MQ Management und Qualität

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Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality | www.saq.ch

05/2020| CHF 14.30 / € 13,50

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Führungsprozesse in Organisationen 12 Leadership im Tourismus

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Coronavirus und Datenschutz 18

Quelle: SergeyNivens

TQM in der Praxis 28

Künstliche Intelligenz als Wegweiser


Praxisstarke Wegweiser-Kompetenz für messbare QM-Erfolge. Das Können und die Software von Synprovis machen das Qualitätsmanagement europäischer KMU seit über 15 Jahren unvergleichlich flexibel und begeisternd einfach. Die QM-Software Improve bildet das Qualitätswesen umfassend ab, beseitigt Fehler-Ursachen nachhaltig und erzwingt laufend Optimierungsmassnahmen. Das Tool kommt ohne Client Installation aus, ist universell skalierbar, 100% KMU-tauglich und wirkt direkt kostensenkend. Mit Synprovis als Partner optimieren Sie nicht nur Prozesse, sondern Ihr ganzes Unternehmen mit System.

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INHALT/APROPOS

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Flash « KI – ein Reality Check » 04 Michael Merz « L’IA – un Reality Check » 06 Michael Merz

Business Excellence «Kaizen wirkt im Wandel wie ein Magnet» 08 Max W. Twerenbold Professionelle Lieferantenaudits: So gelingt’s 10 Christian Braun Führungsprozesse von und in Organisationen 12 Peter Gresch «Erforderliche Veränderungen gemeinsam angehen» 14 Angelo Zoppet-Betschart

SAQ/SAQ-Qualicon ag Verbandsnachrichten

I–VIII

Risiken managen Fachmesse ArbeitsSicherheit Schweiz verschoben 17 Thomas Berner Daten zum Corona­virus sammeln: Rechtliche Grenzen 18 Thomas Berner

Ein Virus – und ein paar Folgerungen

Mit COVID-19 trifft uns ein neuer, bisher nicht bekannter Virus unverhofft und unvorbereitet. Eine lange Zeit nicht mehr gekannte Krise mit dramatischen persönlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen hat unseren Alltag erfasst. Wir sind Pandemien dieser Art nicht mehr gewohnt – bisher schien uns nahezu alles beherrschbar, machbar und therapierbar. Breite Bevölkerungskreise, ja ganze Nationen reagieren panisch, wenn dies in Frage gestellt ist. Weil weder eine spezifische Medikation noch eine Impfung gegen COVID-19 besteht, können heute nur präventive Massnahmen im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Die enormen Probleme im Zusammenhang mit COVID-19 können, sollen und dürfen nicht beschönigt werden: Wie kann es sein, dass in einem hoch entwickelten Land wie der Schweiz schon nach wenigen Tagen Teile der medizinischen Grundversorgung fehlen? Dass keine oder nicht genügend Schutzmaterialien wie Masken, Schutzkleidung etc. produziert werden können und dass selbst Grundstoffe wie Ethanol fehlen? Nehmen wir es in Kauf, dass in einem Land mit einer führenden pharmazeutischen Industrie Entwicklungs- und Produktionskompetenzen im Bereich Impfungen verloren gegangen und ins Ausland ausgelagert wurden? Die aktuelle Krise zwingt uns, diese Fragen zu stellen. Mit einer gewissen Genugtuung dürfen wir aber feststellen, dass in eben dieser Krise sehr schnell auch äusserst positive Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung stattfinden. Schweizer KMU und die Grossindustrie sind hier an vorderster Front mit dabei. Daneben stellen wir fest, dass die Digitalisierung in kürzester Zeit einen enormen Schub erhalten hat. Der fortlaufende digitale Wandel hin zu einer umfassenden digitalen Transformation hat die ganze Nation erfasst. Bildungsinstitutionen jeglicher Stufen lehren, lernen und kommunizieren gezwungenermassen digital; der Lerneffekt ist derzeit gross. Viele der heute unter Druck erworbenen Kompetenzen werden sich in die Zeit nach Corona retten – und das ist gut so. Lasst uns nun die (Corona-)Kranken mit allen Kräften unterstützen, lasst uns das Leid von Betroffenen mittragen. Lasst uns mit vereinten Kräften die Krise überwinden und lasst uns vor allem Lehren aus der Krise ziehen – Lehren auf sämtlichen Ebenen. Denn die Welt nach Corona wird nicht mehr die gleiche sein wie zuvor.

Privater Transport gefährlicher Güter 20 Von Dr. Christine Wenk und Dr.-Ing. Mathias Breimesser, Neosys AG Schweizer Chefs wechseln weniger oft 22 Michael Merz

Qualität sichern Klein ganz gross 24 Elger Matthes Qualität perfekt aufgegleist 26 Beni Krieger Mit Hochdruck an die Weltspitze 28 Ueli Eigenmann Felix Dettwiler SAQ-Vorstandsmitglied

Weiteres ... Szene 07 Marketplace 16 Produktenews 30 Agenda/Impressum 31

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Zum Tag der Schweizer Qualität 2020

« KI – ein Reality Check »

Die Co-Founder von SwissCognitive Dalith Steiger (rechts) und Andy Fitze (links) in ihrer Mission.

Künstliche Intelligenz (KI) prägt die gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Transformation inzwischen massiv. «Wir können alle davon profitieren», sind Dalith Steiger und Andy Fitze, Co-Founder von SwissCognitive und KI-Experten, überzeugt. Im Interview mit Management und Qualität sprechen sie über weit fortgeschrittene Lösungen, die auch KMUs in der Schweiz weiterbringen. Michael Merz

Die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte «Schweiz» konnte sich immer wieder durch den Erfindergeist von innovativen Unternehmern und durch Qualitätsmerkmale etablieren. «Unsere Hochschulen, Start-ups, Corporate AI Labs und KMU bilden ein relevantes KI-Ökosystem», sind auch die zwei Managing-Partner und ­Mitbegründer des mehrfach ausgezeichneten Start­-u ­ ps «SwissCognitive – The Global AI Hub» überzeugt. Dalith Steiger und Andy Fitze (siehe Textende S. 6) teilen nicht nur die Leidenschaft für kognitive Technologien, sie setzen sich als Entrepreneure für einen kompetitiven Werkplatz Schweiz und die «jungen Generationen» ein. Hierzu haben die beiden 2019 etwa das Movement CognitiveValley – «One AI Voice for Switzerland» – ins Leben gerufen. Am «Tag der Schweizer Qualität 2020» zeigen die Unternehmer auf, wieweit die TechGiganten fortgeschritten sind, was die intelligente Nutzung von Daten anbelangt. Was bedeutet das für die Schweizer KMUs? Was ist positiv? Wo liegen die Stolpersteine? Was hat sich aufgrund von Covid-19 verändert? Schliesslich geht es um die Kernfragen: Steigert KI die Qualität unserer Dienstleistungen und Produkte? Und was bedeutet das für die Arbeitnehmenden? Forschende, Unternehmer, einzelne Spezialisten – wer profitiert von Ihrem Netzwerk? Dalith Steiger: SwissCognitive «The Global AI Hub» ist eine Kompetenz-Netzwerkplattform

zur künstlichen Intelligenz, KI, und steht insbesondere für einen starken Schweizer Werkplatz. Profitieren können alle Parteien des Ökosystems, unabhängig von deren Maturität im Thema KI. Am meisten profitieren jedoch diejenigen, welche sich aktiv an der Zukunft beteiligen. Aufklärung über die effektiven Möglichkeiten und die Thematik auf eine fassbare Ebene zu bringen ist unser Ziel. Andy Fitze: Wir schlagen die Brücken zwischen Wirtschaft, Akademie und Spezialisten. Die breite Diskussion über ethische Herausforderungen und Implikationen auf die Gesellschaft sind uns ebenso wichtig wie das Aufzeigen von realen Chancen für neue Geschäftsfelder. Wir besuchen die Firmen, halten Vorträge und organisieren Workshops für die Unternehmensleitungen, Verwaltungs­ räte, sowohl für deren Kunden und Mitarbeitende. Wie geht SwissCognitive vor, um für Unternehmen aller Grössenordnungen den Austausch über KI zu ermöglichen? Andy Fitze: Unser Credo heisst «Why Wait? Act Now! And Share for Success!». Das sind nicht nur Worte, wir bewegen und ermutigen unsere Kunden, sich mit allen über KI auszutauschen. Und zwar nicht nur über «Best Practice», sondern auch eben über die «Worst Failures», in unseren Workshops geht es also auch darum, wie man Hürden der Digitalisierung überwinden kann.

Dalith Steiger: Wir binden unsere Partner aktiv in unser Netzwerk ein, um das Ökosystem rund um KI in der Schweiz zu stärken und zu fördern. Wir sind eine absolut inhaltgetriebene, praktisch orientierte Austauschplattform. Der Austausch findet in unseren eigenen und externen Formaten statt. Am Tag der Schweizer Qualität, am 13. Mai 2020, findet man uns ja am SAQ-Kongress, wo wir auch virtuell als Programmpartner auftreten.

Über SwissCognitive SwissCognitive «The Global AI Hub» ist eine Wissens- und Erfahrungsaustausch-Plattform und verfügt über eine umfassende, branchenübergreifende Erfahrung an praktischen Anwendungsbeispielen im Einsatz von smarten Technologien. swisscognitive.ch


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Wir sehen ein breiteres Einsatzgebiet rund um die Digitalisierung.

«Seit März 2020 wurden wir heftig aus unserer Komfortzone herauskatapultiert.»

Bild: zVg

Die Schweiz ist ein Land von KMU und das ist die Stärke unseres Landes. Darum ist es wichtig, dass alle den Zugang zu den kognitiven und smarten Technologien finden. Die Digitalisierung dient den KMU dazu, herkömmliche Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und diese auch intelligenter zu gestalten. Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit KI vor Covid-19 gemacht und wie sind Schweizer Unternehmen seit März 2020 gegenüber KI eingestellt? Dalith Steiger: Innovative Firmen und Experten, die es sich leisten konnten, haben schon vor der Krise teilweise in kognitive Technologien investiert. Nun wurden wir heftig aus ­unserer Komfortzone herauskatapultiert. Die Bereitschaft für den Einsatz neuer Technologien und innovative Ansätze hat sich erhöht. Firmen, welche sich vorher kaum bis gar nicht mit dem Potenzial der Digitalisierung auseinandergesetzt haben, machen erste Schritte.

Kennen Sie Unternehmen, die von neuen digitalen Hilfsmitteln während der Corona-Krise profitieren konnten? Dalith Steiger: Ja. Grundsätzlich sind es alle, die mit KI die immens wachsende Menge an Daten zugunsten ihres Geschäfts nutzen. Andy Fitze: Viele Firmen, welche sich bislang kaum um ihr Potenzial mit der Digitalisierung kümmerten, suchen nach neuen Chancen. Da muss bei Weitem noch nicht mal KI darin stecken. Viele Unternehmen mussten jetzt z.B. aus Zwang online gehen, Schulen und Lehrer mussten sich mit den Online-Möglichkeiten auseinandersetzen und diese ohne Testphase einsetzen. Der Pragmatismus des einzelnen ­Individuums ist gestiegen. Sehen Sie noch Unterschiede bei der Entwicklung der KI in den einzelnen Regionen der Schweiz? Dalith Steiger: Wir schauen gerne die Schweiz als Ganzes an. Unsere Kleinräumigkeit ist ein grosser Vorteil. Wir sind ähnlich gross wie das Silicon Valley. Die Wege sind kurz und das Netzwerk stark. Wir können eher von KI-Hotspots sprechen. Wir Schweizer können stolz sein auf die global anerkannten KI-Kompetenzen der ETH/EPFL, der Universität Zürich und Basel, der Hochschule Luzern und Rapperswil, des IDEAP im Welschland und Dalle Molle im Tessin, um nur einige zu nennen. Dazu kommen die diversen Corporate AI Labs. Andy Fitze: Wir sind überzeugt davon, dass die Schweiz ein führendes Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz werden kann. In Forschung und Entwicklung, in globalen Unternehmen, KMU und Start-ups ist die KI bereits ein wichtiger und anerkannter Faktor in der Schweizer Wirtschaft. Jetzt ist es an der Zeit,

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dass wir den internationalen Dialog mitbestimmen. Wir haben 2019 an der EPFL Lausanne das Label CognitiveValley für eine globale AIBewegung initiiert. Die Schweiz und insbesondere Schweizer Fachhochschulen verzeichnen eine wichtige Stimme auf dem globalen KI-Parkett. Gibt es auch Regeln oder Standards, die sich besonders in der Schweiz bezüglich dem Umgang mit KI-Technologien eröffnen? Dalith Steiger: Zur Bewältigung der Herausforderungen der KI kommen den Kompetenzen in Bildung und Forschung eine wichtige Rolle zu. Inzwischen gibt es in der Schweiz eine interdepartementale Arbeitsgruppe, welche die Schweizer und Schweizerinnen auf Herausforderungen im Kontext von KI vorbereitet. Im Weiteren ist die Schweiz prädestiniert dazu, der Ort auf der Welt zu werden, an dem über ethische Fragestellungen, Regeln und «Code of Conduct» in Bezug auf die KI, zum Beispiel mit der UNO am Hauptsitz in Genf, debattiert und entschieden wird. Wir geniessen global das Ansehen, neutral und vertrauenswürdig zu sein. Wir können die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, um eine Art «Center of Gravity» in den Diskussionen rund um ethische und moralische Fragestellungen zu werden. Wie sehen für Sie Zukunfts-Szenarien für die Entwicklung von KI in der Schweiz aus – was die Schweizer Wirtschaft im Allgemeinen betrifft? Andy Fitze: Wir verfügen schon über gute industrielle Anwendungen der KI, jetzt ist die richtige Zeit, um auf den Zug aufzuspringen, unsere Produkte und Dienstleistungen smart zu machen. Neben dem Optimierungspoten­ zial und der Effizienzsteigerung öffnen uns die neuen Technologien die Möglichkeit zu neuen Industrien mit hohem Exportanteil. Dies wiederum wird unser BIP steigern können und unseren Werkplatz für die nächsten Generationen nachhaltig stärken. Die Geschwindigkeit in anderen Ländern wird erhöht, und unsere KMU können die Chance jetzt packen.

Veranstaltungshinweis Das Leitthema «Künstliche Intelligenz (KI): Chance oder Risiko?», darunter das Panel «QualiAIt – Was macht AI besser?» mit SwissCognitive, wird am TSQ 2020 (10.05 Uhr am 13. Mai 2020) als Livestream aus dem Kursaal Bern übermittelt. saq.ch/tag-der-schweizer-qualitaet/tsq-2020


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Zum Beispiel können die Verbände die KMU in diesem Bereich fördern. Wichtig dabei ist auch herauszufinden, was die sinnvollen ers­ ten Schritte sein können. Hat KI noch einen schwierigen Stand bei der Schweizer Bevölkerung - zum Beispiel was das Vertrauen in die neue Technologie oder mögliche Sicherheitslücken angeht? Andy Fitze: Vertrauen in Technologien und de­ ren Auswirkungen auf die Gesellschaft sind sehr wichtige Voraussetzungen für dessen Ent­

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wicklung und Implementation. Die Schweizer Bevölkerung möchte die Dinge verstehen und technologische Debatten austragen. Wie es sich zum Beispiel in Themen wie der Frequenz­ auswirkung bei G5 zeigt. Die Bevölkerung kümmert und interessiert sich dafür. Die Ma­ turitätsentwicklung braucht jedoch viel Zeit und intensive Aufklärung. Dalith Steiger: Wenn wir global kompeti­ tiv sein und hiesige Industriezweige mit kogni­ tiven Technologien aufbauen möchten, müssen

wir den Prozess beschleunigen. Die Bereitschaft neue Technologien einzusetzen, ist Vorausset­ zung hierfür. Die Corona-Zeit bringt uns zu­ sätzlich unter Druck. Wir sind gezwungen, wirtschaftlich zu handeln und Vorschussver­ trauen zu gewähren. Jetzt heisst es handeln. Wo vorher viel Unwissenheit und Skepsis war, fin­ den wir heute Offenheit und erhöhte Innova­ tionsbereitschaft. Nun ist es die Aufgabe von jedem von uns, unsere und die Zukunft unserer Wirtschaft in­ telligent mitzugestalten. ■

« L’IA – un Reality Check » L’intelligence artificielle (IA) a désormais un impact massif sur la transformation économique et sociétale. « Nous pouvons tous en profiter », affirment avec conviction Dalith Steiger et Andy Fitze, co-fondateurs de SwissCognitive et spécialistes de l’IA. Dans l’interview avec le magazine « Management und Qualität », ils parlent de solutions avancées qui permettront également aux PME suisses de progresser.

