Die neuen Tunnelöfen bildeten die ersten ihrer Art, welche in der Deutschen Demokratischen Republik zum Einsatz kamen.71 Somit konnte eine Neustrukturierung des betrieblichen Produktionsablaufes erzielt werden. Nach dieser Rekonstruktion befanden sich die Masseaufbereitung, die Veredlungsabteilung sowie der Versand im historischen Altbau. Von dort gelangte die aufbereitete
Porzellanrohmasse
mittels
einer
Schlickerleitung
in
die
neuen
Betriebshallen. Diese beherbergten im Kellergeschoss die Formengießerei, mehrere Trockenkammern, ein Formenlager, Reparaturwerkstätten, den Modellierraum sowie diverse Sozialräume. Im Erdgeschoss der Produktionshallen entstanden die zur Herstellung von Porzellanwaren notwendigen Anlagen (Gießerei, Dreherei, Putzerei und Glaserei).72 Die Brennöfen im Rundofenhaus waren bis 1965 als Reserveanlagen in Betrieb. Dieser Werksbereich erhielt die Bezeichnung „altes Brennhaus“. Als Verbindung zwischen dem Alt- und dem Neubau entstand ein zusätzliches Gebäude. Dieser Zwischenbau beherbergte die Küche und Kantine, sowie Lagerbereiche für die Produktion (siehe Abbildung 11). Zusätzlich entstand am nördlichen Ende des damaligen Standortes ein Öllager. Dieses versorgte das 1960 errichtete Kesselhaus mit Heizöl. Neben den Neubauten am Standort erfolgten gleichermaßen erhebliche Baumaßnahmen innerhalb des Altbaus. Aufgrund der neuen Raumaufteilung entstanden weitere Arbeitsräume in den oberen Geschossen. Diese waren nun für die Veredlungsarbeiten vorgesehen. Des Weiteren schloss sich der Ausbau des Dachgeschosses zur Hausmeisterwohnung an.73 Als letzte Baumaßnahme in dieser Phase erfolgten die Errichtung des neuen Rohstofflagers mit Verladerampe sowie der Einbau einer Zwischendeckenkonstruktion in das bereits bestehende „alte Rohstofflager“ für die Lagerung von Kartonagen (siehe
70 71 72 73
VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seite 38. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 37 bis 40. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14.
34
Tabelle 16).74 Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen in der dritten Ausbauphase des Porzellanwerkes beliefen sich auf neun Millionen Mark.75 Die Modernisierung schuf weitere Arbeitsplätze und ermöglichte die Steigerung der Porzellanwarenproduktion von 200 auf 600 Tonnen pro Jahr.
Abbildung 10: Errichtung der Tunnelofenhallen 1961
Abbildung 11: Schnittdarstellung des Zwischenbaues
74 75
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B15. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seite 38.
35
Tabelle 16: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der 3. Ausbauphase von 1960 bis 1963 76 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der Baumaßnahme
Gebäudeteil
Jahr
Tunnelofenhallen Farbe
Erweiterung
02
Zwischenbau
Formgießerei 1960/62
Außenbereich Farbe
Aufenthaltsraum
Masseaufbereitung
1962
Produktion
nicht unterkellert
Hauptgebäude
---
keine
Rundofen I 9,5m³
1947
Rundofen II 62m³
1950
1960/62 Erweiterung
01
Zwischenbau 1960
Raumaufteilung Altbau
1961
Masseaufbereitung/Massel eitung
Putzerei, Glaserei Versorgung, Lagerung
Öllager
Maschinenanlage
Reserve Produktion Gießerei, Dreherei,
Tunnelofenhallen
geschoss
Sozialbereich
Maschinenanlage
Maschinenanlage
Unter-
Nutzung
1962
Energieversorgung
Produktion
Herdwagenofen abgebrochen
Farbe
geschoss
00
Obergeschoss
03
04
ohne Nutzung
Bereiche im Altbau
1960
Produktion
1963
Lagerung
1961
Verwaltung
1962
Sozialräume
1963
Lagerung
Neue Rohstofflager
abgebrochen
Gebäudeteile
Erweiterung
Raumaufteilung Altbau
vermuteter
Obergeschoss des
Verlauf
Zwischenbaues
Erweiterung
02
1960
Erweiterung
abgebrochen Erd-
ehemaliges Zementwerk
neue Rohstofflager, Verladerampe
Einbau
Zwischendecke
Erweiterung
Arbeitsplätze/ Räume
abgebrochen
Arbeitsplätze/ Räume
Maschinenanlage
Arbeitsplätze
Erweiterung
neue Raumaufteilung
abgebrochen
Raumaufteilung
Maschinenanlage
Förderband
Erweiterung
Hausmeisterwohnung
Malerei und Siebdruckerei 1961 Dekorabteilung und Buntdruck 1961
Sozialräume
76
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Blatt 11 bis 21.
36
2.10.4 Bauliche Veränderungen im Bauabschnitt von 1963 bis 1966 An der Nordseite des Betriebsgeländes entstand in den Jahren 1963/ 64 der Neubau eines Schuppenkomplexes. Dieser beinhaltete zwei Lagerbereiche, eine Garage für die Werksfahrzeuge und Mehrzweckbereiche (siehe Tabelle 17).77 Die bis 1965 als Reserveöfen genutzten Anlagen im „alten Brennhaus“ wurden im selben Jahr demontiert.78 Dieser hintere Bereich des Altbaues war ab 1967 für die Produktion des flammenfesten Porzellans „Cordoflamm“ vorgesehen. Der als Pilotanlage gekennzeichnete Herdwagenofen wurde 1966 im oberen Geschoss des „alten Brennhauses“ installiert (siehe Tabelle 17).79 Nach der Inbetriebnahme der „Cordoflammanlage“ 1967 produzierte der Betrieb Pastetenformen, Butterformen, Bratgefäße und Kochgefäße (siehe Abbildung 12).80
Abbildung 12 Werbestand für „Cordoflammgeschirr“ circa 1967
77 78 79 80
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B23. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B23. Blatt 57. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 46 bis 47. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 46.
37
Tabelle 17: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen im Bauabschnitt von 1963 bis 1966 81 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der
abgebrochen Untergeschoss
01
Erweiterung Maschinenanlage
Erdgeschoss
00
Gebäudeteil
Baumaßnahme
Erweiterung
Rundofen I 9,5m³ 1947 Rundofen II 62m³ 1950 Raumaufteilung Cordoflammherdwagenanlage Herdwagenofen Schuppenkomplex
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B23.
38
Nutzung Produktion
1965
Cordoflammanlage
81
Jahr
Verwaltung Produktion
1966
Produktion
1964
Lagerung
2.10.5 Bauliche Veränderungen im Bauabschnitt von 1978 bis 1980 In Verbindung mit dem geplanten Umbau des vorhandenen Öllagers sollte an der Nordseite des Werksgeländes eine Metallleichtbauhalle errichtet werden. In diesem Zusammenhang erfolgten 1978 die ersten Abbruchmaßnahmen, dazu zählte der Abbruch der Verwaltungsbaracke, des alten Öllagers (1960) und vermutlich auch der Tischlereibaracke.82 Vor der Fertigstellung des neuen Öllagers im September 1978 erfolgte die Einebnung des bis dahin abschüssigen Geländes (Nordseite des Standortes). Im neuen Öllager war die Einlagerung von 2,5 Tonnen Dieselöl und 1,2 Tonnen Äthylalkohol in Behältern vorgesehen. Als Schutzmaßnahme gegen undichte Fässer wurde ein Fußbodengefälle mit Schöpfgrube installiert.83 Im Untergeschoss des alten Öllagers sollte 1979 ursprünglich Teilbereich des Materiallagers errichtet werden. Jedoch wurden diese Räumlichkeiten als Luftschutzräume umkonzipiert und ausgebaut (siehe Tabelle 18). Dies bedingte ebenfalls die Erweiterung der Ausmaße der geplanten Leichtmetallbauhalle für das Materiallager. Die in vergrößerter Form errichtete Hallenkonstruktion war für die Lagerung und die Verpackung der hergestellten Porzellanwaren konzipiert. Der eingeschossige Bau aus Typfertigteilen erhielt weiterhin Sozialräume und eine Zwischendecke für die Lagerung von kleineren Porzellanteilen (siehe Abbildung 13).84
Abbildung 13: Innenansicht Materiallager 1980er Jahre (Anlage 12 Studienarbeit Ullrich)
82 83 84
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B35. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B36. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B35. Blatt 248.
39
Tabelle 18: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen im Bauabschnitt von 1978 bis 1980 85 Geschoss
Untergeschoss
Untergeschoss
Erdgeschoss
Nr.
Farbe Farbe
02
Art der
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung
Materiallager
1979
Lagerung
Öllager
1978
Energieversorgung
abgebrochen
Gebäudeteile
1978
Lagerung
nicht unterkellert
Hauptgebäude
---
keine
Baumaßnahme Erweiterung
Alte Öllager abgebrochen
01
Tischlereibaracke
Energieversorgung 1978
Verwaltungsbaracke 00
Farbe
Erweiterung
Materiallager
Einbau
Zwischendecke
Produktion Verwaltung
1980
Lagerung
85
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B35. Blatt 247 bis 274.
40
2.10.6 Bauliche Veränderungen im Bauabschnitt von 1982 bis 1987 Die Eingliederung des VEB Porzellanwerkes Freiberg in das VEB Porzellankombinat Kahla 1981 bewirkte die Umwandlung des Betriebes zum Produzenten von Markenporzellan. Daran gebunden waren höhere Anforderungen an die Formgestaltung und die Entwicklung von neuen Porzellanservicen.86 Dies forderte einen höheren Bedarf an Arbeits- und Lagerfläche zur Herstellung von Gipsformen (siehe Abbildung 14). Ursprünglich war dieser Bereich der Produktion seit der Rekonstruktion des Porzellanwerkes zu Beginn der 1960er Jahre im Kellergeschoss der Tunnelofenhallen untergebracht.87 Da der unterirdische Produktions- und Lagerraum für die Gipsformen nicht vergrößert werden konnte, wurde an der Südseite der Tunnelofenhallen die Hauptmechanik als Anbau 1982 errichtet (siehe Tabelle 19).88 Zu dem erfolgte 1987 der Bau einer Überdachung für die Verladerampe, da für den Abtransport der versandfertigen Waren zunehmend Containerfahrzeuge genutzt wurden, anstatt der bis dahin in Anspruch genommenen Anbindung an das Schienennetz (siehe Tabelle 19).89 Diese Maßnahmen waren die letzten dokumentierten Bauarbeiten an der Gebäudesubstanz des Porzellanwerks innerhalb seiner Betriebszeit.
Abbildung 14: Porzellanproduktion innerhalb der Tunnelofenhallen in den 1980er Jahren
86 87 88 89
VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 59 bis 62. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B41. Blatt 114 bis 120. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B42.
41
Tabelle 19: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen im Bauabschnitt von 1982 bis 1987 90 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der
Gebäudeteil
Baumaßnahme
Jahr
Nutzung Herstellung und
Untergeschoss Erdgeschoss
01
00
Erweiterung
Hauptmechanik
1982
Gipsformen abgebrochen
Gebäudeteile
Erweiterung
Überdachung der Verladerampe
abgebrochen
alte Verladerampe
1982 1987
90
Lagerung für
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B41 und B42.
42
Produktion Lagerung und Transport
2.11 Nachnutzung von Teilbereichen des Standortes seit 1990 Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 produzierte der Betrieb unter dem Namen „Sächsisches Porzellanwerk Freiberg GmbH“. In den darauf folgenden Jahren (1991 bis 1994) wurde das Porzellanwerk mehrmals veräußert. Zu den Käufern zählte der Firmenverbund „Carl Schumann GmbH & Co. KG Arzberg“ (1991), die Carl Schumann GmbH Colditz“ (1992) und die IPV Projektierungs- und Vermögensgesellschaft mbH Dresden (1994).91 Mitte der 1990er Jahre konnte der Betrieb des Porzellanwerkes schließlich nur noch durch die Unterstützung der Sächsischen Landesregierung sowie der Stadt Freiberg aufrecht erhalten werden, da sich der damalige Eigentümer (IPV Firmengruppe) seit 1996 in Privatinsolvenz befand.92 Aus diesem Grund wurde der Betrieb am 12. April 1996 mit gleicher Anschrift im Gewerbeamt neu angemeldet. Die offizielle Abmeldung erfolgte 2003 durch den damaligen Insolvenzverwalter „Tack und Wagner Chemnitz“. Sämtliche Betriebsmaschinen und Einrichtungsgegenstände wurden am 4. Juli 2000 durch die Verwaltungsgesellschaft „Perlick & Partner Chemnitz GmbH“ versteigert.93 Die endgültige Betriebseinstellung ist nicht genau datiert, dennoch könnte diese zwischen 1996 und 1999/2000 eingeordnet werden. In einem Antragsschreiben der „1. Freiberger Baumaschinen- und Fahrzeugverwertung Lawicki“ vom 2. Juni 1997 wurde der Betrieb bereits als ehemaliges Porzellanwerk Freiberg bezeichnet.94 Der Antrag sah die Nachnutzung des Materiallagers und des Rohstofflagers des ehemaligen Porzellanwerkes vor.95 Nach der Genehmigung des Gesuches erhielt das Materiallager mehrere Trennwände, welche den gesamten Raum in die einzelnen Arbeitsbereiche unterteilen (siehe Tabelle 20). Zudem wurden Büro- und Sozialräume installiert und der genutzte Teil des Rohstofflagers als Lagerfläche umgestaltet.96
91 92 93 94 95 96
Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 36. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 36. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 36. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B45 Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B45. Blatt 19. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B45. Blatt 19 und 20.
43
Tabelle 20: Kennzeichnung der baulichen Veränderungen der Autoverwertung 1997 97 Geschoss
Nr.
Farbe
Art der Baumaßnahme
Gebäudeteil
Jahr
Nutzung Arbeitsbereich der Autoverwertung: Anlieferung, Demontage,
Farbe Erdgeschoss
Erweiterung
Materiallager
1997
Abstellfläche, Ersatzteillager, Lagerung von alten Betriebsstoffen, Sozial- und Sanitärbereich,
00
Bürofläche abgebrochen bereits vorhanden
Teile des Materiallager Zwischendecke
1997 Lagerung 1980
97
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B45. Blatt 18 bis 27.
44
2.12 Vergleich der aufgearbeiteten Baustruktur mit den realen Gebäudegrundrissen im Jahr 2011 Die aus dem Zeitraum 1889 bis 1997 aufgearbeiteten Gebäudegrundrisse dokumentierten die bauliche Entwicklung und Veränderungen in der Nutzungsgeschichte des Standortes. Die visualisierten Grundrisse in den AUTOCAD-Zeichnungen spiegeln die aus den verwendeten Akten ersichtlichen Baumaßnahmen wider. Bei der zeichnerischen Aufarbeitung der Gebäudegrundrisse wurde bereits eine Unterscheidung zwischen geplanten und tatsächlich ausgeführten Arbeiten getroffen. Für den Ausblick auf eine eventuelle Nachnutzung der Gebäude ist es jedoch notwendig, die aufgearbeiteten Grundrisse mit dem real vorliegenden Verlauf der einzelnen Gebäude und deren Geschosse zu vergleichen und die Veränderungen beziehungsweise Abweichungen in die Pläne der Grundrisse einzuarbeiten. Bei diesen Unterschieden im Verlauf der Geschosse handelt es sich um nicht belegbare beziehungsweise nicht eindeutig zeitlich nachweisbare Baumaßnahmen. Die erhaltenen Geschosspläne spiegeln den realen Bestand wider und sollten als Grundlage für weitere Planungen dienen. Bei der folgenden Aufarbeitung wurden die Gebäude des Standortes Etagenweise aufgenommen. Dies bedeutet, dass sich die betrachteten Stockwerke auf alle Gebäude des Porzellanwerkgrundstückes beziehen. Eine spezifische Differenzierung in einzelne Gebäude beziehungsweise Gebäudebereiche ist nicht vorgenommen wurden. Die Abweichungen sind in den entsprechenden AUTOCAD-Zeichnungen der Geschosse farblich hervorgerufen und in der dazugehörigen Tabelle erläutert.
45
2.12.1 Untergeschoss II In diesem Geschossbereich lassen sich die meisten Abweichungen der Baustruktur im Bereich des alten Rundofenhauses nachweisen (siehe Tabelle 21). Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um zusätzliche Trennwände, welche eine veränderte Raumaufteilung wiedergeben. Dazu kommen die veränderte Lage des 1954 installierten Aufzuges und der Einbau eines weiteren Aufzuges hinzu.98 Vermutlich wurde der zweite Aufzug innerhalb der Umbaumaßnahmen der Cordoflammanlage (feuerfestes Porzellan) in den Jahren 1965/ 66 installiert. Diese Anlage war im oberen Geschoss (UG I) untergebracht.99 Zusätzlich sind im vorderen Teil des alten Rundofenhauses, die Fundamente von Massemühlen zu erkennen. Diese waren vermutlich ebenfalls für die Produktion von feuerfestem Porzellan vorgesehen. Weiterhin ist erkennbar, dass der reale Mauerwerksverlauf auf der Ostseite des alten Rundofenhauses vom ursprünglichen geplanten Grundriss abweicht. Die Erweiterung des Gebäudes ist wahrscheinlich auf die 1. Ausbauphase des Porzellanwerkes (1945 bis 1950) zurückzuführen. In diesem Zeitraum wurde der gesamte Gebäudeverlauf neu gestaltet.100 Im Bereich des Zwischenbaues sind nur vereinzelte Veränderungen in der Raumaufteilung und im Sanitärbereich vorgenommen worden. Im Untergeschoss der Tunnelofenhallen ist der Verlauf eines Kanals zur Verbindung der ehemaligen Tunnelöfen ersichtlich. Dieser Kanal konnte in keiner Bauakte nachgewiesen werden. Die Ausführung deutet jedoch darauf hin, dass dieser nicht zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich installiert wurde. Er diente wahrscheinlich für diverse Wartungs- und Kontrollarbeiten an den Tunnelöfen. Im Bereich der ehemaligen Formgießerei (Untergeschoss Tunnelofenhallen) sind mehrere Trennwände zur Veränderung der Raumaufteilung eingefügt worden. Der Schellack e.V. mietet diese Räume bis Ende 2010. Der Verein nutzte die Räumlichkeiten als Austragungsort für musikalische Veranstaltungen und gestaltete den angemieteten Bereich den Anforderungen entsprechend mit Tanzbereichen, einer Bar sowie sanitären Einrichtungen.101
98 99 100 101
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B23. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3 und B4. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 44.
46
Tabelle 21: Kennzeichnung der Abweichungen der Baustruktur auf der Ebene des UG II Untergeschoss II im Jahr 2011 Veränderungen
Abweichungen von der belegbaren Gebäudestruktur
Überreste der Maschinenanlagen
Farbe
Bereich
konkrete Bezeichnung
Altes Rundofenhaus
Grundriss, Brennöfen, Massemühlen, Aufzüge
Fondspritzerei
Grundriss und die Raumaufteilung der jeweiligen
Malerei
Bereiche
Kesselhaus Zwischenbau
Raumaufteilung des Sanitärbereiches
Tunnelofenhallen
Wartungskanal und Veranstaltungsbereich
Tunnelofenhallen
Fundamente der Tunnelöfen
47
2.12.2 Untergeschoss I Erhebliche Abweichungen innerhalb der Gebäudestruktur sind in diesem Geschoss im Bereich des alten Rundofenhauses aufzufinden. Zu den einzelnen Veränderungen zählen die Lage und Anzahl der Aufzüge. Diese Unterschiede treten bereits im zweiten Untergeschoss des alten Rundofenhauses auf. Weiterhin sind im Außenbereich Erweiterungen des Grundrisses und Anbauten zuerkennen, welche ebenfalls im darunter liegenden zweiten Untergeschoss zu finden waren. Im Bereich des Lichthofes zwischen alten Rundofenhaus und der Fondspritzerei existieren zwei kleinere Gebäude, welche in den entsprechenden Bauakten nicht eingetragen sind. Es handelt sich dabei vermutlich um ein Lagergebäude sowie ein Anbau für den 1950 installierten Versuchsofen für den Porzellanbrand.102 Das Pförtnerhaus (Baujahr 1954103) an der Westseite des Grundstückes ist nicht mehr vorhanden. Es wurde vermutlich nach der Betriebsstilllegung abgebrochen. In unmittelbarer Umgebung befindet sich das ehemalige Feuerwehrgebäude. Auch für dieses Bauwerk konnten keine entsprechen Aktenbelege gefunden werden. Im Jahr 1993 installierte der damalige Betreiber (Carl Schumann GmbH Colditz) im Kesselhaus eine erdgasbetriebene Warmwasserheizung mit Gaskesseln der Firma Viessmann.104 Der Einbau dieser Anlage wurde in den dazugehörigen Akten vermerkt, jedoch ohne genauere Angabe über deren Lage. Zudem lassen sich im Untergeschoss des Altbaus vereinzelte Veränderungen in der Raumaufteilung erkennen. Im Bereich der Massemühlen sind von den Maschinenanlagen nur die Fundamente und Teile der Masseleitung erhalten geblieben. Auf der Ebene des ehemaligen Modell- und Formenlager wurden einzelne Trennwände eingezogen, welche das Hauptlager vom restlichen Geschoss abtrennen. Auf der Produktionsebene der Tunnelofenhallen befindet sich ein Raum für die automatische Mess- und Regelanlage der Tunnelöfen. Der mit seiner veränderten Lage errichtete Kontrollraum wurde spätestens bis zur Inbetriebnahme der Tunnelöfen am 17.05.1962 errichtet (siehe Tabelle 22).105 Von den einstigen Produktionsanlagen ist der Schrühbrandofen teilweise erhalten geblieben. Der Bereich der Ofenwagenreparatur ist von den Tunnelofenhallen ausgehend nicht zugänglich. 102 103 104 105
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B43. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Seiten 41.
48
2.12.3 Erdgeschoss In der Ebene des Erdgeschosses lassen sich ebenfalls Veränderungen in den verschiedenen Bereichen erkennen. Im Teil des neuen Rohstofflagers wurden weitere Trennwände eingefügt, diese ergeben eine neue Raumaufteilung. Im Übergangsbereich zwischen dem alten Rohstofflager sowie dem hinteren Verwaltungsbereich des Altbaus wurde der Verlauf der bestehenden Zwischendecke erweitert und mit zusätzlichen Büroräumen auf der entstandenen Geschossebene versehen (siehe Tabelle 23). Zudem erhielt der Altbau im Bereich des Haupteinganges ebenfalls einen Deckeneinzug. Beide Baumaßnahmen sind nicht in den Akten vermerkt. Der erweiterte Zwischendeckenbereich, welcher Altbau und altes Rohstofflager verbindet, wurde vermutlich zusammen mit der Zwischendeckenkonstruktion während der Errichtung des neuen Rohstofflagers 1963 installiert.106 Von den ehemaligen Produktionsanlagen sind die Einschüttöffnungen der Massemühlen, die Überreste eines Ofens sowie die Kessel der Heizungsanlage erhalten geblieben. Der Einbau des Glasurbrandofens erfolgte voraussichtlich in dem Zeitraum der Rekonstruktion des Betriebes zwischen 1960 und 1963 ohne Angabe des genauen Standortes.107 Für die Raumaufteilung des obersten Geschosses des Zwischenbaues konnten keine Unterlagen in den entsprechenden Archiven gefunden werden. Die Trennwände und einzelnen Räume wurden nachträglich am Objekt aufgenommen und in der AUTOCAD-Zeichnung rekonstruiert.
106 107
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B15. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4.
