Nr 36 1997-2001

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Snowgliding

Wallis, da die mittlere Höhe der Bergstationen in diesen Gebieten über 2500 m ü. M. liegt. Bei der Beurteilung der Schneesicherheit müssen neben der Höhenlage auch noch die geografische Situation sowie insbesondere die Hangexpositionen berücksichtigt werden. Nordhänge gewährleisten die Schneesicherheit auch bis in tiefere Lagen. Wenn alle anderen Einflussfaktoren ausser dem Klima unverändert bleiben, wird sich der Wintersport auf die hoch gelegenen und auch in Zukunft schneesicheren Gebiete konzentrieren. Tiefer gelegene Wintersportgebiete werden als Folge des Schneemangels aus dem Markt verschwinden. Gute Zukunftschancen besitzen vorwiegend diejenigen Gebiete, die mit bodenunabhängigen Transportanlagen Höhenbereiche von über 2000 m ü. M. erschliessen. In den höher gelegenen Regionen kann es somit zu einer gesteigerten Nachfrage kommen, auf die mit einem quantitativen Ausbau der Transportanlagen und einer Vergrösserung des Skigebiets reagiert werden sollte. Bei der Diskussion um eine Klimaveränderung muss auch berücksichtigt werden, dass bei einer globalen Erwärmung die Möglichkeit einer Abkühlung in Nord- und Westeuropa als Folge eines zwar eher unwahrscheinlichen Abflauens des Golfstroms nicht definitiv ausgeschlossen werden kann. Die beiden Winter 1998/99 und 1999/2000 und insbesondere der Februar 1999 zeigte, dass es auch heutzutage noch schneereiche Winter gibt und gemäss Theorie der Wetterrhythmen in den nächsten Jahren auch häufiger vorkommen können. Finanzpolitik Die Schweizer Bergbahnen haben gemäss Baurechnungen rund CHF 4,7 Mia. investiert und sind gemäss einer Erhebung der UBS mit CHF 1,5-2,0 Mia. hoch verschuldet. Davon sind laut gleicher Quelle rund ein Drittel gefährdete Kredite. Auf Grund dieser Ausgangslage machen alle Banken heute Druck, damit sich die Branche restrukturiert. So stufen sie die Unternehmen mit modernen, finanzpolitisch ab gestützten Bewertungsmodellen neu ein und definieren entsprechend ihre Kreditwürdigkeit. Dies kann zu gravierenden Unterschieden im Vergleich zu früher führen. Eine Gesellschaft mit einem gesamten Betriebsertrag von ca. CHF 10 Mio. konnte nach der «alten » Ertragswert-Methode ein Kreditvolumen von ca. CHF 20 Mio. beanspruchen. Heute, nach den neuen Kriterien, beträgt die Kreditlimite nur noch ca. CHF 7 Mio. Dies hat zwangsläufig einschneidende Folgen für die zukünftige Investitionspolitik der Gesellschaft. Die neue Kreditpolitik der Geldinstitute muss heute als Tatsache akzeptiert werden. Es ist richtig, dass die Banken früher in der Kreditsprechung viel grosszügiger waren und damit auch Investitionen ermöglicht haben, die auf Grund vernünftiger finanzieller überlegungen gar nicht hätten realisiert werden dürfen. Gerade diese Gesellschaften kämpfen heute mit finanziellen Schwierigkeiten. Um doch noch weiter existieren zu können, wird deshalb immer öfters auf die öffentliche Hand zurückgegriffen. Sie soll helfen, die finanziellen Löcher anstelle der Banken - und oft auch der Aktionäre - zu stopfen. Doch auch diesem Vorhaben sind enge Grenzen ge90


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