Quelles expériences avez-vous déjà faites avec l’IA avant le Covid-19? Dalith Steiger: Les entreprises et experts innovants qui ont pu se le permettre ont déjà investi en partie dans des technologies cognitives avant la crise. Mais nous venons d’être violemment projetés hors de notre zone de confort. Nous assistons à une disponibilité accrue en faveur de nouvelles technologies et d’approches innovantes. Les entreprises qui ne se sont auparavant pas intéressées, ou très peu, au potentiel du numérique, commencent à y faire leurs premiers pas. Nous voyons un champ d’application plus large autour du numérique. Existe-t-il des règles qui s’imposent pour l’utilisation des technologies d’IA? Dalith Steiger: Il existe à présent en Suisse un groupe de travail interdépartemental, qui prépare les Suisses aux défis liés à l’AI. La Suisse est par ailleurs prédestinée pour devenir le lieu

au monde, où l’on débat et décide de questions éthiques, de règles et de code de conduite par rapport à l’IA, comme par exemple avec l’ONU, au siège de Genève. L’IA est-elle difficilement acceptée par la population suisse? Andy Fitze: La confiance dans les technologies et leurs répercussions sur la société sont des conditions essentielles à leur développement et généralisation.La population suisse a besoin de comprendre les choses et de mener des débats technologiques. Et elle est tout aussi préoccupée et intéressée par l’IA. Mais il faut toutefois beaucoup de temps et d’information pour que tout cela arrive à maturité. Dalith Steiger: Si nous voulons être compétitifs au niveau international et développer les secteurs industriels nationaux avec des technologies cognitives, nous devons à présent accélérer le processus. (mm)

Les spécialistes sont d’accord: «L’intérêt de l’individu pour l’IA a augmenté.»

Dalith Steiger Dalith est née en Israël et a grandi en Suisse. Elle a étudié les mathématiques et l’informatique de gestion à l’université de Zurich. En 2019, Dalith Steiger a été classée par Enterprise Management 360 London dans le « Top 10 Pioneering Women in AI and Machine Learning » et par Bilanz dans le « Top 100 Digital Shapers » de Suisse, et elle donne des conférences très suivies dans le monde entier. Dalith est également CEO du Swiss IT Leadership Forum, un groupement de dirigeants de la branche suisse de l’ICT, ainsi que membre du conseil de l’association « digital-liberal.ch ». Outre d’autres participations à différents conseils consultatifs et conseils d’administration, Dalith enseigne dans le cadre du module CAS Chief Digital « AI / Machine Learning » à la Haute École de Lucerne. Andy Fitze Andy est diplômé en électrotechnique (ETS) et titulaire d’un Executive MBA de l’université de Saint-Gall. Durant son activité opérationnelle dans de grandes entreprises, il a dirigé de nombreux projets internationaux. Il a notamment été responsable de la gouvernance IT chez Postfinance et membre de la direction élargie du groupe chez Group CIO de Ruag. En 2015, il a été distingué par le Swiss CIO Award en tant que meilleur IT-Manager de Suisse. Andy Fitze est président du Swiss IT Leadership Forum ainsi que de Service Management Partners. Il est également membre du conseil d’administration d’ICT Switzerland et de SwissICT, l’association faîtière de l’économie ICT. Il est par ailleurs membre du Strategic Advisory Board et Speaker de la Haute École spécialisée de Berne.


SZENE 7

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Corona-Krise: Finma sieht Banken operationell gut gerüstet Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) stellt vor dem Hintergrund der Corona-Krise fest, dass die Finanzinstitute und die Finanzmarktinfrastruktur operationell sehr gut funktionieren. Die Institute sind auch für strenge Stressszenarien gut gewappnet. Die von der Corona-Krise ausgelöste Situation hat einen signifikanten Einfluss auf die Realwirtschaft. Die Schweizer Finanzinstitute waren aber gut vorbereitet auf die aktuellen Marktturbulenzen und sind für strenge Stressszenarien gewappnet. Die Aufsichtstätigkeit der Finma wird weiter konsequent risikoorientiert und auch antizyklisch ausgestaltet. Es können daher gewisse Termine und Routinekontrolltätigkeiten verschoben werden, damit die Unternehmen ihre Kapazitäten freier einsetzen können.

Bild: Wikipedia

Die Stabilität der Banken und der Aufbau von soliden Kapital- und Liquiditätspuffern waren in den letzten Jahren ein Kernanliegen in der Schweiz.

www.finma.ch

Standardisierung und Zertifizierung von Security Tokens Das Kompetenzzentrum Banking and Finance an der Fachhochschule St. Gallen startet im April 2020 in Kooperation mit namhaften Praxispartnern ein von der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) mitfinanziertes Forschungsprojekt unter dem Titel «Independent Evaluation Framework for Security Tokens». Das Ziel dieses praxisorientierten Forschungsprojekts besteht darin, mehr Transparenz und Vergleichbarkeit bei Security Tokens (digitale Vermögenswerte wie beispielsweise Aktien und Obligationen) zu schaffen. Neben einer dringend notwendigen Standardisierung im Bereich Security Tokens soll auch ein umfassender und breit abgestützter Zertifizierungsprozess entwickelt werden.

Als Branchenverband setzt Swico auf Eigenverantwortung: Mit dem «Code of Conduct Domainnamen» (CCD) hat Swico in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern Leitlinien zum Umgang mit unzulässigen Registrierungen und Verwendungen von Domainnamen entwickelt. Die Leitlinien regeln unter anderem den Umgang mit Kunden, welche bei der Registrierung eines Domainnamens die Rechte von Dritten (insbesondere Urheberrechte oder Markenrechte) oder Persönlichkeitsrechte verletzen oder wenn beispielsweise Straftatbestände im Bereich Ehrverletzung, Pornografie oder Rassismus erfüllt sind. Der CCD enthält konkrete Empfehlungen, wie sich Registrar-Unternehmen verhalten können: Die Domainanbieter können zum Beispiel Domainnamen vorübergehend blockieren, den Transfer eines Domainnamens verweigern oder bei Straftatbeständen Meldung an die KOBIK (nationale Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität) oder an die Strafverfolgungsbehörden erstatten. www.swico.ch

Interdepartementale Arbeitsgruppe KI

Bild: Unsplash

Spezialisten der Fachhochschule St. Gallen möchten Tokens, die man unter anderem bei digitalen Kryptogeschäften einsetzt, mit Partnern aus der Praxis zertifizieren.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Pascal Egloff, Projektleiter, zur Verfügung. E-Mail-Adresse: fhs-project-securitytoken@ost.ch

Künstliche Intelligenz gegen Finanzkriminalität Avaloq entwickelt Software für Banken und Vermögensverwalter. ACTICO ist auf Lösungen m Bereich künstliche Intelligenz spezialisiert. Die beiden Firmen erweitern nun ihre Partnerschaft. Dabei soll die ACTICO Compliance Suite mit ­einer Software-Lösung von Avaloq verbunden werden, heisst es in einer Mitteilung. Die gemeinsame in-

Neuer «Code of Conduct» für Schweizer Registrar

telligente Lösung soll beispielsweise Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung verhindern oder Risikopersonen automatisch erkennen. Zu den Funktionalitäten gehört etwa auch die Überwachung sowie das Verhindern von Insiderhandel und Marktmissbrauch. www.avaloq.com

Der Bundesrat hat 2019 den Bericht «Herausforderungen der künstlichen Intelligenz» veröffentlicht. Erstellt hat den Bericht die interdepartementale Arbeitsgruppe KI. Der Bericht zeigt, dass die Schweiz für die Anwendung und die Herausforderungen von KI grundsätzlich gut aufgestellt ist. In einigen Bereichen besteht jedoch in unterschiedlichem Ausmass Handlungsbedarf. Deshalb hat der Bundesrat vier Massnahmen beschlossen: –– Im Bereich Völkerrecht sowie zur Nutzung von KI im Bereich der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung wird jeweils ein Bericht zur vertieften Abklärung in Auftrag gegeben. –– Zudem soll geprüft werden, wie für den Einsatz von KI in der Bundesverwaltung die Koordination verbessert werden kann. –– Schliesslich soll die KI-relevante Politik als wesentlicher Bestandteil der Strategie «Digitale Schweiz» berücksichtigt werden. –– In diesem Kontext hat der Bundesrat das WBF beauftragt, die interdepartementalen Arbeiten fortzusetzen und bis 2020 strategische Leit­ linien für den Bund auszuarbeiten. strategy.digitaldialog.swiss/de


8 BUSINESS EXCELLENCE

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Wandel zum Besseren im werk14, Grünen-Sumiswald

«Kaizen wirkt im Wandel wie ein Magnet» Kaizen, die japanische Denkhaltung des «steten Wandels zum Besseren», funktioniert auch in KMU. Überzeugendes Beispiel dafür ist der Emmentaler Betrieb werk14. Das Unternehmen lebt die Kaizen-Philosophie mit grossem Erfolg. Es gilt als Vorzeigebeispiel. Max W. Twerenbold

Im Toyota-Konzern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Japan erstmals eingeführt, befruchtet Kaizen seither weltweit die Unternehmensführung und hat sich in vielen Branchen durchgesetzt. Gemäss Roland Stäheli, Bildungsmanager der Swissmem Academy, ist Kaizen auch in der Schweizer Mem-Industrie weit verbreitet: «Über 50 % führen nach dieser Philosophie, oft als Kern des umfassenderen Lean Managements. Wer heute dieser Richtung noch nicht folgt, wird es in Zukunft schwer haben.» Thomas Germann, CEO von werk14, bestätigt diese Einschätzung: «Ohne Kaizen wären wir nicht da, wo wir heute sind.» Germann hat Kaizen vor 16 Jahren initiiert, auf den Betrieb massgeschneidert und Schritt für Schritt mit allen Mitarbeitenden umgesetzt. Und er sagt: «Es war sozusagen ein Lehrstück mit Langzeitwirkung. Wir profitieren jeden Tag davon. Einerseits wurde die Performance stark verbessert, andererseits ergaben sich aus dieser Denkweise auch neue Weg­marken für die Geschäftsentwicklung.» Was meint der erfahrene Kaizen-Profi damit? Unser Interview in Grünen-Sumiswald gab Aufschluss.

Prof. Max W. Twerenbold , St. Gallen, berichtet regelmässig über unternehmerische Best Practice.

Herr Germann, Sie sehen Kaizen im werk14 als Teil eines «integralen Führungskonzeptes». Was heisst das konkret? Thomas Germann: Wir reden von integralen Konzepten, weil alle Aspekte beim Entstehen des fertigen Produktes in unsere Überlegungen einfliessen. Unser Leistungsspektrum ist sehr breit. Es reicht vom Design über die Produkt- und Fertigungsoptimierung bis zur Produktion, Montage und Logistik. Der Kunde erhält das optimale Produkt zum optimalen Preis. So begleiten und entlasten wir Kunden. Wir verkaufen nicht Einzelleistungen, sondern möglichst Baugruppen, fertige Produkte. Wir stanzen zwar, sind aber keine reine Stanzerei. Wir drehen zwar, sind aber keine reine CNC-Dreherei. Nein, werk14 agiert als Generalunternehmung, welche die Kundenbedürfnisse umfassend abdeckt, angefangen bei der Produktidee. Ideal ist, wenn Kunden zu uns kommen, bevor Design, Material, Fertigungstoleranzen u.a.m. definiert sind. Dann können wir unser Know-how auf der Wertschöpfungskette zum Tragen bringen. Das gelingt mit einer partnerschaftlichen Denk- und Vorgehensweise. Und es entsteht Mehrwert für alle Beteiligten – werk14, Kunden, Lieferanten, Partner u.a.m. Solche Entwicklungspartnerschaften bauen wir weiter aus. Bei Bedarf werden auch neue Technologien ins Haus geholt. Operiert wird zunehmend in «Wertschöpfungspartnerschaften» … Ja, ich kann zwei Beispiele zur Veranschaulichung nennen. Beispiel 1: Vor rund 18 Mona-

Thomas Germann, CEO von werk14.

ten haben wir die Wertschöpfungspartnerschaft mit einem Kunden vertieft. Gemeinsam wird ein Produkt entwickelt − vom Design an. Das kommt dem Produkt zugute und spart Kosten. Eben diesen Approach wollen wir in firmenübergreifenden Teams (Kunden, Lieferanten, werk14) generell verstärken, um Ideen zu validieren und Lösungen zu entwickeln. Beispiel 2: Für ein anderes Unternehmen haben wir ein Team zusammengestellt (Kunde, Kaizen-Berater und werk14), das gewisse Produkte unter die Lupe nimmt, damit wertschöpfende und nicht wertschöpfende Elemente erkannt und unnötige Kostenelemente eliminiert werden. Nicht wertschöpfende Elemente sind etwa Logistik, Transport, das Rüsten von Werkzeugen usw. Ihr Anteil am Produkt macht etwa zwei Drittel aus. Der Clou: Wenn es gelingt, die nicht wertschöpfenden Aufgaben zu eliminieren oder zu beschleunigen, ist der Spareffekt umso grösser. Kommt hinzu: Der Kapitaleinsatz in dieser Kategorie für die Verbesserung ist gering. Also: Weniger Papier, IT bündeln, Software harmonisieren, Mail-Pingpong vermeiden, direkte Wege anstreben usw. Derzeit sind wir bestrebt, mit unseren besten Kunden solche Wertschöpfungspartnerschaften anzubahnen, um kooperativ Optimierungen im Sinne von «win-win» zu realisieren. Wir checken folglich den Gesamtprozess auf Reduktionspotenzial. In der Gründung firmenübergreifender Teams erkennen wir grosse Chancen. Übrigens, was brachte Sie zu Kaizen? Ganz einfach: Vor 16 Jahren, an einem Lieferantentag, präsentierte die Firma Griesser ihr Kaizen-Konzept. Die Denkweise dahinter hat mich sofort gepackt.


BUSINESS EXCELLENCE 9

Welche Hürden mussten bei der Einführung überwunden werden? Der Entscheid für Kaizen fiel bei uns binnen weniger Wochen, die Einführung dagegen brauchte zwei bis drei Jahre. Da uns die Er­ fahrung fehlte, waren die Hürden höher als vermutet. Und weil Kaizen alle angeht, muss der Chef vorangehen. Ordnung, Qualität und Prozesse sind dabei tragende Elemente. Stets fragen wir: Was macht Sinn, was nicht? Mit gesundem Menschenverstand und der pas­ senden Einstellung gelingt die Implementa­ tion der entsprechenden Entscheidungen einwandfrei. Aber die Sache muss zu unserer Kultur passen. Hier im bodenständigen Em­ mental verwenden wir deshalb die japani­ schen Kaizen-Begriffe nicht. Wie fahren die Mitarbeitenden damit? Wir kommunizierten zu Beginn allen, dass wir mit Kaizen den Erfolg suchen, keineswegs aber auf Kosten der Belegschaft. Nach der Ein­

Bild: werk14

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Kaizen im werk14: Nutzen auf der ganzen Wert­ schöpfungskette.

führungsphase festigte sich dieses Verspre­ chen bei den Mitarbeitenden, weil man er­ kannte, dass alle mitziehen. Heute ist Kaizen im werk14 voll akzeptiert. Wir können uns nicht mehr vorstellen, anders zu arbeiten,