50
Tabelle 22: Kennzeichnung der Abweichungen der Baustruktur auf der Ebene des UG I Untergeschoss I im Jahr 2011 Veränderungen
Farbe
Bereich
konkrete Bezeichnung
Altes Rundofenhaus
Grundriss, Brennöfen, Massemühlen, Aufzüge, Anbauten
Fondspritzerei Malerei
Grundriss und die Raumaufteilung der jeweiligen Bereiche
Abweichungen
Kesselhaus
Heizungsanlage der Firma Viessmann
von der
Massemühlenbereich
Raumaufteilung und zusätzliche Massemühlenfundamente
belegbaren
Altbau
Raumaufteilung
Gebäudestruktur
Zwischenbau
Raumaufteilung Raum für automatische Mess- und Regelanlage der Tunnelöfen
Tunnelofenhallen
zusätzliche Treppe Überreste der
Tunnelofenhallen
Überreste der Tunnelöfen und Ofenwagenreparatur
Maschinenanlagen
Massemühlenbereich
Überreste der Massemühlen und Masseleitung
Defekte
Altes Rundofenhaus
Bereiche mit eingestürzten Dach
49
Tabelle 23: Kennzeichnung der Abweichungen der Baustruktur auf der Ebene des EG Erdgeschoss im Jahr 2011 Veränderungen Abweichungen von der belegbaren Gebäudestruktur
Überreste der Maschinenanlagen Defekte
Farbe
Bereich
konkrete Bezeichnung
neue Rohstofflager
Raumaufteilung Raumaufteilung, zusätzliche Zwischendecke im
Altbau
Bürobereich
Zwischenbau
gesamte Geschoss mit seiner räumlichen Aufteilung
Altbau
Zugmuffelofen
Rohstofflager
Einschüttöffnungen der Massemühlen
Kesselhaus
Heizungsanlage der Firma Viessmann,
neue Rohstofflager
Bereiche mit eingestürzten Dach
51
2.12.4 Obergeschoss I bis V Im ehemaligen Schmelz- und Polierraum (OG I) lassen sich Veränderungen in der Raumaufteilung nachweisen. Diese beziehen sich auf die Installation zusätzlicher Sanitär -und Verwaltungsräume, welche vermutlich zwischen 1960 und 1963 eingebaut wurden. In diesem Zeitraum erfolgte die Rekonstruktion des Betriebes und demzufolge die Unterbringung der Veredlungsabteilung in den Räumen und Geschossen des Altbaus.108 Bauunterlagen, die diese Umbaumaßnahmen belegen, ließen sich in den entsprechenden Archiven nicht finden. Der ehemalige Maler- und Siebdruckraum (OG II) im zweiten Obergeschoss weist im Vergleich deutlich weniger Abweichungen auf. Die Veränderungen konzentrieren sich auf zusätzlich einbrachte Wände und Wanddurchbrüche, welche die Raumaufteilung des Geschosses jedoch nicht grundlegend verändern. Diese Maßnahmen sind ebenfalls vermutlich auf die Rekonstruktion des Betriebes zwischen 1960 und 1963 zurückführen.109 Der Bereich der ehemaligen Buntdruckerei und Dekorabteilung (OG III) weist die ähnlichen bautypischen Veränderungen wie bereits das erste und zweite Obergeschoss auf. Die Maschinenanlagen aller Geschosse wurden im Jahr 2000 vollständig demontiert.110 Das Dachgeschoss (OG IV) beherbergt seit 1961 die Hausmeisterwohnung des Betriebes. In diesem Bereich lassen sich erhebliche Abweichungen der Gebäudestruktur nachweisen. In der dazugehörigen AUTOCAD-Zeichnung ist eine Erweiterung des Geschosses zuerkennen. Diese Aufstockung des Geschosses wurde vermutlich innerhalb der Betriebszeit als „Werk II der Firma Max Hildebrand“ durchgeführt. Ein Antrag auf eine Erweiterung des Gebäudes wurde im Jahr 1941 gestellt, aber jedoch nicht stattgegeben. Die Genehmigung zur Aufstockung des Geschosses wurde erst im Jahr 1942 erteilt. In den dazugehörigen Akten im Bauarchiv wurden jedoch keine Grundrisszeichnungen über die Geschosserweiterung gefunden.111 Die Veränderungen am Turmgeschoss (Obergeschoss V) resultieren aus der Erweiterung des darunter liegenden vierten Obergeschosses (siehe Tabelle 24).
108 109 110 111
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 36. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B2.
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Tabelle 24: Kennzeichnung der Abweichungen der Baustruktur auf den Ebenen der Obergeschosse I bis V Obergeschoss I bis III im Jahr 2011 Geschoss
I
Bereich
konkrete Bezeichnung
Schmelz- und
Raumaufteilung, zusätzliche Räumlichkeiten
Polierraum
für Sanitär- und Verwaltungsbereich
Büro- und
Raumaufteilung, Trennwände und zusätzliche
Verwaltungsbereich
Zimmer
Maler- und
Abweichungen von der
Farbe
II
Siebdruckraum
belegbaren
Musterzimmer
Gebäudestruktur
Bildlager des III
Bunddruckraumes und
Trennwände und Wanddurchbrüche
Trennwände und Wanddurchbrüche
Dekorabteilung
IV
Hausmeisterwohnung
V
Dachbereich
53
Geschosserweiterung Trennwände durch Erweiterung des IV OG
3 Bausubstanzbewertung des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg Die Bausubstanzbewertung soll den aktuellen Zustand aller Gebäude des Standortes erfassen und bewerten. Die einzelnen Bauwerke werden dabei in verschiedene Teilbereiche (siehe Tabelle 25) zusammengefasst. Diese einzelnen Sektionen (siehe Abbildung 15) mit den jeweiligen Gebäuden werden systematisch nach der historischen Bedeutung, den verwendeten Baumaterialien und dem vorliegenden Schadensbild der Bauwerke aufgearbeitet. Zur Veranschaulichung wurden der Beschreibung einzelne exemplarische Fotographien angefügt. Die detaillierte Aufarbeitung und Beschreibung der Schäden ist in der Fotodokumentation (Band II) ersichtlich. Mithilfe einer Abschätzung der historischen Bedeutung dieser Gebäude für die Entwicklung des Standortes und der Betrachtung der einzelnen Schäden der Bauwerke werden die Empfehlungen für den Erhalt oder Abbruch der Gebäude erarbeitet.
Tabelle 25: Einteilung der Gebäude in die verschiedenen Teilbereiche Teilbereich
Bezeichnung
Gebäude
Denkmalschutz
1
Altbau
1
ja
ehemaliges Rundofenhaus
6
Fondspritzerei und Malerei
10
Zwischenbau
2
ehemalige Tunnelofenhallen
3
alte Rohstofflager („Masseaufbereitung“)
4
Kesselhaus
5
Überdachung der Verladerampe (Waggoneinhausung“)
7
neue Rohstofflager
8
neue Materiallager
9
Garagenbereich
13
2
3
4
5
54
nein
ja
nein
Gebäude 7 (Teilbereich 4)
Gebäude 13 Teilbereich 5
N
Gebäude 9 (Teilbereich 5)
Gebäude 8 (Teilbereich 5)
Gebäude 5 Teilbereich 4
Gebäude 4 Teilbereich 4 Öllager
Gebäude 10 (Teilbereich 2)
Gebäude 1 (Teilbereich 1)
Gebäude 6 (Teilbereich 2)
Trafohaus Gebäude 2 (Teilbereich 3)
Gebäude 3 (Teilbereich 3)
Abbildung 15: Einteilung der Teilbereiche des Standortes ehemaliges Porzellanwerk
55
3.1 Teilbereich 1 Historische Bewertung Gebäude 1 (historischer Altbau) Dieser Bereich umfasst das Haupt- und Bürogebäude des ehemaligen Porzellanwerkes. Das äußerliche Erscheinungsbild des Gebäudes stammt aus den 1920er Jahren und ist bis heute in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben. Somit gilt der historische Altbau als das markante architektonische Merkmal des Grundstückes. Die Aufnahme in das Denkmalverzeichnis erfolgte am 5.März 1998. Der heutige Kulturdenkmalwert ergibt sich aus der architektonischen Gestaltung des Gebäudes im Stil der Neuen Sachlichkeit sowie dem Bezug zu den umliegenden bergbaulichen Anlagen, der Vorgeschichte als Erzaufbereitungsanlage und den Folgenutzungen des Standortes.112 Baukörper Gebäude 1 (historischer Altbau) Das Büro- und Hauptgebäude ist in massiver Bauweise ausgeführt und besitzt eine Gesamtfläche von 3.700 Quadratmeter und ein Gesamtvolumen von 14.600 Kubikmeter. Es ist zweifach unterkellert.113 Die Fundamente bestehen aus Naturbruchstein und gründen teilweise auf den Fundamenten der ehemaligen Zentralwäsche.114 Die Kelleraußenmauern bestehen ebenfalls aus Naturbruchstein und Stahlbeton. Die auf die Kellerräume aufbauenden Stockwerke sind in Ziegelbauweise, Bruchsteinen und Stahlbeton ausgeführt.115 In selbiger Bauweise sind die Geschossdecken und die Dachkonstruktion ausgestaltet. Als Dachdeckungsmaterial dient Bitumenpappe auf einfacher Isolierung. Der Innenausbau der einzelnen Stockwerke weist eine Dreilagenverputzung auf. Die Türen und Tore sind teilweise aus Stahl und überwiegend aus Holz gefertigt. Bei den verwendeten Fenstern der einzelnen Stockwerke handelt es sich um Holzfenster mit zum Teil einfacher Isolierverglasung. Als Bodenbeläge dienen: in den Arbeits- und Lager-
112
Untere Denkmalschutzbehörde Freiberg. Formblatt: Denkmaltopografie von Freiberg. Zum Objekt Himmelfahrtsgasse 8. 113 Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 7. 114 Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40035 Nr. 854. 115 Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 7.
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bereichen Klinkerplatten und Spezialestriche, in den Sanitärbereichen Fliesen und in den Büroräumen Teppich- und Kunststoffbodenbeläge.116 Alle Räume waren mit Leuchtmitteln versehen und die Wärmeversorgung erfolgte über das anliegende Kesselhaus.117 Schäden und Mängel Gebäude 1 (historischer Altbau) Untergeschosse (UG I und UG II) Der Stromanschluss auf dem gesamten Grundstück ist nicht intakt. Zudem weisen die Beleuchtungsmittel Schäden aufgrund von Vandalismus auf. Eine gefahrenfreie Begehung und Dokumentation des Gebäudes wird dadurch verhindert. Dies resultiert aus der fehlenden Nutzung und des Leerstandes des Gebäudes seit der vermutlichen Stilllegung des Betriebes in den Jahren 1996-1999/ 2000 anzusehen.118 Aufgrund der Hanglage des Objektes ist das erste Untergeschoss auf der Ostseite mit Fenstern versehen, welche eine Begehung und Dokumentation im hinteren Bereich ermöglichen. Sämtliche Maschinenanlagen aus der Betriebszeit sind demontiert worden. Seit diesem Zeitpunkt wird das Areal oftmals von Personen aufgesucht. Zu den daraus entstandenen Schäden zählen: zerschlagene Fenster, eingebrochene Türen und die Ablagerung von Müll. Aufgrund der beschädigten Fenster weist das Mauerwerk eine partielle Durchfeuchtung auf. Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Fahrstuhles konnte aufgrund des nicht intakten Stromanschlusses nicht vorgenommen werden. Gleichermaßen sollte davon ausgegangen werden, dass aufgrund der fehlenden technischen Wartung der Betrieb des Aufzuges auszuschließen ist. Die sanitären Installationen sind fast vollständig zerstört worden. Erdgeschoss und Obergeschosse (EG bis OG V) Das Erdgeschoss weist ebenfalls defekte Leuchtkörper, beschädigte Fenster und Türen auf. Hinzu kommt eine mäßige bis starke Verwüstung der Innenräume (siehe Abbildung 16). Des Weiteren befinden sich auch im Erdgeschoss einige Bereiche, welche eine partielle Durchfeuchtung des Mauerwerkes aufweisen. 116 117 118
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 8. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seiten 8 bis 9. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Seite 36.
57
Die Obergeschosse (OG I bis OG III) weisen vergleichbare Schadensmuster wie die darunter liegenden Geschosse auf. Hinzu kommen die vollständig demontierten Betriebsanlagen in den ehemaligen Arbeitsbereichen. Das Mauerwerk weist nur geringe Beschädigungen aufgrund von Durchfeuchtung auf. Im vierten Obergeschoss (Dachgeschoss) befindet sich seit 1960 Hausmeisterwohnung.119 Diese beinhaltet ein Wohn-, Arbeits-, Schlaf- und Badezimmer. Aufgrund der fehlenden Fenster im Bereich des Wohnzimmers ist der Zustand als schwer geschädigt einzustufen. Die dadurch eingedrungene Feuchtigkeit hat den Holzfußboden irreparabel zerstört (siehe Abbildung 17). Die Tragfähigkeit ist infolge der Stahlbetonunterkonstruktion dennoch gewährleistet. Erkennbare Spuren von Feuchtigkeit im Mauerwerk und die teilweise verwüsteten Räume lassen die Hausmeisterwohnung in einem desolaten Zustand erscheinen. Die Lichtinstallationen sowie die sanitären Einrichtungen sind ebenfalls defekt. Der aus Holz gefertigte Treppenaufgang zur Dachterrasse ist ebenfalls infolge jahrlanger ungeschützter Aussetzung der Witterung in einem desolaten Zustand. Im Bereich des fünften Obergeschosses befindet sich die 240 Quadratmeter große Dachterrasse. Diese weist keine größeren Beschädigungen auf. Im Bereich des Treppenturmes lassen sich Beschädigungen am Dach erkennen, welche aufgrund der unterlassenen Wartung und Pflege seit dem Leerstand entstanden sind.
Abbildung 16: Verwüstungen im Altbau (EG)
119
Abbildung 17: zerstörter Fußboden im Turmgeschoss im Altbau (OG IV)
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184. Band Nr. B14
58
Empfehlungen Gebäude 1 (historischer Altbau) Der Zustand der Bausubstanz ist als nicht gefährdet einzustufen. Das Büro- und Hauptgebäude ist infolge seines Denkmalwertes unbedingt zu erhalten. Notwendige Maßnahmen sollten sich zunächst auf die beschädigten Stellen im Dachbereich beziehen. Als anschließende Maßnahme ist es notwendig die defekten Fenster in allen Teilen des Gebäudes vorläufig zu Sichern. Bei einer möglichen späteren Nachnutzung des Gebäudes sollten diese provisorischen Schutzmaßnahmen durch objektgerechte Neuanfertigungen ausgetauscht werden. Das Mauerwerk müsste fachgerecht auf Feuchtigkeit untersucht und an den entsprechenden Stellen trockengelegt werden. Ebenso sollte die Gebäudesubstanz vor unbefugtem Eindringen durch entsprechende Maßnahmen, wie Instandsetzen von Türen geschützt werden. Folglich wäre der unter Denkmalschutz stehende Altbau gesichert und für mögliche weiterführende Baumaßnahmen vorbereitet. 3.2 Teilbereich 2 Historische Bewertung Gebäude 6 (ehemaliges Rundofenhaus) Der Gebäudeteil des ehemaligen Rundofenhauses ruht teilweise auf den Fundamenten der alten Zentralwäsche von 1889. Das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes ist von zweckmäßiger Architektur der 1960er Jahre geprägt. Die Gestaltung des Bauwerkes besitzt keinen direkten architektonischen Bezug zum denkmalgeschützten Altbau (Gebäude 1). Eine Verbindung zu einen bestimmten architektonischen Gestaltungsmuster kann aufgrund der häufigen Um- und Ausbauarbeiten am Gebäude nicht zugeordnet werden. Die Überreste der im Gebäude erhaltenen Maschinenanlagen stammen aus den Jahren 1965 und 1966. Zu diesem Zeitpunkt wurde das ehemalige Rundofenhaus zur Anlage für feuerfestes Porzellan („Cordoflamm“) umgestaltet.120 Die Überreste dieser Anlagen und die Gebäudesubstanz besitzen daher keine hochgradige denkmalpflegerische und historische Bedeutung. Demzufolge steht das ehemalige Rundofenhaus nicht unter Denkmalschutz.
120
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B26.
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Gebäude 10 (Fondspritzerei) Die Fondspritzerei und Malerei stammen aus der ersten Ausbauphase 1945 bis 1950 des VEB Porzellanwerk Freiberg.121 Beide Gebäude sind im ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten geblieben. Die äußerliche Gestaltung ist zweckmäßig und schlicht gehalten. Eine dem Altbau (Gebäude 1) vergleichbare gestalterische oder kulturelle Bedeutung für den Standort kann den Gebäuden nicht zugeschrieben werden. Daher sind beide Bauwerke nicht denkmalschutzrechtlich erfasst. Baukörper Gebäude 6 (ehemaliges Rundofenhaus) und Gebäude 10 (Fondspritzerei) Das ehemalige Rundofenhaus sowie die Maler- und Fondspritzerei sind in massiver Bauweise gestaltet. Die Außenmauern sind aus Ziegel und Stahlbeton gefertigt. Ebenfalls in Stahlbetonbauweise ausgeführt sind die Geschossdecken und die Dachkonstruktion der Gebäude. Für die Deckung der Gebäudedächer wurden Bitumenpappen auf einfacher Isolierung verwendet.122 Die Innenwand weist eine einfache Verputzung auf. Die Außenwand ist wie das Büround Hauptgebäude mit drei Lagen Außenputz versehen. Die Fenster und Türen sind aus Holz gefertigt.123 Die Böden der Geschosse sind in den ehemaligen Arbeitsbereichen aus Beton gefertigt und in den Sanitärbereichen als Fliesenboden ausgeführt. Das obere Stockwerk (UG I in Bezug zum EG Hauptgebäude) der Gebäude ist mit der zentralen Heizungsanlage des Werkes verbunden. Ihr Betrieb erfolgte über das anliegende Kesselhaus.124 Schäden und Mängel Gebäude 6 (ehemaliges Rundofenhaus) Das ehemalige Rundofenhaus weist mehrere größere irreparable Schadensbilder auf. Der Beschädigungsgrad des Gesamtzustandes des Gebäudes ist als schwerwiegend einzustufen. Ursache dafür ist die fehlende Nutzung des Baukörpers und die baulich einfache und kostengünstige Gestaltung des Dachbereiches aus den 1950er Jahren. 121 122 123 124
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3.Blatt 11 bis 23. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 14. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 14. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 14.
60
Diese Dachkonstruktion veranlasst eine ständige Wartung und Erneuerung von Beschädigungen.125 Dem wurde seit der Einstellung des Betriebes nicht nachgegangen. Daraus resultieren mehrere Dacheinbrüche im gesamten Gebäudebereich, welche die Standsicherheit augenscheinlich nicht mehr gewährleisten (siehe Abbildung 18). Die Folgen der Dacheinbrüche sind Wasserschäden im unteren Geschoss (UG II). Diese Wasserschäden haben das Mauerwerk irreparabel beschädigt. Für den gesamten Bereich besteht akute Einsturzgefahr. Das zweite Untergeschoss (UG II) ist ebenfalls hochgradig beschädigt. Diese Schäden beruhen auf den Dacheinbrüchen des oberen Geschosses. Die Wasserschäden auf dieser Ebene befinden sich unter den Einbruchstellen des darüber liegenden Geschosses (siehe Abbildung 19). Das Mauerwerk ist im gesamten Baukörper aufgrund der Dacheinbrüche hochgradig durchfeuchtet. Die Standfestigkeit der Geschossdecke ist augenscheinlich nicht mehr gewährleistet.
Abbildung 18: Dacheinsturz im Bereich des ehemaligen Rundofenhauses (UG I)
Abbildung 19: Wasserschaden im ehemaligen Rundofenhauses (UG II)
125
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B3 und B4.
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Gebäude 10 (Fondspritzerei) Die Bausubstanz der Maler- und Fondspritzerei ist weniger stark gefährdet. Der mittelmäßige Beschädigungsgrad beruht auf partiell durchfeuchteten Stellen im Mauerwerk sowie den stark beschädigten Fenstern (siehe Abbildungen 20 und 21).
Abbildung 20: Beschädigungen im Mauerwerk Maler- und Fondspritzerei (UG I)
Abbildung 21: beschädigte Fenster in der Maler- und Fondspritzerei (UG I)
Empfehlungen Gebäude 6 (ehemaliges Rundofenhaus) und Gebäude 10 (Fondspritzerei) Aufgrund des hochgradig gefährdeten Zustandes des Teilbereiches 2 sollte von einer Erhaltung der Gebäude abgesehen werden. Für diesen Bereich sollte ein fachgerechter Abbruch fokussiert werden. Das zwischen dem ehemaligen Rundofenhaus und der Maler- und Fondspritzerei gelegene Lagergebäude sollte ebenfalls abgebrochen werden. Die Bausubstanz dieses Lagers befindet sich im ähnlich desolaten Zustand. In südwestlicher Richtung und in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Rundofenhaus befindet sich das 1978 errichtete Öllager.126 Für dieses Gebäude wird ein Abbruch ebenfalls empfohlen. In beiden Gebäuden (Lagergebäude und Öllager) befinden sich eingelagerte Chemikalien. Diese müssen vor dem Abbruch des Gebäudes fachgerecht entsorgt werden. Der Teilbereich 2 besitzt eine Gesamtfläche von 1.800 Quadratmetern.127 Das Volumen der darin befindlichen Bauwerke (Gebäude 6, Gebäude 10, Öllager und Lagergebäude) beträgt dabei 14.000 Kubikmeter.128 Diese Werte können mit den AUTOCADZeichnungen bestätigt werden. 126 127
128
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B36. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seite 6. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seite 6.
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3.3 Teilbereich 3 Historische Bewertung Gebäude 2 (Zwischenbau) und Gebäude 3 (Tunnelofenhallen) Diese Gebäude sind als Neubauten in den Jahren von 1960 bis 1962 entstanden. Die Produktionshallen sind schlicht und zweckmäßig gestaltet. Dies entsprach dem damaligen üblichen Konstruktionsstil. Die ursprüngliche Bausubstanz beider Gebäude ist erhalten geblieben. An der Hallensüdseite erfolgte 1982 eine Erweiterung (Anbau der Hauptmechanik) im selben Konstruktionsstil. Der heutige Neubaukomplex (Zwischenbau und Tunnelofenhallen) besitzt keinen direkten Bezug zur historischen Bausubstanz der ehemaligen Zentralwäsche. Eine unmittelbare technologische und kulturhistorische Verbindung zum Freiberger Bergund Hüttenwesen kann diesen Zweckbauten nicht zugeschrieben werden. Daher sind beide Gebäude nicht denkmal-schutzrechtlich erfasst. Jedoch stehen die Gebäude im Kontext zur geschichtlichen Entwicklung des Areals und spiegeln die Wandelbarkeit des Standortes seit der Stilllegung des Freiberger Bergbaues wider. Dennoch erhält der Hallenkomplex seine technikgeschichtliche Bedeutung aufgrund der Installation der ersten Tunnelöfen ihrer Art in der Deutschen Demokratischen Republik.129 Die Maschinenanlagen sind bis auf die Überreste des Schrühbrandofen vollständig demontiert worden. Baukörper Gebäude 2 (Zwischenbau) und Gebäude 3 (Tunnelofenhallen) Die Produktionshallen und der Zwischenbau sind in massiver Bauweise ausgeführt. Der Zwischenbau und die Tunnelofenhallen besitzen zusammen eine Gesamtfläche von 9.400 Quadratmetern und ein Gesamtvolumen von circa 76.000 Kubikmeter.130 Die ehemaligen Produktionshallen sind teilweise unterkellert. Der Rohbau bestehend aus den Fundamenten, den Kelleraußenmauern, der Kellerdecke, den Außenmauern und der Dachkonstruktion ist in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Die Deckung des zweiseitigen Sheddaches besteht aus Bitumenpappe mit einer einfachen Isolierung.131 129 130 131
VEB Porzellanwerk Freiberg [Hrsg.]: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg, Olbernhau, 1985. S37. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 10. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 9.
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Die Außenwandbehandlung besteht aus einer Verklinkerung. Die Türen, Tore und Fenster sind aus Stahl und Holz. Aufgrund der Arbeitsanlagen wurde der Boden der Produktionshallen aus Beton gefertigt. Im Zwischenbau befinden sich teilweise Klinkerböden und Betonböden. Die Versorgung der Heizungsanlage erfolgte über das Kesselhaus.132 Schäden und Mängel Gebäude 2 (Zwischenbau) und Gebäude 3 (Tunnelofenhallen) Die Hauptursache für die meisten Folgeschäden ist ebenfalls der Leerstand und die fehlende Nutzung der Gebäude. Die am häufigsten auftretenden Schäden in den Gebäuden sind zerstörte und beschädigte Fenster in sämtlichen Geschossen. Das Obergeschoss des Zwischenbaues (EG in Bezug zum Altbau) weist stark verwüstete Innenräume auf, wobei das noch teilweise vorhandene Inventar stark beschädigt ist (siehe Abbildung 22). Des Weiteren ist das Erdgeschoss des Zwischenbaues (UG II in Bezug zum Altbau) teilweise durch verschweißte Türen unzugänglich. Das Erdgeschoss der Produktionshallen (UG II in Bezug zum Altbau) diente als Produktionsebene für die Tunnelöfen. Von den gesamten Maschinenanlagen ist nur der Schrühbrandofen erhalten geblieben. Dieser ist jedoch nicht mehr funktionstüchtig. Aufgrund der jahrelangen fehlenden Sicherung des Gebäudes konnten unbefugte Personen die Gebäude betreten und beschädigen. Ein Beispiel dafür ist der Brandschaden der Trockenkammern (siehe Abbildung 23). Das Kellergeschoss (UG II in Bezug zum Altbau) der Produktionshallen wurde zuletzt von dem örtlichen Verein Schellack e.V. genutzt und als Diskothek bis Ende 2009 betrieben. Es sind sich in diesem Bereich keine nennenswerten Schäden zuerkennen. Jedoch ist der Bereich des Wartungs- und Staubkanals stark vermüllt. Der Dachbereich weist keine schwerwiegenden Beschädigungen auf.
Abbildung 22: beschädigtes Inventar im Zwischenbau (EG)
Abbildung 23: Brandschaden an den Trockenkammern der Tunnelofenhallen (EG)
132
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 10.