«Kaizen fonctionne comme un aimant» Le Kaizen, la mentalité japonaise de «changement constant pour le mieux», fonctionne également dans les PME. L’entreprise werk14 à Grünen près de Sumiswald dans l’Emmental en est un exemple convaincant. L’entreprise vit la philosophie Kaizen avec beaucoup de succès. Il est considéré comme un exemple modèle. Thomas Germann, PDG de werk14, déclare: «Sans Kaizen, nous ne serions pas là où nous sommes aujourd’hui.» Germann a lancé le Kaizen il y a 16 ans, l’a adapté à l’entreprise et l’a mis en œuvre étape par étape avec tous les employés. Et il dit: «C’était une leçon, pour ainsi dire, avec des effets à long terme. Nous en profitons tous les jours. D’une part, les performances ont été grandement améliorées et, d’autre part, cet état d’esprit a également permis de poser de nouveaux jalons en matière de développement des entreprises.» Comment les employés traitent-ils Kaizen? T. Germann: Au début, nous avons fait savoir à tout le monde que nous cherchions à réussir grâce à Kaizen, mais en aucun cas au détriment de la main-d’œuvre. Après la phase d’introduction, cette promesse a été renforcée parmi les employés parce qu’ils ont réalisé que tout le monde faisait sa part. Aujourd’hui, le Kaizen est pleinement accepté en werk14. Nous ne pouvons plus imaginer travailler différemment parce que quelque chose peut être déplacé ici. Quelle role joue la certification SQS ISO 9001 et le système de management dans ce contexte? Notre entreprise est certifiée depuis de nombreuses années. L’auditeur de la SQS cherche délibérément à s’assurer que nous atteignons notre objectif de manière légère et conforme aux normes. Les normes ISO sont en harmonie avec le Kaizen. Kaizen couvre l’ensemble de l’entreprise. Et le système de gestion soutient le contrôle correct des processus. Le concept a du sens. Comment le marché et l’environnement réagissent-ils? Notre politique commerciale trouve de plus en plus d’«adeptes». Ma tâche en tant que PDG est de convaincre les clients de cela dans des entretiens directs. En fait, il est fascinant de s’améliorer constamment grâce à des considérations et des mesures simples. Le Kaizen est la clé de ce processus. Nous profitons extraordinairement de la direction que nous prenons. Kaizen fonctionne comme un aimant. (Traduit avec www.DeepL.com)

weil hier etwas bewegt werden kann. Das ist oft auch der entscheidende «Kick» für Stellen­ suchende, die uns kontaktieren. Dank Kaizen können wir bessere und motiviertere Mitar­ beitende einstellen. Welches Gewicht haben die SQS-Zertifizierung nach ISO 9001 und das Managementsystem in diesem Rahmen? Zertifiziert ist unser Unternehmen seit vielen Jahren. Der SQS-Auditor schaut bewusst dar­ auf, dass wir unser Ziel normengerecht und schlank erreichen. Die ISO-Normen stehen mit Kaizen in Harmonie. Kaizen überdacht ja das ganze Unternehmen. Und das Manage­ mentsystem unterstützt die richtige Steue­ rung der Prozesse. Das Konzept macht Sinn. Wie reagieren Markt und Umfeld? Unsere Geschäftspolitik findet zunehmend «Followers». Meine Aufgabe als CEO ist es, Kunden in direkten Gesprächen davon zu überzeugen. Tatsächlich ist es faszinierend, mit einfachen Überlegungen und Massnah­ men stetig besser zu werden. Kaizen ist der Schlüssel dazu. Wir profitieren ausserordent­ lich von der eingeschlagenen Marschrich­ tung. Kaizen wirkt wie ein Magnet. Interes­ senten und potenzielle Kunden kommen zu uns, schauen sich das an, um Kaizen in ihren Betrieben eventuell ebenfalls in Betracht zu ziehen. Es kommen aber auch Führungskräf­ te aus anderen Branchen. Kürzlich waren ­Kader einer psychiatrischen Klinik zu Besuch. Kurz: Kaizen ermöglicht Win-win-Situatio­ nen. Die Mitarbeitenden verdienen mehr, die Kunden profitieren vom Leistungsbündel (Qualität, Preis, Termintreue), und die Liefe­ ranten sind eingebunden. Der Nutzen liegt auf der ganzen Wertschöpfungskette. ■


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Fokussiertes und zielorientiertes Durchführen

Professionelle Lieferantenaudits: So gelingt’s Lieferantenaudits generieren heute zunehmend Mehrwert in der gesamten Kette der Kunden- und Lieferantenprozesse. Sie tragen dazu bei, Chancen und Risiken einer Organisation zu erkennen. Der Autor nennt wichtige Erfolgsfaktoren für professionelle Lieferantenaudits. Christian Braun

Der Erfolg im Auditprozess hängt im Wesentlichen von der Qualifikation der Person ab, die das Audit durchführt. Um als Lieferantenauditor eine maximale Wirkung zu erreichen, sind folgende Vorgehensweise und Fähigkeiten auszubauen (Abbildung 1):

Fokussierte Planung Ein Audit wird idealerweise auf der Basis ­eines Auftrags und einer systematischen Vorgehensweise durchgeführt. Die Themen zum Auditauftrag sind vorher mit dem Auftraggeber und dem Auditteam abzustimmen. Dies ist wichtig, um zu einem akzeptablen Auditergebnis und dessen Nutzen zu kommen. Damit es zur Umsetzung kommt, haben sich folgende Punkte in der Planung und im Auditauftrag beispielhaft als sinnvoll erwiesen: Planung –– Wer ist mein Auftraggeber? Stimmen Sie die Inhalte, Ziele und Erwartungen vorher mit dem Auftraggeber und dem Auditteam ab.

Christian Braun ist Master of Advanced Studies Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Business Engineering Management, Dozent bei SAQ-QUALICON und verfügt als Qualitätsingenieur über umfangreiche Erfahrungen aus weltweiten Lieferantenaudits. Darüber hinaus konzipiert er Auditorenschulungen und führt selbst Schulungen und Trainings durch. www.braunauditimpuls.com

–– Welche Informationen sind relevant, um die Organisation zu verstehen? Zum Beispiel Relevanz von spezifischen Rahmenbedingungen und interessierten Parteien einschätzen. –– Welche relevanten Kompetenzen sollten im Team vorhanden sein? Wählen Sie nur Teammitglieder aus, die etwas beizutragen haben, z.B. Experten aus den Bereichen Qualität, Entwicklung, Einkauf. –– Was sind die ermittelten Risiken dieses Audits? Sammeln Sie aus Ihrem unternehmensinternen Wissensspeicher für Produkt- und Prozessanforderungen relevante Informationen zusammen. Vergleichen Sie im Anschluss die erhaltenen Antworten mit den bestehenden Anforderungen. –– Welche Lieferketten sind relevant? Auditieren Sie relevante Lieferketten, um so volle Prozesskettentransparenz zu erlangen. –– Welche persönliche Schutzausrüstung ist erforderlich? Fragen Sie im Vorfeld nach der notwendigen Schutzausrüstung. Nehmen Sie immer Ihre persönliche Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe, Schutzbrille und Gehörschutz) mit, um sich vor möglichen Gefahren zu schützen. Auditauftrag –– Auditziel – wozu trägt das Auditziel bei? Zum Beispiel Prozessbeschreibung bewerten –– Auditkriterien – was ist die Auditgrundlage und welche Vorgaben sollen erfüllt wer-

den? Zum Beispiel Prozessbeschreibung, Prüfvorschrift, Zeichnung, Auditfragen –– Auditart – welcher Bereich wird begutachtet? –– Auditorganisation: Wie erreicht das Audit bestmöglich sein Ziel? Ab wann ist es sinnvoll, in der Praxis eine aussagekräftige Stichprobe zu erhalten? –– Nutzen: Verbesserung der Risikominimierung im Prozessablauf

Objektive Durchführung Um die Durchführung des Audits effizient und effektiv zu gestalten, sollten Sie das Pareto-Prinzip oder die 20/80-Regel anwenden. Mit 20% Fokus auf Fragen erzeugen Sie 80% der Ergebnisse in Form von Antworten (Abbildung 2). Der Auditor stellt offene Fragen und beurteilt diese objektiv vor Ort. Verwenden Sie bei Ihren Fragen unbedingt offene W-Fragen, um dem Gesprächspartner genügend Spielraum bei der Antwort zu lassen. Einige Beispiele: –– Wie stellen Sie sicher, dass …? –– Welche Lösung bevorzugen Sie? –– Was sollten wir ändern, um die Anforderung … zu erreichen? –– Welche möglichen Lösungsansätze kennen Sie bereits? –– Welche davon können wir sofort und einfach umsetzen?

Abbildung 1: Auditphasen


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–– Wie können wir Sie unterstützen? Wenn Sie bei Ihrer Fragestellung eine Entscheidung herbeiführen möchten, also ­eine Ja- oder Nein-Antwort, verwenden Sie unbedingt geschlossene Fragen. Ein Beispiel: «Können Sie sich eine direkte und offene Art im Audit vorstellen?» Jede Feststellung oder auch Abweichung, die Sie durch die Anwendung des ­Pareto-Prinzips erhalten, sollten Sie vor Ort dokumentieren und mit dem Auditierten besprechen. Dies hilft Ihnen auch dabei, die notwendige Akzeptanz zu erreichen. Abbildung 2: Das Pareto-Prinzip im Audit

Das Geheimnis liegt im aufmerksamen Zuhören Zum erfolgreichen Kommunizieren gehört es, dass Sie aktiv zuhören. Einige Beispiele: –– Halten Sie Augenkontakt. Anschauen, an­ lächeln, zuhören und wenig reden. –– Belehren Sie nicht, vermitteln Sie Impulse und Ideen. –– Offene Körperhaltung. Stellen oder setzen Sie sich frontal und gerade ihrem Gegenüber hin. Kopf hoch, Schultern nach hinten. –– Fragen Sie unbedingt nach, falls etwas nicht richtig verstanden wurde, z.B.: «Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann …» –– Bleiben Sie während des gesamten Audits immer souverän, höflich, humorvoll und freundlich. –– Wertschätzend sein. Machen Sie sich bewusst, welche Stärken die Auditierten ha-

ben. Geben Sie situativ, authentisch und freudig Rückmeldung. Sie werden sehen: Ihre Akzeptanz als Auditor wird dadurch sofort ansteigen.

Zielorientierte Nachbereitung Versuchen Sie, einfach und schnell eine zeitnahe Nachbereitung des Audits durchzuführen. Nehmen Sie dazu Ihre Auditnotizen, die Sie während des Audits gemacht haben, und formulieren diese in Form eines Berichtes aus. Sie können auch stichpunktartige Aufzählungen erläutern. Verwenden Sie für die Auditnachweise, wenn möglich und mit vorheriger Erlaubnis des Auditierten, Bilder. Bilder beschreiben am besten das Gesehene.

10 conseils pour un audit de fournisseur réussi Appliquez ces recommandations dans la pratique et vous serez surpris du résultat. 1. Profitez de la possibilité de vous faire accompagner par un formateur durant l’audit, afin de vous perfectionner le plus rapidement possible. 2. Si vous effectuez de nombreux audits, votre acceptation va augmenter d’un coup. 3. Choisissez une façon de vous exprimer constructive et respectueuse. (Braun 2018, p. 2) 4. Définissez au préalable les thèmes du mandat d’audit avec le donneur d’ordre et l’équipe chargée de l’audit. Vous parviendrez ainsi à un résultat d’audit et à une utilité acceptables. 5. Ne sous-estimez pas les connaissances sur une organisation qui a été auditée. Cela vous permettra d’avoir une meilleure compréhension lors de l’audit. 6. Se montrer respectueux. Soyez conscients des points forts de celui qui est audité. Donnez un feed-back sincère, sympathique et adapté à la situation. 7. Pratiquez une écoute active et vous serez surpris de ce qui peut en résulter. 8. Appliquez rigoureusement le principe de Pareto ou la règle 80/20. Avec une concentration à 20% sur les questions, vous produisez 80% des résultats sous forme de réponses. 9. À la fin de l’audit, posez la question suivante à l’audité : quel avantage vous apporte l’audit ? (cf. DGQ 2018, p. 10) 10. Profitez d’un effet maximal de l’audit en tenant compte des trois facteurs de succès. Parvenir à une compréhension commune du problème en se basant sur des preuves objectives, puis planifier des mesures à caractère obligatoire. (cf. Matter 2019, p. 13)

Fertigen Sie einen Bericht an, den alle Teilnehmer spätestens drei Tage nach dem Audit erhalten. Es ist wichtig, dass Sie in der Massnahmenliste die Feststellungen (Verbesserungspotenziale oder Abweichungen) festhalten. Die dafür erforderlichen Massnahmen sollten nicht von Ihnen als Auditor definiert werden, sondern ausschliesslich vom Auditierten. Das bezweckt zum einen das Auseinandersetzen mit dem Verbesserungspotenzial oder der Abweichung und zum anderen die notwendige Akzeptanz der zu treffenden Massnahmen. Fordern Sie einen Verantwortlichen für deren Umsetzung und realistische Termine ein. Um die Wirkung des Audits festzustellen, ist eine Erfolgskontrolle, wenn notwendig vor Ort, für die termingerechte Massnahmen­ erledigung vorteilhaft. ■

Literatur Braun, Christian (2018): Aus für Erbsenzähler, in: QZ Qualität und Zuverlässigkeit, 63, S.15 Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. DGQ Weiterbildung GmbH (2018): DGQ-Leitfaden: Willkommen in der Welt des Audits, Frankfurt am Main 2018 Matter, Markus (2019): Fotoprotokoll Modul Lieferanten­ audits. Nicht publiziertes Dokument, Version November 2019, Olten: SAQ Qualicon


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BMS-Leitfaden 2020

Führungsprozesse von und in Organisationen Für Organisationen werden verschiedenste Managementsysteme angeboten. Die Erfahrung lehrt, dass «Führung» überlebenswichtig ist. Wie die Corona-Krise 2020 gezeigt hat, können sich Verhältnisse, die für eine Organisation von Bedeutung sind, sehr rasch und in massivem Ausmass verändern. Einer der zentralen Führungs­ prozesse ist der Umgang mit Risiken, bestehend aus der Beurteilung der Lage, der Entschlussfassung und den entsprechenden Aufträgen an die einzelnen Organisationseinheiten. ISO-Managementnormen

Peter Gresch

Wie wir wissen, sind Veränderungen (externe und interne) systemimanent. Zentrale Füh­ rungsprozesse beinhalten die Erarbeitung von Vision, Leitbild, Strategie, Jahreszielen, die Er­ teilung von Aufträgen und die Berichterstat­ tung. Trotzdem sind aus der Analyse des Umfel­ des der Organisation und aus internen Faktoren aufgrund veränderter Verhältnisse entspre­ chende Schlüsse zu ziehen. Die Beurteilung der Lage und die Ent­ schlussfassung sind jedoch periodisch und, wenn sich Verhältnisse plötzlich fundamen­ tal ändern, ad hoc durchzuführen. Die möglichen Veränderungen oder die tatsächlich sich einstellenden Veränderun­ gen müssen also rechtzeitig wahrgenommen und analysiert werden. Fallen Vision, Leitbild und Strategie nicht situationsgerecht oder nicht zeitgemäss aus , kann die Existenz einer Organisation gefährdet sein. Fehler in der Führung können später nur schwer oder nur unter grossem Aufwand korrigiert werden. Führungsprozesse bestehen daher aus einer systematischen Vorgehensweise und dem Einsatz von unterstützenden Methoden.

Peter Gresch ist Inhaber und CEO Gresch Partner. Er war von 1993–2019 Schweizer Delegierter beim ISO TC 207 Umweltmanagement. Ausserdem ist er Fachexperte bei der SAS für Managementsysteme und war Privatdozent an der ETHZ.

Die ISO (International Organization for Stan­ dardization) ist Herausgeberin von Manage­ mentnormen. Diese sollen der Führungs­ unterstützung dienen. Zuständig für die Erarbeitung der einzelnen Managementsys­ tem-Normen der ISO sind die «TCs» (Sektor­ komitees). Die SNV (Schweizerische Normen­ vereinigung) ist Mitglied der ISO: Sie stellt Experten für die Erarbeitung der internatio­ nalen Normen zur Verfügung.

Publizierte ISO-Managementnormen Mittlerweile hat die ISO verschiedene Ma­ nagementnormen publiziert. In verschiede­ nen Technischen Komitees (TCs )sind Nor­ men für Qualitätsmanagement (ISO 9001), für Umweltmanagement (ISO 14001), für Risk Management (ISO 31000) und Social Respon­ sibility (ISO 26000) erarbeitet und publiziert worden. Diese Normen sind weltweit im Ein­ satz. Sie sind gedacht für verschiedenste Ar­ ten von Organisationen (private Unterneh­ mungen, staatliche Organisationen, NGOs usw.) und für verschiedenste Unternehmens­ grössen. In der Praxis zeigt es sich jedoch, dass diesen Normen ein fundamentaler konzeptio­ neller Mangel anhaftet: Durch die Aufsplitte­ rung in verschiedene einzelne Management­ systeme sind die Organisationen gezwungen, parallel mehrere Systeme aufzubauen. Für die Unternehmen stellt dies einerseits einen gros­ sen Aufwand dar.

Insbesondere kleinere Organisationen (KMU), die die Mehrheit bilden, kommen da­ bei an ihre Grenzen.

Initiativen der ISO zur Verbesserung der Situation Wegen der hohen Autonomie der Sektor­ komitees war es – im Rahmen der ISO – nicht möglich, eine Managementnorm für «integ­ rales Management» zu erarbeiten. Die Weiterentwicklung der Manage­ mentsystem-Normen der ISO musste sich auf die Schaffung einer einheitlichen Struktur der verschieden Normen beschränken. 2012 publi­ zierte die ISO die ISO/IEC Directives mit einer einheitlichen Struktur für die verschiedenen Normen (High Level Structure, HLS). In der Fol­ ge wurden die Managementsystem-Normen überarbeitet. Damit wurde das Erarbeiten von Managementsystemen in den Unternehmun­ gen einfacher. Aber das Grundproblem wurde nicht gelöst. Neben einer einheitlichen Struktur wur­ de in den ab 2015 publizierten Normen ein neues Schwergewicht auf den Aspekt der Füh­ rung von und in Organisationen gelegt, ohne jedoch die Managementaufgaben zu vernach­ lässigen. Als Schlüsselelemente der Führung gelten: a) die Beurteilung der Lage (Kontextanalyse) und die darauf basierende Formulierung der Vision, des Leitbildes und der Strategie; b) die Formulierung von Jahreszielen zur Verbesserung der Leistungen der Organisation mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung (Ökonomie, Qualität, Umwelt, Soziales); c) der Einbezug vor- und nachgelagerter Prozesse und schliesslich d) das Nachweisen der Zielerreichung im Geschäftsbericht.

Initiativen der Schweizerischen Normenvereinigung (SNV) Im Jahre 2000 wurde an der ETHZ eine inter­ disziplinäre Erfahrungsgruppe gegründet, die sich zur Aufgabe machte, ein «integrales Ma­ nagementsystem» zu erarbeiten. Anlässlich der Vollversammlung des ISO/TC 207 in Buenos Aires wurde 2004 von den Schweizer Delegierten der Antrag ge­ stellt, dass im Schosse der ISO eine Norm für ein «integrales Managementsystem» zu erar­ beiten sei. Der Vorstoss der Schweiz ist ge­ scheitert, bzw. erwies sich aus der Sicht der ISO als nicht realisierbar, weil die einzelnen Themen Qualität, Umwelt, Sicherheit usw. hochautonomen Sektorkomitees zugewiesen


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sind, auf die die Führungsorgane der ISO keine Weisungsbefugnis haben. In der Folge entschieden sich die Mitglieder des Schweizer Spiegelkomitees zum TC 207, in Zusammenarbeit mit der SNV ­einen Leitfaden für den Aufbau eines Busi-

ness-Management-Systems (BMS) zu realisieren. Aus der Beobachtung, wie Organisationen in der Praxis ihre Managementsysteme entwickeln und handhaben, wurde im Rahmen von Zertifizierungen und der Überwa-

Des systèmes de gestion variés sont proposés pour les organisations. L’ISO a également publié des normes de management (ISO 9001; ISO 14001; ISO 31000, etc.). Les éditions récentes accordent une plus grande importance à la direction des organisations. Un processus important de direction concerne l’évaluation des changements dans l’environnement de l’organisation (par exemple la crise liée au coronavirus). Si la vision, le principe directeur et la stratégie par exemple ne tiennent pas compte de la nouvelle situation, l’existence d’une organisation peut être menacée. Le principal défaut des normes ISO jusqu’à présent est leur fragmentation en plusieurs normes de management. La pratique réclame un système unique. Dans le cadre de la SNV, le Business Management System (BMS), un «système de gestion intégrant», a été développé au cours d’une première phase. Ce guide BMS a été complété par un manuel BMS en 2020. Les deux documents ont à présent été publiés et sont disponibles dans le SNV shop. Avec le guide BMS 2020 et le manuel BMS 2020, la SNV soutient les organisations dans l’élaboration et la mise en place d’un système de gestion homogène et complet.

chung von Zertifizierungsstellen durch die SAS (Schweizerische Akkreditierungsstelle) festgestellt, dass auch erhebliche Lücken bezüglich des Verstehens von Begriffen sowie des Wissens und Beherrschens von Methoden bestehen. Um diesbezüglich Hilfestellung zu bieten, wurde in Ergänzung zum BMS-Leitfaden jetzt auch ein BMS-Handbuch erarbeitet und publiziert. Hierin geht es vor allem darum, Begriffe in den ISO-Normen zu verdeutlichen und methodische Hinweise z.B. zur Beurteilung der Lage, der Entschlussfassung und zur Formulierung von Aufträgen zu geben. Mit dem neuen BMS-Leitfaden und -Handbuch bietet die SNV Hilfsmittel, damit die Unternehmen ein einheitliches Managementsystem erarbeiten zu können. ■

Bezugsquelle für BMS-Leitfaden 2020 und BMS-Handbuch 2020: SNV-Shop www.snv.ch/BMS

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Leadership und Tourismus in und nach der Corona-Krise

«Erforderliche Veränderungen gemeinsam angehen» Führung und Leadership sind mehr als Innovation. Gerade in der zurzeit lahmgelegten Tourismus- und Freizeitbranche sind Umdenken und neue Wege gefragt. Der bekannte Tourismusfachmann Stefan Otz äussert sich dazu – und zu seiner kürzlich erworbenen Tourismusfachschule. Angelo Zoppet-Betschart

Begriffe wie Führung und Leadership sind eng miteinander verbunden. Denn die Füh­ rung von Menschen, Firmen und Organisa­ tionen ist in einer immer komplexer wer­ denden Welt unbestritten ein Schlüsselfak­ tor. Besonders in dieser Zeit, in der ein ag­ gressives und noch wenig bekanntes Virus beinahe die ganze Welt lahmlegt. Es geht nun wie kaum jemals zuvor um die grossen Herausforderungen des Gestaltens von je­ nen Rahmenbedingungen, die das Über­ leben und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen unterstützen und sichern. Die Frage ist schon fast müssig: Wie gelingt die Inspiration von Menschen und Akteu­ ren, damit sie Verantwortung übernehmen und aus eigenem Antrieb mithelfen, wichti­ ge Ziele umzusetzen? Diese und solche Fra­ gen lassen sich mit Leadership bezeichnen. Leadership verlangt ein Denken über das übliche Mass hinaus und ist auch jene Fä­ higkeit, andere zu besonderen Leistungen zu motivieren.

Unternehmenswerte als Charaktereigenschaften Dabei ist Leadership viel mehr als Innovati­ on. Um grosse Veränderungen einzuleiten

Angelo Zoppet-Betschart ist freischaffender Journalist in Goldau SZ.

und auch umzusetzen, ist ein Ideenaus­ tausch unumgänglich. Die Ideen und Prozes­ se müssen aber auch richtig kommuniziert und ihre Umsetzbarkeit stets überprüft und beharrlich vermittelt werden. Es geht bei er­ folgreicher Führung und Leadership ebenso um Inhalte. Erfahrung, Mut und Glaubwür­ digkeit sind die Grundlagen für erfolgreiches Leadership. Zusammen mit Demut sind dies alles Werte, die erst echte und gute Füh­ rungsarbeit ermög­li­chen. Unternehmens­ werte sind quasi die ­Charaktereigenschaften einer Organisation oder Unternehmung. Sie stiften Identität und erzeugen Wahrnehm­ barkeit. So kann eine selbstverpflichtende Haltung aller Führungskräfte und Mitarbei­ ter entstehen. Unternehmungswerte vermit­ teln, den Mitarbeitern oder Partnern in Pra­ xis und Netzwerken Identität geben: Das führt zu einem durch die Ansprüche getrage­

nen gemeinsamen Verantwortungsbewusst­ sein.

Destination Leadership Gerade in Zeiten von Wertewandel oder gros­ sen Veränderungen in schnellen Zeit­ zyklen wie heute sind Unternehmenswerte eine gute Orientierung. So kann die Strahl­ kraft einer Marke entstehen. Im Tourismus spielt genau diese Art von Markendenken ­eine wesentliche Rolle bei der zukünftigen Ausrichtung der Lebens- und Urlaubsräume. Die Destination Leadership bedeutet insbe­ sondere im Alpenraum, nicht nur mit Mut an die systemverändernden Projekte heranzu­ gehen, sondern ein Mass an Demut mitzu­ bringen. Dies ist dem Respekt vor der Sensi­ bilität des alpinen Raumes und seiner Men­ schen geschuldet, die sich über Jahrhunderte jene Bergkompetenz angeeignet haben, um in ­ einem ökologisch sensiblen Raum zu über­leben. Wir sprachen mit Stefan Otz, einem an­ erkannten Schweizer Tourismusfachmann und Destinationsmanager, zum Thema Füh­ rung und Leadership. Er machte in seiner lan­

Biografie Stefan Otz Geboren 1966 und aufgewachsen im Zürcher Oberland. Grundausbildung als SBB-Betriebsdisponent, Weiterbildung als dipl. PR Fachmann mit eidg. Fachausweis, dann MAS Wirtschaftspsychologie und NDS Destinationsmanagement. Stefan Otz ist auch Digital Marketing Spezialist und Tourismusexperte mit langjähriger Führungserfahrung in diversen Schweizer Destinationen wie Flims, Zürich und dem Appenzellerland. Er war 13 Jahre lang als Tourismusdirektor in Interlaken tätig und danach CEO in der Bergbahnbranche. Stefan Otz hat Kompetenzen im Sommer- und Wintertourismus, weiter im Städte- und Kongresstourismus sowie in regionalen und nationalen Organisationen wie etwa Schweiz Tourismus USA. Er war auch Präsident des Verbandes Schweizer Tourismusmanager (VSTM). Stefan Otz hat zwei erwachsene Kinder und lebt in den Kantonen Zug und Bern.


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sie zur Übernahme von anspruchsvollen Auf­ gaben und Verantwortung auf K ­ aderstufe im Tourismus befähigen. Die schweizweit etab­ lierte Ausbildung führt zum geschützten Dip­ lom «dipl. Tourismusfachfrau HF» bzw. «dipl. Tourismusfachmann HF». «Vom Wissen zum Können» steht dabei für uns im Fokus. Mehr als 30 erfahrene Dozenten vermitteln umfas­ send ihr grosses Praxiswissen.

Bild: zVg

Stefan Otz, Eigentümer und Leiter der Tourismusfachschule BERN OBERLAND in Thun.

gen und erfolgreichen Zeit als Direktor der Tourismusorganisation Interlaken die Region im Berner Oberland zu einer der erfolgreichs­ ten Marken des Landes. Als CEO der Rigi Bah­ nen leitete er danach eines der wohl tradi­ tionsreichsten Tourismusunternehmen der Schweiz, die er in den vergangenen drei Jah­ ren zu Rekordergebnissen führte. Vor knapp drei Monaten übernahm Stefan Otz als neuer Inhaber die Tourismusfachschule BERNOBERLAND in Thun. Herr Otz, können Sie uns Ihre Tourismusfachschule in Thun kurz vorstellen? Stefan Otz: «Wir sind Tourismus», dieser Slo­ gan unserer Schule steht für eine umfassende Weiterbildung für Tourismusprofis von mor­ gen. Aktuell führen wir zwei Klassen mit rund 40 Studierenden aus dem Incoming- wie Out­ goingbereich. In zwei Jahren erhalten die Teil­ nehmer unserer Höheren Fachschule für Tou­ rismus eine praxisbezogene Ausbildung, die

Wenige Wochen nach Ihrem Kauf der Schule, knapp vor Ende Februar, liegt der gesamte Tourismus praktisch brach. Was bedeutet das für Ihre Schule konkret? Tatsächlich: was für ein Start! Da übernimmt man eine Schule und drei Wochen später wird sie dicht gemacht. Es waren also sofort Füh­ rung und Leadership gefragt. Wir mussten in­ nert kürzester Zeit umstellen und führen nun Distanzunterricht und Online-Prüfungen durch. Dank der Bereitschaft und der grossen Flexibilität der Studierenden wie auch der Do­ zenten meistern wir die neue, ungewöhnliche Lage ganz gut. Natürlich habe ich mir den Start ganz anders vorgestellt. Andererseits ist es aber auch eine grosse Chance für uns als be­ sondere Schule: Wir bilden zukünftige Touris­ musprofis aus, die gut gerüstet den touristi­ schen Wiederaufschwung nach der Pandemie mitgestalten und entsprechend gefragt sein werden. Die Digitalisierung schreitet also noch schneller voran. Es setzen sich demzufol­ ge auch neue Unterrichtsformen durch, und die gilt es zu entwickeln und zu nutzen. Die Corona-Krise trifft die Tourismus- und Freizeitbranche sozusagen zum dümmsten Zeitpunkt. Kann diese notrechtlich verordnete Lahmlegung einer so wichtigen

Branche einen Wertewandel herbei­führen? Das wird sich zeigen. Tourismusforscher und Wissenschaftler sprechen davon, dass der Tourismus zur Heilung des Schocks viel bei­ tragen und sich dabei selbst heilen kann. Ein­ fühlungsvermögen, Wahrnehmen der Prob­ leme und Weiterdenken können bewirken, dass die Schweiz sogar gestärkt aus der Coro­ na-Krise hervorgeht. Veränderte Gästebe­ dürfnisse bieten Chancen, den Tourismus auch einmal anders zu denken und die Er­ kenntnisse in neue umweltverträgliche, men­ schengerechte Angebote umzusetzen. Solche differenzierten Betrachtungsweisen unter­ stütze ich und wir versuchen dies auch an un­ serer Schule zu vermitteln. Es dürfte trotz Ihren positiv-konstruktiven Bewertungen auch im Tourismus zu Veränderungen kommen. Nicht nur Innovationen sind gefragt, sondern auch Leadership. Und: Wer hat die besten Überlebenschancen und wer wird auf der Strecke bleiben? Krisen sind oft Katalysatoren des Fort­ schritts. Einige der grössten Errungenschaf­ ten der menschlichen Zivilisation sind nach Kriegen und Seuchen entstanden. Krisen zwingen eben dazu, viele Dinge anders zu machen und neu zu denken. Sie fördern vielfach auch den Zusammenhalt und mo­ bilisieren sogar ungeahnte Energien. Krisen sind neben dem gesellschaftlichen Charak­ tertest auch eine grosse Chance für unsere Persönlichkeit. Jeder und jede kann durch Resignation in Krisen scheitern, oder durch Mut, Tatkraft und Gemeinsinn über sich hinauswachsen. Zudem machen uns erst ­ Krisen so richtig bewusst, was zu bewahren

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und was veränderungsbedürftig ist. Auch im Tourismus wird zukünftig ein allenfalls veränderter Markt über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Trotz allem: Der Tourismus ist eine dynamische und faszinierende Branche. Nur in wenigen Gebieten sind so umfassende Kompetenzen gefordert und gefragt wie im Tourismus. Besteht nicht gerade in dieser ruhigen und schwierigen Zeit auch eine Chance, sich über Grundsätzliches und Wichtiges zum Thema Gedanken zu machen, sich mit neuen Ideen und Szenarien auseinanderzusetzen? Tourismus ist eine Querschnittsbranche mit etlichen Verästelungen in verschiedenen Disziplinen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Akteure und deshalb sind gute, fundierte Weiterbildungsangebote für diese Branche von zentraler Bedeutung. In der Phase des

«Die Schweiz als Ferienland wird zukünftig noch attraktiver für Europäer.» momentanen «Stillstands» würde ich keineswegs von einer ruhigen Zeit reden. Was nach dem Corona-Lockdown ansteht, besonders punkto Vorbereitungen, so ist die gesamte Tourismusindustrie aktuell sehr gefordert. Es ist opportun, sich den Tourismus auch einmal anders zu denken. Viele beschäftigen sich da-

mit und hinter den Kulissen wird das auch vorangetrieben: Krise als Chance – Globalisierung hinterfragen. Die Digitalisierung gewinnt an Schub und «think global, act local» an Bedeutung. So kann ein Wertewandel stattfinden und das eröffnet auch dem Tourismus etliche neue Möglichkeiten. Die erforderlichen Veränderungen kann man aber nur gemeinsam angehen. Es braucht ein neues Verständnis von Zusammenarbeit. Heute spricht man von integralen Ökosystemen, die für alle Beteiligten offen sind und nicht bloss durch Einzelne mit partikulären Interessen orchestriert werden dürfen. Sie sind nicht nur Eigentümer der Tourismusfachschule BERN-OBERLAND, sondern auch Direktor und Schulleiter. Werden Sie Ihre Lehrpläne der Schule an die neuen Begebenheiten anpassen? Auch den Bereichen Unternehmenswerte, Führung und Leadership einen noch grösseren Raum beimessen? Der Vorteil einer kleinen, spezialisierten Schule ist, dass man agil und flexibel auf Trends und Veränderungen reagieren kann. Insofern fliesst bereits heute die aktuelle Situation in den Lehrstoff ein. Auch unsere Dozierenden thematisieren das Thema Covid-19 in ihren Lektionen und begleiten das Vorgesagte in Bezug auf Wertewandel und neue Möglichkeiten. Bereits vor der weltumspannenden Ausbreitung von Covid-19 haben wir Themen wie Globalisierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung thematisiert und berück-

sichtigt. Ethik, Moral und Wertehaltung sowie Führung und Leadership sind ebenfalls fixer Bestandteil in unseren Lernprogrammen. Dazu gehören auch spezifische Kompetenzseminare unter erschwerten Bedingungen wie Zeitdruck, Gruppendynamik, Nachtarbeit usw. an externen Orten. Man liess Sie nach über einem Dutzend erfolgreicher Jahre als Tourismusdirektor in Interlaken nur ungern ziehen. Sie waren sehr beliebt und manche trauerten Ihnen noch lange nach. Nun kehren Sie nach vier Jahren wieder ins Berner Oberland zurück. Also so etwas wie ein Heimkommen? Nach 13 Jahren als Tourismusdirektor in Interlaken baut man ein breites Netzwerk auf. Es entstehen Freundschaften, die auch meine dreieinhalbjährige Tätigkeit auf der Rigi überdauert haben. Ich schätze die Region mit ihren Menschen und der vielfältigen Kultur. Thun als Schulstandort wird nicht zu Unrecht als Tor zum Berner Oberland bezeichnet. Insofern darf man durchaus von einem Heimkommen sprechen. Zum Schluss ein kurzer, knapper Ausblick. Ich sehe die Krise durchaus als grosse Chance. Die Globalisierung wird hinterfragt. Die Schweiz als Ferienland wird zukünftig noch attraktiver für Europäer. Auch unsere Schweizer und Schweizerinnen entdecken wieder die Schönheiten unserer alpinen Regionen, des Mittellandes und Juras sowie der Städte und Orte. ■

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Kolumne

L’agilité éprouvée au quotidien Nous vivons en direct une disruption économique d’une grandeur jamais vécue. En quelques semaines seulement, notre environnement a radicalement changé, impactant durement de nombreuses entreprises. Ces dernières années, l’agilité a fait l’objet de nombreux écrits et conférences. Aujourd’hui, l’agilité de nos PME est mise à l’épreuve chaque jour. Pour survivre, les entreprises developpent des solutions intermédiaires innovantes, tirent en permanence des enseignements de leur mise en œuvre et anticipent les améliorations encore nécessaires. Si les produits deviennent rares ou menacent de s’épuiser, de nouvelles chaînes d’approvisionnement doivent être trouvées rapidement. Mais qu’en est-il de la qualité dans un monde économique en crise? Nous sommes dans une phase d’apprentissage et d’adaptation intensive, dans laquelle la qualité consiste principalement dans une gestion efficace du Business Continuity Management. Il s’agit de garantir la pérennité de l’entreprise et la poursuite de ses activités: gestion continue des risques, développement de solutions innovantes, tout en garantissant la qualité des produits ou services, assurer la sécurité des employés, des clients et des fournisseurs conformément aux mesures adoptées par le Conseil fédéral dans cette situation exceptionnelle. Et last but not least coacher et soutenir les cadres dans cette situation exceptionnelle. Enfin, il est nécessaire de préparer le retour progressif à la normale et d’intégrer les MQ | 5/2020

Agilität täglich unter Beweis gestellt

>> Dr. Marlyse Roulin, Directrice/Geschäftsführerin SAQ nouvelles exigences fixées par COVID-19 dans l’organisation: mise en place de mesures pour assurer la sécurité des collaborateurs et des clients, remise en cause des processus établis, adaptation des processus, identification des processus critiques, initiation d’un processus d’amélioration continue. L’assouplissement des restrictions ne doit pas conduire à un relâchement mais être intégrée dans le fonctionnement de l’organisation. L’agilité n’est pas un interrupteur à bascule, elle fait partie du programme de fitness quotidien.