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Empfehlungen Gebäude 2 (Zwischenbau) und Gebäude 3 (Tunnelofenhallen) Die Gebäudesubstanz ist infolge der wenigen Mängel in einen baulich guten Zustand. Daher sind die Gebäude des Teilbereiches 3 trotz ihrer geringen historischen und der fehlenden denkmalpflegerischen Bedeutung dringend zu erhalten. Vor allem die Ausmaße der Tunnelofenhallen haben ein großes Potential für weitere Nachnutzungsmöglichkeiten. Der Teilbereich der Hauptmechanik ist an die „Kulturinitiative Hammerberg“ und eine privaten Werkstatt für PKW vermietet. Diese Art der Teilnutzung der Gebäude könnte erhalten bleiben. Es ist empfehlenswert den Baukörper vor weiteren möglichen Schritten vom starken Wildwuchs zu befreien. Zu diesen vorbereitenden Maßnahmen könnte ebenfalls die Entsorgung des Unrates in den Gebäuden und die Reparatur der defekten und beschädigten Fenster in Betracht gezogen werden. Anschließend sollte der Zugang für unbefugte Personen in das Gebäude unterbunden werden. Dies beinhaltet vor allem die Sicherung der Türen. 3.4 Teilbereich 4 Dieser Teilbereich umfasst die heutigen Gebäudeteile des alten Rohstofflagers („Masseaufbereitung“), des Kesselhauses, sowie die Verladerampe mit Überdachung („Waggoneinhausung“). Aus der Betriebeszeit der ehemaligen Zentralwäsche (1889 bis 1920133) sind in diesem Teilbereich keine Gebäudestrukturen erhalten geblieben. Das heutige Erscheinungsbild des Bereiches ist überwiegend von Zweckbauten ab den 1960er Jahren geprägt. Historische Bewertung Gebäude 4 (altes Rohstofflager „Masseaufbereitung“) Die äußerliche Gebäudestruktur des alten Rohstofflagers stammt aus den Jahren 1921 und 1922. Zu diesem Zeitpunkt wurde die ehemalige Zentralwäsche zur Flachsverarbeitungsanstalt nach den Bauplänen des Architekten Werner Retzlaff umgebaut.134 Der Gebäudetyp des alten Rohstofflagers ist im selben sachlichen Stil wie das Hauptgebäude errichtet worden. Beide Bauwerke bilden ein zusammenhängendes 133
134
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Akten des königlichen Bergamtes zu Freiberg. Aufbereitungsbetrieb der Kriegsmetall- Aktiengesellschaft im Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1917. Bestand: 40024-10 Nr. 1171. Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand 40035 Nr. 854.
65
Ensemble und sind denkmalschutzrechtlich erfasst.135 Jedoch besitzt das alte Rohstofflager eine geringere denkmalschutzrechtliche Bedeutung für den Standort im Vergleich zum historischen Altbau (Gebäude 1).136 Infolge der häufigen Umnutzung des Standortes wurde der Innenbereich des alten Rohstofflagers stark umgeformt, jedoch blieb das äußere Erscheinungsbild erhalten. Die heutige Gebäudestruktur des Innenraumes stammt aus dem Zeitraum der Rekonstruktion des VEB Porzellanwerk Freiberg (1960 bis 1963).137 Bis zur Betriebseinstellung des Porzellanwerkes befand sich der Produktionsbereich „Masseaufbereitung“ im alten Rohstofflager. Gebäude 5 (Kesselhaus) Das Kesselhaus wurde 1960 errichtet und diente der Wärmeversorgung des gesamten Betriebs.138 Es handelt sich dabei um einen reinen Zweckbau ohne schützenswerte gestalterische Merkmale. Die originale Baustruktur des Gebäudes ist erhalten geblieben. Aufgrund der geringen kulturellen Bedeutung im Bezug zum gesamten Standort steht das Gebäude nicht unter Denkmalschutz. Gebäude 7 (Verladerampe mit Überdachung „Waggoneinhausung“) Die Errichtung der Verladerampe mit Überdachung des neuen Rohstofflagers erfolgte 1987 als letzte Baumaßnahme des VEB Porzellanwerk Freiberg aufgrund der gestiegenen Nutzung von Containerfahrzeugen.139 Die zweckmäßige Bausubstanz ist seit der Errichtung nicht verändert worden. Es besteht kein Denkmalschutz aufgrund der fehlenden Bedeutung für den Standort und der Entwicklung des Porzellanwerkes.
135 136
137 138 139
Untere Denkmalschutzbehörde Freiberg. Formblatt: Denkmaltopografie von Freiberg. Zum Objekt Himmelfahrtsgasse 8. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde. Betreff: denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Teilabbruchs des Kulturdenkmals Porzellanfabrik Freiberg, alte Rohstofflager/ Masseaufbereitung, Freiberg 03.01.2012. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B7. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B15. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B40-B42.
66
Baukörper Gebäude 4 (altes Rohstofflager „Masseaufbereitung“) Das gesamte Bauwerk des alten Rohstofflagers ist in massiver Bauweise konstruiert. Der eigentliche Bereich der „Masseaufbereitung“ lag im Kellergeschoss des Gebäudes. Im darüber liegenden Geschoss befinden sich die zugehörigen Einschüttöffnungen für die Massemühlen im Kellergeschoss. Das Erdgeschoss wird durch die in den 1960er Jahren installierte Zwischendecke in zwei Ebenen gegliedert.140 Weiterhin wird dieser Abschnitt des Lagers mittels einer Stahlbetonmauer in zwei Bereiche unterteilt. Diese Trennwand stützt die Zwischendecke und besteht im oberen Bereich aus einer Holzrahmenkonstruktion mit breiter Fensterfront. Die Fundamente, die Kelleraußenmauern, Satteldach sowie die Kellerdecke und Teile der Außenmauern sind aus Stahlbeton gefertigt. Weiterhin besitzt die Außenmauer Bereiche, welche in Ziegelbauweise ausgeführt sind. Die Dachdeckung ist aus Bitumenpappe auf einfacher Isolierung gefertigt worden.141 Bei der Außenwand wurde ein Dreilagen-Außenputz und einfacher Innenputz verwendet. Die Türen, Tore und Fenster sind aus Stahl beziehungsweise Holz gefertigt. Die Deckenböden bestehen aus einer einfachen Betonschicht. Ein Anschluss an die Heizungsanlage im Kesselhaus ist vorhanden.142 Gebäude 5 (Kesselhaus) Das Kesselhaus ist ebenfalls in massiver Bauweise ausgeführt und besitzt drei Stockwerke. Die Fundamente, Kelleraußenwände, Kellerdecke, Geschossdecken und Dachkonstruktion bestehen aus Stahlbeton. Die Außenmauern sind aus Ziegelmauerwerk und Stahlbeton gefertigt. Als Material für das Satteldach wurde Bitumenpappe mit einfacher Isolierung verwendet.143 Der Ausbau des Kesselhauses ist identisch mit dem neuen Rohstofflager. Bei der Heizungsanlage handelt es sich um zwei gasgefeuerte Heizkessel (Leistung pro Kessel 450 Kilowatt) der Firma Viesmann. 140 141 142 143
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B14. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 10 bis 11. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 11. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 16.
67
Gebäude 7 (Verladerampe mit Überdachung „Waggoneinhausung“) Der eingeschossige Rohbau mit Satteldach ist in Leichtbauweise ausgeführt. Das Fundament des aus Stahlelementen bestehenden Anbaues und die Verladerampe bestehen aus Stahlbeton. Die Dachdeckung ist aus Wellblech und Bitumenpappe gefertigt.144
Schäden und Mängel Gebäude 4 (altes Rohstofflager „Masseaufbereitung“) Der Massemühlenbereich weist im Untergeschoss verglichen mit den anderen Gebäudeabschnitten weniger Verwüstungen auf. Ursache dafür ist vermutlich die erschwerte Zugänglichkeit für unbefugte Personen. Der gesamte Untergeschoss des alten Rohstofflagers („Masseaufbereitung“) verfügt über keinen Tageslichteinfall. Sämtliche Leuchtmittel sind beschädigt oder defekt. Beschädigungen im Mauerwerk beziehungsweise im Deckenbereich sind nicht vorhanden. Die Fundamente der demontierten Massemühlen weisen Brandspuren auf, welche vermutlich von Feuerstellen stammen (siehe Abbildung 24). Das Mauerwerk weist keine ersichtlichen Um- oder Ausbaumaßnahmen auf. Veränderungen in der Raumaufteilung wurden daher anscheinend während der Baumaßnahmen in der Rekonstruktionsphase des Betriebs in den 1960er Jahren getroffen. Die Masseleitung zu den Tunnelofenhallen befindet sich an der Decke der einzelnen Räume und weist keine Beschädigungen auf. Jedoch ist diese seit der Demontage der Massemühlen nicht mehr funktionsfähig. Grundlage für die Beschädigungen im Erdgeschoss des Gebäudes sind die fehlende Nutzung und Wartung seit der Betriebseinstellung des Porzellanwerkes Freiberg. Die Trennwand weist Beschädigungen im Fensterbereich auf (siehe Abbildung 25). Der gesamte Bereich ist stark verwüstet.
Abbildung 24: Brandschaden im alten Rohstofflager „Massemühlenbereich“ (UG I)
Abbildung 25: Dacheinsturz über der Zwischendecke im alten Rohstofflager (EG)
144
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 13 bis 14.
68
Des Weiteren ist das Dach des alten Rohstofflagers stark beschädigt (siehe Abbildung 25). Die Stahlbeton- und Holzkonstruktion ist mehrmals über dem Bereich der Zwischendecke durchbrochen. Die Tragfähigkeit des Daches ist augenscheinlich nicht mehr gewährleistet. Die Beschädigungen des Daches bewirken Wasserschäden unterhalb der Zwischendecke im Erdgeschoss des alten Rohstofflagers (siehe Abbildung 26). Es ist davon auszugehen, dass die Stahlkonstruktion der Zwischendecke und das Mauerwerk der Trennwand, aufgrund des Wassereinbruches beschädigt sind. Die Beleuchtungsmittel des gesamten Bereiches sind größtenteils zerstört. Die elektrischen Leitungen wurden entfernt.
Abbildung 26: Wasserschaden unter der Zwischendecke im alten Rohstofflager (EG)
Abbildung 27: Heizungsanlage der Firma Viessmann im Kesselhaus (EG)
Gebäude 5 (Kesselhaus) Alle drei Stockwerke des Kesselhauses sind stark verwüstet. Das Mauerwerk ist durch Feuchtigkeit beschädigt. Der Innenputz der Außenwände ist nur noch teilweise erhalten geblieben, daher wird das Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenbereich des Kesselhauses nicht verhindert. Die Fensterflächen sind ebenfalls beschädigt, demzufolge wird weiteres Eindringen von Feuchtigkeit nicht unterbunden. Die Heizungsanlage der Firma Viessmann ist vollständig erhalten aber nicht mehr funktionsfähig (siehe Abbildung 27). Die Leitungen der Heizungsanlage weisen erhebliche Korrosionsspuren in den Verbindungsbereichen auf. Die elektrischen Leitungen wurden teilweise entfernt oder liegen frei.
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Gebäude 7 (Verladerampe mit Überdachung „Waggoneinhausung“) Der historisch jüngste Abschnitt des Teilbereiches 4 ist ebenfalls verwüstet. Hier befindet sich der Übergang vom alten Rohstofflager („Masseaufbereitung“) in das neue Rohstofflager. Der Außenputz des Bauwerkes weist in diesem Bereich häufig nicht sachgemäße beziehungsweise schlecht reparierte Stellen auf. Der Stahlbeton der Fundamente und der Auffahrtsrampe ist intakt, jedoch ist der Außenputz an vielen Stellen defekt. Somit wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Mauerwerk nicht unterbunden (siehe Abbildung 28). Die Reste des Gleisanschlusses sind erhalten, jedoch nicht funktionsfähig. Die elektrischen Installationen wurden teilweise entfernt. Somit ist die gesamte Beleuchtung des Bereiches nicht mehr betriebsbereit (siehe Abbildung 29). Die Stahlelementkonstruktion des Anbaues zeigt verwitterungsbedingte Korrosionsschäden. An der Dachkonstruktion lassen sich keine Beschädigungen feststellen.
Abbildung 28: Verladerampe mit sichtbaren Beschädigungen im Mauerwerk des neuen Rohstofflagers (EG)
Abbildung 29: Überdachung der Verladerampe „Waggoneinhausung“ mit den Überresten des Gleisanschlusses (EG)
Empfehlungen Der Teilbereich 4 besitzt in der Gesamtbetrachtung deutlich weniger gravierende Schäden als die Gebäude des Teilbereiches 2 (altes Rundofenhaus). Dennoch sind Teile der Gebäude von akuter Einsturzgefahr betroffen. Gebäude 4 (altes Rohstofflager „Masseaufbereitung“) Hierzu zählt das unter Denkmalschutz stehende alte Rohstofflager. Von der ursprünglichen Baustruktur (1921/1922) ist lediglich die Außenfassade und Struktur des Gebäudes erhalten geblieben. Dennoch sollte das alte Rohstofflager aufgrund der starken Beschädigungen im Dachbereich abgebrochen werden. Diesem Vorhaben wird im Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde vom 03.10.2012 stattgegeben. Die Abbrucherlaubnis wird aus der Notwendigkeit einer
70
sinnvollen
Folgenutzung
gerechtfertigt.
Die
mögliche
Wiederbelebung
einer
Industriebrache erhielt in diesem Fall eine schwerere Gewichtung als die Erhaltung des Gebäudes.145 Gebäude 5 (Kesselhaus) Das Kesselhaus weist als Zweckbau keine schützenswerte Gebäudesubstanz auf. Die ursprüngliche Versorgungsfunktion ist nicht mehr gegeben. Der Gesamtzustand der Baustruktur des Gebäudes ist als schlecht einzustufen. Dennoch besteht keine akute Einsturzgefahr. Die Wärmeversorgung des Standortes sollte bei einer möglichen Nachnutzung über ein zentrales Fernwärmenetz erfolgen. Es wird daher empfohlen das Kesselhaus (Gebäude 5) abzubrechen. Somit würde mehr nutzbare Fläche zur weiteren Nutzung zur Verfügung stehen. Der Abbruch des Gebäudes wurde von Seiten des Landratsamtes Mittelsachsen stattgegeben. Der dabei entstehende Abraum darf nicht zur Verfüllung der Kellerräume genutzt werden.146 Gebäude 7 (Verladerampe mit Überdachung „Waggoneinhausung“) Der Abbruch der Verladerampe mit dazugehöriger Überdachung sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Da die Bausubstanz aufgrund der geringen historischen und architektonischen Bedeutung als nicht erhaltenswert einzustufen ist. Wenn alle Gebäude dieses Teilbereiches 4 abgebrochen werden, würde eine klare Trennung zwischen dem denkmalgeschützten Teilbereich 1 und dem derzeitig von der Autoverwertung genutzten Teilbereich 5 entstehen. Die architektonische Wirkung des Altbaus (Teilbereich 1) würde dadurch verstärkt werden. Des Weiteren ist es aus logistischer Sicht nicht zu empfehlen das alte Rohstofflager (Gebäudenummer 4) erneut als Lagerbereich zu nutzen. Bei einer möglichen industriellen Nachnutzung des Standortes sollte sich der Produktions- und Lagerbereich auf die ehemaligen Tunnelofenhallen konzentrieren.
145
146
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde. Betreff: denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Teilabbruchs des Kulturdenkmals Porzellanfabrik Freiberg, alte Rohstofflager/ Masseaufbereitung, Freiberg 03.01.2012. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Gerlach. Schreiben des Landratsamtes Mittelsachsen. Betreff: Teilabbruch von Nebengebäuden des früheren Porzellanwerkes Freiberg, Freiberg 04.01.2012.
71
Der Abbruch der Verladerampe mit Überdachung ist ebenfalls vom Landratsamt Mittelsachsen gestattet worden.147 Der Teilbereich 4 besitzt eine Gesamtfläche von 2.400 Quadratmetern.148 Das Volumen der darin befindlichen Bauwerke (Gebäude: 4, 5 und 7) beträgt dabei 9.700 Kubikmeter.149 Diese Werte können mit den AUTOCAD-Zeichnungen bestätigt werden. 3.5 Teilbereich 5 Historische Bewertung Gebäude 8 (neues Rohstofflager) und Gebäude 9 (Materiallager) Der zwischen 1962 und 1963 errichtete Neubau wurde aufgrund der Verlagerung der Masse- und Glasuraufbereitung des Porzellanwerkes in das alte Rohstofflager notwendig.150 Das neue Rohstofflager ist über einen Verbindungsbau an das zwischen 1978 und 1980 errichtete Materiallager angeschlossen. Eine Verbindung mit der ursprünglichen Nutzung des Standortes als Zentralwäsche kann beiden Bauwerken nicht zugeschrieben werden. Die als Zweckbauten errichteten Gebäude werden seit 1997 von einer Autoverwertung nachgenutzt. Der derzeitige Mieter der Gebäude führte mehrere Umbaumaßnahmen im Innenbereich der Gebäude durch. Diese beschränkten sich jedoch auf die Aufteilung der Innenräume, den Einbau eines Büroraumes und das Aufstellen von Lagerregalen. 151 Das ursprüngliche äußerliche Erscheinungsbild der Gebäude ist erhalten geblieben. Dennoch besitzen beide Bauwerke durch keine besonderen Konstruktions- und Gestaltungsmerkmale einer kulturellhistorischen Bedeutung. Daher sind beide Gebäude nicht denkmalgeschützt.
147
148
149
150 151
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Gerlach. Schreiben des Landratsamtes Mittelsachsen. Betreff: Teilabbruch von Nebengebäuden des früheren Porzellanwerkes Freiberg, Freiberg 04.01.2012. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seiten 5 bis 6. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seiten 5 bis 6. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B21-B23. Bauaktenarchiv Stadt Freiberg, Archivsignatur: 3184. Band Nr. B45.
72
Gebäude 13 (Garagenbereich) Zudem nutzt die Autoverwertung die Garagen aus den 1960er Jahren als Stell- und Lagerfläche.152 Baukörper Gebäude 8 (neue Rohstofflager) Das neue Rohstofflager besitzt im Vergleich mit dem alten Rohstofflager ähnliche Konstruktionsmerkmale. Dazu zählen die massive Bauweise des Erdgeschosses und das Satteldach. Die Fundamente des Rohbaues, die Außenmauern und die Dachkonstruktion sind ebenfalls aus Stahlbeton gefertigt. Das neue Rohstofflager besitzt kein Kellergeschoss. Die Dachdeckung besteht aus einer einfachen Isolierung und Bitumenpappe. Der Ausbau des Gebäudes erfolgte mit drei Schichten Außenputz und einer Schicht Innenputz. 153 Die Türen, Fenster und Tore sind aus Holz beziehungsweise Stahl gefertigt. Der Boden des Gebäudes besteht aus Beton. Ein Anschluss mit der Heizungsanlage des Kesselhauses wurde nicht vorgesehen.154 Elektroinstallationen sind vorhanden und intakt. Gebäude 9 (Materiallager) Das Materiallager ist freistehend in massiver Bauweise errichtet worden. Es ist teilweise unterkellert und besitzt ein Erdgeschoss mit Satteldach. Die Fundamente, die Kelleraußenmauern und die Kellerdecke sind in Stahlbetonweise ausgeführt worden. Die Außenmauern des Materiallagers bestehen aus einer Stahlskelettkonstruktion mit Gasbetonausfachung. Die Dachkonstruktion besteht aus Stahl mit einfacher PV (Polyvinyl)- Schaumplattenisolierung und Wellblech.155 Die Außen- und Innenwände besitzen einen einfachen Anstrich. Die Türen, Tore und Fenster bestehen aus Stahl beziehungsweise Drahtglas. Ein Anschluss mit der Heizungsanlage des Kesselhauses besteht nicht. Die Autoverwertung beheizt die Räume mit Hilfe eines Warmlufterhitzers. Die Stromversorgung erfolgt dezentral über ein
152 153 154 155
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B23. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 11 bis 12. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 12. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 12 bis 13.
73
Dieselaggregat. Eine Telefonanlage sowie Elektroinstallationen sind vorhanden und intakt.156 Gebäude 13 (Garagenbereich) Der als Stell- und Lagerfläche genutzte eingeschossige Garagenbereich (Gebäude 13) besteht aus einer Ziegelkonstruktion mit Leichtbaudach.157 Schäden und Mängel Gebäude 8 (neue Rohstofflager) und Gebäude 9 (Materiallager) Aufgrund der Nachnutzung beider Gebäude durch die Autoverwertung lassen sich keine schwerwiegenden Beschädigungen an den Bauwerken erkennen. Die Dachkonstruktion der Gebäude weist vermutlich kleinere Mängel aufgrund von Konstruktionseigenschaften auf. Dies geht aus einem Beschwerdeschreiben (10.08.2010) des Mieters (Autoverwertung) an den damaligen Vermieter (ASTA GmbH) hervor.158 Diese oder ähnlich beschädigte Stellen konnten während der Gebäudebegehung im November 2011 augenscheinlich nicht festgestellt werden (siehe Abbildung 30). Es wird daher empfohlen, den Sachverhalt erneut zu überprüfen. Die Fenster beider Gebäude sind nicht beschädigt und werden regelmäßig gewartet. Im Bereich des neuen Rohstofflagers (Gebäude 8) befinden sich defekte Stellen im Außenputz (siehe Abbildung 28). Diese sind nicht gravierend und haben keinen Einfluss auf weitere Folgeschäden des Mauerwerkes. Der Kellerbereich („Bunker“) des Materiallagers (Gebäude 9) wird von der Autoverwertung nicht genutzt. Die Beleuchtung des Kellergeschosses ist nicht intakt. Der Gesamtzustand des neuen Rohstoff- und Materiallagers ist als gut einzuschätzen (siehe Abbildung 31).
156 157
158
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 13. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. Seite6. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Schreiben der Fahrzeugverwertung Lawicki an die ASTA GmbH Berlin. Betreff: Mietobjekt Himmelfahrtsgasse 8 in 09599 Freiberg, Unterlagen zum Mietobjekt und Sonstiges, Freiberg 10.08.2010.
74
Abbildung 30: Innenansicht des neuen Rohstofflagers „Autoverwertung“ (EG)
Abbildung 31: Innenansicht des Materiallagers „Autoverwertung“ (EG)
Gebäude 13 (Garagenbereich) Der Garagenkomplex weist keine augenscheinlichen Beschädigungen auf. Der Zustand des Bauwerkes entspricht der Nutzungsdauer. Empfehlungen Gebäude 8 (neues Rohstofflager), Gebäude 9 (Materiallager) und Gebäude 13 (Garagenbereich) Das Mietverhältnis mit der Autoverwertung kann beibehalten werden. Infolge der Nachnutzung werden die Gebäude im Sinne des Mietvertrages genutzt und vom Mieter entsprechende
Wartungsarbeiten
durchgeführt.
Dennoch
sollte
eine
mögliche
Verlagerung der Autoverwertung an einen besser geeigneten Standort in Betracht gezogen werden. Eine Überprüfung dieses Sachverhaltes wird daher empfohlen.
75
3.6 Auswertung der Bausubstanz Als Ergebnisse der Bausubtanzbewertungen werden folgen Teilbereiche (siehe Tabelle 26) für den Erhalt beziehungsweise für den Abbruch vorgeschlagen. Tabelle 26: Auswertung der Bausubstanz der einzelnen Teilbereiche mit Empfehlungen Teilbereich 1 2
3
Nutzungs-
Denkmal-
potential
schutz
mittelmäßig
vorhanden
ja
6
stark
nicht
Fondspritzerei/Malerei
10
mittelmäßig
vorhanden
Zwischenbau
2
Gebäude
Nr.
Schäden
Altbau
1
ehemalige Rundofenhaus
Tunnelofenhallen Hauptmechanik altes Rohstofflager (Masseaufbereitung)
4
Überdachung/ Verladerampe
3
vorhanden wird genutzt
4
stark
nein
gering
Kesselhaus
5
mittelmäßig
neues Rohstofflager
8
Materiallager
9
Garagenbereich
13
gering keine
erhalten abbrechen
erhalten
ja nicht
7
(Waggoneinhausung)
5
gering
nein
Empfehlung
abbrechen
vorhanden
nein werden genutzt
erhalten
Es wird empfohlen die Gebäude der Teilbereiche 1, 3 und 5 zu erhalten. Dabei stellen der Altbau (Gebäude 1), der Zwischenbau (Gebäude 2) und die Tunnelofenhallen (Gebäude 3) Eckpunkte der Standortentwicklung dar. Das erhaltene historische Erscheinungsbild (1921/1922) ist denkmalschutzrechtlich erfasst. Als heutiges „Wahrzeichen“ des Standortes kann der historische Altbau als Symbol für die Wandlungsfähigkeit angesehen werden. Die einstige wirtschaftliche Bedeutung des Porzellanwerkes Freiberg beruht auf der Produktionserweiterung zu Beginn der 1960er Jahre. Davon zeugen die in der Originalsubstanz erhaltenen Tunnelofenhallen und der Zwischenbau. Beide Gebäude besitzen ein Nachnutzungspotential. Die Integrierung der Gebäude aus den Teilbereichen (1 und 3) in ein gewerbliches oder kulturelles Nachnutzungskonzept wäre möglich. Dabei können die Gebäude (8 und 9) des Teilbereiches 5 in ihrer derzeitigen Nutzung als Autoverwertung ebenfalls erhalten bleiben. Daher wird dieser Teilbereich in weiterführende Überlegungen nicht mit einbezogen.