La filiale ARIAQ de la SAQ a développé un protocole de santé en collaboration avec des médecins pour accompagner les entreprises dans la mise en place des mesures de protection nécessaires. Un certificat de conformité au règlement sanitaire peut être délivré. Vous pouvez obtenir plus d’informations sous coronavirus@ariaq.ch.

Wir erleben einen wirtschaftlichen Stillstand von nie dagewesenem Ausmass. In nur wenigen Wochen hat sich unser Umfeld drastisch verändert, zahlreiche Unternehmen haben massive Einschränkungen erfahren. In den letzten Jahren ist viel über Agilität referiert und geschrieben worden. Heute wird die Agilität unserer KMU täglich auf die Probe gestellt. Mit dem einen Ziel, zu überleben, entwickeln Unternehmen innovative Zwischenlösungen, lernen mit deren Implementierung ständig dazu und vorwegneh-

Die SAQ-Tochtergesellschaft ARIAQ hat in Zusammenarbeit mit Ärzten ein Gesundheitsprotokoll entwickelt, um Unternehmen bei der Umsetzung der notwendigen Schutzmassnahmen zu unterstützen. Über die Einhaltung der Gesundheitsvorschriften kann eine Bescheinigung ausgestellt werden. Mehr Infos unter coronavirus@ariaq.ch.

men weitere Verbesserungen. Wenn die Produkte knapp werden oder auszugehen drohen, müssen in kürzester Zeit neue Lieferketten gefunden werden. Aber, wie steht es um die Qualität in einer krisengeschüttelten Wirtschaftswelt? Wir befinden uns in einer intensiven Lern- und Anpassungsphase, in der Qualität hauptsächlich für ein effektives Business Continuity Management steht. Es geht darum, den Fortbestand des Unternehmens und die Fortführung seiner Aktivitäten zu sichern: ein kontinuierliches Risikomanagement, Entwickeln von innovativen Lösungen und gleichzeitig die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen garantieren, die Sicherheit von Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten gewährleisten – gemäss den vom Bundesrat erlassenen Massnahmen. Und last not least Coachen und Betreuen der Führungskräfte in dieser Ausnahmesituation. Schliesslich gilt es, die schrittweise Rückkehr zur Normalität vorzubereiten und dabei die neuen, durch COVID-19 gestellten Anforderungen in die Organisation zu integrieren: Umsetzen von Sicherheitsmassnahmen, angestammte Verfahren hinterfragen, Prozesse anpassen, kritische Prozesse identifizieren, kontinuierlichen Verbesserungsprozess neu anstossen. Die Lockerung der Einschränkungen sollte nicht zu Ermüdungserscheinung führen, sondern Gelerntes in der Organisation integriert werden. Agilität ist kein Kippschalter, sie gehört ins tägliche Fitnessprogramm.

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Section Genève

Eco-responsabilité, intégration efficiente dans l’entreprise. L’exemple d’une démarche modèle >> Après l’accueil fait par Didier Parreaux, président de la SAQ Genève, et pour faire suite à l’AG de la section, 33 participants ont suivi un exposé fait par Jonathan Normand, fondateur et directeur de BLab Suisse, qui nous présente le concept de la certification B Corp. Le concept est né des 17 objectifs (avec 169 sous-objectifs) de développement durable (ODD) établis par l’ONU avec une échéance à 2030, et signés par plus de 190 pays, qui chacun, se sont engagés à les mettre en œuvre. Ils tiennent compte équitablement des dimensions économiques, sociétales et environnementales du développement durable et intègrent pour la première fois l’éradication de la pauvreté et le bien-être des peuples dans un dispositif commun. La Suisse a défini ses propres objectifs et son timing. (www. eda.admin.ch/post2015/fr/home/agenda-2030/die-17-ziele-fuer-eine-nachhaltige-entwicklung.html)

Ces «ODD» nécessitent 12’000 milliards de dollars d’investissement et devraient générer 380 millions de nouveaux emplois d’ici 2030. Pour y parvenir, nos entreprises devraient changer radicalement leur modèle d’affaire: – Capitalisme –> Capitalisme actionnarial des parties prenantes – Pour certains –> Pour tous – À court terme –> À long terme – Exclusif –> Inclusif – Extractif –> Régénératif Fondé en 2006 avec l’intention de faire évoluer le capitalisme, le label B Corp (Benefit Corporation) est une certification valable 2 ans accordée à des entreprises qui se fixent des ob-

bonheur …) de la collectivité (diversité, fournisseurs locaux), de l’environnement (gestion «verte») et des clients (mission d’éducation, bien-être, art et culture) Pour être certifiée, une entreprise doit obtenire un score d’au moins 80/200 sur le standard international (www.bimpactassessment.net), d’abord par une autoévaluation, puis ensuite par une vérification par BLab. Les frais dépendent du chiffre d’affaires et vont de 500 à 50’000 $. Cette certification permet de se comparer sur ses impacts sociétaux et environnementaux par rapport aux standards les plus exigeants au monde, elle permet également une visibilité et parfois des avantages financiers. Elle permet de faire partie d’une communauté internationale d’entreprises qui ont des objectifs communs, responsables et éthiques.

Quelques références >> Jonathan Normand jectifs sociétaux ou environnementaux et qui répondent à des critères exigeants en matière de compatibilité et de transparence. Les B Corp cherchent à repenser la notion de succès et mettent les performances de l’entreprise au service de l’intérêt public.

– www.bcorporation.net – www.swisstripleimpact.ch – www.bimpactaccess.net Texte et photos: Pierre Rosset

Pour le monde Il y a actuellement 3285 entreprises dans 71 pays et 150 secteurs certifiées B Corp. Elles/ils partagent un objectif commun: définir le succès pour être, non pas ce qu’il y a de mieux au monde, mais pour le monde, avec un impact sociétal et environnemental marqué. Cela se traduit au niveau de la gouvernance (politique transparente, responsable, éthique), des RH (sécurité, santé, carrière, II

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Der Tag der Schweizer Qualität im Livestream, na und? >> Nun mag manch einer sagen, Livestreaming einer Veranstaltung ist doch keine neue Idee: «Das gibt es doch schon!» Ja, das stimmt. Nur beim Tag der Schweizer Qualität (TSQ) war es ursprünglich anders geplant. Wir steckten mitten in den Vorbereitungen für den diesjährigen TSQ als wir von COVID-19 buchstäblich überrollt wurden. Ziemlich schnell war klar, eine «normale» Veranstaltung wird kaum mehr möglich sein. Was jetzt? Den Anlass absagen? Auf keinen Fall. Keine Kapitulation vor dem Virus. Allenfalls eine Hybrid-Veranstaltung? Die Realität nahm uns die Entscheidung ab. Wir mussten auf Livestream setzen und hoffen, dass alle Interessenten, die sehr gerne «in echt» dabei gewesen wären, das aber aus gesundheitlichen Gründen nicht dürfen, die Übertragung per Stream umso mehr schätzen werden.

Top-Referenten erwarten Sie Wir haben Glück, dass alle unsere hochkarätigen Referenten eine so grosse Flexibilität zeigen. So werden zum Beispiel unsere Referenten aus Deutschland, Filiz Elmas von DIN und Gerriet Danz live aus Berlin beziehungsweise Hamburg zugeschaltet, weil auch für sie die Grenzen geschlossen bleiben. Die Schweizer Referenten waren dagegen etwas einfacher zu koordinieren. Sie kommen alle nach Bern. Sie treffen selbstverständlich gestaffelt ein, damit ganz sicher nie zu viele Leute im Plenarsaal sind. Ausserdem möchten wir sie keinem unnötigen Risiko aussetzen. Wir freuen uns unter anderem auf Pascale Lenz, Head of HR bei MQ | 5/2020

2020 since 2008

Künstliche Intelligenz (KI): Chance oder Risiko?

Livestream Mittwoch, 13. Mai 2020

Was Sie erwartet – KI: ein Reality Check – unter Einbezug der aktuellen Situation Dalith Steiger (Mitgründerin SwissCognitive – The Global AI Hub) – QualiAIt – Was macht AI besser? Panel Teilnehmende: Gregory Lukowski (Open Innovation Manager Swiss Post), Ewa Ming (Gründerin – Innovation World Community), Dalith Steiger (Mitgründerin Swiss Cognitive – The Global AI Hub) Unter der Leitung: Andy Fitze (Mitgründer SwissCognitive – The Global AI Hub) – Warum Künstliche Intelligenz Normen und Standards braucht Filiz Elmas (Leiterin Geschäftsfeldentwicklung Künstliche Intelligenz, DIN) – Smart Farming Ruedi Bigler (Meisterlandwirt) – Künstliche Intelligenz – ein Beispiel wie sie bei IBM in HR angewandt wird Pascale Lenz (Head of HR Switzerland, IBM) – Qualität vernachlässigt oder unkonventionelle Herangehensweise? Dominik Weibel (Geschäftsleitung/Inhaber eMDe Blechfabrik AG) – Digitalisierung und Qualität – Wie aus Daten Mehrwert für den Kunden entsteht. Stefan Kellenberger (Head of Business Excellence Bühler AG) – Expedition Innovation – Wie Unternehmenskultur die Qualität der Zukunft formt. Gerriet Danz (Experte für Innovation und Kreativität)

IBM, die einen spannenden Einblick gibt, wie bei IBM die künstliche Intelligenz bei den Mitarbeitenden angewandt wird. Ihre Ausführungen hören Sie nur während des Livestreams, da wir sie weder aufnehmen noch speichern dürfen.

Alles ist bereit für Sie Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für Sie zusammengestellt. Während des gesamten Livestreams haben Sie die Möglichkeit direkt Fragen zu stellen oder Ihr Feedback zu geben. Nutzen Sie diese Gelegenheit. Unsere Moderatorin, Sonja Hasler, wird Ihre Kommentare aufnehmen und an die jeweiligen Referenten weitergeben. Selbstverständlich leitet sie durch den Tag und wird ihn so sicherlich zu einem interessanten Erlebnis machen. An dieser Stelle möchten wir Sonja Hasler unser grosses Dankeschön aussprechen! Merci auch an alle unsere Sponsoren für ihr Engagement. Es wird ein spannender und anregender Tag der Schweizer Qualität. Alle Verantwortlichen sind zu Höchstform aufgelaufen um Ihnen ein bemerkenswertes Erlebnis zu bieten. Alles ist für Sie vorbereitet. Bereits haben sich viele Personen für den Livestream angemeldet. Wir freuen uns, auch Sie am 13. Mai 2020 als Teilnehmerin oder Teilnehmer begrüssen zu dürfen. Ein erlebnisreicher Tag erwartet Sie. www.tsq.swiss

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Partner TSQ Q 2020

IBZ – Die Schweizer Schule für Technik und Management >> Die IBZ bietet verschiedene Lehrgänge der Höheren Fachschule (Techniker/-in HF), Vorbereitungslehrgänge zur Höheren Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom oder zur Berufsprüfung mit eidgenössischen Fachausweis, sowie Lehrgänge mit IBZ Diplom an. Rolf Kümin, was ist Ihr persönlicher Bezug zum Thema Qualitätsmanagement? Ich habe einen hohen Anspruch an Qualität an mich und an mein Umfeld. Ausserdem habe ich mich beruflich über viele Jahre mit der Thematik auseinandersetzen dürfen. Welche Lehrgänge im Bereich Qualitätsmanagement bietet die IBZ an? Wir haben eine ganze Palette an Lehrgängen; explizit im Bereich Qualitätsmanagement sind es drei. Zuerst den Qualitätsfachmann/-fachfrau, diese Ausbildung geht in Richtung operative Tätigkeit in der Qualitätssicherung. Dann den Qualitätsmanagementbeauftragten, diese Kaderausbildung eignet sich für Qualitätsmitarbeitende, die in einer Schnittstelle zwischen Geschäftsleitung und dem Unternehmen die Aufgaben im Bereich Qualitätsmanagement betreuen. Ausserdem bieten wir ein Nachdiplomstudium Qualitätsmanagement an, das sich mehr im strategischen Management positioniert. Grundsätzlich kann man sagen, dass auch in fast all unseren Techniker HF Lehrgängen Qualitätsmanagement ein wichtiger Bestandteil im Lehrplan ist. Was war der Grund, den neuen Lehrgang Qualitätsmanagementbeauftragte/-r zu lancieren? Es gibt in der Schweiz keine IV

>> Rolf Kümin ist Schulleiter bei der IBZ Schulen AG und für die Fachbereiche Qualitätsmanagement und Bautechnik zuständig. Weiterbildung für Stellen wie Qualitätstechniker, Qualitätsingenieure oder Leiter Qualitätsmanagement auf der Stufe eidgenössische höhere Berufsbildung, obwohl doch in vielen Unternehmen solch eine Position vorhanden ist. Aus unseren Techniker HF Studiengängen habe wir vermehrt das Bedürfnis wahrgenommen, solch eine Weiterbildung anzubieten, um sich in die Funktion von einem Verantwortlichen im Qualitätsmanagement weiterzuentwickeln. Es reden alle immer von eidg. Abschlüssen. Warum erhalte ich für diese Weiterbildungen «nur» einen IBZ Abschluss?

Es gibt im Moment leider keinen eidg. Berufsbildungsabschluss in der Schweiz. Für einen eidg. Abschluss braucht es eine OdA (Organisation der Arbeitswelt), die eine Berufsprüfung ausschreibt und organisiert. Wir als Schule führen dann entsprechende Vorbereitungskurse durch, um die Studierenden auf diese Berufsprüfungen vorzubereiten. Deshalb hat die IBZ einen eigenen Lehrgang kreiert, um in diesem Bereich ein Weiterbildungsangebot anbieten zu können. Wir haben jetzt über die verschiedenen Lehrgänge gesprochen. Wenn Sie drei Vorteile aufzählen müssten, warum sich eine Weiterbildung im Qualitätsmanagement bei der IBZ lohnt. Was wären diese? Unsere Dozierenden sind selber in diesem Metier tätig und können eins zu eins vermitteln, was für eine Tätigkeit im Bereich Qualitätsmanagement wichtig ist. Ausserdem haben wir vor rund dreiviertel Jahren ein neues Lerndesign eingeführt mit noch stärkerer Praxisorientierung, bei der Studierende auch selber entwickeln und dementsprechend ein hoher Lernprozess stattfindet. Und zu guter Letzt, wir sind an verschiedenen Standorten in der ganzen Deutschschweiz präsent und können damit eine grosse Flächendeckung gewährleisten. Die aktuelle Situation erfordert einige Umstellungen von den Studierenden und Dozierenden. Wie haben Sie die Umstellung auf den aktuellen Online-Unterricht wahrgenommen?

Zuerst habe ich es als grosse Herausforderung wahrgenommen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass wir dies in unserem Unternehmen und in unserer Bildungsgruppe auch als Chance anschauen können und wir konnten viele tolle Mitarbeitende mobilisieren, die innerhalb kürzester Zeit alles in die Wege leiteten, damit wir von Präsenzauf Online-Unterricht umstellen konnten. Und wir alle waren überrascht, wie positiv dies auf Seite Studierender und Dozierender angekommen ist. Wie sehen Sie das Thema Online-Unterricht allgemein? Denken Sie, dass auch in Zukunft Elemente aus dem E-Learning bei der IBZ übernommen werden? Ich bin sicher, dass wir es machen werden, kann aber noch nicht sagen in welcher Tiefe. Es bietet sehr viele Vorteile und die Rückmeldungen bestätigen uns, dass es Sinn macht. Man muss schauen, dass man ein Konzept entwickelt, bei dem man die Vorteile aus Präsenzunterricht und Online-Unterricht kombinieren kann. Und noch zum Schluss. Die IBZ ist Sponsorin vom Tag der Schweizer Qualität am 13. Mai. Was war der Grund, dass die IBZ hier dabei ist? Weil wir seit Jahren Leute im Qualitätsmanagement und in der Qualitätssicherung ausbilden und es uns ein grosses Anliegen ist, mitzuhelfen, diesen Bereich oder diese Funktionen im Qualitätsmanagement weiterzuentwickeln. IBZ Schulen AG Tellistrasse 4 CH-5000 Aarau T +41 (0)58 100 25 00 www.ibz.ch info@ibz.ipso.ch MQ | 5/2020


Die SNV – Ihre Partnerin, wenn es um Normen geht!

dass Sie ein klares Verständnis der weltweit vorhandenen Anforderungen an marktkonforme Produkte und Dienstleistungen erhalten.

>> Wir sind die Schweizer Vertreterin der weltweiten und europäischen Normung und handeln zum Nutzen der Wirtschaft und Gesellschaft in der Schweiz. Als Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) übernehmen wir eine wichtige Brückenfunktion zwischen den Normungsexperten und den Normenanwendern. Wir sind die übergeordnete und neutrale Anlaufstelle bei Fragen und Bedürfnissen zur Normung.

Schweizerische NormenVereinigung (SNV) Sulzerallee 70 CH-8404 Winterthur T +41 52 224 54 54 www.snv.ch info@snv.ch

Als langjähriges Kompetenzzentrum rund um das Thema Normung stehen wir Ihnen von A bis Z mit unserem diversifizierten Produkt- und Dienstleistungsangebot zur Seite. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, die in Ihrem Themengebiet relevanten Normen inhaltlich mitzugestalten. So profitieren Sie nicht nur von Wettbewerbsvorteilen dank des Informationsvorsprungs, sondern vergrössern gleichzeitig Ihr internationales Kontaktnetz. Unser Ziel ist es, Ihnen die Ar-

beit mit Normen zu erleichtern. Wir beschaffen, verwalten und überwachen Ihr individuelles Portfolio und stellen sicher, dass alle Normen korrekt lizenziert sind. Unsere gefragten Weiterbildungen bringen Sie auf den aktuellsten Stand, sodass Sie in der Normenwelt mitreden können.

Die SNV fördert Selbstregulierung Unsere Hauptaufgabe ist die Normung. Schweizerische, euro-

päische und internationale Normen werden in direkter Zusammenarbeit mit den Anwendern erarbeitet. So wird gewährleistet, dass die Richtlinien für Wirtschaft und Gesellschaft, für Produzenten und Konsumenten dauerhaften Nutzen generieren sowie Sicherheit geben. Dieser für alle zugängliche Normungsprozess eignet sich für alle Lebensbereiche.

Die SNV unterstützt und informiert Die SNV ermöglicht mit Normen den Zugang zu Märkten und Technologien: für die Wirtschaft, für die Forschung und für die Lehre in der Schweiz. Wir helfen Ihnen, sich im Dschungel der Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zurechtzufinden, so-

>> Wir ermöglichen die Mitgestaltung internationaler Normen, um die Welt zu verbinden. MQ | 5/2020

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Partner TSQ Q 2020

Swiss Safety Center – Im Dienste Ihrer Sicherheit >> Das Swiss Safety Center hat zum Ziel, die Sicherheit in Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben aller Branchen aktiv zu fördern und hilft Organisationen aller Art als unabhängiger, innovativer und praxisnaher Partner am Markt erfolgreicher zu sein. Über die Mitgliedschaft beim VdTÜV und im TIC-Council sowie in zahlreichen Normengremien und durch Partnerschaften informieren wir uns und nehmen Einfluss auf die Entwicklung.

Certifications Als unabhängige, objektive Stelle zertifizieren wir Unternehmen/Organisationen und Personen nach anerkannten Standards, wie zum Beispiel ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt), ISO 45001 (Arbeitsschutz), ISO 27001 (Informationssicherheit), ISO 50001 (Energieeffizienz), ISO 22000 (Lebensmittel), ISO 13485 (Medizinprodukte), ISO 21001/eduQua (Bildungswesen), ISO 22301 (Business Continuity) und schaffen dadurch Vertrauen im Markt. Die Überwachung durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) stärkt unsere Glaubwürdigkeit. Managementsysteme verstehen wir als ein wertvolles, flexibles Werkzeug für die Führung und die Mitarbeitenden einer Organisation. Sie machen Organisationen stärker. Unsere Auditoren kommen aus der Praxis und haben jahrelange Erfahrung auf ihrem Einsatzgebiet. Positives Feedback der Kunden VI

treibt sie zu immer besseren Leistungen. Systematisch immer besser werden.

Materials Technology Unser akkreditiertes Prüflabor für mechanisch-technologische Prüfungen und chemische Analysen, metallografische Untersuchungen, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Schadensanalytik bietet innovative Lösungen für Sicherheit und Technik. Das Expertenwissen wird von Industrie, Versicherungen, Behörden und Gerichten geschätzt. Werkstoffprüfungen sind auch direkt vor Ort möglich. Innovative Technologie vereint mit Expertenwissen.

Industry Services Als Benannte Stelle (CE 1253) für Risikobeurteilung und Konformität von Druckgeräten, Anlagen und Maschinen, akkreditierte Inspektionsstelle für Brandschutzanlagen, Gefahr-

gutumschliessungen, Freizeitanlagen und Experten im Bereich der Schweisstechnik sind wir der wertvolle Partner, wenn die Sicherheit und das Risikomanagement von technischen Anlagen wichtig ist. Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess.

sen unserer Kunden ausgerichtet. Erfahrene Experten aus unseren vielfältigen Tätigkeitsfeldern geben mit Begeisterung ihr Wissen weiter. Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

SVTI-Gruppe Das Swiss Safety Center ist ein Mitglied der SVTI-Gruppe. Der SVTI Schweizerischer Verein für technische Inspektionen überwacht als privates, unabhängiges Unternehmen in der Schweiz rund 50’000 technische Anlagen und Geräte, mehr als 2000 km Erdgas- und Erdölpipelines und weitere Objekte in grosser Zahl. Zudem nimmt er die Marktüberwachung bei Druckgeräten und Aufzügen wahr. Bund und Kantone erteilen ihm auf Mandatsbasis entsprechende Aufträge. Swiss Safety Center AG Richtistrasse 15 CH-8304 Wallisellen T +41 (0)44 877 62 22 www.safetycenter.ch info@safetycenter.ch

Expertise Services Unsere Experten stellen Unternehmen langjährige Erfahrung im Bereich Brandschutz, Chemikaliensicherheit, Gefahrgut, Umweltsicherheit, Arbeitssicherheit, Integralem Risikomanagement und Security zur Verfügung. Wir zeigen wie Anforderungen optimal erfüllt werden können und wie in der Praxis Sicherheit zum Vorteil der Führung und der Mitarbeitenden den Alltag begleiten kann. Externes Wissen effizient und effektiv eingesetzt.

Akademie Unsere Kurse, Lehrgänge und Tagungen sind auf die InteresMQ | 5/2020


Mehr Power für Direktmarketing und Einladungsmanagement >> Die Möglichkeiten, digitale und analoge Medien im Direktmarketing zu kombinieren und somit die Vorteile des jeweiligen Mediums am richtigen Platz und in Kombination zu nutzen, wird als Königsweg betrachtet. Die Aufmerksamkeit des Zielpublikums zu erlangen, wird über digitale Medien zunehmend schwieriger. Der Überflutung über diese Kanäle wird durch Blockaden, Filter und Ignorieren entgegengewirkt. Zusätzlich stehen die neuen Datenschutzbestimmungen einer direkten Ansprache über diese Kanäle im Weg. Oft wird die digitale Kommunikation dem Thema auch nicht gerecht und zeigt die gewünschte Wertschätzung nicht, zum Beispiel bei der Einladung zu einem Anlass. Deshalb eignet sich in einer Kampagne oder für einen Event als Aktivierer das analoge Medium, welches auffällt und wahrgenommen wird. Als Responsemöglichkeiten ha-

ben jedoch die digitalen Medien klare Vorteile. Durch die Einfachheit, einen persönlichen Link zum Beispiel via QR-Code zu erreichen, können die Empfänger sehr schnell zum nächsten Berührungspunkt geleitet werden. Hier stehen dann alle Möglichkeiten der digitalen Welt zur Verfügung, um den Dialog aufzubauen. Natürlich kann zum geeigneten Zeitpunkt auch wieder ein analoges Medium eingestreut werden. Es ist in diversen Studien erwiesen worden, dass diese Kombination zu den absolut höchsten Erfolgen führt. Der campaigner der Vögeli AG bietet die Möglichkeit persönlich und medien-übergrei-

fend mit ihrem Zielpublikum zu kommunizieren. Mögliche Einsatzgebiete wo dieses Tool eine individuellere Kommunikation mit mehr Erfolg in Form von Rückmeldungen, Anmeldungen und Abschlüssen verspricht sind: – Eventeinladungen – VerkaufsförderungKampagnen – After-Sales-Kampagnen – Aktions-Kampagnen – Lancierung von neuen Produkten oder Dienstleistungen – Neukundengewinnung – Wiederaktivierung von inaktiven Bestandeskunden Der campaigner ist ein vielseitiges Werkzeug, dass Ihrer Directmarketing-Kampagne oder Ihrer nächsten Event-Einladung mehr Attraktivität und Schlagkraft verleiht. Kunden oder Gäste erhalten mittels Print-, SMS- oder E-Mail-

Einladung eine personalisierte URL (PURL) und gelangen so online auf eine individualisierte Landingpage. Diese liefert zugleich diverse Zusatznutzen wie vorausgefüllte An- und Abmeldungen, individuelle Anfahrtswege, Informationen über einen Anlass, Kontakt- oder Bestellformulare usw. Den campaigner bietet die Vögeli AG vollumfänglich als Dienstleistung für Ihre Marketingkampagne oder Ihren Event an. Aber auch als Tool, mit dem Sie Ihre neuen Kampagnen und Events selbst erstellen, steuern und managen können. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln die Spezialisten der Vögeli AG ideale Abläufe für Ihre Marketing-Kommunikation. Ihre Vorteile mit «campaign»: – Transparente Daten zu Ihrer Kampagne mit Erfolgsauswertung – Aktualisierung und Erweiterung Ihrer Kundenkartei – Persönliche und kundenorientierte Ansprache – Schnelle Reaktionszeiten bei Antworten von Kunden – Interaktive Kommunikation durch den Vorteilsmix aus Print, Web, E-Mail, Video und Mobile – Verringerung des administrativen Aufwands (Anmeldeverwaltung, Adressmutationen, Besonderheiten usw.) – Zusätzliches Potenzial durch Empfehlungen der Zielgruppe – Höhere Rücklaufquoten als Basis der Erfolgssteigerung Vögeli AG Sägestrasse 21-23 CH-3550 Langnau T +41 (0)34 409 10 10 www.voegeli.ch voegeli@voegeli.ch

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Inspiration p

Wenn die Schule wegen Monstern geschlossen bleibt >> Sie beissen in den Türgriff, kriechen über das Dozentenpult oder lauern in der hintersten Reihe. So unsichtbar und lautlos waren Sie anfangs für Viele von uns nur vage Schattengespenster. So etwas wird natürlich am liebsten ignoriert und unter den Teppich gekehrt. Wenn die Monster zubeissen, werden Sie aber erschreckend spürbar und real. Sie können alles stilllegen: Shops, Flüge, Schulen, China, Europa … eigentlich die ganze Welt. Sie haben die Macht, unser gewohntes Leben auf einen Schlag erstarren zu lassen und unseren Alltag komplett zu verändern.

>> Schulungsraum SAQ-QUALICON Die Monster versuchen, unsere Welt eng zu machen und einzuschränken. Grenzen werden geschlossen, Gesichter verschwinden hinter Schutzmasken, wir müssen Abstand halten, Zuhause bleiben und dürfen uns nicht begegnen. So eine Welt ruft nach Helden, die an das Gute glauben und sich den Monstern entgegenstellen. Dozenten werden zu digitalen Kämpfern für das Weiterlernen, für das Weiterbegegnen, für das Weiterverbinden. In der Adobe Connect Session trotzen Sie gemeinsam mit unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern dem Stillstand und vollziehen die digitale Revolution. Die Waffen sind: das gemeinsame Bewältigen der technischen Herausforderungen, die Begeisterung für die neuen Lernmöglichkeiten und der Spass an den Fettnäpfchen, in die wir alle zusammen hin und wieder treten und aus denen wir viele Erleuchtungen mitnehmen. Am virtuellen Lagerfeuer werden Erkenntnisse aus unserem neuen Arbeitsalltag geteilt. Die ge-

meinsamen Erfolgserlebnisse beim Erkunden der virtuellen Welt lassen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Stärke entstehen. Und öffnen unseren Geist für jede Menge neue Ideen. Plötzlich sehen wir Möglichkeiten, wie wir Arbeit und Zusammenarbeit gestalten können, die noch bis vor Kurzem undenkbar waren. Unsere Welt wird anders laufen, auch wenn die Monster besiegt sind. Jetzt lernen wir die Weisheit der Märchen und Sagen ganz real kennen: Monster und Drachen spornen uns an und verleihen uns übermenschliche Kräfte. Nach dem Sieg über die Bestien warten neue Welten: schöne Prinzessinnen, Schätze, ganze Königreiche. Wir sind gespannt, wie unsere neuen Welten aussehen werden. Jetzt können wir jedenfalls ganz aktiv werden und sie nach unseren Bedürfnissen mitgestalten. Der ideale Zeitpunkt, um das, was wir bislang nie zu träumen gewagt haben, wahr werden zu lassen.

Text und Bild: SAQ-QUALICON AG VIII

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Online-Konferenz zur Überbrückung

Fachmesse ArbeitsSicherheit Schweiz verschoben Weltweit wirkt sich die Corona-Pandemie massiv auf alle geplanten Veranstaltungen der nächsten Monate aus. Die Veranstalter der Fachmessen ArbeitsSicherheit Schweiz und Swiss Corporate Fashion verschieben die Präsenztermine auf den Zeitraum vom 10. bis 12. November 2020. Um den Zeitraum konstruktiv zu überbrücken, bietet das Projektteam kurzfristig eine Online-Konferenz an. Diese virtuelle Teilausgabe der beiden Veranstaltungen findet vom 23. bis 25. Juni statt. Thomas Berner

Am 16. April 2020 hat der Bundesrat bekanntlich seine Strategie für die schrittweise Aufhebung der Massnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie kommuniziert. Für die Organisatoren von Grossveranstaltungen ist allerdings noch keine Entspannung in Sicht. Das bedeutet, dass auch im Mai keine Messen und ähnliche Events zugelassen sein werden. Der Veranstalter der Fachmessen ArbeitsSicherheit Schweiz und Swiss Corporate Fashion, boerding exposition SA, entschied sich nach intensiven Abstimmungen mit den zuständigen Behörden und den Kooperationspartnern deshalb für eine Verschiebung des Anlasses. Zusätzlich zum neuen Termin bietet er zusätzliche OnlineFormate an, so gewährleistet boerding den Austausch der Arbeitssicherheitsbranche und der Corporate-Fashion-Verantwortlichen und liefert wertvollen Input.