76
4 Betrachtung der Standortfaktoren Im folgenden Abschnitt werden die Standortfaktoren des Grundstückes untersucht. Neben der historischen Aufarbeitung sowie der Zustandsuntersuchung der einzelnen Gebäude muss für eine Nachnutzung des Standortes der infrastrukturelle Gesamtzustand in Betracht gezogen werden. Dabei gilt es folgende Faktoren zu prüfen: die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Grundstück, die infrastrukturelle und technische Erschließung, die Altlastensituation sowie der Natur- und Denkmalschutz. Die Ergebnisse dieser Betrachtung ergeben im Anschluss die Rahmenbedingungen für weitere Nachnutzungsmöglichkeiten der zu erhaltenden Gebäude des Standortes. 4.1 Planungsrechtliche Voraussetzungen Grundsätzlich
richtet
sich
die
Zulässigkeit
eines
Bauvorhabens
nach
den
planungsrechtlichen Voraussetzungen der entsprechenden Kommunen. Dabei wird das zu prüfende Bauvorhaben betreffend seiner Einbindung in den städtebaulichen Zusammenhang beurteilt. Dies bedeutet auch, dass die Umgebungsbebauung für weiterführende Planungen eine maßgebliche Rolle spielt. Die sich so ergebende Art der Bodennutzung ist für das gesamte Gemeindegebiet im jeweiligen Flächennutzungsplan festgelegt.159 Im aktuellen Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg aus dem Jahr 2004 (siehe Anlage 7) wurde das Porzellanwerksgrundstück ebenfalls in das „Teilgebiet Davidschacht“ eingegliedert und ist daher für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen (grau gefärbte Flächen).160 Diese gewerbliche Nutzung des Grundstückes ist primär in §8 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) festgehalten. Der Paragraph verweist jedoch auch auf die mögliche kirchliche-, kulturelle-, soziale-, gesundheitliche- oder sportliche Nutzung des Grundstückes.161 Daher ist eine gewerbliche oder kulturelle Nachnutzung des Grundstückes im Sinne der Richtlinien des §8 der BauNVO prinzipiell möglich.
159
Söfker, Wilhelm: Baugesetzbuch. BauNVO. PlanzV. WertV u.- Richtlinen. Raumordnungsgesetzbuch. München, 2005. Seiten 9 bis 15. 160 Stadtentwicklungsamt Freiberg: Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Online im Internet.URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_1D2D46EA3E155A30C 125763C002AB826?OpenDocument (04.01.2012). 161 Söfker, Wilhelm: Baugesetzbuch. BauNVO. PlanzV. WertV u.- Richtlinen. Raumordnungsgesetzbuch. München, 2005. Seite 261.
77
Aus diesem Flächennutzungsplan werden die rechtsverbindlichen Vorgaben für die „Art“ und das „Maß“ im Bebauungsplan entwickelt und fixiert.162 Dabei liegt dem Grundstück kein konkreter Bebauungsplan der Stadt Freiberg vor.163 Im ursprünglich erstellten Bebauungsplan von 1995 war das Grundstück in das „Teilgebiet Davidschacht“ eingegliedert und für eine gewerbliche- und industrielle Nutzung vorgesehen.164 Der Bebauungsplan wurde von der Stadt Freiberg im selben Jahr aufgegeben. Ursache für die Aufhebung waren die Eigentumsverhältnisse der Stadt am Davidschacht. Die meisten Grundstücke im „Teilgebiet Davidschacht“ inklusive dem Porzellanwerksgrundstück befanden sich in privatem Eigentum. Für die Stadt Freiberg standen aus diesem Grund keine relevanten Entwicklungsflächen im „Teilgebiet Davidschacht“ zur Verfügung.165 Der ursprüngliche Bebauungsplan von 1995 wurde durch den Bearbeitungsstand „informelle Planungen“ ersetzt. Diesen Planungen liegen Satzungen, Stadtentwicklungskonzepte, Rahmen-, Entwicklungs- oder Strukturplanungen sowie Machbarkeitsstudien und städtebauliche Konzepte zugrunde, welche jedoch nicht rechtskräftig sind.166 Daher orientiert sich eine weiterführende Nutzung im Sinne des ursprünglichen Bebauungsplanes am Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg, welcher die vorangegangenen beziehungsweise bestehenden Nutzungsarten berücksichtigt.167 Die in der näheren Umgebung des Grundstückes gelegenen Objekte „Reiche Zeche“, „Alte Elisabeth“ sowie der Abrahamschacht (mit jeweiligen Bergbauhalden) sind als Sondergebiete „Tourismus“ ausgewiesen. Eine mögliche Nachnutzung des Grundstückes sollte deren Funktion als Kulturdenkmal nicht beeinträchtigen.168 Dies bedeutet zusammenfassend für das Grundstück, dass der Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg eine gewerbliche Nachnutzung des Grundstückes vorsieht. Dies bewirkt 162 163 164
165 166 167 168
Söfker, Wilhelm: Baugesetzbuch. BauNVO. PlanzV. WertV u.- Richtlinen. Raumordnungsgesetzbuch. München, 2005. Seiten 15 bis 21. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seiten 4 bis 7. Stadtentwicklungsamt Freiberg: Bebauungsplan der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seite 7. Online im Internet.URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_C74CA618E5F96307C 125765E00476536?OpenDocument.(04.01.2012). Auskunft der stellvertretenden Amtsleiterin für Städtebauliche Planungen der Stadt Freiberg Frau Schäfer (Telefongespräch am 03.01.2012). Auskunft der stellvertretenden Amtsleiterin für Städtebauliche Planungen der Stadt Freiberg, Frau Schäfer (Telefongespräch am 03.01.2012). Auskunft der stellvertretenden Amtsleiterin für Städtebauliche Planungen der Stadt Freiberg, Frau Schäfer (Telefongespräch am 03.01.2012). SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 12.
78
die Möglichkeit für die Erarbeitung von Machbarkeitsstudien oder Entwicklungskonzepten. Derzeitig wird von der zuständigen Behörde der Stadtverwaltung ein neuer Flächennutzungsplan für Freiberg erarbeitet. Eine Änderung der Nutzungsform für das Grundstück des Porzellanwerkes ist in diesem nicht vorgesehen. Zudem sind infrastrukturelle Grundvoraussetzungen des Grundstückes für die Ansiedlung neuer Industriezweige in befriedigender beziehungsweise unzureichender Form vorhanden. Diese (siehe Punkte 4.2 bis 4.3) werden von den bereits im „Gewerbegebiet Davidschacht“ angesiedelten mittelständigen Industrieunternehmen genutzt. 4.2 Verkehrstechnische Erschließung und Naturschutz Das Grundstück ist über die Verkehrswege Himmelfahrtsgasse, Schachtweg und die Straße Am Ostbahnhof erschlossen (siehe Anlage 8). 4.2.1 Himmelfahrtgasse Diese Straße verbindet das Grundstück mit der B173 im Kreuzungsbereich Donatsring und Dresdner Straße. Ausgehend von diesem Kreuzungsbereich verläuft die Himmelfahrtsgasse entlang des Donatsfriedhofs sowie des ehemaligen Ostbahnhofes und endet auf dem Gelände des Davidschachtes. Die Straße besteht vorwiegend aus Granitsteinpflaster. Der bauliche Zustand des Verkehrsweges ist als mangelhaft einzustufen. Dies ergibt sich aus der unzureichenden Tragfähigkeit der Straße und den daraus resultierenden Deformationen (bei der Nutzung als Zulieferstraße). Bei einer möglichen
gewerblichen
Nachnutzung
des
Grundstückes
durch
ein
Zulieferunternehmen mit erhöhten Transportaufkommen würde sich der bauliche Zustand der Himmelfahrtsgasse deutlich verschlechtern. Des Weiteren ergeben sich aus der schwankenden Straßenbreite (zwischen 5 und 9 Meter) Engstellen, welche ebenfalls die intensive Nutzung als Zulieferstraße verhindern. Die Straße besitzt bis zum Kreuzungsbereich Himmelfahrtsgasse/ Fuchsmühlenweg einen einseitig ausgebauten Fußweg. Im weiteren Verlauf der Himmelfahrtgasse ist der Fußweg nur noch teilweise vorhanden und endet vor dem Porzellanwerksgrundstück. Auf seiner gesamten Länge besitzt der Verkehrsweg eine intakte Straßenbeleuchtung.
79
4.2.2 Schachtweg Dieser verbindet die Himmelfahrtsgasse mit der Dresdner Straße (B173) und überquert dabei das Gelände des Abrahamschachtes. Aufgrund der denkmalgeschützten Bauten des Schachtes und des darunterliegenden altbergbaulichen „Abrahamstollen“ bestehen auf dem Gelände des „Abrahamschachtes“ Fahrbahnverengungen, welche die Nutzung des Verkehrsweges durch Schwerlastverkehr untersagen. Somit kann dieser Verkehrsweg ebenfalls nicht als Zulieferstraße genutzt werden. Ausgehend vom Kreuzungsbereich mit der Dresdner Straße besitzt der Schachtweg bis zum Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ einen einseitig ausgebauten Fußweg. Im weiteren Verlauf in Richtung des Abrahamschachtes besitzt die Straße keinen Fußweg. Eine intakte Straßenbeleuchtung ist auf der gesamten Länge des Schachtweges vorhanden. 4.2.3 Straße Am Ostbahnhof Diese Straße verbindet die Himmelfahrtsgasse direkt mit der Dresdner Straße und beginnt im Kreuzungsbereich Himmelfahrtsgasse/Fuchsmühlenweg. Aufgrund der geringen Straßenbreite von 5 Meter ist die Nutzung für Schwerlastverkehr gleichermaßen untersagt. Der Busverkehr des öffentlichen Nahverkehrsnetzes ist von dieser Einschränkung ausgeschlossen. Eine denkbare Lenkung des Zulieferverkehrs in Richtung des Porzellanwerkgrundstückes ist daher nicht möglich. Die vorhandenen Deformationen der Fahrbahn resultieren vermutlich aus der ungenügenden Tragfähigkeit dieser Straße. Die Straße besitzt eine durchgängige Beleuchtung und einen einseitig ausgebauten Fußweg. 4.2.4 Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz Das nähere Umfeld des ehemaligen Porzellanwerkes ist über die Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrsnetzes erschlossen. Diese befinden sich an den anliegenden Friedhöfen (Donats-, Ehren- und Zentralfriedhof). Die Entfernung der jeweiligen Haltestellen vom betrachteten Grundstück beträgt circa 5 Minuten zu Fuß.
80
4.2.5 Gleisanlagen Im betrachteten Teilgebiet „Davidschacht“ befinden sich zwei ehemalige Gleistrassen. Diese verbanden den ehemaligen Ostbahnhof mit dem Ort Halsbrücke (Bahntrasse 1) und den Standort des Deutschen Brennstoffinstitutes (DBI) sowie das ehemalige Heizwerk Nord (Bahntrasse 2). Die Gleisanlagen der Bahntrassen sind 1995 stillgelegt und größtenteils demontiert worden. Somit besteht keine Gleisverbindung für die innere verkehrstechnische Erschließung des betrachteten Areals.169 Ein Teil der Bahntrasse 2 wurde im Jahr 2010 zu einem Radweg ausgebaut, welcher beginnend am Zentralfriedhof der Stadt Freiberg parallel zum Fuchsmühlenweg verläuft und unterhalb der Reichen Zeche am Conradsdorfer Weg endet. Die stillgelegte Bahntrasse 1 in Richtung Halsbrücke verbindet verschiedene einzelne unter Naturschutz stehende Lebensräume.
170
Eine mögliche Reaktivierung der Bahn-
anlage wurde bereits im „Entwicklungskonzept Davidschacht“ in Betracht gezogen. Diese Möglichkeit wurde jedoch aus Gründen des Naturschutzes zum damaligen Zeitpunkt (2001) verworfen.171 Das Porzellanwerksgrundstück ist nicht naturschutzrechtlich erfasst. Daher ergeben sich daraus keine Einschränkungen für weitere Betrachtungen Die verkehrstechnische Erschließung des Grundstückes in der Betrachtungszone „Davidschacht“ ist nach dieser Überprüfung für einen intensiven Zulieferverkehr als mangelhaft bis unzureichend einzustufen. Dies gilt vor allem im Bezug auf die im Flächennutzungsplan
ausgewiesene
gewerbliche
Nutzung
des
Bereiches.
Die
Grundvoraussetzung für einen gewerblichen Betrieb des Standortes weist aufgrund der unzureichenden verkehrstechnischen Erschließung erhebliche Defizite auf. Weiterhin besteht für den Standort zurzeit kein nutzbarer Gleisanschluss. Wobei geprüft werden müsste, ob ein Anschluss an das Bahnnetz notwendig erscheint. Da die bestehenden Unternehmen ihren Zulieferverkehr über die vorhandenen Verkehrswege im „Teilgebiet Davidschacht“ abwickeln. Die Verkehrsanbindung des Grundstückes könnte durch die teilweise Nutzung der ehemaligen Bahnanlagen und des Ostbahnhofgeländes als Zulieferstraßen deutlich 169 170
171
SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 34. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Pallent. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zum Entwicklungskonzept „Davidschacht“, Naturschutz/ Landschaftspflege, Freiberg 25.04.2001. Seite 5. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 15 bis 17.
81
verbessert werden. Dies verlangt zunächst eine Überprüfung des Naturschutzstatus der ehemaligen
Bahnanlagen.
Von
der
SAXONIA
Standortentwicklungs-
und-
verwaltungsgesellschaft mbH wird derzeitig Interesse für den käuflichen Erwerb der Gleisanlagen bekundet.172 Eine Verbesserung der verkehrstechnischen Erschließung des ehemaligen Porzellanwerkes durch die Anbindung der Himmelfahrtsgasse über den Hammerberg mit der Bundesstraße 173 ist aus planungsrechtlichen und topographischen Gründen sowie den Eigentümerverhältnissen als sehr schwierig einzustufen. Es wird jedoch empfohlen diesen Sachverhalt ebenfalls zu überprüfen. 4.3 Technische Erschließung Die technischen Einrichtungen des Versorgungssystems des Grundstückes „ehemaliges Porzellanwerk“ sind spätestens seit dem Jahr 2001 außer Betrieb. Daher kann die Funktionstätigkeit und der bauliche Gesamtzustand dieser Anlagen als ungewiss eingestuft werden. Zudem ist die Abwasserentsorgung des Grundstückes während der Betriebszeit nicht eindeutig geklärt. Es sollte eine Überprüfung erfolgen, welche die erhaltenen Strukturen des Versorgungssystems erfasst. 4.3.1 Trinkwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung des Davidschachtes erfolgt seit 1996 aus dem städtischen Netz durch den Wasserzweckverband Freiberg. Nach der Übernahme durch den Wasserzweckverband Freiberg wurde das Trinkwassersystem erneuert. An dieses Versorgungsnetz war das Porzellanwerksgrundstück bis 2001 ebenfalls angeschlossen.173 Das Versorgungssystem ist nach Angaben des Betreibers für einen bedarfsgerechten gewerblichen Betrieb des Davidschachtes inklusive dem Grundstück des ehemaligen Porzellanwerkes ausgelegt.174 Bei einer möglichen industriellen Nachnutzung des Grundstückes müsste vermutlich der Hausanschluss der Trinkwasserleitung erneuert werden. Dabei ist der Neuanschluss als unproblematisch einzustufen. Die Trinkwasser 172
173
174
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Aktennotiz zur Interessenbekundung an den Objekten IPE 1004766 und 1002856, Freiberg 22.10.2010. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters mit Herr Helbig (Stadtwerke Freiberg) vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 05.01.2012. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 35.
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versorgung der Autoverwertung wird über einen Trinkwasserspeicher realisiert. Dieser ist auf dem Betriebsgelände installiert. 4.3.2 Brauchwasserversorgung Das Grundstück war an das Brauchwasserversorgungssystem des Davidschachtes angeschlossen. Das gesamte Gebiet wurde bis zur Betriebseinstellung des Porzellanwerkes mit Brauchwasser aus dem Erzwäscheteich versorgt.175 Dieser wird seit dem 30.06.2004 von den Mitgliedern der Erzwäscheangelgemeinschaft (EWAG) gepachtet.176 Der Wasserzulauf des Teiches wird über das Röschen- und Rohrleitungssystem der Revierwasserlaufanstalt (RWA Freiberg) realisiert und über die Landestalsperrenverwaltung Sachsen kontrolliert. Dabei ist der Erzwäscheteich das faktische Ende dieser Versorgungsleitung.177 Neben dem Erzwäscheteich wird auch das Thurmhofer Wasserrad mit Hilfe dieser Leitung temporär in „Betrieb“ gehalten beziehungsweise „befeuchtet“. Zwischen dem Eigentümer des Erzwäscheteiches (SAXONIA Standortentwicklungsund- verwaltungsgesellschaft mbH) und dem Freiberger Wasserzweckverband besteht seit dem 19.12.2010 eine Einigung zur Wasserversorgung des Teiches. Darin wird von Seiten des Wasserzweckverbandes und der Talsperrenverwaltung gewährleistet, die Austrocknung des Erzwäscheteiches zu vermeiden. Dies beinhaltet einen kontrollierten Wasserzulauf von 0,2 Liter pro Sekunde im Zeitraum zwischen April und September in den Erzwäscheteich.178 Das stehende Gewässer erhält somit die notwendige minimale Frischwasserzufuhr, welche für die Nutzung als Angelgewässer durch die EWAG erforderlich ist. Zur gegenwärtigen Zeit besteht für das gesamte Gelände des Davidschachtes inklusive dem Porzellanwerksgrundstück kein nutzbares Leitungssystem, welches die Weiterleitung des Brauchwassers ab dem Erzwäschewäscheteich verwirklicht.179 Dies
175 176 177 178 179
SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 35. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Karabinski. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zur Erzwäsche, Freiberg 19.12.2010. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Karabinski. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zur Erzwäsche, Freiberg 19.12.2010. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Karabinski. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zur Erzwäsche, Freiberg 19.12.2010. Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012).
83
resultiert aus der defekten Brauchwasserleitung nach dem Erzwäscheteich beziehungsweise der fehlenden Interessenlage der ansässigen Unternehmen. Es sollte jedoch in Betracht gezogen werden, ob eine Erneuerung dieser Entnahmeleitung aus dem Teich erforderlich ist. Die Notwendigkeit ergibt sich aus einer möglichen Nachnutzung des Grundstückes und betrifft jene Nachnutzungsformen, welche aufgrund ihres Produktionsprozesses auf eine erhöhte Wasserversorgung angewiesen sind. 4.3.3 Niederschlagsentwässerung Das auf dem Grundstück gesammelte Regenwasser wurde über das Entwässerungssystem der „Spülhalde Hammerberg“ abgeführt und anschließend in die Freiberger Mulde eingeleitet. Diese „Hammerbergleitung“ begann am Überlauf des Erzwäscheteiches und verlief über das Porzellanwerksgrundstück. Anschließend unterquerten die Rohrleitungen des Entwässerungssystems in einer Tiefe von bis zu 25 Metern die „Spülhalde Hammerberg“ und endeten auf der Höhe der „Hammerbrücke“. Dort wurden die gesammelten Niederschlagswässer in die Freiberger Mulde eingeleitet. Dieses zusammenhängende Entwässerungssystem besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr.180 Der Anschluss des Grundstückes an dieses System aus Entwässerungsleitungen ist im Jahr 2001 unterbrochen worden. Zwischen dem Eigentümer der „Spülhalde Hammerberg“ (SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH) und den damaligen Eigentümern des ehemaligen Porzellanwerkes konnte keine rechtliche Einigung über die Entwässerung des Grundstückes getroffen werden. Aus diesem Grund wurde der Zufluss dieser Rohrleitungen zwischen dem ehemaligen Porzellanwerk und dem Entwässerungssystem des Hammerberges 2001 unterbrochen. Seit diesem Zeitpunkt versickert das Niederschlagswasser unkontrolliert auf dem Grundstück. Der bauliche Zustand des auf dem Porzellanwerksgrundstück gelegenen Teiles des Entwässerungssystems ist gegenwärtig nicht dokumentiert.181 Dem noch bestehenden Teil des Entwässerungssystems außerhalb des Porzellanwerkgrundstückes werden weiterhin die Dach- und Vorplatzentwässerung des „Garagenkomplexes Hammerberg“ sowie das Spülhaldensickerwasser zugeführt. Das 180 181
Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012).
84
Grundstück des befindet sich seit dem Frühjahr 2011 ebenfalls im Besitz der SAXONIA Standortentwicklungs- und- verwaltungsgesellschaft mbH. Es liegt eine aktuelle Konzeption für die bauliche Umsetzung eines gemeinsam nutzbaren Entwässerungssystems beide Grundstücke vor.182 4.3.4 Abwasserentsorgung Das Grundstück ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht an das öffentliche Abwassersystem der Stadt Freiberg angeschlossen (Stand Januar 2012). Dies bedeutet, dass die innerhalb der Betriebszeit angefallenen Industrieabwässer (Produktions- und Sozialabwässer) auf dem Grundstück gesammelt und nicht eindeutig nachvollziehbar entsorgt wurden. Diese Situation ist zwingend als problematisch einzustufen. Zudem ist der bauliche
Zustand
der
Abwasserleitung
im
Bereich
des
Grundstückes
des
Porzellanwerkes unbekannt. Zu diesem ursprünglichen Abwassersystem gehörte ein Vorklärbecken der ehemaligen benachbarten „Spülhalde Hammerberg“, welches zum heutigen Zeitpunkt außerhalb des eigentlichen Porzellanwerkgrundstückes in nordöstlicher Richtung liegt. (sieh Anlage 8). Eine dauerhafte Einleitung der Sozialabwässer in das Vorklärbecken ist nicht anzunehmen, da sich keine eindeutigen Überreste im Absetzbereich des Beckens nachweisen lassen. Üblich und auch dem damaligen Stand der Technik entsprechend dürften die Sozialabwässer im wesentlichen mit den Produktionsabwässern in nicht gereinigter Form über das Entwässerungssystem des Grundstückes und der „Spülhalde Hammerberg“ in die Freiberger Mulde geleitet worden sein.183 Ursache für diesen ungeklärten Sachverhalt könnte vor allem auch eine unzureichend dimensionierte Kleinkläranlage (1960 bis 1963) auf dem Grundstück des Porzellanwerkes sein. Eine solche Anlage ist der Freiberger Abwasserbeseitigung erst seit dem Jahr 2010 bekannt. Diese Kleinkläranlage befindet sich, innerhalb der gemieteten Teilfläche der Autoverwertung. Nach Aussagen der Freiberger Abwasserbeseitigung handelt es sich um eine Kleinkläranlage mit unbekannten Fassungsvermögen, welche mechanisch und teilbiologisch arbeitet.184 182 183 184
Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters und der Freiberger Abwasserbeseitigung zur
85
In einem Beschwerdeschreiben aus dem Frühjahr 1963 richtet sich der zuständige Sachbearbeiter des Porzellanwerkes Freiberg (Herr Dohle) an den VEB Zentrales Projektierungsbüro der Glas- und keramischen Industrie. Diesem wurde eine Fehlplanung der betriebseigenen Kläranlage des Porzellanwerkes vorgeworfen. Die nach der Rekonstruktion des Betriebes (1960 bis 1963) anfallenden Produktions- und Fäkalabwässer würden die erwarteten Mengen erheblich überschreiten und zur Fehlfunktion der Pumpeneinrichtung für die Kläranlage führen. Zudem sei die Dimensionierung dieser zu gering ausgefallen. Das Projektierungsbüro weist diese Beschwerde jedoch am 12.03. 1963 zurück. Die fehlerhafte Funktion der Kläranlage wurde in diesem Schreiben durch eine unsachgerechte Ausführung der Bauarbeiten begründet.185 In einem weiteren Protokoll vom 09.04.1963 wurde dem Porzellanwerk Freiberg die Einleitung der ungeklärten Produktionsabwässer in das Entwässerungssystem des Hammerbergs von Seiten des Projektierungsbüros zugestanden. Dies sollte über eine provisorische Trassenführung erfolgen. Der endgültige Verlauf jener Abwasserleitung sollte zum damaligen Zeitpunkt noch erarbeitet werden.186 Den hierzu betreffenden Akten konnten keine weiteren Aussagen über eine abschließende Klärung und Einigung des Sachverhaltes der Abwasserentsorgung entnommen werden. Ein Schreiben des Landratsamtes Freiberg (Dezernat Umwelt) aus dem Jahr 1999 weist auf die wasserrechtliche Nutzungsgenehmigung (Nr. 218/66) vom 12.08.1966 hin, dass die Einleitung von mechanisch gereinigten Abwässern aus der Erzaufbereitung des Davidschachtes einschließlich der Produktionsabwässer des benachbarten VEB Porzellanwerk Freiberg über eine Kläranlage in die Freiberger Mulde gestattet war.187 Es darf davon ausgegangen werden, dass die anfallenden Produktions- und sowie auch Sozialabwässer tatsächlich über die Entwässerungsleitung des Hammerberges innerhalb der Betriebszeit des Porzellanwerkes ungereinigt in die Mulde eingeleitet wurden. Die Produktionsabwässer des Porzellanwerkes wurden vermutlich auf dem direkten Weg über baulich nicht dokumentierte Rohrleitungen in das Entwässerungssystem des Hammerberges geleitet. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass die Produktions 185 186 187
Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 03.01.2012. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. ungeordneter Aktenbestand des Firmenarchivs, Aktennummer 17551. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. ungeordneter Aktenbestand des Firmenarchivs, Aktennummer 17551. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Akte Spülhalde Hammerberg. Schreiben des Landratsamtes Freiberg (Dezernat Umwelt), Freiberg 01.02.1999.