Fachmessen werden auf den 10. bis 12. November 2020 verschoben ‹‹Durch den zweijährigen Turnus der beiden Fachmessen arbeitet das gesamte Projektteam bereits seit Frühjahr 2018 mit ganzer Kraft und voller Enthusiasmus an den Vorbereitungen. Wir sind in ganz enger Abstimmung mit unseren Partnern und Ausstellern und kom-

men immer wieder zum selben Ergebnis: Die Messen werden stattfinden – sobald die Umstände es zulassen››, fasst die Projektleiterin Kirsten Maul vom Veranstalter boerding exposition SA zusammen. Der neue Termin wurde auf den Zeitraum vom 10. bis 12. November 2020 gelegt, so weit wie möglich ans Jahresende, um einer weiteren Verschiebung vorzubeugen. Die langjährige gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Veranstaltungsortes Bern Expo kann auch für den Ersatztermin fortgeführt werden. Sämtliche Buchungen und Tickets behalten so ihre Gültigkeit. Kirsten Maul verrät: ‹‹Wir werden die Zeit zum neuen Termin gut nutzen, um

Die Fachmesse ArbeitsSicherheit Schweiz ist auf den 10. bis 12. November 2020 verschoben. Am 23. und 25. Juni finden zur Überbrückung zwei OnlineKonferenzen statt.

gemeinsam mit unseren Partnern und Ausstellern das Thema Arbeitshygiene voranzutreiben. Dieses Thema wird die gesamte Branche auch in Zukunft begleiten, somit ist dieser Schritt eine logische Konsequenz zur Aufwertung unserer Fachmessen.» Thomas Eiche, zertifizierter Arbeitshygieniker und vorgesehener Fachreferent an der Messe, ergänzt: «Ein Pandemieplan in der Ablage wird nicht mehr genügen.» Aufbauend auf den aktuellen Erfahrungen und Erkenntnissen, müssten Unternehmen in der Pandemievorsorge neue Wege suchen. «Viele Unternehmen stellen beispielsweise derzeit fest, dass alle Schlüsselpositionen zu wichtigen Bereichen zusammen im Grossraumbüro arbeiten und gleichzeitig ausfallen», gibt er zu bedenken.

Termine für neues Veranstaltungsformat OnlineKonferenzen stehen fest Zur Überbrückung bis zum Präsenztermin werden vom 23. bis 25. Juni erstmals OnlineKonferenzen stattfinden. Der Veranstalter boerding hat in der jüngsten Vergangenheit grosse Erfolge mit diesem virtuellen Format erzielen können, wie es heisst. In je 30-minütigen Webinaren vermitteln Experten der Arbeitssicherheit und des Themas Corporate Clothing ihr Know-how, im Anschluss werden sie Fragen von Teilnehmern zu ihrem Fachthema beantworten. ‹‹Wir versprechen allen Partnern, Referenten, Ausstellern und Besuchern eine klare Kommunikation der nächsten Schritte. Wir sind weiter motiviert und sicher, dass der Stellenwert unserer Messethemen in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen wird. Wir sind darauf vorbereitet››, so die Projektleiterin Maul. Weitere Informationen werden in Kürze vom Veranstalter bekannt gegeben. ■

Bild: Julius Hatt/ArbeitsSicherheit Schweiz

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Bild: Gerd Altmann/Pixabay.com

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Contact Tracing Apps, wie sie etwa schon in Asien im Einsatz sind, sollen nun auch hierzulande unsere Bewegungsfreiheit in Coronazeiten besser steuern – und dies natürlich datenschutzkonform.

Datenschutzrisiken im Zusammenhang mit Covid-19

Daten zum Corona­virus sammeln: Rechtliche Grenzen Auch wenn der Lockdown inzwischen gelockert worden ist: Die persönliche Bewegungsfreiheit ist nach wie vor eingeschränkt. Sogenannte Contact Tracing Apps könnten möglicherweise helfen, Kontakte zwischen Infizierten und gesunden Bevölkerungsgruppen besser zu kanalisieren. Doch was sagt der Datenschutz dazu? Thomas Berner

Die Idee ist natürlich bestechend: einfach um jene Personen einen weiten Bogen machen zu können, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Doch wie weiss man, wer das Virus in sich trägt, aber keine Krankheitszeichen aufweist? Woran erkennt man jemanden, der immun ist? Und überhaupt: Welche Übertragungswege schlägt das Virus in der Bevölkerung ein? Über diese Fragen streiten sich derzeit nicht nur viele Experten, sondern es werden auch verschiedene technologische Applikationen geprüft, welche helfen sollen, diese Fragen zu beantworten. Die Crux: Es geht dabei um Gesundheits- bzw. Patientendaten. Diese gelten datenschutztechnisch als besonders schützenswert. Und schützenswerte Daten dürfen ohne Einwilligung des/der Betroffenen nicht weitergegeben werden. Dies scheint nun in Konflikt zu stehen mit vielen Massnahmen, die im Rahmen der Covid-19-Ver-

ordnung des Bundesrats beschlossen worden sind resp. vom BAG empfohlen werden. Ein Webinar von Weblaw AG befasste sich am 21. April 2020 mit Praxisfragen rund um das Coronavirus aus rechtlicher Sicht. Ein paar Erörterungen haben wir in den folgenden Abschnitten zusammengetragen.

Datenschutz im Betrieb Im Zuge der Covid-19-Pandemie erhalten Fragen rund um das betriebliche Gesundheitsmanagement sprichwörtlich eine erhöhte Virulenz. Arbeitgeber sind darauf angewiesen, dass nicht zu viele Mitarbeitende krankheitshalber ausfallen. Vorbeugende Massnahmen wie z.B. Split Work, Homeoffice, wo dies möglich ist, oder gar die komplette Einstellung des Betriebs scheinen sich bisher bewährt zu haben. Doch was, wenn nun in einer Firma tatsächlich ein Covid-19-Fall ­auftritt? Welche Gesundheitsangaben dürfen, ja müssen Arbeitgeber und betroffene Mitarbeitende weitergeben? Diese Fragen regeln im Grundsatz Art. 328b im Obligationenrecht sowie die den Gesundheitsschutz betreffenden Artikel im Arbeitsgesetz. «Was arbeitsrechtlich geboten ist, bedarf keiner Einwilligung», erklärt Jurist Dr. David Vasella, Partner bei der Kanzlei Walder Wyss AG in Zürich. Mitarbeitende müssen demnach im Rahmen ihrer Treuepflicht gegenüber dem Arbeitgeber informieren, wenn sie unter Covid-19 leiden. Und zwar müssen sie Angaben machen betreffend Dauer der Arbeitsunfä-


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higkeit, mögliche Infektionen Dritter, oder auch mitteilen, wenn sie sich kürzlich in einem Risikogebiet aufgehalten haben oder eine im gleichen Haushalt lebende Person an Covid-19 erkrankt ist. Mit diesen Informationen leisten Mitarbeitende einen Beitrag zur Risikobeurteilung durch den Arbeitgeber für den gesamten Betrieb. Umgekehrt muss der Arbeitgeber den Mitarbeitenden informieren, wie er diese Informationen verwendet. Im Zusammenhang mit seiner Fürsorgepflicht muss der Arbeitgeber zudem andere Mitarbeitende über Verdachtsfälle und Infektionen informieren. Auch hier ist also die Weitergabe von Gesundheitsdaten erlaubt, «in sinnvollem Rahmen und nach Ankündigung gegenüber dem betroffenen Mitarbeitenden», erläutert David Vasella. «Grundsätzlich hat aber eine solche Information ohne Namensnennung zu erfolgen», so der Experte weiter. Es sei denn, es gehe um die Prüfung von Kontakten mit anderen Mitarbeitenden, die dann allenfalls in Quarantäne geschickt werden müssten.

Covid-19-Tests durch Arbeitgeber?

meldet werden. Und auch die Frage, ob solch breite Überwachungsmöglichkeiten nicht weiteren Missbräuchen Tür und Tor öffnen würden, spaltet Befürworter und Gegner. Technisch existieren zwei Lösungsansätze: Südkorea, das häufig als Beispiel zitiert wird, praktiziert etwa das GPS Location Tracking. Dort werden Aufenthaltsorte von Personen, die sich via App als «infiziert» oder «nicht infiziert» deklarieren, aufgezeichnet. Aus diesen Informationen können z.B. Karten mit «Gefährdungspunkten», also Orten, wo sich eine infizierte Person aufhält, generiert werden. Der in Europa favorisierte Lösungsansatz basiert auf der Bluetooth-Technologie. Die Tracing App sendet dabei eine anonyme, wechselnde Kennung an alle Mobilgeräte in der nahen Umgebung aus. Befindet sich also die Kennung einer infizierten Person in der Nähe, erfolgt eine Warnung. Voraussetzung ist aber, dass positiv getestete Personen diesen Befund einem zentralen Server mitteilen. Welche Lösung auch immer propagiert wird: Sie muss «datenschutzkonform» sein. Gemäss David Rosenthal ist dies weitgehend der Fall, denn meistens liegen keine gar keine Personendaten vor. Das heisst, das Datenschutzgesetz würde hier gar keine Anwendung finden. Anders aber der «gefühlte Datenschutz»: Dort geht es im Wesentlichen um die Fragen, wie wohl es den Benutzern bei der Sache ist und für wie wahrscheinlich sie einen Missbrauch durch die Provider der App erachten. Hierüber streiten sich gegenwärtig die Experten. «Und das ist Gift für den gefühlten Datenschutz», betont David Rosenthal.

In China sind viele Unternehmen, die nach dem vollständigen Shutdown ihren Betrieb wieder aufgenommen haben, dazu übergegangen, Mitarbeitende vor Arbeitsbeginn auf Symptome zu testen. Wäre dies aus Sicht des Datenschutzes auch in der Schweiz zulässig? Darf ein Arbeitgeber nach Symptomen fragen? «Ja», sagt Experte David Vasella. Auch das Messen von Fieber sowie der Einsatz thermografischer Kameras ist zulässig, «soweit es auch sinnvoll ist», wie er ergänzt. Auch Speichel- und Bluttests wären zulässig, wenn sich diese Methode besser eignet als Fiebermessen. Allerdings dürfen diese Tests nur durch ge- Freiwilligkeit setzt Grenzen schultes Personal durchgeführt werden. Grenzen setzt das Daten- Damit Contact Tracing Apps überhaupt etwas bringen, müssten über schutzgesetz hier aber, wenn es um die Weitergabe von personalisier- 60 Prozent der Bevölkerung als Nutzer mitmachen. Ob sich dies durch ten Informationen geht. Dies wäre etwa dann der Fall, wenn solche Freiwilligkeit erreichen lässt, darf bezweifelt werden. Dass man freiwillig eine App installiert, mag wohl noch kein Tests in ausländischen Labors ausgewertet werden müssen. Zu diesem Zweck müssen die Daten Der rechtliche Datenschutz ist Problem darstellen. Aber: Wer meldet schon gerne freiwillig eine Diagnose? Und wer begibt anonymisiert werden, etwa durch einen Barcode. Doch wie steht es um die Daten, die das BAG bei Tracing Apps nicht wirklich sich freiwillig darauf in Quarantäne, besonders ein Problem. wenn er sich nicht krank fühlt? Hier würde wohl täglich als «Fallzahlen» publiziert? Sind das nicht nur eine autoritäre Lösung «à la chinoise» praktiauch Patientendaten, die dem Datenschutz unterstehen? Die Antwort darauf liefert das Epidemiegesetz (EpG). Dieses kabel sein … Und wer legt die Parameter fest und betreibt die zentrale verpflichtet Ärzte und Laboratorien, klinische Befunde via ein Melde­ Infrastruktur? Wie sieht ein Schutz vor sogenannten Trollen, also formular ans BAG weiterzuleiten. Das Ziel dahinter besteht in der Früh- Nutzern, die aus Jux mit falschen Angaben operieren, aus? Solche erkennung und Überwachung übertragbarer Krankheiten. Zu diesem ­Fragen bedürfen noch der Klärung. Ebenfalls noch nicht geklärt ist die Frage, ob es sich bei solchen Zweck sind Bekanntgaben von Personendaten im Sinne eines Informa­ Contact Tracing Apps um Medizinprodukte handelt. Wenn ja, müssten tionsaustauschs zwischen Behörden zulässig (EpG Art. 59). diese einen Zulassungs- bzw. Zertifizierungsprozess durchlaufen. Das Contact Tracing Apps: «Emotional geladenes Thema» heisst, ein App-Hersteller müsste erst ein entsprechendes Gesuch an Umstritten – nicht nur in der Schweiz – ist der mögliche Einsatz von die Swissmedic richten. Aufgrund der aktuellen Lage würde aber ein sogenannten Contact Tracing Apps. Epidemiologen wie z.B. Marcel solcher Prozess wohl recht unbürokratisch laufen und schnell eine ZuSalathé von der EPFL sehen darin ein taugliches Mittel, um die Ver- lassung erteilt. breitungswege des Virus besser erkennen zu können. Es gibt bereits «An technischen Lösungen und Experten fehlt es nicht», bilanetliche Anbieter von Apps, die vor Kontakten mit möglicherweise in- ziert David Rosenthal. «Man sucht die perfekte Lösung, diese wird sich fizierten Personen warnen. Auch die EPFL und die ETH arbeiten an aber nicht finden lassen. Es besteht eine Gefahr des Overengineeeiner solchen Lösung, sind kürzlich aber aus einem internationalen rings», so der Experte weiter. Nötig sei ein Reality Check, der auch Projekt wieder ausgestiegen – wegen mangelnder Transparenz darü- plausible Missbrauchsszenarien vorsieht. Den rechtlichen Datenber, was mit den notwendigerweise gesammelten Daten passieren schutz erachtet Rosenthal nicht wirklich als Problem. «Der Bundesrat soll. Und gerade diese Frage lässt die Diskussion über solche Apps muss nun Nägel mit Köpfen machen, sonst bleibt es bloss eine Spiele«emotional» werden, wie lic. iur. David Rosenthal, Sekretär des Ver- rei», mahnt er. Denn je länger man darüber diskutiert, desto höher eins Unternehmens-Datenschutz (VUD), feststellt. Er verweist dabei wird das Misstrauen. Bis Redaktionsschluss war Folgendes bekannt: auf kürzlich in der Tagespresse erschienene Artikel über die Gefahr Gemäss Informationen aus dem BAG soll eine Eigenentwicklung der von möglichen Übergriffen auf Personen, die via App als «infiziert» ge- ETH ab 11. Mai in der Schweiz eingeführt werden. ■

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20 RISIKEN MANAGEN

Privater Transport gefährlicher Güter

Quelle: © Depositphotos/ferrerivideo

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Samstagmorgen, ein Baumarkt in der Schweiz: Stellen Sie sich vor, Sie kaufen nicht nur Dünger, sondern auch Pool-Chemikalien, Spraydosen und Farben, sowie Kühlerfrostschutz, Blei-Akkus und Lithiumbatterien. Ihr Kofferraum ist bereits mit Gas­ flaschen für den nächsten Tauchausflug mit der Familie gefüllt. Hat man es hier mit einem Gefahrguttransport zu tun? Muss man vor dem nächsten Einkauf die gut 1600 Seiten des Gefahrgutregelwerks ADR durchlesen? Eine aktuelle Analyse.

Von Dr. Christine Wenk und Dr.-Ing. Mathias Breimesser, Neosys AG

Privatpersonen geniessen eine besondere Freistellung (gemäss ADR 1.1.3.1). Die übrigen Vorschriften des ADR* gelten nicht, falls es sich um einzelhandelsgerecht verpackte Ge­ fahrgüter handelt, die für den persönlichen oder häuslichen Bereich sowie Freizeit und Sport bestimmt sind, und Massnahmen ge­ troffen werden, um ein Freiwerden des Inhal­ tes unter normalen Bedingungen zu verhin­ dern. Für entzündbare Flüssigkeiten in wie­ derbefüllbaren Behältern (z.B. Kraftstoff­ kanister) gilt zudem: max. 60 l pro Behälter und max. 240 l insgesamt. Grosspackmittel wie «Intermediate Bulk Containers» (IBC) gel­ ten genauso wenig als einzelhandelsgerecht wie Tanks. In der Schweiz ist zusätzlich die Verord­ nung über die Beförderung gefährlicher Gü­ ter auf der Strasse (SDR) zu beachten, welche vorherige Freistellung weiter eingrenzt. Die Gesamtmenge an Gefahrgut, welche privat in

Dr. Christine Wenk Gefahrgutbeauftragte Neosys AG

Dr.-Ing. Mathias Breimesser Gefahrgutbeauftragter Neosys AG

einer Beförderungseinheit (Fahrzeug plus Anhänger) befördert werden darf, ist auf ei­ nen Wert von 300 Punkten begrenzt, ähnlich wie die bekannte 1000-Punkte-Regel gemäss ADR 1.1.3.6 (siehe Link zur Tabelle im Kasten).

Gefahrgutrechtliche Einstufung Um diese Regel richtig anzuwenden, muss ei­ ne Privatperson den eigenen Einkauf gefahr­ gutrechtlich einstufen, also Gefahrgutklasse, UN-Nummer und Verpackungsgruppe (VG) der eingekauften Waren kennen. Zusätzlich muss bestimmt werden, auf welche Einheit (Kilogramm oder Liter) sich die höchstzuläs­ sige Gesamtmenge bezieht. Bei flüssigen Ge­ fahrgütern sind es Liter, bei festen Gefahr­ gütern bzw. Gegenständen sind es Kilo­ gramm. Und bei den Gasflaschen aus dem Eingangsbeispiel? Hier kommt es darauf an, ob das Gas verdichtet, verflüssigt oder gelöst ist. Gasflaschen für den nächsten Tauchgang enthalten verdichtetes Gas. Also muss man den mit Wasser ausgeliterten Fassungsraum des Gefässes in Litern kennen. Bei Gegenstän­ den mit Explosivstoffen (Klasse 1, z.B. Feuer­ werk oder auch Munition) zählt schliesslich die Nettoexplosivstoffmenge in Kilogramm.