86
abwässer zum Teil in das Vorklärbecken geleitet wurden, welches wiederum mit der Entwässerungsleitung des Hammerberges verbunden war.188 Dies begründet sich durch die im Jahr 2001 gemessenen Schadstoffgehalte im Einleitungsbereich der Entwässerungsleitung in die Freiberger Mulde.189 Die Ursache für die Auslaugung der schwermetallbelasteten Schlämme könnte die regelmäßige Überflutung des Vorklärbeckens aufgrund defekter Rohrleitungen im Grundstücksbereich sein. Der genaue bauliche Zustand der Leitungen sollte umgehend aufgearbeitet werden. Es werden permanente Kontrolluntersuchungen über die Landesdirektion Chemnitz im Zusammenhang mit der Altlastensanierung der „Spülhalde Hammerberg“ durchgeführt. Diese bestätigen das regelmäßige Auftreten von Schwermetallbelastungen im Einleitungsbereich der Entwässerungsleitung in die Freiberger Mulde. Für eine denkbare Nachnutzung des Grundstückes muss ein neues Abwasserentsorgungssystem entsprechend der möglichen Nachnutzungsoptionen angepasst werden. Dabei ist zu beachten, dass ab 2015 eine neue europäische Wasserrichtlinie in Kraft tritt. Diese stellt neue erhöhte Anforderungen an die Grundstückseigentümer mit dezentralen Kleinkläranlagen.190 Dies gilt ebenfalls für die Kleinkläranlage des Porzellanwerkes. Diese müsste im Sinne der europäischen Wasserrichtlinien ersetzt werden. Für die perspektivische Neuordnung Abwasserproblematik stehen zwei unterschiedliche Varianten zur Verfügung. Die erste Möglichkeit beinhaltet die weitere dezentrale Entsorgung der Abwässer des Grundstückes und ergibt sich aus dem Neubau einer dem technischen und rechtlichen Stand entsprechenden Kleinkläranlage.191 Diese ist gemäß einer möglichen Nachnutzung zu dimensionieren. Auf der anderen Seite wäre
188 189 190
191
Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 36 bis 37. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Die Europäische Wasserrichtlinie und ihre Umsetzung in Deutschland. Berlin, März 2011. Online im Internet. URL:http://www.bmu.de/binnengewaesser/gewaesserschutzpolitik/europa/doc/3063.php. (05.01.2012). Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Gerlach. Aktennotiz zum Gespräch mit der Freiberger Abwasserbeseitigung zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 25.11.2010.
87
der Anschluss an das öffentliche Abwassersystem der Stadt Freiberg über die Installation einer Hebeanlage möglich.192 4.3.5 Strom- und Gasversorgung Zu den bisherigen Teilbereichen der technischen Erschließung zählt ebenso die Anbindung des Grundstückes an das Elektroenergie- und Gasversorgungssystem der Stadt Freiberg. Das Grundstück des Porzellanwerkes ist mittels einer 20-Kilovolt Erdleitung an das städtische Stromversorgungsnetz (Freiberger Stromversorgung GmbH, FSG) über die Dresdner Straße (B173) angebunden. Die Erdleitung entspricht dem Stand der Technik und ist für eine eventuelle gewerbliche Nachnutzung geeignet. Das Grundstück ist über die Trafostation an dieses Netz angebunden. Der Hausanschluss der Trafostation wurde 2001 endgültig stillgelegt.193 Für die Nutzung des Stromnetzes müsste dieser Hausanschluss über die Trafostation erneuert werden. Die Stromversorgung der Autoverwertung wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt über ein Notstromaggregat dezentral realisiert. Eine Anbindung an das öffentliche Gasversorgungsnetz ist ebenfalls vorhanden. Die Hoch- und Niederdruckleitungen der Freiberger Erdgas GmbH sind in den öffentlichen Straßen verlegt. Der grundstückseigene Hausanschluss an die Niederdruckleitung befindet sich in der Gasregelstation am südwestlichen Ende der Tunnelofenhallen. Von dort aus ist die Anbindung an das Gasversorgungsnetz über den Schachtweg, die Himmelfahrtsgasse und die Dresdner Straße realisiert. Die Verbindung zur Hochdruckleitung erfolgt über den „Hammerberg“. Von der Gasregelstation aus verläuft die Gasleitung an der westlichen Seite der Tunnelofenhallen entlang. Der detaillierte Verlauf innerhalb der Gebäude ist nicht aufgearbeitet.194 Die Leitungen außerhalb des Grundstückes entsprechen dem Stand der Technik und sind gleichermaßen für eine gewerbliche Nachnutzung geeignet.195 192
193
194
195
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Eichler. Stellungnahme der Freiberger Abwasserbeseitigung zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 18.01.2006. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters mit Herr Helbig (Stadtwerke Freiberg) vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 05.01.2012. Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Herr Lehmann. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters mit Herr Helbig (Stadtwerke Freiberg) vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 05.01.2012. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 38.
88
4.4 Altlastensituation Das Gelände des „Davidschachtes“ ist im sächsischen Altlastenkataster (SALKA) erfasst (Kennziffer: 77200729). Es gliedert sich in sieben kleinere Teilflächen. Das Porzellanwerksgrundstück wird im SALKA dagegen nicht als Altlastenverdachtsfläche ausgewiesen. In der näheren Umgebung des ehemaligen Porzellanwerkes befinden sich jedoch verschiedene Bereiche, welche als Altlastenverdachtsfläche im SALKA (siehe Anlage 9) erfasst sind.196 Zu diesen zählt der Erzwäscheteich (Kennziffer: 77200729, TF: 8). Dieser enthält circa 2000 Kubikmeter schwermetallhaltige Schlämme. Die Gehalte der Schlämme in Trockensubstanz liegen deutlich über den zugelassenen Werten, daher muss eine Austrocknung des Erzwäscheteiches infolge einer möglichen Nachnutzung des Standortes verhindert werden.197 In östlicher Richtung befindet sich weiterhin die außerhalb des Grundstückes gelegene und im SALKA erfasste Altlastenverdachtsfläche „Porzellanwerkshalde“ (Kennziffer: 77100356).198
Die
Sicherung
dieser
Ablagerung
wird
von
der
SAXONIA
Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH in den nächsten Jahren realisiert.199 Südöstlich vom Standort des Porzellanwerkgrundstückes ist eine weitere Teilfläche des Davidschachtes (Kennziffer: 77200729, TF: 6) als „Spülhalde Hammerberg“ im SALKA erfasst. Im Zeitraum zwischen 1983 und 1989 erfolgte eine Teilversiegelung des Bodens dieser Teilfläche durch den Bau von Garagen und Fahrwegen.200 Der derzeitige Eigentümer dieser Grundstücke ist die SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Die auf der „Spülhalde Hammerberg“ befindlichen Garagen werden bis 2012 durch den Eigentümer abgebrochen. Des Weiteren erfolgt durch diesen eine Sanierung der „Spülhalde Hammerberg“ ab 2012.201
196 197 198 199 200 201
SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seiten 31 bis 32. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 31. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seiten 31 bis 32. Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 29 bis 30. Auskunft des Projektleiters im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012).
89
Für das Grundstück des ergeben sich daraus zunächst keine Einschränkungen auf mögliche
Nachnutzungskonzepte
durch
die
umliegenden
erfassten
Altlasten-
verdachtsflächen. 4.5 Denkmalschutzbetrachtung außerhalb des Porzellanwerkgrundstückes In Verbindung mit einer möglichen Nachnutzung des Grundstückes sollte der Denkmalschutz in weitere Überlegungen mit einbezogen werden. Der Denkmalcharakter der einzelnen Gebäude des Grundstückes wurde bereits unter Punkt 3 abgehandelt. Daher ist eine Betrachtung der unter Denkmalschutz stehenden Objekte außerhalb des Grundstückes notwendig. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort liegen die Kulturdenkmale: Abraham- und Davidschacht sowie die Besucherbeziehungsweise Lehrbergwerke Alte Elisabeth und Reiche Zeche (siehe Übersichtsplan). Diese Objekte und deren Bergwerkshalden bilden ein zusammenhängendes Ensemble. Daher müssen zwischen diesen Einzelobjekten die Sichtbeziehungen erhalten bleiben.202 Demzufolge sollten mögliche Neubau- oder Umbaumaßnahmen innerhalb des Porzellanwerkgrundstückes unter der Berücksichtigung dieser Sichtbeziehungen der oben aufgeführten Objekte durchgeführt werden. Dies gilt gleichermaßen für die Sichtbeziehung der einzelnen Objekte mit dem historischen Stadtkern. Somit würde der Gesamteindruck der „Bergbaufolgelandschaft“ erhalten bleiben.203 Einer Nutzung des Erzwäscheteiches als Wasserspeicher wird aus der Sicht des Denkmalschutzes nicht widersprochen. Die regelmäßige Beaufschlagung gewährleistet den Erhalt des Objektes und seiner Funktionstätigkeit.204 Es ergeben sich aus dieser Betrachtung geringfügige Einschränkungen für eine denkbare Nachnutzung des ehemaligen Porzellanwerkes. Im Vergleich dazu ist eine Revitalisierung im Rahmen der vorhandenen Gebäudedimensionen (im Bezug auf die Gebäudehöhe) als unproblematisch einzustufen.
202 203 204
SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 20. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 17 bis 20. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Seite 18.
90
4.6 Auswertung der Standortfaktoren Mit der Untersuchung der Standortfaktoren konnte eine erste objektive Einschätzung der derzeitigen Grundstückssituation ermittelt werden. Aus der voran gegangenen Betrachtung gingen die verkehrstechnische Anbindung (Punkt 4.2) und die Abwassersituation (Punkt 4.3) als Faktoren mit der negativsten Beeinflussung des derzeitigen Zustandes des Grundstückes hervor. In der nachfolgenden Tabelle werden die Standortfaktoren einzeln aufgeführt und bewertet. Dabei erfolgte die Klassifizierung und Beurteilung der einzelnen Kriterien hinsichtlich ihres derzeitigen Status. Diese Einteilung ergab sich aus der unterschiedlichen Wirkung der einzelnen Faktoren. Dabei beinhaltet die erste Klasse Faktoren, welche den grundlegenden Handlungsrahmen wiedergeben. Dazu zählen die planungsrechtlichen Voraussetzungen (Punkt 4.1) der Stadt Freiberg und die verkehrstechnische Erschließung (Punkt 4.2). Eine Beseitigung der Einschränkungen könnte hier nur mit erheblichen rechtlichen, technischen und finanziellen Aufwand realisiert werden. Die zweite Klasse beinhaltet hauptsächlich Faktoren des technischen Zustandes des Grundstückes (Punkt 4.3) sowie die denkmalschutzrechtlich erfassten Gebäude auf dem Porzellanwerksgrundstück (Punkt 3). Auftretende Mängel in dieser Standortfaktorenklasse
könnten
durch
entsprechend
dargestellte
Maßnahmen
und
geringen
beziehungsweise mittleren Aufwand behoben werden. Der dritten Klasse beinhaltet weitere Standortfaktoren wie den Denkmalschutz außerhalb des Porzellanwerkgrundstückes (Punkt 4.5) und den Naturschutz (Punkt 4.2). Aus der Betrachtung ergaben sich geringfügige Einschränkungen dieser Faktoren auf mögliche Nachnutzungsvarianten. Eine Integration dieser Faktoren in eine mögliche Nachnutzung sollte als unproblematisch eingestuft werden. Zudem wurde die Altlastensituation (Punkt 4.4) dieser Klasse zugeordnet, da deren Integration ebenfalls als weniger problematisch einzustufen ist.
91
Alle Grundstückseigenschaften erhielten im Hinblick auf mögliche Nachnutzungsvarianten ein entsprechendes Ziel mit dazugehörigen Maßnahmen. Die farbliche Kennzeichnung der einzelnen Faktoren symbolisiert ihre Einwirkung auf den Gesamtzustand des Standortes. Die Bewertungskriterien wurden in folgende drei Stufen unterteilt: gut (grün = 10 Punkte), befriedigend (gelb = 5 Punkte) und unzureichend (rot = 0 Punkte). Diese Unterteilung (siehe Tabelle 27) und Bewertung der gegenwärtigen Situation des Standortes stellt die Grundlage für eine erste Gegenüberstellung verschiedener Nachnutzungsvarianten dar. Dabei sollen diese Möglichkeiten anhand der Standortfaktoren mit einander verglichen werden. Die erhaltenen Ergebnisse dienen anschließend dem Vergleich und der Prüfung subjektiv erarbeiteter Nachnutzungsmöglichkeiten des Standortes (siehe Tabelle 28). Tabelle 27: Erläuterung der Punktverteilung für die Auswertung der Standortfaktoren resultierende Wirkung der Standortfaktoren auf mögliche Nachnutzungsoptionen positive Wirkung, mögliche Nachnutzung wird gefördert hemmende Wirkung, Mängel können beseitigt werden erhebliche Einschränkungen, Widerspruch zu städtischen Planungen
92
Einschätzung
Farbe
Punktzahl
gut
10
befriedigend
5
unzureichend
0
Tabelle 28: Einschätzung der Wirkung der Standortfaktoren Standortfaktor planungsrechtliche Voraussetzungen
Klasse I
Zustand/ Situation
Ziel
gewerbliche Nutzung
Ansiedlung neuer
vorgesehen
Industriezweige
vorhandene Straßen sind für Verkehrswege
I
innerhalb des
II
Grundstückes Strom- und Gasanschluss Trinkwasseranschluss Brauchwasseranschluss Abwasserentsorgung
Ausbau der Straßen
Altbau
Erhalten/
Sanierung
(Gebäude 1)
Nachnutzung
(Denkmalschutz)
(Gebäude 4)
II
vorhanden
bereits nutzbar
vorhanden, eingeschränkt
maßvoller
regelmäßige
nutzbar
Gebrauch
Wasserzufuhr
Anschluss an das
Pumpenanlage
Abwassernetz
(oder Kläranlage)
Nutzung als
regelmäßige
Wasserspeicher
Wasserzufuhr
Nutzung als
Sicherungs- und
Grünfläche
Versiegelung
Kulturdenkmale außerhalb
Integration in
Sichtbeziehung
des Grundstückes
Nutzungskonzept
erhalten
II
nicht vorhanden
III
77200729 Halde Porzellanwerk 77100356
Denkmalschutz III
Grundstückes Naturschutz Grundstückes)
Hausanschluss
bereits nutzbar
II
III
stillgelegten Bahntrassen stehen unter Naturschutz
93
mögliche Nachnutzung als Verkehrswege
0
5
Objektes
vorhanden
Altlastenkennziffer:
(außerhalb des
Dokumentation des
II
Altlastenkennziffer:
außerhalb des
Abbruch
10
steigern
verbessern
Erzwäscheteich
Altlastensituation
Grundstückes
Erweiterung und
altes Rohstofflager
Farbe
Attraktivität des
Anbindung
eine gewerbliche Nutzung unzureichend
Denkmalschutz
Maßnahmen
installieren Hausanschluss installieren
Naturschutzstatus überprüfen
10 10 5 0
5
5
5
0
5 Das Nachnutzungspotential des Standortes Die aufgearbeitete wechselhafte Nutzungsgeschichte des Porzellanwerkgrundstückes spiegelt die Wandlungsfähigkeit innerhalb der verschiedenen Betriebszeiträume wider. Die Untersuchung der Standortfaktoren belegt die mögliche Nachnutzbarkeit des Areals. Dabei sollten sich weiterführende Betrachtungen im Rahmen dieser Arbeit noch nicht auf eine konkrete Art der Nachnutzung konzentrieren. Dies würde den inhaltlichen Rahmen dieser Arbeit überschreiten. Zudem sollte die Ausarbeitung einer konkreten Nachnutzungsform des Standortes erst nach einer Potenzialanalyse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgen. Diese Punkte sind jedoch nicht Bestandteil dieser Arbeit. Im Vordergrund steht vielmehr die Sammlung möglicher Varianten innerhalb verschiedener Nachnutzungskategorien. 5.1 Ermittlung verschiedener Nachnutzungskategorien Es kommen für den Standort prinzipiell drei mögliche Nachnutzungskategorien in Frage. Diese Einteilung ergab sich vor allem aus den planungsrechtlichen Voraussetzungen der Standortfaktorenbetrachtung (Punkt 4.1). Das Spektrum der Kategorien umfasst eine gewerbliche (Kategorie A), eine kulturelle (Kategorie B) oder eine Mischnachnutzung (Kategorie C) des Standortes (siehe Punkt 4.1 §8 BauNVO). Die Mischnutzung verbindet Aspekte aus einer gewerblichen und kulturellen Nachnutzung. Innerhalb dieser drei verschiedenen Kategorien sollen alle in Frage kommenden Nachnutzungsmöglichkeiten des Standortes gesammelt und wenn möglich eine erste Einschätzung hinsichtlich ihres Umsetzungspotentials getroffen werden. Für eine erste objektive Einschätzung erhielten die im Punkt 4.6 klassifizierten Standortfaktoren (Klasse I bis III) eine spezifische subjektive Gewichtung. Dabei sinkt der Gewichtungsfaktor (G) mit steigender Standortfaktorenklasse (G: I > II > III). Diese gewählte Abstufung der Standortfaktoren beruht auf der Einschätzung des Autors und bezieht sich jedoch nicht auf deren generelle Bedeutung, vielmehr auf die Einwirkung dieser auf das Nachnutzungspotential des Standortes. Die grundsätzlich bedeutenden Faktoren des Denkmalschutzes außerhalb des Grundstückes und der Naturschutz erhalten im Bezug zu dieser Betrachtung eine geringere Gewichtung. Da deren Einbeziehung
in
mögliche
Nachnutzungsvarianten als weniger
problematisch
einzustufen ist. Die Einwirkung und Berücksichtigung der denkmalgeschützten Objekte außerhalb des Grundstückes auf eine gewerbliche Nachnutzung (Nachnutzungskategorie A) des Standortes muss jedoch stärker im Vergleich zu den Kategorien B und
94
C gewichtet werden. Dies liegt unter anderem an der etwaigen Installation technischer Anlagen sowie dem möglichen Umbau der Gebäude, welche die Sichtbeziehungen zwischen Abraham- und Davidschacht sowie die Besucher- beziehungsweise Lehrbergwerke Alte Elisabeth und Reiche Zeche beeinträchtigen würden (siehe Punkt 4.5). In der nachstehenden Tabelle wurden die einzelnen Nachnutzungskategorien den Standortfaktoren gegenüber gestellt. Als Bewertung erhielt die jeweilige Kategorie bezogen auf den Standortfaktor die Punktwerte (0, 5, 10). Die Abstufung erfolgte erneut nach den Kriterien: erfüllt/ gut (grün = 10 Punkte), teilweise erfüllt/ befriedigend (gelb = 5 Punkte) und nicht erfüllt/ unzureichend (rot = 0 Punkte). Diese Punkte wurden mit der Gewichtung der dazugehörigen Klasse multipliziert. Abschließend wurden die einzelnen Werte innerhalb einer Nachnutzungskategorie aufsummiert (siehe Tabelle 29). Tabelle 29: Punkteverteilung mit Auswertung der Nachnutzungskategorien auf der Basis der Standortfaktoren Gewichtungs -faktor Klasse
(G)
Standortfaktoren
absoluter Wert planungsrechtliche Voraussetzungen
I
50
Lage, Erreichbarkeit Denkmalschutzobjekte im Grundstück Stromanschluss
II
kulturelle
Mischnutzung
Nutzung
Nutzung
aus A und B
Kategorie A
Kategorie B
Kategorie C
Punkte
Punkte
Punkte
10
5
5
0
5
0
5
5
5
10
10
10
10
10
10
10
10
10
Gasanschluss
erschließ-
Trinkwasseranschluss
ung
Brauchwasseranschluss
5
10
5
Abwasserentsorgung
0
0
0
5
5
5
0
5
5
0
5
5
[∑ Pi*G (I)]+[∑ Pi*G (II)]+[∑ Pi*G (III)]
1800
2150
1750
Angaben in Prozent
52%
63%
51%
30
20
Denkmalschutz außerhalb des Grundstücks Naturschutz
Auswertung erreichbare Höchstpunktzahl 3400
gewerbliche
Standort-
Standorteinfluss durch Altlasten III
Nachnutzungskategorien
95
Als Ergebnis dieser Betrachtung besitzt keine dieser drei Kategorien eine eindeutige Favoritenstellung. Jedoch ergab sich für die Nachnutzungskategorie B in diesem Vergleich die höchste Gesamtpunktzahl. Zur Veranschaulichung wurden die Ergebnisse in Prozentwerten angegeben. Nach dieser Betrachtung stellt die Nachnutzungsvariante B diejenige Möglichkeit dar, welche unter den gegebenen Standortbedingungen am denkbarsten erscheint. Aufgrund der nah beieinander liegenden Punktzahlen ergibt sich als weitere Schlussfolgerung daraus, dass jede dieser drei Nachnutzungskategorien für das ehemalige Porzellanwerk hinsichtlich der Betrachtung der Standortfaktoren in Frage kommen könnte. Im Anschluss sollen innerhalb der drei unterschiedlichen Kategorien, möglichst viele Varianten, und Ideen für deren theoretische Konzeption und praktische Umsetzung gefunden werden.
96
5.2 Gewerbliche Nachnutzung Bei einer möglichen gewerblichen Nutzung des Standortes sollten im Vorfeld die Rahmenbedingungen der Standorteigenschaften berücksichtigt werden. Die Betrachtung der spezifischen Standortfaktoren ergab eine unzureichende Anbindung des Areals an das Verkehrsnetz der Stadt Freiberg sowie die Problematik der Abwasserentsorgung des Grundstückes. Für eine bessere verkehrstechnische Anbindung müsste der Ausbau der Himmelfahrtsgasse fokussiert werden. Die durchschnittliche Breite dieser Straße sollte auf das derzeitig übliche Maß von 9,5 Meter (Fahrbahnbreite 6,5 Meter nach den Richtlinien für die Anlage von Straßen- Querschnitten RQ 9,5)205 ausgebaut werden. Somit könnte ein gewerblicher Zulieferbetrieb verbessert werden. Außerdem sollte die Installation einer Pumpenanlage auf dem Grundstück erfolgen um dieses an das städtische Abwassernetz anzuschließen.206 Die Lösung dieser Problematik könnte ebenfalls mit der Errichtung einer grundstückseigenen Kläranlage erfolgen. Eine gewerbliche Nutzung setzt die Bearbeitung dieser beiden Punkte zwingend voraus. Die zu erhaltenden Gebäude des Standortes (Altbau, Zwischenbau und Tunnelofenhallen) könnten nach folgenden Punkten im gewerblichen Sinne genutzt werden. Der denkmalgeschützte Altbau (Gebäude 1) könnte als allgemeines Büro- und Verwaltungsgebäude revitalisiert werden. Das Gebäude besitzt zurzeit eine nutzbare Gesamtfläche von circa 3.700 Quadratmetern.207 Eine vergleichbare Umnutzung als Bürogebäude erfolgte 1999 bei der Sanierung der ehemaligen Schuhfabrik Pohlandstraße 19 in Dresden-Striesen. Die Ausmaße des historischen Altbaues (Gebäude 1) sind mit denen der ehemaligen Dresdner Schuhfabrik vergleichbar. Die dort nach der Sanierung entstandene Bürofläche beträgt 1.700 Quadratmeter und ist durch verschiebbare Trennwände variabel gestaltbar.208
205 206
207 208
Verlag der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Richtlinien für die Anlage von Straßen (RAS). Köln, 1996. Seite 15. Archiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH. Eichler. Stellungnahme zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 18.01.2006. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Seite 7. Sächsische Staatsministerium des Innern: Sächsische Industriedenkmale in neuer Nutzung. Dresden, 1999. Seiten 29 bis 31.
97
Für diese mögliche Nutzungsvariante müssen folgende erforderlichen Baumaßnahmen durchgeführt werden, welche die Charakteristik des Gebäudes erhalten: → Rückbau der noch vorhandenen haustechnischen und betriebstechnischen
Anlagen → Entkernung des Bauwerkes mit anschließendem Rückbau der nicht tragenden
Raumstrukturen → statische konstruktive Sanierung des Gebäudes unter brandschutztechnischen
Richtlinien → Neugestaltung/ Erneuerung der Außenfassade unter der Erhaltung der Gebäude-
charakteristik entsprechend des ursprünglichen Erscheinungsbildes → Wiederherstellung der Entwässerungsanlage im Trennsystem des Standortes → nutzungsspezifische Gestaltung der Raumstruktur → behindertengerechte Gestaltung der Grundrisse → gesonderte energetische Sanierung der Fassade des Altbaues (Gebäude 1) ist
nach den Richtlinien der Energieeinsparverordnung nicht zwingend erforderlich, kann aber in Absprache mit dem Denkmalschutz erfolgen (EnEV 2011)209 → die Gestaltung der Außenanlagen in mögliche Konzepte einbeziehen
Diese vorgestellten Sanierungsmaßnahmen sind gleichermaßen für den Zwischenbau (Gebäude 2) und die Tunnelofenhallen (Gebäude 3) zu empfehlen. Weiterhin gelten diese ersten Sanierungsschritte gleichermaßen für die nachfolgend vorgestellten Varianten der Nachnutzung des Standortes.
209
Tuschinski, Melita: Die neue Energieeinsparverordnung für Gebäude 2009. Stuttgart, 2009. Seite 8. Online im Internet. URL:https://docs.google.com/viewer?pid=bl&srcid=ADGEESgBRiXAwxC4V7wbgGYlqM0q194FQ TbfTwYR4FwgNx_xoEz_esE3VAMhjNydO7imSFjy0sKqJGN20Gi86kzNRrcUkXbnRQ04mCCiAr D7cibWQq2tASK182uf717Y53OLAv6LvDqq&q=cache%3A6GQkJWTGsK8J%3Aservice.enevonline.de%2Fbestellen%2Ftuschinski_100422_kurzinfo_energieausweis_enev2009.pdf%20http%3A %2F%2Fservice.enevonline.de%2Fbestellen%2Ftuschinski_100422_kurzinfo_energieausweis_enev2009.pdf%2C&docid=c c4740ae27b28a04963ddba16b5f6723&a=bi&pagenumber=1&w=812: (25.01.2012).
98
Eine vergleichbare Wiederbelebung eines historischen wertvollen Industriebaus erfolgte bei der Sanierung des einstigen Abspannwerkes Leibniz in Berlin-Charlottenburg. Das in dem Jahr 1929 errichtete Gebäude wurde 2002 zu einem modernen Bürogebäude umgestaltet. Die notwenigen Umbaubauarbeiten konzentrierten sich auf die Ausgestaltung des Innenraumes mit zusätzlichen Trennwänden, Zwischendecken und Treppen. Dabei wurde das äußerliche Erscheinungsbild des Bauwerkes nicht beeinflusst.210
Abbildung 32: Bürohaus Abspannwerk Leibniz in Berlin- Charlottenburg Ansicht 2002 (oben) Querschnittdarstellung (links)
Innerhalb der gewerblichen Nachnutzungsform könnte der Zwischenbau (Gebäude 2) die Funktion als Bindungsglied zwischen dem historischen Teil des Standortes und den Tunnelofenhallen beibehalten. Weiterhin könnte dieser als neuer Empfangsbeziehungsweise Sozialbereich genutzt werden. Eine direkte Verbindung des Zwischenbaues (Gebäude 2) und des historischen Altbaus (Gebäude 1) ist im Falle einer gewerblichen Nachnutzung nicht dringend erforderlich. Aus diesem Grund wäre der Abbruch des Verbindungsganges zwischen beiden Gebäuden möglich. Dabei wird die Wirkung des separat stehenden historischen Altbaus (Gebäude 1) verstärkt. Besteht jedoch der Bedarf einer überdachten Verbindung zwischen beiden Gebäuden könnte ein Neubau auf der Ebene des zweiten Untergeschosses errichtet werden. Somit würde der Verbindungsgang zwischen beiden Gebäuden von der Himmelfahrtsgasse (nordwestliche Richtung) nicht zu erkennen sein. Demnach könnte die Wirkung des „separat stehenden“ historischen Altbaues (Gebäude 1) realisiert werden. Gleichermaßen wäre der Altbau über den Verbindungsgang von der Innenhofseite leichter zugänglich. Zudem könnte der vorhandene Baukörper des Zwischenbaues (Gebäude 2) durch einen Anbau in östlicher Richtung erweitert werden. 210
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Seite 6.
99
Diese zusätzlich geschaffene Fläche ermöglicht eine großzügigere Planung und Gestaltung in der Raumaufteilung des Gebäudes. Der geplante Abbruch des Teilbereiches 2 (Gebäude 6 und 10) vergrößert die Gesamtfläche des Innenhofes. Dieser ist über eine kleinere Straße mit dem Verkehrsweg des Hammerberges verbunden. Nach der Abtragung der Gebäude, der Sicherung und Versieglung der entstandenen Flächen könnte dieser Bereich als Parkfläche und Zulieferbereich nachgenutzt werden. Es würde somit eine zusätzliche Anbindung an die Himmelfahrtsgasse geschaffen werden. Der Baukörper der Tunnelofenhallen (Gebäude 3) sollte zuerst nach denselben Kriterien wie Alt- und Zwischenbau (Gebäude 1 und 2) in einen nutzbaren Grundzustand versetzt werden. Anschließend bieten die ehemaligen Produktionshallen eine großzügig nutzbare Gesamtfläche. Diese könnte nachfolgend in kleinere Teilflächen mit verschiedenen Nutzungen untergliedert werden. Dabei sollte beachtet werden das Teile dieser Hallen unterkellert sind. Es ist davon auszugehen, dass die statischen Anforderungen in diesen Bereichen für größere beziehungsweise schwere Produktionsanlagen nicht ausgelegt sind.211 Eine erläuternde Zeichnung dieser Variante befindet sich im Anhang der Arbeit (siehe Anlage 10.1 bis 10.3). Trotz des hohen Nachnutzungspotentials der Tunnelofenhallen (Gebäude 3) und des Zwischenbaues (Gebäude 2) sollte in Betracht gezogen werden, ob möglicherweise ein Abbruch dieser Gebäude der Erhaltung vorzuziehen ist. Ein Neubau der Produktionshallen mit Verwaltungsbereich ist wahrscheinlich kostengünstiger und individuell gestaltbarer. Weiterhin könnte ein Neubau spezifischer an den Flächenbedarf möglicher Interessenten angepasst werden. Bei der Errichtung könnte eine neue energetischeffizientere Bauweise realisiert werden. Dies betrifft auch eine mögliche Installation von Solar- und Erdwärmeanlagen. Aus historischer Sicht sollte die Nachnutzung der vorhandenen Baustruktur einem Neubau vorgezogen werden. Das Stadtbild wird mittels der Folgenutzung einer Industriebrachfläche, der Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes der Bausubstanz verschönert. Ein ökonomisch maßvoller Umgang mit dem bestehenden Flächenangebot geschieht im Sinne der Nachhaltigkeit.212
211 212
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. Preuß, Thomas; Floeting, Holger [Hrsg.]: Folgekosten der Siedlungsentwicklung. Berlin, 2009. Seiten 7 bis 8.
100
5.3 Kulturelle Nachnutzungsvarianten Neben einer möglichen gewerblichen Nachnutzung des ehemaligen Porzellanwerkes bieten die zu erhaltenen Gebäude ebenfalls die Option für die Folgenutzung im kulturellen Bereich. Dabei stehen die hier vorgeschlagenen Ideen in Verbindung mit dem Leitbild der Stadt Freiberg. Darin verpflichtet sich die Stadt das kulturelle und touristische Rahmenprogramm weiter auszubauen.213 Darüber hinaus wird im Leitbild der Stadt Freiberg auch der verstärkte Ausbau des Sportangebotes fokussiert. Die Stadt sieht in der Weiterentwicklung des Bereiches Sport einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in Freiberg.214 Dabei sollen die folgenden möglichen Nachnutzungsoptionen kein bestehendes Kulturprogramm der Stadt Freiberg ersetzen. Vielmehr sollen diese Nutzungsoptionen im musealen, allgemein kulturellen und sportlichen Bereich ergänzende Möglichkeiten im Kulturprogramm der Stadt anbieten. 5.3.1 Museale Nachnutzung Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind das Stadt- und Bergbaumuseum, die Terra Mineralia, die Mineralogische Sammlung der TU Bergakademie Freiberg sowie technische Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg als museale Einrichtungen der Stadt aktiv.215 Zudem bestehen Planungen für ein neues Naturkundemuseum in der Stadt.216 Dabei basiert der Schwerpunkt des Museumswesens auf der Geschichte des Bergbauund Hüttenwesens mit seiner kulturellen und technischen Bedeutung für die Stadt und die Region. Dazu gehört gleichermaßen das Lehr- und Besucherbergwerk Himmelfahrt Fundgrube (Alte Elisabeth und Reiche Zeche) mit den umliegenden bergbauhistorischen Anlagen des Abraham-, David-, und Thurmhofschachtes. 213
214
215 216
Stadtverwaltung der Stadt Freiberg. Leitbild der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seiten 11 bis 12. Online im Internet. URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_422FB25A507E9D06C12575C A002A3307?OpenDocument: (10.01.2012). Stadtverwaltung der Stadt Freiberg. Leitbild der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seiten 11 bis 12. Online im Internet. URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_422FB25A507E9D06C12575C A002A3307?OpenDocument: (10.01.2012). Stadtmarketing Freiberg GmbH: Museen und Sammlungen in Freiberg. Online im Internet. URL: http://www.freiberg-service.de/kultur/museen.html: (09.01.2012). Reibetanz, Thomas: Neues Leben im ehemaligen Museum. In: Freie Presse Freiberg 04.01. 2011. Online im Internet. URL:http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/FREIBERG/Neues-Leben-imehemaligen-Museum-artikel7866742.php. (25.01.2012).
101
Das Porzellanwerksgrundstück liegt im Zentrum dieser historischen Bergbauanlagen. Daher besteht die Möglichkeit in den zu erhaltenden Gebäuden des Grundstückes ein „Museum für Bergbautechnik“ einzurichten. Die Verknüpfung der Geschichte des Freiberger Bergbaues mit dem Standort ist durchaus sinnvoll. Denn selbst die Entwicklung des sächsischen Porzellans basiert auf dem technischen Wissen und Fähigkeiten der sächsischen Berg- und Hüttenleuten.217 Dabei könnte das Museum die Aufgabe als Bindungsglied zwischen dem klassischen Stadt- und Bergbaumuseum und den einzelnen Besucherstätten des Lehr– und Besucherbergwerk Himmelfahrt Fundgrube wirken. Jedoch könnte es in Folge der Eröffnung eines solchen „Museums für Bergbautechnik“ zu einem Überangebot im Bezug auf den Bergbau innerhalb des Kulturprogramms der Stadt Freiberg kommen. Dies bewirkt vermutlich den Rückgang von Besucherzahlen in den bestehenden Institutionen. Es müsste aus diesem Grund eine „Nischenfunktion“ für ein solches Museum gefunden werden. Diese sollte sich deutlich von den bestehenden Einrichtungen abgrenzen. Die Räumlichkeiten der Obergeschosse (OG I bis OG III) des historischen Altbaus (Gebäude 1) könnten aufgrund ihrer Größe als Ausstellungsbereich für kleinere Exponate genutzt werden. Die ehemaligen Produktionsräume dieser Geschosse haben eine Fläche von circa 400 bis 520 Quadratmetern.218 Hier könnte die Geschichte des Standortes erläutert werden. Dabei ist es zu empfehlen alle unterschiedlichen Betriebszeiträume des Grundstückes von 1889 bis 1997 zu erfassen und zu dokumentieren. Zusätzlich könnte auf einem dieser drei Stockwerke die Unterbringung eines „neuen Naturkundemuseums“ erfolgen. Dieser Ausstellungsbereich sollte aus Übersichtsgründen inhaltlich von den übrigen Bereichen des „Museums für Bergbautechnik“ abgetrennt werden. Dem Zwischenbau (Gebäude 2) sollte in diesem Fall die Funktion als Verwaltungssitz mit Eingangsbereich zugeordnet werden. Zudem bieten die Räumlichkeiten entsprechende Voraussetzungen für die Installation von sanitären Anlagen, Funktionsräumen und Lagerbereichen. In diesem Sinne könnte die Gebäudestruktur durch entsprechende Anbauten in östlicher Richtung räumlich erweitert werden. Der Außenbereich könnte als Aufenthaltsfläche für Besucher gestaltet werden. Die nach den Abbrucharbeiten (Gebäude 6 und 10) entstandene größere Innenhoffläche bietet die 217 218
Der Silberne Boden [Kunst und Bergbau in Sachsen]. Stuttgart, Leipzig 1989. Seite 419. Raumgröße aus den Realen Geschossgrundrissen (AUTOCAD-Zeichnungen) ermittelt.
102
Möglichkeit zur Nutzung als Grünanlage (Erholung der Besucher) oder als Stellfläche für weitere Exponate. Ein Gebrauch als Parkfläche ist gleichermaßen vorstellbar. Die großzügige Raumstruktur der ehemaligen Tunnelofenhallen (Gebäude 3) gestattet die Nutzung als Museumsdepot und bietet eine ausreichende Stellfläche für größere Exponate (elektrische Grubenbahnen, Förderanlagen, Kunsträder, Teile einer Tunnelbohrmaschine (TBM) usw.). Hierbei müssten die Unterkellerung der Hallen und die daraus resultierenden Einschränkungen in der Tragfähigkeit der Decken beachtet werden.219 Im unterkellerten Bereich der Tunnelofenhallen ist die Darstellung von verschiedenen Techniken und Anlagen der Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik möglich. Der ehemalige Wartungskanal, welcher beide Fundamente der Tunnelöfen verbindet, könnte zudem als Bergwerksstollen gestaltet werden.220 Eine erläuternde Zeichnung dieser Variante befindet sich im Anhang der Arbeit (siehe Anlage 11.1 bis 11.3). 5.3.2 Kulturzentrum Die Ausmaße der ehemaligen Tunnelofenhallen haben ebenfalls das Potential zur Nachnutzung
als
„Kulturzentrum“
der
Stadt
Freiberg.
Es
könnten
hierbei
Veranstaltungen mit einer Besucherzahl von weit über 1.000 Personen realisiert werden. Das
dabei
abzudeckende
Programm
umfasst
musikalische
beziehungsweise
künstlerische Großveranstaltungen sowie eine mögliche Nutzung als Austragungsort für Konferenzen und Fachtagungen. Das eingeschränkte Platzangebot mit entsprechenden Verpflegungsmöglichkeiten/ Servicebereichen und Unterkünften der vorhandenen Austragungsorte (Tivoli, DBI Tagungszentrum, Alte Mensa) bewirkt die Verlagerung größerer Veranstaltungen in die umliegenden Städte. Die Nachnutzung ehemaliger größerer Industriehallen bietet für den Besucher ein spezielles visuelles und klangtechnisches Erlebnis. Dazu zählen musikalische Veranstaltungen wie Konzerte und Musicals. Diese Möglichkeit Industriebrachen als kulturelle Zentren wiederzubeleben ist bereits mehrmals erfolgreich durchgeführt worden. Zu dem bekanntesten Bespielen in Deutschland zählen das „Colosseum Essen“ (ehemalige Maschinenwerkstatt Krupp)221, die „Burbacher Hütte“ (ehemalige 219
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B14. ähnliche Ideen zu einer musealen Nachnutzung des Grundstückes sind in der Denkschrift „Eine Stadtentwicklung für Freiberg“ vom Ing. f. elektr. Energieanlagen u. Dipl. Historiker Rainer Tippmann erläutert. 221 Höber, Andrea; Ganser, Karl: Industriekultur. Mythos und Moderne im Ruhrgebiet. Essen, 1999. Seiten 120. 220
103
Elektrische Zentrale 2) in Saarbücken und das Straßenbahndepot Bockenheim in Frankfurt am Main.222
Abbildung 33: Innenraumgestaltung des Colosseum in Essen
Nach der Realisierung dieser Option könnte das Kulturprogramm der Stadt Freiberg durch Musicals, größere nationale und internationale Musikveranstaltungen und die Austragung
von
Fachtagungen
erweitert
werden.
Demzufolge
steigt
der
Bekanntheitsgrad und das „Image“ der Stadt Freiberg wird aufgewertet. Innerhalb dieser Variante könnten die ehemaligen Tunnelofenhallen (Gebäude 3) als Veranstaltungsort konzipiert werden. Dabei sollte der Innenraum möglichst flexibel entsprechend der Anforderungen der jeweiligen Veranstaltungen gestaltet werden. Im Untergeschoss der Hallen könnte der Aufenthaltsbereich für die „Künstler“ eingerichtet werden. Der Zugang zu diesem Bereich ist über die Seiteneingänge realisierbar und wäre separat zugänglich. Bei der Gestaltung des Innenbereiches sollten der Zuschauerbereich und die Bühnenkonstruktion so angelegt werden, dass keine Behinderungen der Sichtbeziehungen (Zuschauerblick auf Bühne) oder Akustikstörungen entstehen. Der historischen Altbau (Gebäude 1) könnte in diesem Fall als „Hostel“ nachgenutzt werden. Das Kulturzentrum würde in diesem Fall über direkt angebundene Räumlichkeiten zur Übernachtung verfügen, welche eine preisgünstigere Variante zu den im Stadtzentrum liegenden Hotels darstellen. Dies ist vor allem für jüngere Besucher mit einfachen Übernachtungsansprüchen und eingeschränkten finanziellen Mitteln interessant. Es könnten ebenfalls größere Reisegruppen (Jugendgruppen oder 222
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Seite 13 und 22.
104
Schulklassen) in den Mehrbettzimmern untergebracht und längere Aufenthalte im sogenannten „Hostel“ realisiert werden. Weiterhin wäre die Nutzung der Hotels im Zentrum der Stadt Freiberg für Veranstaltungsbesucher mit erhöhten Ansprüchen zu empfehlen. Aus diesem Grund stellt dieses „Hostel“ keine Konkurrenz zum bestehenden Angebot dar. Eine solche Nutzung würde der Situation einer fehlenden Jugendherberge in Freiberg entgegen wirken. In den unteren Etagen des Altbaus (Gebäude 1) könnten zudem Besprechungs- und Aufenthaltszimmer eingerichtet werden. Die oberen Stockwerke bieten sich aufgrund der Raumstruktur für die Nutzung als Schlafräume an. Des Weiteren wäre es möglich die Dachterrasse des Gebäudes als Aussichtspunkt zu nutzen. Aufgrund des Abbruches des Teilbereiches 2 wird die Fläche des Innenhofes vergrößert und sollte daher in die Variante „Kulturzentrum“ einbezogen werden. Die Gestaltung als Grünfläche mit Sitz- und Liegeflächen rundet das Aufenthaltsprogramm für die Besucher ab. Der Außenbereich verfügt zudem über eine Anbindung an die Himmelfahrtsgasse und kann für den Zulieferbetrieb genutzt werden. Der Zwischenbau (Gebäude 2) erhält eine Verbindungsfunktion zwischen dem „Hostel“ (Gebäude 1) und den Veranstaltungshallen (Gebäude 3). Die Räumlichkeiten könnten dabei als Verwaltungs- und Empfangssektion gestaltet werden. Das „Hostel“ und der „Veranstaltungsbereich“ sind somit separat voneinander zugänglich und könnten unabhängig von einander genutzt werden. Der ursprünglichen Funktion des Zwischenbaues (Gebäude 2) entsprechend ist eine weitere Nutzung als „Servicebereich“ mit Küche, Speisesaal beziehungsweise Restaurant und Garderobe vorstellbar. Weiterhin würden eine Bar oder Lounge, welche mit den Sitzmöglichkeiten des Innenhofes verbunden ist, den „Servicebereich“ sinnvoll ergänzen. Eine erläuternde Zeichnung dieser Variante befindet sich im Anhang der Arbeit (siehe Anlage 12.1 bis 12.3).
105
5.3.3 Nachnutzung als Sportzentrum Im Rahmen der kulturellen Nachnutzungsvarianten könnten die Tunnelofenhallen (Gebäude 3) als Sportanlage betrieben werden. Die Förderung von Sportarten sowie sportlicher Einrichtungen sind im Entwicklungsprogramm der Stadt Freiberg vorgesehen. In den Leitlinien der Stadt wird der Sport als Element der städtischen Lebensqualität angesehen. Dabei wird die Sportförderung in drei Teilbereiche unterschieden. Zu diesem zählen der für alle Altersstufen geeignete Breitensport („Erhaltung der Gesundheit“), der Leistungssport („Vorbildfunktion und Nachwuchsförderung“) sowie dem Jugendsport („Entwicklung von Gemeinschaftssinn und Teamfähigkeit“).223 Innerhalb des städtischen Sportwesens der Stadt Freiberg besteht ein steigender Bedarf an größeren wettergeschützten Sportanlagen. Diese Turnhallen müssen von ihrer Struktur und Größe für alle Bereiche des städtischen Sportwesens ausgelegt sein. Der derzeitige Sportanlagenbestand der Stadt, welcher alle Kriterien der drei Teilbereiche der Sportförderung erfüllt, ist durch den Schulsport (7 bis 16 Uhr) und den Vereinssport (16 bis 22 Uhr) ausgereizt. Die Stadtverwaltung Freiberg verweist auf eine steigende Tendenz der Auslastung. Grund dafür sind Wartelisten, welche aus dem zusätzlichen Trainingsbedarf der Sportvereine resultieren. In diesem Zusammenhang sollten Lösungen gefunden werden, welche den steigenden Bedarf an wettergeschützten Sportanlagen (Turnhallen) gerecht werden.224 Die Ausmaße und die Gebäudestruktur der Tunnelofenhallen (Gebäude 3) bieten Grundvoraussetzungen für den Betrieb als Sportanlage in allen drei Bereichen der Sportförderung der Stadt Freiberg. Der gesamte Hallenraum ist hell und offen. Dies resultiert aus den vorhandenen Oberlichtern der Dachkonstruktion. Es sollte jedoch beachtet werden, dass es aufgrund dieser Konstruktionsmerkmale zu „Blendungserscheinungen“ kommen könnte. Schlussfolgernd daraus müssten die Oberlichter der Hallen mit einer Verdunklungskonstruktion (Blendschutz) ausgestattet werden. Die Gesamtlänge der Hallen sowie die teilweise freitragende Struktur des Bauwerkes ermöglichen die Nutzung des Innenraumes für diverse Ballsportarten (Hand-, Fuß- und Basketball und Tennis). Dabei gilt es die geforderten Spielfeldmaße der jeweiligen 223
224
Stadtverwaltung der Stadt Freiberg. Leitbild der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seite 13. Online im Internet. URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_422FB25A507E9D06C12575C A002A3307?OpenDocument: (16.01.2012). Auskunft der Sachbearbeiterin des Dezernates II der Stadtverwaltung Freiberg, Amt für Bildung, Jugend und Sport, Frau Reuter (Telefongespräch am 25.01.2012).
106
Sportarten zu beachten. Die Stützpfosten der Dachkonstruktion schränken die zur Verfügung stehende Gesamtfläche der ehemaligen Tunnelofenhallen ein. Dies gilt besonders im Bezug für den wettkampforientierten Leistungssport. Aufgrund der im Hallengrundriss (siehe Abbildung 34) ersichtlichen Stützpfosten der Dachkonstruktion wird die Gesamtfläche des Innenraumes in drei gleichgroße Teilflächen unterteilt. Die so entstehenden Sektionen haben eine Breite von circa 14 Metern und eine Länge von circa 95 Metern.225
Sektion 3
Sektion 2
Sektion 1
Abbildung 34: Erläuterungsskizze der Sektionen, welche durch die Stützpfosten der Dachkonstruktion entstehen
Diese Anforderungen der Spielfeldmaße des Hand- und Fußballsports überschreiten die Gegebenheiten der Tunnelofenhallen. Bei diesen Sportarten könnten die Spielfelder in verkleinerter Form angelegt werden, welche jedoch Einschränkungen im Bereich des Leistungssportes bewirken. Von dieser möglichen Ausführung sollte abgeraten werden, wenn ein leistungssportorientierter Betrieb angestrebt werden sollte. Die Vergrößerung der Innenfläche könnte über eine Neukonstruktion des Dachbereiches erreicht werden. Dazu müssten die beiden Stützpfeilerreihen im Mittelbereich der Hallen entfernt werden (siehe Abbildung 34). Anschließend könnte über eine freitragende Neukonstruktion des Dachbereiches der Tunnelofenhallen ein größerer Innenraum für die geforderten Ansprüche des Wettkampf- und Leistungssportes geschaffen werden. Die Anlage von Zuschauerbereichen, welche den „Spielfeldbereich“ von mehreren Seiten umgeben würde eine besondere „Wettkampfatmosphäre“ schaffen. Dennoch müsste untersucht werden, ob die Verwirklichung einer neuen Dachkonstruktion statisch mit der vorhandenen Gebäudestruktur durchführbar ist.
225
Raumgröße aus den realen Geschossgrundrissen (AUTOCAD-Zeichnungen) ermittelt.
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Es könnte ebenfalls der bestehende Hallenkomplex abgebrochen werden und durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser könnte vermutlich kostengünstiger und nutzungsspezifischer errichtet werden. Es müsste im Vorfeld entschieden werden, welche der beiden Möglichkeiten die sinnvollere Variante zur Realisierung einer Sportanlage darstellt. Bei der Erhaltung der bestehenden Gebäudestruktur ist es zu empfehlen im Untergeschoss der Tunnelofenhallen einen „Erholungsbereich“ für die Sportler einzurichten. Dieser sollte über folgende Räumlichkeiten verfügen: Duschen, Sauna und einen „Wellnessbereich“ mit Entspannungsbädern. Der Breiten- und Jugendsport orientierte Betrieb der vorgestellten Sportarten könnte innerhalb der vorhandenen Raumstruktur realisiert werden. Somit könnten die Kapazitäten für zusätzliche Trainingszeiten der Sportvereine erweitert werden. Die Wartelisten für Sportvereine würden demnach sichtlich reduziert. Weiterhin ist es prinzipiell möglich, den Innenraum der Tunnelofenhallen durch Trennwände in kleinere Sektionen (siehe Erläuterungsskizze)zu unterteilen. Auf dieser Basis wäre ein differenzierter Sportbetrieb der Bereiche denkbar. Als Alternative könnte ein Teilbereich speziell für Jugend- und Szenesportarten (Kletterhalle, Kampfsportarten, Fitnesskurse, Turnsport, SKATE & BMX, Parkour) genutzt werden. Bei der sportlichen Nachnutzung der Tunnelofenhallen ist es sinnvoll, den Zwischenbau (Gebäude 2) in das Konzept einzubeziehen. Neben dem Eingangs- und Sozialbereich könnten die Räumlichkeiten des Gebäudes entsprechend der ursprünglichen Nutzung auch als Sanitärräume betrieben werden. Das sportliche Rahmenprogramm könnte mit einem Tanzstudio in den verbleibenden Räumlichkeiten des Zwischenbaues (Gebäude 2) abgerundet werden. Es empfiehlt sich den Altbau (Gebäude 1) innerhalb dieser Variante ebenfalls als eine Art „Hostel“ zu nutzen (siehe Punkt 5.3.2). Die Übernachtungskosten sollten aufgrund der geringen Ansprüche der Sportler niedrig gehalten werden. Dies gilt auch für die Unterbringung von Sportmannschaften. Die Sportanlagen könnten gleichermaßen als „Trainingscamps“ oder für Sichtungsturniere beziehungsweise für Lehrgänge über längere Zeiträume genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung der Sportanlagen als Sportschulen mit integriertem Internat. In diesen Fällen ist auch ein langfristiger Aufenthalt im „Hostel“ realisierbar. Hierbei könnte im Altbau neben den Unterkünften auch der Verwaltungsbereich des Standortes eingerichtet werden. Zudem
108
ist es zu empfehlen außerhalb der Sportveranstaltungen das „Hostel“ zur Auslastungssteigerung zu nutzen. Der Außenbereich des Grundstückes, sowie der Innenhof könnte gleichermaßen im sportlichen Sinne gestaltet werden. Dies beinhaltet Spielfeldflächen (Ballsportarten) mit zusätzlichen Leichtathletikanlagen. Die Erläuterungsskizze zu dieser Variante ist im Anhang (siehe Anlage 13.1 bis 13.4) der Arbeit ersichtlich. 5.4 Gemischte Form der Nachnutzung Neben den vorgestellten Kategorien der gewerblichen und der kulturellen Nachnutzung des Standortes sollte eine weitere Kategorie (Mischnutzung) mit entsprechenden Varianten in Betracht gezogen werden. Diese beinhaltet sowohl gewerbliche und auch kulturelle Aspekte in einem Konzept. Hierbei ergeben sich verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der Nachnutzung der einzelnen Bauwerke: Altbau (Gebäude 1), Zwischenbau (Gebäude 2) und Tunnelofenhallen (Gebäude 3). Die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten sollen in den folgenden Optionen veranschaulicht werden. Erläuterungsskizzen zu den anschließend vorgestellten verschiedenen Optionen sind im Anhang der Arbeit ersichtlich (siehe Anlage 14.1 bis 14.3). 5.4.1 Option A Innerhalb dieser Variante könnte der Baukörper der Tunnelofenhallen als „Multifunktionshalle“ gestaltet werden. Das Nutzungsprofil könnte somit temporär den Anforderungen entsprechend organisiert werden. Dazu zählen sportliche sowie künstlerische und musikalische Veranstaltungen. Die Struktur des Innenraumes der Tunnelofenhallen müsste in diesem Fall funktional und verwandelbar konstruiert werden. Dies umfasst die Auslegung für möglichst viele Sitzplätze oder die Maximierung der Ausstellungsfläche für zum Beispiel Messen. Weiterhin wäre es möglich Teilbereiche der Innenraumfläche als Stellbereich für Ausstellungen nutzbar zu gestalten. Innerhalb dieser Option empfiehlt es sich den Zwischenbau (Gebäude 2) im Sinne des Punktes (5.3.2) als „Verwaltungszentrum“ des Standortes zu betreiben. Davon abgegrenzt, wäre die Nutzung des Altbaus (Gebäude 1) als Bürogebäude denkbar. Der unterschiedliche Betrieb der einzelnen Gebäude muss sich dabei nicht zwangsläufig behindern. Der Außenbereich und der Innenhof sollten ebenfalls in diese Variante einbezogen werden. Nach dem Abbruch des Teilbereiches 2 ist der Innenhof mit seiner
109
Verkehrsanbindung an die Himmelfahrtsgasse als Zulieferstraße geeignet. Dies gilt im Bezug zur Nutzung als „Messestandort“ der Tunnelofenhallen. Gleichermaßen können im Bereich des Innenhofes „Grünflächen“ mit Sitzmöglichkeiten oder Parkflächen realisiert werden. (siehe Anlage 14.1) Für das ehemalige Gaswerk der Stadt Altona wurde ein vergleichbares Nachnutzungskonzept entwickelt. Die einzelnen Gebäude des Gaswerkes von 1895 werden dabei als Büro- und Gewerberäume, Hotel, Fitnessstudio mit Schwimmhalle nachgenutzt.226 5.4.2 Option B Der Baukörper der Tunnelofenhallen (Gebäude 3) könnte hierbei als „Freizeitzentrum“ hergerichtet werden. Dies beinhaltet eine Grundsanierung des Gebäudes inklusive aller technischen notwendigen Hausanschlüsse. Die so entstandene Fläche könnte anschließend für verschiedenste kurzweilige beziehungsweise temporäre Veranstaltungen nutzbar sein. Diesen Veranstaltungsrahmen können Jahr- und Flohmärkte sowie kleine Messen und/ oder Kunstausstellungen zugeordnet werden. Die im Untergeschoss der Tunnelofenhallen vorhandenen eingerichteten Räumlichkeiten könnten für Musikevents innerhalb dieser Option mit einer ordnungsrechtlichen Genehmigung wieder belebt werden. In den Räumlichkeiten des Zwischenbaues (Gebäude 2) könnte ein Spielcenter (Dart, Billard) oder Jugendtreff eingerichtet werden. Neben dieser Nutzung ist es zu empfehlen, den Zwischenbau (Gebäude 2) und den Altbau (Gebäude 1) sowie die Innenhoffläche entsprechend des Punktes (5.3.2) zu betreiben. Mit diesen Maßnahmen und einem entsprechenden Freizeitangebot (Filmzimmer, Proberaum usw.) könnte der Standort als Treffpunkt „Porzelline“ etabliert werden. Weiterhin wäre die Betreuung der Jugendlichen durch Sozialarbeiter denkbar. Hierbei empfiehlt es sich, die Büroflächen für die Sozialarbeiter in den Räumlichkeiten des Zwischenbaues (Gebäude 2) zu installieren. Die so genutzten Gebäude erhalten eine Aufwertung der Bausubstanz. Ein längerfristiger Erhalt des Standortes könnte dadurch gewährleistet werden. Dabei ist es denkbar, eine etablierte temporäre Nutzung der Gebäude in eine dauerhafte Nachnutzung umzugestalten. (siehe Anlage 14.2) Eine vergleichbare Nachnutzung erfolgt in der Jahrhunderthalle in Bochum. Die zwischen 1993 und 1997 sanierte ehemalige Gasgebläsehalle ist heutiger Veranstalt 226
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Seite 12.
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ungsort für Attraktion mit dem Themenfeld „ vom Flohmarkt bis hin zu Sinfoniekonzerten“.227
Abbildung 35: Außenansicht der Jahrhunderthalle in Bochum
Ähnliche Ideen und Pläne werden von der Stadt Lübbenau fokussiert. Diese möchte das seit 1996 stillgelegte Braunkohlekraftwerk Lübbenau durch temporäre Nachnutzungen als Kulturelement des städtischen Lebens festigen.228
Abbildung 36: Konzeption Braunkohlekraftwerk Lübbenau
227 228
Höber, Andrea; Ganser, Karl: Industriekultur. Mythos und Moderne im Ruhrgebiet. Essen, 1999. Seiten 162 bis 163. Institut für Neue Industriekultur: Industriebau als Ressource. Cottbus, 2007. Seiten 39 bis 43.
111
5.4.3 Option C Diese Variante beinhaltet die Nachnutzung der Tunnelofenhallen (Gebäude 3) sowie des Zwischenbaues (Gebäude 2) im gewerblichen Sinne (siehe Punkt 5.2). Davon abgetrennt könnten die Räumlichkeiten des historischen Altbaues (Gebäude 1) in Wohnflächen umgewandelt werden. Es ist daneben auch der separate Betrieb des Gebäudes als „Hostel“ (5.3.2) vorstellbar. Dabei sollten die Kriterien von Lärmbelästigung und Emissionsschutz berücksichtigt werden. Die Ansiedlung eines Unternehmens mit einer „24 Stunden Produktion“ und/ oder erhöhter Mengen von anfallenden Produktionsabgasen würden dieser Nutzung entgegen wirken. Der Innenhof und die Außenanlagen sollten primär für den Zulieferverkehr und als Parkflächen zur Verfügung gestellt werden. (siehe Anlage 14.3) Diese gemischte Nutzungsform wurde ebenfalls bei der Folgenutzung der ehemaligen Porzellanfabrik Creidlitz bei Coburg (siehe Punkt 5.2) angewendet. Das Hauptgebäude dieser Fabrik stammt ebenfalls aus den Jahren 1921/1922 und weist vergleichbare Konstruktionsmerkmale auf. Unter Einbeziehung des Denkmalschutzes wurde der historische Bau im Jahr 2001 in ein Büro- und Loftgebäude umgestaltet. 229
Abbildung 37: Wohn- und Bürogebäude in der ehemaligen Porzellanfabrik Creidlitz
229
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Seite 4.
112
6 Zusammenfassung und weitere Ausblicke Mit der zeichnerischen Dokumentation der einzelnen Ausbauphasen des Standortes wurde versucht, die bauliche Entwicklung des Grundstückes schrittweise nachvollziehbar darzustellen. Die daraus entstandenen Grundrisse dienten als Basis für die Aufarbeitung der real vorliegenden Gebäudestrukturen des ehemaligen Porzellanwerkes. Die dabei festgestellten Abweichungen zwischen den geplanten und tatsächlichen Baumaßnahmen wurden in separaten Gebäudegrundrissen vermerkt. Aus dieser Gegenüberstellung konnte nachgewiesen werden, dass innerhalb der einzelnen Gebäude des Standortes teilweise starke Abweichungen zwischen der faktischen und der geplanten Gebäudestruktur vorliegen. Diese Ergebnisse bilden eine sinnvolle Ergänzung zur bereits in der Studienarbeit von Frau Stefanie Ullrich aufgearbeiteten Nutzungsgeschichte des Standortes. Dieser Vergleich der Baustrukturen war für eine ausführliche Erfassung der Bausubstanz der einzelnen Gebäude von grundlegender Bedeutung. Zusammen mit der Aufnahme sämtlicher am Bauwerk vorliegenden Schäden konnte der „Erhaltungswert“ der jeweiligen Gebäude ermittelt werden. Zudem basiert diese Erhaltungsempfehlung auf der denkmalpflegerischen Bewertung der einzelnen Objekte. Aus dieser Bewertung der Bausubstanz wurden der historische Altbau (Gebäude 1), der Zwischenbau (Gebäude 2), die Tunnelofenhallen (Gebäude 3) für den weiteren Erhalt vorgeschlagen. Gleichermaßen sollten die seit 1997 nach genutzten Gebäude des Teilbereiches 5 (Gebäudenummer: 8, 9, 13) in ihrer Funktion erhalten bleiben und wurden demzufolge nicht in weiterführende Überlegung mit einbezogen. Die Grundlage für denkbare Nachnutzungsmöglichkeiten bilden daher der historische Altbau, der Zwischenbau sowie die Tunnelofenhallen. Mithilfe einer Betrachtung und Bewertung der Standortfaktoren konnte bewiesen werden, dass der Standort des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg grundsätzlich für eine Nachnutzung geeignet ist. Innerhalb dieser Betrachtung wurden drei verschiedene Nachnutzungskategorien herausgearbeitet. Innerhalb dieser Kategorien konnten unterschiedliche Varianten dargestellt und erläutert werden, welche prinzipiell gute Realisierungschance aufweisen. Dieser vorgestellte Handlungsrahmen spiegelt dennoch nur einen Teil möglicher Folgenutzungen des Standortes wider. Aus der Sicht des Autors stellen die einzelnen möglichen Varianten innerhalb Nachnutzungskategorie B, die derzeit die sinnvollsten Formen der Folgenutzung des Standortes dar. Diese Nachnutzungskategorie ist von der negativen Wirkung einzelner
113
Standortfaktoren am wenigsten betroffen und besitzt vermutlich das größte Potential und Bedarf innerhalb der Bevölkerung der Stadt Freiberg. Dabei sollten die übrigen Varianten der beiden anderen Nachnutzungskategorien (A und C) nicht außer Acht gelassen werden, da Veränderungen (Infrastruktur, Politik, Besitzer) sich direkt auf deren Nachnutzungspotential auswirken. Die einzelnen Varianten stellen eine Sammlung möglicher Vorschläge für denkbare Folgenutzungsformen des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg dar. Weiterführende Überlegungen sollten mit dem Eigentümer abgestimmt und in kooperativer Zusammenarbeit entwickelt werden. Nachfolgend könnte eine Verbesserung im Bereich der Standortfaktoren konzipiert und realisiert werden. Weitere Forschungsziele könnten sich auf die Detailuntersuchung der hier vorgestellten verschiedenen Varianten konzentrieren. Dabei sollten als Untersuchungskriterien jeweils das Umsetzungspotential der einzelnen Varianten, die Akzeptanz in der Bevölkerung sowie bauliche und planerische Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeitsanalyse fokussiert werden. Sämtliche Überlegungen müssten in Abstimmung mit der Stadt Freiberg und dem derzeitigen Eigentümer des Grundstückes erfolgen. Dabei ermöglicht die aktuelle Situation der Besitzverhältnisse einen aktiveren Handlungsrahmen.
114
7 Quellenverzeichnis 7.1 Literaturquellen Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Seiten 65 bis 82. Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Tafel XIII. Cziborra, Pascal: KZ Freiberg. Geheime Schwangerschaft. Bielefeld, 2008. Der Silberne Boden [Kunst und Bergbau in Sachsen]. Stuttgart, Leipzig 1989. Dornbusch, Peter: Über die Entwicklung der Wirtschaft der Stadt Freiberg seit ihren Anfängen. In: Hoffman, Yves Richter, Uwe [Hrsg.]: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg Bd. 2. Dresden/Basel, 2003. Höber, Andrea; Ganser, Karl: Industriekultur. Mythos und Moderne im Ruhrgebiet. Essen, 1999. Institut für Neue Industriekultur: Industriebau als Ressource. Cottbus, 2007. Kasper, Hanns- Heinz; Wächtler Eberhard: Geschichte der Bergstadt Freiberg. Weimar, 1986. Preuß, Thomas; Floeting, Holger [Hrsg.]: Folgekosten der Siedlungsentwicklung. Berlin, 2009. SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Sächsische Staatsministerium des Innern: Sächsische Industriedenkmale in neuer Nutzung. Dresden, 1999. VEB Porzellanwerk Freiberg: 40 Jahre VEB Porzellanwerk Freiberg. Olbernhau, 1985. Söfker, Wilhelm: Baugesetzbuch. BauNVO. PlanzV. WertV u.- Richtlinen. Raumordnungsgesetzbuch. München, 2005. Ullrich, Stefanie: Studienarbeit. Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Zentralwäsche der Himmelfahrt Fundgrube. Freiberg, 2010. Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Verlag der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Richtlinien für die Anlage von Straßen (RAS). Köln, 1996.
115
7.2 Archivquellen Stadtarchiv der Stadt Freiberg Bauakten des Stadtrates Freiberg i. S. über das Haus 6C der Ortsliste Abt. C. Teil der vormaligen Zentralwäsche. Flurstück Nr. 2635f des Flurbuches. Archivsignatur: H35. Freiberger Präzisionsmechanik. Firmenchronik 1771 bis 2001. Porzellanfabrik Freiberg GmbH: Allgemeiner Schriftverkehr 1946 bis 1947. Archivsignatur: Rds 317. Bauaktenarchiv der Stadt Freiberg Archivsignatur: 3184 (Für die Erarbeitung der baulichen Entwicklung des Standortes „ehemaliges Porzellanwerk Freiberg wurde der gesamte Bestand der Archivsignatur: 3184 aufgearbeitet) Staatsarchiv Sachsen- Bergarchiv Freiberg Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Zentralwäsche bei Himmelfahrt. 1887 – 1888. Bestand: 40102 Nr. 364. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. 365. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Dampfkesselanlage bei der Himmelfahrter Centralwäsche. 1890 – 1891. Bestand: 40102 Nr. 390. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890 – 1894. Bestand: 40102 Nr. 367. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. 1890 – 1894. Bestand: 40102-2 H2579. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. K3230. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2647. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2648. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Centralaufbereitung bei Himmelfahrt. Bestand: 40102-2 Nr. I2879. Akten der Oberdirektion der königlichen Erzbergwerke. Sachbetreff: Betriebseinstellung von Himmelfahrt und Himmelfürst. 1910 bis 1913 Bestand: 40102 Nr.112.
116
Akten des Königl. Oberhüttenamtes Freiberg, die Grundstücke und Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1916 bis 1934. Bestand: 40035 Nr. 854. Seilbahngebäude bei der ehemaligen Zentralwäsche. Bestand: 40035 Nr.855. Pachtvertrag Weidlich und Klapp (Seilbahngebäude bei der ehemaligen Zentralwäsche).Bestand: 40035 Nr.856. Akten des königlichen Bergamtes zu Freiberg. Aufbereitungsbetrieb der Kriegsmetall- Aktiengesellschaft im Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1917. Bestand: 40024-10 Nr. 1171. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861. Akten der Oberhüttenamtes Freiberg, den Verkauf der ehemaligen Himmelfahrter Berggebäude Davidschacht, Zentralwäsche und Abrahamschacht an die Flachsverarbeitungsanstalt von Johannes Küchenmeister in Freiberg betreffend. 1920. Bestand: 40035 Nr. 861 bis 863. Akten der Oberdirektion der staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke, Freiberg in Sachsen. Grundstücke und Gebäude der ehemaligen Zentralwäsche. 1935 bis 1947.Bestand: 40035 Nr.1404.
117
Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Freiberg, 1990. Verkehrswertermittlung Porzellanwerk Freiberg. Angaben über Gebäude und Gebäudeteile. Freiberg, 1990. ungeordneter Aktenbestand des Firmenarchivs, Aktennummer 17551. Akte Spülhalde Hammerberg. Schreiben des Landratsamtes Freiberg (Dezernat Umwelt), Freiberg 01.02.1999. Schreiben und Aktennotizen der Mitarbeiter Herr Lehmann:
Schreiben der Fahrzeugverwertung Lawicki an die ASTA GmbH Berlin. Betreff: Mietobjekt Himmelfahrtsgasse 8 in 09599 Freiberg, Unterlagen zum Mietobjekt und Sonstiges, Freiberg 10.08.2010. Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde. Betreff: denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Teilabbruchs des Kulturdenkmals Porzellanfabrik Freiberg, Lageplan mit Flurstücksnummer, Freiberg 03.01.2012. Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde. Betreff: denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Teilabbruchs des Kulturdenkmals Porzellanfabrik Freiberg, alte Rohstofflager/ Masseaufbereitung, Freiberg 03.01.2012. Schreiben an die Deutsche Bahn, Bereich Immobilien. Betreff: Interessenbekundung an den Bahntrassen mit der Objektbezeichnung IPE 1004766 und 1002856, Freiberg 22.10.2010. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters und der Freiberger Abwasserbeseitigung zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 03.01.2012. Aktennotiz zum Telfongespräch des Bearbeiters mit Herr Helbig (Stadtwerke Freiberg) vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 05.01.2012.
Herr Gerlach:
Aktennotiz zum Gespräch mit der Freiberger Abwasserbeseitigung zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 25.11.2010.
Herr Gerlach:
Schreiben des Landratsamtes Mittelsachsen. Betreff: Teilabbruch von Nebengebäuden des früheren Porzellanwerkes Freiberg, Freiberg 04.01.2012. 118
7.3 sonstige Quellen untere Denkmalschutzbehörde Freiberg. Formblatt: Denkmaltopografie von Freiberg. Zum Objekt Himmelfahrtsgasse 8. Denkschrift „Eine Stadtentwicklung für Freiberg“ vom Ing. f. elektr. Energieanlagen u. Dipl. Historiker Rainer Tippmann Internetquellen Stadtentwicklungsamt Freiberg: Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Online im Internet.
[URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_1D2D46EA3E155A30C1 25763C002AB826?OpenDocument] (04.01.2012).
Stadtentwicklungsamt Freiberg: Bebauungsplan der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seite 7. Online im Internet.
[URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_C74CA618E5F96307C12 5765E00476536?OpenDocument] (04.01.2012).
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Die Europäische Wasserrichtlinie und ihre Umsetzung in Deutschland. Berlin, März 2011. Online im Internet. [URL:http://www.bmu.de/binnengewaesser/gewaesserschutzpolitik/europa/doc/3063.php] (05.01.2012).
Tuschinski, Melita: Die neue Energieeinsparverordnung für Gebäude 2009. Stuttgart, 2009. Seite 8. Online im Internet.
[URL:https://docs.google.com/viewer?pid=bl&srcid=ADGEESgBRiXAwxC4V7wbgGYlqM0q1 94FQTbfTwYR4FwgNx_xoEz_esE3VAMhjNydO7imSFjy0sKqJGN20Gi86kzNRrcUkXbnRQ0 4mCCiArD7cibWQq2tASK182uf717Y53OLAv6LvDqq&q=cache%3A6GQkJWTGsK8J%3Ase rvice.enevonline.de%2Fbestellen%2Ftuschinski_100422_kurzinfo_energieausweis_enev2009.pdf%20http %3A%2F%2Fservice.enevonline.de%2Fbestellen%2Ftuschinski_100422_kurzinfo_energieausweis_enev2009.pdf%2C&do cid=cc4740ae27b28a04963ddba16b5f6723&a=bi&pagenumber=1&w=812] (25.01.2012).
Stadtverwaltung der Stadt Freiberg. Leitbild der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seiten 11 bis 12. Online im Internet.
[URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_422FB25A507E9D06C12 575CA002A3307?OpenDocument] (10.01.2012).
Stadtverwaltung der Stadt Freiberg. Leitbild der Stadt Freiberg. Freiberg, 2004. Seite 13. Online im Internet.
[URL:http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_422FB25A507E9D06C12 575CA002A3307?OpenDocument] (16.01.2012).
Stadtmarketing Freiberg GmbH: Museen und Sammlungen in Freiberg. Online im Internet. [URL: http://www.freiberg-service.de/kultur/museen.html] (09.01.2012).
Reibetanz, Thomas: Neues Leben im ehemaligen Museum. In: Freie Presse Freiberg 04.01. 2011. Online im Internet.
[URL:http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/FREIBERG/Neues-Leben-imehemaligen-Museum-artikel7866742.php] (25.01.2012).
119
persönliche Auskünfte Stellvertretende Amtsleiterin für Städtebauliche Planungen der Stadt Freiberg Frau Schäfer (Telefongespräch am 03.01.2012). Projektleiter im Bereich des Projektmanagements der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Herr Gerlach (Gespräch am 04.01.2012). Sachbearbeiterin des Dezernates II der Stadtverwaltung Freiberg, Amt für Bildung, Jugend und Sport, Frau Reuter (Telefongespräch am 25.01.2012). Stellungnahmen Herr Pallent. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zum Entwicklungskonzept „Davidschacht“, Naturschutz/ Landschaftspflege, Freiberg 25.04.2001. Herr Eichler. Stellungnahme der Freiberger Abwasserbeseitigung zur Abwasserleitung vom Grundstück Himmelfahrtsgasse 08, Teilfläche des Flurstückes Nr. 2635 in Freiberg, Freiberg 18.01.2006. Herr Karabinski. Stellungnahme der Stattverwaltung Freiberg zur Erzwäsche, Freiberg 19.12.2010.
120
7.4 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1:
Landesvermessungsamt Freistaat Sachsen. Erlaubnisnummer: 1329/07. 10.04.2007.
Abbildung 4:
Galinsky, Gunther [Hrsg.]: Fotodokumentaristen der Bergstadt Freiberg 1865-1945. Leipzig, 1988.
Abbildung 5:
Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. I2879
Abbildung 6:
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B1.
Abbildung 7:
Billharz, Oskar: Die neue Central -Aufbereitungswerkstätte der Grube Himmelfahrt bei Freiberg in Sachsen. Freiberg, 1890. Anhang Tafel IX.
Abbildung 8:
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B3.
Abbildung 9:
Bauaktenarchiv Stadt Freiberg. Archivsignatur: 3184 Band Nummer B4.
Abbildung 11:
Geschossplan aus: Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH.
Abbildung 13:
Medienzentrum TU Bergakademie Freiberg. Negativnummer: 323-25352.
Abbildung 15:
AUTOCAD-Zeichnung: Patrick Wieduwilt, 2012.
Abbildung 33:
Höber, Andrea; Ganser, Karl: Industriekultur. Mythos und Moderne im Ruhrgebiet. Essen, 1999. Seite 120.
Abbildung 34:
Erläuterungsskizze mit AUTCAD erstellt: Patrick Wieduwilt, 2012
Abbildung 35:
Vollmer, Manfred; Berke, Wolfgang: Bilderbuch Ruhr. Faszination Industriekultur. Essen, 2006. Seite 57.
Abbildung 36:
Institut für Neue Industriekultur: Industriebau als Ressource. Cottbus, 2007. Seiten 43.
Abbildung 2 und 3:
Luftbildaufnahme aus dem Firmenarchiv SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH.
Abbildungen 10, 12 und 14: Fotoaufnahmen aus dem Privatbestand der Freiberger Porzellan GmbH Abbildungen 16 bis 31:
Fotoaufnahmen: Patrick Wieduwilt, 2011.
Abbildungen 32 und 37:
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland: Neuer Nutzen in alten Industriebauten. Dreißig Jahre Industriedenkmalpflege in Deutschland. Berlin, 2003. Seite 6.
121
7.5 Tabellenverzeichnis Taelle 1 bis 29:
Patrick Wieduwilt, erstellt mit Microsoft Word 2007
7.6 Anlagen Teil I:
Risszeichnungen Kartenmaterial Nachnutzungszeichnungen (AUTOCAD) mögliche Gestaltungsvorschläge für die Gebäude des Standortes ehemaliges Porzellanwerk Freiberg
Teil II: Fotodokumentation des Standorts (separater Band)
122
ANHANG
Anlage 1: Gleisanschluss der Zentralwäsche an die Bahnlinie Freiberg-Halsbrücke 1888 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. H2579)
Anlage 2: Lageplan der Zentralwäsche mit Umgebung circa 1890 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. H2588)
Anlage 3: Grundriss und Seitenansicht der Schmiede- und Drehereiwerkstatt für die Zentralwäsche 1889 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. I2646)
Anlage 4: Grundriss und Seitenansicht der Reparaturwerkstatt für die Zentralwäsche 1889 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. K3230)
Anlage 5: Grundriss und Seitenansichten für den Anbau eines Kohleschuppen an die Zentralwäsche 1900 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. I2647)
Anlage 6: Grundriss und Seitenansichten für den Anbau einer Pumpstation an die Zentralwäsche 1901 (Quelle: Sächsisches Staatsarchiv– Bergarchiv Freiberg. Bestand: 40102-2 Nr. I2648)
Porzellanwerk
Anlage 7: Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Freiberg (Stand 2004), MaĂ&#x;stab 1:10.000 [Quelle:http://www.freiberg.de/freiberg/ressourcen.nsf/docname/Ressourcen_04BB15C0D70C5C5BC125767A005340B7/$ File/Flaechennutzungsplan_.pdf?OpenElement](24.01.2012).
Reiche Zeche Radweg
Bahntrasse 1
Bahntrasse 2
Davidschacht
Himmelfahrtsgasse
Porzellanwerk
Alte Elisabeth
Vorklärbecken
Erzwäscheteich Hammerberg Abrahamschacht
Straße Hammerberg
Schachtweg
Straße Am Ostbahnhof
Thurmhofschacht Anlage 8: Übersichtsplan (Quelle: Landesvermessungsamt Freistaat Sachsen. Erlaubnisnummer: 1329/07. 10.04.2007)
B 173
Anlage 9: Kennzeichnung der einzelnen Altlastenverdachtsflächen im Bereich des Davidschachtes 2001 (Quelle: SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH: Entwicklungskonzept Davidschacht. Freiberg, 2001. Anhang: Plan 7)
Anlage 15: Gestaltungsvorschlag für die mögliche Erweiterung des Zwischenbaugebäudes (Gebäude 2) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Anlage 16: Gestaltungsvorschlag für die mögliche Erweiterung des Zwischenbaugebäudes (Gebäude 2) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Anlage 17: Gestaltungsvorschlag für den historischen Altbau (Gebäude 1) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Anlage 18: Gestaltungsvorschlag für die ehemaligen Tunnelofenhallen (Gebäude 3) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Anlage 19: Gestaltungsvorschlag für mögliche Büroflächen im historischen Altbau (Gebäude 1) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Anlage 20: Gestaltungsvorschlag für ein mögliches Tanzstudio im Zwischenbau (Gebäude 2) (Quelle: Graphik erstellt in Zusammenarbeit mit dem Studenten Rene Schwenk der HTW Dresden)
Band II Fotodokumentation In der nachfolgenden fotographischen Dokumentation wird der gesamte Standort des ehemaligen Porzellanwerkes Freiberg dargestellt. Der Standort wird hierbei geschossweise erfasst. Die entsprechenden Fotographien sind im dazugehörigen Fotoplan gekennzeichnet. Jedem Bild ist eine kurze Beschreibung zugeordnet, welche folgende Kriterien beinhaltet: das Bildsystem, die Ansicht, der Zustand, die Mängel, das Datum und den Bearbeiter. Diese Kriterien sollen innerhalb der nachfolgenden Tabelle näher beschrieben werden. Tabelle 1: Beschreibung der Kriterien für die Fotodokumentation Kriterium
Beschreibung
Buchstaben kennzeichnen die Art des Gebäudes und Bildsystem
die Geschossebene, zusätzliche Nummerierung der Bilder
Ansicht
A
Altbau
AR
Altes bzw. ehemaliges Rundofenhaus
FM
Fondspritzerei und Malerei
NR
neue Rohstofflager
Z
Zwischenbau
TO
Tunnelofenhallen
LW
Autoverwertung Lawicki
G
gesamte Werksanlage
beschreibt die Lage des Objektes oder den dargestellten Bereich des Gebäudes nicht gefährdet
Zustand
durch den Verfasser
teilweise
vorgenommene
gefährdet
Einschätzung des
keine Beschädigungen Beschädigungsgrad des Bauwerkes unter 10 Prozent Beschädigungen sind vorhanden Beschädigungsgrad des Bauwerkes zwischen 10 und 30 Prozent Beschädigungen am Bauwerk sind gravierend,
Objektzustandes stark gefährdet
Standsicherheit des Bauwerkes ist augenscheinlich nicht mehr gewährleistet Beschädigungsgrad des Bauwerkes über 30 Prozent
Mängel
am Bauwerk festgestellte Beschädigungen und Zerstörungen
Datum
Zeitpunkt der Aufnahme
Bearbeiter
Fotograph (der Verfasser)
Bildsystem G/1076
Ansicht Hauptmechanik
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1079
Ansicht Süd-Westseite der Tunnelofenhallen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fensterbereich beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1088
Ansicht Blick auf Aufzug der Tunnelofenhalle
Bildsystem G/1089
Ansicht Eingang Kellergeschoss Tunnelofenhallen
Zustand teilweise gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel Fensterbereich beschädigt
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1091
Ansicht Süd- Westseite der Tunnelofenhallen
Zustand nicht gefährdet
Bildsystem G/1092
Ansicht Blick Aufzug Richtung altes Rundofenhaus
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1094
Ansicht Trafostation
Zustand nicht gefährdet
Bildsystem G/1096
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Mängel beschädigte Fassade, Fenster und Dach
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1097
Bildsystem G/1309
Ansicht Innenhof Tunnelofenhallen und Zwischenbau
Ansicht Südwestseite Tunnelofenhallen
Zustand teilweise gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Mängel ---
Datum 20.07.2011
Datum 20.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1311
Ansicht Zwischenbau Altbau
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1312
Ansicht Anlieferzone Zwischenbau
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1313
Bildsystem G/1314
Ansicht Anlieferzone Altbau
Ansicht Ostseite Altbau mit Pförtnerhaus
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel starker Wildwuchs
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1315
Bildsystem G/1316
Ansicht alte Rohstofflager und Altbau
Ansicht alte Rohstofflager und Nordseite Altbau
Zustand teilweise gefährdet
Zustand stark gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.11.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/1317
Bildsystem G/1320
Ansicht Verladerampe mit Überdachung
Ansicht Nordseite
Zustand nicht gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel keine
Datum 20.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/020005
Ansicht Erzwäscheteich
Zustand nicht gefährdet
Mängel ---
Datum 02.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem G/200021
Ansicht
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Datum 02.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Öllager
Bildsystem G/200025
Ansicht テ僕lager/Innenraum
Zustand stark gefテ、hrdet
Mテ、ngel nicht fachgerecht gelagerte Chemikalien
Datum 02.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1081
Ansicht Untergeschoss Tunnelofenhallen
Bildsystem TO/UG/02/1082
Ansicht ehemaliger Masseleitungskanal
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand ---
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
M채ngel ---
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1083
Bildsystem TO/UG/02/1085
Ansicht Untergeschoss Tunnelofenhallen
Ansicht Bereich des Schellack e. V.
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1087
Ansicht Tanzbereich des Schellack e. V.
Zustand nicht gef채hrdet
Bildsystem TO/UG/02/1243
Ansicht Aufenthaltsbereich des Schellack e. V.
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel Leuchtmittel defekt
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1245
Bildsystem TO/UG/02/1248
Ansicht Treppen in das Erdgeschoss der Tunnelofenhallen
Ansicht Aufzug und Eingangsbereich
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel Tür verschlossen
Mängel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1249
Bildsystem TO/UG/02/1250
Ansicht Treppenhaus
Ansicht Lagerbereich
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel Leuchtmittel defekt
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/02/1251
Ansicht Wartungskanal für die Tunnelöfen
Bildsystem TO/UG/02/1252
Ansicht Eingang in den Wartungstunnel
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel Leuchtmittel defekt Inventar beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1100
Ansicht Terrasse vor dem Zwischenbau
Bildsystem Z/UG/02/1104
Ansicht Bereich der Speisenausgabe
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel starker Wildwuchs und beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel Fenster beschädigt defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1112
Ansicht Speisesaal
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1114
Ansicht Speisesaal
Zustand teilweise gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1116
Bildsystem Z/UG/02/1119
Ansicht Speisesaal
Ansicht Blick in den Küchenbereich
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster und Türen defekte Leuchtmittel
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1123
Bildsystem Z/UG/02/1131
Ansicht Küchenbereich
Ansicht Küchenbereich
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1138
Ansicht Blick in das Treppenhaus
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel besch채digte Fenster defekte Leuchtmittel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/02/1139
Ansicht Treppenhaus
Bildsystem Z/UG/02/1146
Ansicht Sanitärbereich
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Zweites Untergeschoss Altes Rundofenhaus
Bildsystem AR/UG/02/1197
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1198
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach beschädigt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1148
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Eingangsbereich verschlossen Wasserschaden
Bildsystem AR/UG/02/0844
Ansicht Massemühlen raum
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach beschädigt Massemühlen demontiert Wasserschaden
Datum 20.07.201 1
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1150
Ansicht Massem체hlenraum
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Dach besch채digt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1152
Ansicht Sanit채rraum
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/0023
Ansicht Nebenraum
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden und defekte Leuchtmittel
Bildsystem AR/UG/02/0020
Ansicht Detailaufnahme Fundament Altbau
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1153
Bildsystem AR/UG/02/0847
Ansicht Altes Rundofenhaus
Ansicht 2 Brennöfen
Zustand stark gefährdet
Zustand stark gefährdet
Mängel Wasserschaden
Mängel beschädigte Decke durch Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/0852
Ansicht Brennofen (vermutlich nach 1965)
Zustand teilweise gefährdet
Bildsystem AR/UG/02/0848
Ansicht Reste der Cordoflammanlage
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Tür demontiert Anlage defekt
Mängel Wasserschaden und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/002 5
Bildsystem AR/UG/02/1156
Ansicht Fahrstuhl nicht im Bauplan (vermutlich nach 1965)
Ansicht Fahrstuhl
Zustand stark gef채hrdet
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden
M채ngel Wasserschaden und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1159
Ansicht Fahrstuhl Außenansicht
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1160
Ansicht Außenansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1161
Ansicht Außenansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt starker Wildwuchs
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/02/1162
Ansicht Außenansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Fenster beschädigt Dach eingestürzt starker Wildwuchs
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem NR/UG/02/1331
Ansicht Untergeschoss Kesselhaus
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel Fenster besch채digt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0026
Ansicht Lichthof zwischen alten Rundofenhaus und Fondspritzerei
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel Wildwuchs
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0028
Bildsystem FM/UG/02/0029
Ansicht Eingang in das Alte Rundofenhaus und Fondspritzerei
Ansicht Lager im Lichthof
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster und Tür beschädigt
Mängel Tür verschlossen
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0031
Bildsystem FM/UG/02/0032
Ansicht Untergeschoss Fondspritzerei
Zustand nicht gefährdet
Ansicht Übergang Fondspritzerei und Altbau
Zustand nicht gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0033
Ansicht Untergeschoss Malerei
Zustand nicht gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0034
Ansicht Untergeschoss Malerei
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0035
Ansicht Ausgang Malerei
Bildsystem FM/UG/02/0037
Ansicht Untergeschoss Malerei
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster und defekte Leuchtmittel
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/02/0038
Ansicht Hofansicht der Malerei
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel besch채digte Fenster starker Wildwuchs
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/UG/02/0041
Ansicht Einfahrt in das Untergeschoss des Materiallagers B체rofl채chen
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1222
Ansicht Eingangsbereich Tunnelofenhallen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt Inventar beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1224
Ansicht Elektrische Steueranlage
Zustand ---
Mängel nicht funktionsfähig
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1225
Bildsystem TO/UG/01/1226
Ansicht Raum für automatische Meß- und Regelanlage der Tunnelöfen
Ansicht Schrühbrandofen
Zustand stark gefährdet
Zustand ---
Mängel Fenster und Fassade beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel nicht funktionsfähig
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1227
Ansicht Blick aus der Meßund Regelanlage in die Tunnelofenhallen
Zustand teilweise gefährdet
Bildsystem TO/UG/01/1228
Ansicht Treppenhaus und Meisterzimmer
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1229
Bildsystem TO/UG/01/1230
Ansicht Raum für Filter und Vakuumpressen
Ansicht Treppenhaus
Zustand nicht gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel demontierte Filter und Vakuumpressen
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1231
Ansicht Aufzug
Zustand teilweise gefährdet
Bildsystem TO/UG/01/1232
Ansicht Treppe in das Untergeschoss der Tunnelofenhallen
Mängel beschädigte Fenster l
Zustand nicht gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1233
Ansicht Blick auf den Schrühbrandofen
Bildsystem TO/UG/01/1234
Ansicht Blick auf den Schrühbrandofen
Zustand ---
Zustand ---
Mängel nicht funktionsfähig
Mängel nicht funktionsfähig
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1235
Ansicht Trockenkammern
Zustand stark gef채hrdet
Bildsystem TO/UG/01/1236
Ansicht Trockenkammer
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Brandschaden
M채ngel Brandschaden
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1237
Bildsystem TO/UG/01/1238
Ansicht Tunnelofenhalle mit Blick Richtung Treppenhaus
Ansicht Blick auf das Filterpodest
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel ---
M채ngel ---
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1239
Ansicht Blick Richtung Eingang der Tunnelofenhallen
Bildsystem TO/UG/01/1240
Ansicht Blick auf die Hauptmechanik (Hammerberg e.V.)
Zustand teilweise gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Fenstert
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel Türen verschweißt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem TO/UG/01/1241
Ansicht Treppe in den Wartungskanal des ehemaligen Glattbrandofens
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1215
Ansicht Übergang Altbau und Zwischenbau
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1216
Ansicht Kaspel und Schamotthauptlager
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1217
Ansicht Kaspel und Schamottlager
Zustand teilweise gefährdet
Mängel zerstörtes Inventar beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1218
Ansicht Kaspel und Schamottlager
Zustand teilweise gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1219
Ansicht Treppenhaus Zwischenbau
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel keine
Bildsystem Z/UG/01/1220
Ansicht Gipshauptlager
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/UG/01/1221
Ansicht Sanit채rbereich
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1200
Ansicht Eingang Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1201
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1202
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1203
Ansicht Altes Rundofenhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1204
Ansicht ehemaliger CordoflammBereich
Bildsystem AR/UG/01/1205
Ansicht Treppenhaus in das zweite Untergeschoss
Zustand Stark gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Dach beschädigt Wasserschaden
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1206
Ansicht CordoflammBereich
Bildsystem AR/UG/01/1207
Ansicht Cordoflammanlage
Zustand stark gefährdet
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1208
Ansicht Decke im Cordoflamm- Bereich
Zustand stark gefährdet
Mängel beschädigte Decke durch Wasserschaden
Bildsystem AR/UG/01/1209
Ansicht Altes Rundofenhaus Kesselhaus
Zustand stark gefährdet
Mängel Dach eingestürzt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem AR/UG/01/1210
Ansicht Aufzug
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/01/1212
Ansicht Eingang Fondspritzerei
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/01/1213
Ansicht Fondspritzerei
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem FM/UG/01/1214
Ansicht Arbeitsbereich der Fondspritzerei
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel besch채digte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1254
Ansicht Abstellbereich Altbau
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1256
Ansicht Übergang Treppenhausr
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1199
Ansicht Übergang zum ehemaligen Rundofenhaus
Bildsystem A/UG/01/1329
Ansicht Dieselmotor
Zustand stark gefährdet
Zustand ---
Mängel eingestürztes Dach Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel nicht funktionsfähig
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1329
Ansicht Firmenschild des Dieselmotors
Zustand ---
Bildsystem A/UG/01/1257
Ansicht Verbindungsgang mit Massem체hlenbereich
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel ---
M채ngel keine
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1259
Ansicht Übergang Fondspitzerei
Zustand nicht gefährdet
Bildsystem A/UG/01/1260
Ansicht Eingang in die Fondspitzerei
Zustand teilweise gefährdet
Mängel keine
Mängel beschädigte Fenster
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1261
Ansicht Verbindungsgang mit Massem체hlenraum
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1262
Ansicht Eingang in das Kesselhaus
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1263
Bildsystem A/UG/01/1264
Ansicht Heizerstand im Kesselhaus
Ansicht Heizerstand im Kesselhaus
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel defekte Heizanlage und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1265
Ansicht Aufgang in das neue Rohstofflager und zu der Verladerampe
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1266
Ansicht Massemühlen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel Massemühlen demontiert
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1267
Ansicht Massemühlen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel defekte Leuchtmittel Massemühlen demontiert
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/UG/01/1268
Ansicht Eingang in Glasurmühlenraum
Zustand teilweise gefährdet
Bildsystem A/UG/01/1270
Ansicht Massemühlenraum
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Mängel Defekte Leuchtmittel Massemühlen demontiert
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/EG/1322
Ansicht Aufenthaltsbereich
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/EG/1323
Ansicht Sanitärbereich
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/EG/1324
Ansicht Aufenthaltsbereich
Zustand teilweise gefährdet
Mängel zerstörtes Inventar beschädigte Fenster defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/EG/1325
Ansicht Fahrstuhl
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem Z/EG/1326
Ansicht Sanitärbereich
Bildsystem Z/EG/1327
Ansicht Aufenthaltsbereich
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel beschädigte Fenster beschädigtes Inventar
Mängel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1332
Ansicht Kesselanlage/ Kesselhaus
Zustand nicht gefährdet
Mängel Kesselanlage defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1333
Ansicht Altes Pförtnerzimmer
Zustand nicht gefährdet
Mängel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1335
Ansicht Verwaltungsbereich
Bildsystem A/EG/1336
Ansicht Zwischendecke
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel fehlendes Inventar
M채ngel keine
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1338
Ansicht Zwischendecke mit Blick auf Holzfassade
Zustand stark gefährdet
Bildsystem A/EG/1339
Ansicht Zwsichendecke mit Blick auf Holzfassade
Zustand stark gefährdet
Mängel beschädigte Fenster und Dach
Mängel beschädigte Fenster und Dach
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1340
Ansicht Verwaltungsbereich
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1341
Ansicht Sitzungszimmer
Zustand nicht gefährdet
Bildsystem A/EG/1343
Ansicht Fertiglager mit Herdwagenofen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel keine
Mängel beschädigtes Inventar und defekte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1347
Ansicht Fertiglager mit Blick auf Zwischendecke
Zustand teilweise gefährdet
Bildsystem A/EG/1348
Ansicht Zwischendecke
Zustand stark gefährdet
Mängel beschädigtes Inventar und defekte Leuchtmittel
Mängel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1349
Ansicht Blick aus alten Rohstofflager auf Zwischendecke
Zustand stark gefährdet
Mängel beschädigte Fenster
Bildsystem A/EG/1353
Ansicht Einschüttöffnung für Massenmühle (Durchmesser 40 cm)
Zustand nicht gefährdet
Datum 20.07.2011
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1354
Ansicht Zwischendecke und Fertigwarenlager
Zustand stark gef채hrdet
M채ngel Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1355
Bildsystem A/EG/1364
Ansicht Kistenlager
Ansicht Kistenlager
Zustand teilweise gef채hrdet
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel fehlende Fenster
M채ngel fehlende Fenster
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1356
Ansicht Eingang altes Rohstofflager und Treppe in erstes Kellergeschoss
Zustand nicht gef채hrdet
Bildsystem A/EG/1357
Ansicht Neues Rohstofflager
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel keine
M채ngel defekte Verputzung
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/EG/1359
Ansicht Blick in die Verladestation
Bildsystem A/EG/1362
Ansicht Blick auf die neue Verladerampe
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel keine
M채ngel Leuchtmittel defekt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/1472
Ansicht Außenbereich
Bildsystem LW/EG/1473
Ansicht Außenbereich mit Lageranbau
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Mängel keine
Datum 10.08.2011
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/1474
Ansicht Außengelände im Eingangsbereich mit Garagen
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/1475
Ansicht Lagerbereich der Karosserien nach Demontage
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/1477
Bildsystem LW/EG/1478
Ansicht Demontagebereich der PKW
Ansicht Blick auf den Bürobereich
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Mängel keine
Datum 10.08.2011
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/1479
Bildsystem LW/EG/1480
Ansicht Blick auf den Demontagebereich und die Zwischendecke
Ansicht Zwischendecke mit Lagerbereich
Zustand nicht gef채hrdet
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel keine
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
M채ngel keine
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/200009
Ansicht Lagerbereich für Karosserieteile
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 10.08.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem LW/EG/200014
Ansicht Abstellbereich für Autokarosserien
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 02.11.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1366
Ansicht Flur der Büroflächen
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1367
Ansicht Büroflächen
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Heizungsanlage defekt Feuchtigkeit in der rechten Außenwand
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1368
Ansicht Verwaltungszimmer
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Heizungsanlage defekt Feuchtigkeit in der linken Außenwand
Bildsystem A/OG/01/1369
Ansicht Eingangsbereich
Zustand nicht gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1370
Bildsystem A/OG/01/1371
Ansicht Flur des Verwaltungsbereiches
Ansicht Blick in ein Verwaltungszimmer
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1372
Ansicht Blick auf die Tür in den Sanitärbereich
Bildsystem A/OG/01/1374
Ansicht Sitzungszimmer im Verwaltungsbereich
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1375
Ansicht Verwaltungsbereich
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1376
Ansicht Schmelzraum und Poliererei
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/01/1377
Ansicht Blick in Richtung Aufzug
Bildsystem A/OG/01/1378
Ansicht Schmelzraum und Poliererei
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel beschädigte Leuchtmittel
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/02/1380
Ansicht Musterzimmer
Bildsystem A/OG/02/1381
Ansicht Arbeitsraum
Zustand nicht gefährdet
Zustand nicht gefährdet
Mängel zerstörtes Inventar
Mängel keine
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/02/1383
Ansicht Maler und Siebdruckraum
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel defekte Fenster
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/OG/03/1386
Ansicht Buntdruckerei und Dekorabteilung
Zustand nicht gef채hrdet
M채ngel fehlende Fenster Produktionsanlagen nicht mehr vorhanden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/DG/04/1387
Ansicht Wohnzimmer Hausmeisterwohnung
Bildsystem A/DG/04/1388
Ansicht Nebenraum Hausmeisterwohnung
Zustand teilweise gefährdet
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Wasserschaden des Fußboden fehlende Fenster
Mängel Dach beschädigt
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/DG/041389
Ansicht Schlafzimmer Hausmeisterwohnung
Zustand teilweise gefährdet
Mängel eingestürztes Dach/ Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/DG/04/1390
Ansicht Badezimmer Hausmeisterwohnung
Zustand teilweise gefährdet
Mängel Fenster beschädigt
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/DG/04/1391
Ansicht Treppenaufgang Dachterrasse
Zustand teilweise gef채hrdet
M채ngel fehlendes Dach Wasserschaden
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/TG/05/1392
Ansicht Dachterrasse
Zustand nicht gefährdet
Mängel Beschädigungen des Turmdaches
Bildsystem A/TG/05/1393
Ansicht Dach des Rohstofflagers
Zustand stark gefährdet
Mängel Beschädigungen der Dachkonstruktion
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt
Bildsystem A/TG/05/1394
Ansicht Dach des Rundofenhauses
Bildsystem A/TG/05/1395
Ansicht Dach des Zwischenbaus/ Tunnelofenhallen
Zustand stark gefährdet/irreparabel
Zustand nicht gefährdet
Mängel Dacheinbrüche Wassereinbruch
Mängel Beschädigungen im Bereich der Fenster
Datum 20.07.2011
Datum 20.07.2011
Bearbeiter Wieduwilt
Bearbeiter Wieduwilt