«Privatpersonen müssen nicht das ganze ADR lesen, aber ...» Das heisst, Privatpersonen müssen nicht das ganze ADR lesen, die Teile 1 bis 3 (insgesamt knapp 1000 Seiten!) sollten aus­ reichen, um die Freistellung gemäss SDR richtig anzuwenden. Da sich das wohl kaum

Privatpersonen müssen zwar das ADR («Accord europée Dangereuses par Route») zum Einkaufen nicht mitnehm Produkten sind zwingend zu beachten.

einer antun wird, stellt sich die Frage, ob Pri­ vatpersonen denn überhaupt je in den Be­ reich kommen, wo die 300 Punkte gemäss SDR überschritten werden. Fallbeispiel 1 – Tauchausflug Flaschen mit Druckluft werden als UN 1002, Klassifizierungscode 1A, eingestuft. Gemäss Tabelle A dürfen maximal 300 l Flaschen­ volumen befördert werden. Dreissig 10-lTauchflaschen sollten für den Familientauch­ ausflug reichen. Das Mitführen der Tauch­ ausrüstung unterliegt demnach im Normal­ fall nicht dem ADR. Fallbeispiel 2 – Schiessstand Für diejenigen, die ihre Freizeit lieber auf dem Schiessstand anstatt beim Tauchen ver­ bringen, folgendes Fallbeispiel: Hier wird Munition Kaliber 7,5 × 55 mm Swiss (Gw Pat 11) transportiert. Es handelt sich dabei um Gegenstände der Klasse 1, Klassifizie­ rungscode 1.4S. Die höchstzulässige Gesamt­ menge beträgt 5 kg, bezogen auf die Netto­


RISIKEN MANAGEN 21

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infektionsmittel (UN 3260, Klasse 8, VG II), zwölf 0,5-l-Spraydosen Klarlack (UN 1950, Klassifizierungscode 5F), 30 l Farben (UN 1263, Klasse 3, VG II), zwei Blei-Akkus à 15 kg (UN 2794, Klasse 8) und zehn Lithium-MetallBatterien à 50 g (UN 3090, Klasse 9) gekauft. Im Kofferraum liegen bereits acht 10-l-Tauchflaschen (UN 1002) plus eine Kiste Feuerwerk (UN 0336, Klassifizierungscode 1.4G) mit ­einer Nettoexplosivstoffmenge von 500 g. Es ergibt sich eine Gesamtpunktzahl von 264,5 für den ganzen Transport (siehe Tabelle). Der eher abenteuerliche Einkauf aus Fallbeispiel 3 zeigt, dass man als Privatperson die 300 Punkte – und somit die Freigrenze – im Normalfall nicht überschreitet. Wer im Rahmen einer Vereins­tätigkeit einmal grös­ sere Mengen Gefahrgut befördert, kann jedoch durchaus betroffen sein.

Eine Frage der Sicherheit

en relatif au transport international des marchandises men – aber die Hersteller­angaben bei chemischen

explosivstoffmenge. Diese beträgt bei der Gw Pat 11 0,0033 kg pro Schuss.¹ Die maximale Gesamtmenge, die für eine Privatperson noch freigestellt ist, beträgt somit 1515 Schuss – mehr als genug für ein Schiesstraining. Fallbeispiel 3 – Einkauf im Baumarkt Zurück zum Beispiel vom Anfang dieses Beitrags. Im Baumarkt werden 5 kg Pool-Des­

Abgesehen von der Gesetzeskonformität, stellt sich die eigentliche Frage nach der Sicherheit. Ist es sinnvoll, dass für Privatpersonen die Regelungen für Gefahrgut nicht gelten? Für diejenigen, die Fische lieber nicht bei einem Tauchgang, sondern zu Hause aus dem Trockenen beobachten, folgendes Beispiel: Eine Aqua­ rienbesitzerin möchte eine CO2Flasche transportieren.

«Das Kleingedruckte beinhaltet wichtige Informationen.» Nach ADR gilt für diesen Transport Sondervorschrift CV36: «Die Versandstücke sind vorzugsweise in offene oder belüftete Fahrzeuge oder in offene oder belüftete Container zu verladen (…)» Das SDR fordert: «Ist ein Gasaustausch zwischen dem Ladeabteil

Anmerkungen und Links Wert für 7,5 MM MATCH TRAINING 11.3G, gem. Anh. 2 der Verordnung über den militärischen Strassenverkehr (VSMV)

1

Link zur Tabelle A zu Ziffer 1.1.3.1 Buchstabe a, SDR: bit.ly/2J7KHlN Zur Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse mit allen Versionen: bit.ly/2QE1UaW

und der Führerkabine nicht ausgeschlossen, so sind die Versandstücke in offene oder belüftete Fahrzeuge oder in offene oder belüftete Container zu verladen.» Privatpersonen sind, wie wir in den vorherigen Fallbeispielen gelernt haben, von diesen Regeln ausgenommen und dürfen die CO2-Flasche ins Fahrzeug nehmen – ohne Lüftung. Bei einer undichten Flasche besteht damit Lebensgefahr. Müssen Privatpersonen also doch das ADR zum Einkaufen mitnehmen? Kaum – aber die Herstellerangaben bei chemischen Produkten sind zu beachten, gerade das Kleingedruckte auf der Verpackungsrückseite beinhaltet wichtige Informa­tionen. Offene Fragen können mit einer Beratung durch den Fachhändler geklärt werden. Einem sicheren und gesetzeskonformen Wochenendeinkauf steht dann nichts mehr im Wege. ■ www.neosys.ch

Quelle: © Neosys

Tabelle zur Berechnung der Punktzahl nach SDR, Anhang 1, des beschriebenen Einkaufs (*gemäss SDR, Anhang 1 Ziffer 1.1.3.1 Buchstabe a). Pool-Chemikalien Spraydosen Farbe Blei-Akku Lithium-Metall-Batterie Tauchflaschen Feuerwerk Total Punktzahl

Menge in kg oder l 5 6 30 30 0,5 80 0,5

Multiplikator* 3 3 3 1 3 1 60

Punktzahl 15 18 90 30 1,5 80 30 264,5

Fussnote *Das Europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse (Abkürzung ADR, von «Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route»)


22 RISIKEN MANAGEN

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Corporate Governance

Auslandserfahrung überwiegt

Schweizer Chefs wechseln weniger oft

Auch Auslandserfahrung ist im Manager-Lebenslauf zunehmend gefragt: 60 Prozent der neuen CEOs in den deutschsprachigen Ländern waren zuvor bereits in anderen Weltregionen tätig, was deutlich über dem weltweiten Schnitt von 33 Prozent liegt. Zudem kommen in der DACH-Region mehr als doppelt so viele der neu berufenen CEOs aus dem Ausland (32%) als im globalen Schnitt (15%).

Schweizer CEOs sitzen deutlich sicherer im Chefsessel als ihre globalen Kollegen. Das zeigt die «CEO Success»-Studie der Strategieberatung von PwC. Michael Merz

Bild: Unsplash

In der Schweiz standen 2018 mit 10,4 Prozent neu besetzten Chefposten so wenige Wechsel in den untersuchten 116 Unternehmen an wie zuletzt 2014. Die durchschnittliche Amtszeit eines Schweizer CEOs betrug dabei 6,9 Jahre (global: 6,4 Jahre). Im Rahmen der «CEO Success»-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, wurden Veränderungen an den Spitzen der 2500 grössten börsenkotierten Unternehmen der Welt analysiert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Re­ gion) lag die Wechselquote 2018 bei 16 Prozent, in Deutschland sogar bei über 20 Prozent.

Die «CEO Success»-Studie ermittelt einmal mehr einen geringeren Frauenanteil auf der Führungsebene und nur eine von zwölf Nachfolgern sei eine Person «von aussen».

Im globalen Schnitt räumten 17,5 Prozent der Chefs ihren Posten, was dem höchsten Wert seit dem Start der Studienserie im Jahr 2000 entspricht.

Corporate Governance wird zentraler Immer wichtiger wird dabei die Corporate Governance. Mit Blick auf die erzwungenen CEO-Wechsel mussten weltweit erstmals mehr Unternehmenschefs aufgrund ethischer Verfehlungen gehen (39 Prozent) als wegen schlechter finanzieller Ergebnisse (35 Prozent). Im internationalen Vergleich sind die 2018 in der DACH-Region nachgefolgten Chefs mit durchschnittlich 50 Jahren die jüngsten Unternehmenslenker (global: 53 Jahre). Mit 35 Prozent besitzen die DACH-Unternehmen den weltweit grössten Anteil an unternehmensfremden CEOs (global: 17%), wohingegen in der Schweiz lediglich einer der zwölf Nachfolger ein UnternehmensOutsider ist. «Mit internen Beförderungen verringern Schweizer Unternehmen bewusst die mit einem Führungswechsel verbundenen Risiken. Eine interne Nachfolge hat den Vorteil, dass der neue CEO das Unternehmen und dessen Kultur bereits kennt und ohne längere Einarbeitungszeit die Führung übernehmen kann», kommentiert Dr. Peter Gassmann, Europachef von Stra­ tegy&. «Nichtsdestotrotz stehen die neu berufenen CEOs über alle Branchen hinweg gros­ sen Aufgaben gegenüber. Vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunkturaussichten muss insbesondere die fortlaufende Weiterentwicklung des Geschäftsmodells in Richtung digitale Zukunftsthemen Priorität haben.»

«Mit internen Beförderungen vermindern Schweizer Unternehmen bewusst Risiken.» «Aufgrund der hohen Dichte interna­ tional tätiger Unternehmen weist die Schweiz einen besonders grossen Anteil von CEOs mit Auslandserfahrung beziehungsweise anderen Nationalitäten auf. Die starke globale Vernetzung hiesiger Unternehmen erfordert inter­ kulturelle Kompetenzen, speziell auf der Führungsebene», so Dr. Daniel Diemers, Partner bei Strategy& Schweiz. In Sachen Geschlechter­ diversität bewiesen die Unternehmen im deutschsprachigen Raum keinen Fortschrittswillen. Wie bereits in den Jahren 2015 bis 2017, wurde auch 2018 nur eine einzige Frau in den untersuchten 300 DACH-Unternehmen zum CEO ernannt. Die Frauenquote sank somit zum vierten Mal in Folge auf nur noch 2,1 Prozent, während der Anteil weiblicher CEOs global von 6,0 (2017) auf 4,9 Prozent (2018) zurückging.

Sind Langzeit-CEOs erfolgreicher? Trotz der vielen Wechsel im globalen Schnitt zeigt eine Sonderanalyse der Jahre 2004 bis 2018, dass 19 Prozent der weltweit ausscheidenden Unternehmenschefs sogenannte Langzeit-CEOs waren: Sie hatten ihr Amt zehn Jahre oder länger inne. Neben der langen Zeit

Über die Studie Strategy& untersuchte in der «CEO Success»Studie die 2500 weltweit grössten börsenkotierten Unternehmen im vergangenen Jahr. Für den deutschsprachigen Raum wurden ergänzend die 300 grössten Unternehmen in dieser Region analysiert, davon 116 Schweizer Unternehmen. Es floss sowohl die Performance der Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch die Art und Weise des Ausscheidens des CEOs ein.


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Quelle: PwC

Gemäss der «CEO Success»-Studie von Strategy& wären unbelastete ­Manager besser für die konsequente Aufarbeitung jüngster Skandale (z.B. Automobilindustrie) oder die dringend notwendige Ausrichtung auf Zukunftsthemen (z.B. digitaler Wandel) in Kombination mit kostensparenden Restrukturierungsmassnahmen geeignet. (mm)

an der Unternehmensspitze unterschieden sich diese CEOs auch mit Blick auf die Performance deutlich von ihren Amtskollegen. Im Median erzielten sie mit einer Aktienrendite von 5,7 Prozent wesentlich bessere finanzielle Ergebnisse als der Durchschnitt (3,3%). Die Nachfolger dieser High Performer hatten es an der Unternehmensspitze dagegen eher schwer. Sie konnten meist nur schlechtere finanzielle Ergebnisse erreichen und mussten ihren Posten im Schnitt bereits nach 5,3 Jahren räumen, was zudem deutlich häufiger ungeplant geschah: 35 Prozent der Nachfolger-CEOs traten gezwungenermassen ab, während nur 19 Prozent der Langzeit-CEOs vorzeitig gehen mussten. «Angesichts der immer höheren globalen CEO-Wechselquoten ist ein Blick auf Langzeit-CEOs besonders interessant. Die herausragenden finanziellen Ergebnisse, die sie im Schnitt erreicht haben, werfen die Frage auf, wie lange ein Manager an der Unternehmensspitze braucht, um seine Pläne erfolgreich umsetzen zu können. Mitunter reicht die aktuelle durchschnittliche Verweildauer von global 6,4 Jahren nicht aus, um langfristige strategische Entscheidungen erfolgreich zu implementieren», erläutert Dr. Peter Gassmann. Mit 35 Prozent besitzen die DACH-Unternehmen den weltweit grössten Anteil an unternehmensfremden CEOs (global: 17 Prozent), wohingegen in der Schweiz lediglich einer von zwölf Nachfolgern ein Unternehmens-Outsider ist. (Quelle: PwC) ■

Wissen Sie was nach einem Not-/Störungsfall zu tun ist? Business Continuity Management betrifft alle. Am besten bereitet man sich in ruhigen Zeiten auf Notfälle vor. Es ist jedoch nie zu spät, besser zu werden. Lassen Sie sich dabei professionell unterstützen. Als Werkzeug eignet sich dazu die Norm ISO 22301:2019 – Business Continuity Management. Um Ihnen den Einstig zu vereinfachen haben wir dazu eine Checkliste geschrieben. Machen Sie doch den Test und nützen Sie die Checkliste im eigenen Unternehmen. Sie können dabei nur gewinnen. Sie erhalten eine Standortbestimmung und entdecken Lücken, die Sie mit geeigneten Massnahmen schliessen können. Die Checkliste können Sie hier herunterladen: www.safetycenter.ch/checklisten Wer seine Glaubwürdigkeit stärken will und eine externe Bewertung wünscht, kann sich zudem nach ISO 22301 – BCM zertifizieren lassen.

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24 QUALITÄT SICHERN

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Den Nanokosmos sichtbar machen

Klein ganz gross

Für die rasterkraftmikroskopische Untersuchung von besonders grossen Glasproben haben Nanosurf und Steinmeyer Mechatronik ein hochpräzises, extrem steifes XYZ-System entwickelt.

Das schweizerische Hightech-Unternehmen Nanosurf gehört zu den führenden Herstellern von Rasterkraftmikroskopen. Für die Untersuchung von besonders grossen Glasproben haben die Eidgenossen zusammen mit dem Dresdner Positionierspezialisten Steinmeyer Mechatronik zwei individuelle Lösungen geschaffen, die sich durch höchste Präzision und Steifigkeit auszeichnen. Elger Matthes

Anfang der 1980er-Jahre entwickelten die Physiker Gerd Binnig und Heinrich Rohrer das Rastertunnelmikroskop (Scanning Tunneling Microscope, STM) – und legten damit den Grundstein für die Rastersondenmikroskopie (Scanning Probe Microscopy, SPM). Die Funktionsweise lässt sich gut mit der eines Plattenspielers vergleichen: Ähnlich einer Nadel auf einer Schallplatte, tastet eine Sonde die Oberfläche einer Probe ab und sammelt dabei Informationen über deren Beschaffenheit. Dabei nutzt die Rastersondenmikroskopie Wechselwirkungen zwischen Sonde und Probe und ermöglicht so Auflösungen bis in den subatomaren Bereich. Das Ergebnis sind hochgenaue Aufnahmen kleinster Strukturen, die mit optischen bzw. elektronenoptischen Verfahren wie Licht- oder Rasterelek­ tronenmikroskopen nicht machbar wären. Für die Analyse, Erforschung und Bearbeitung von Oberflächen ergaben sich damit völlig neue Möglichkeiten – der Siegeszug von Nanowissenschaften und Nanotechnologie nahm seinen Lauf.

Schweizer Nobelpreisträger als Wegbereiter 1986 wurden die beiden Wissenschafter für ihre Erfindung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Im selben Jahr entwickelten Gerd Binning, Calvin Quate und Christoph Gerber das Rasterkraftmikroskop (Ato-

Elger Matthes ist Leiter Entwicklung, Steinmeyer Mechatronik. Als Kompetenzzentrum für Positionierlösungen, mechatronische Systeme und optische Komponenten bietet die GmbH innovative Produkte und kundenspezifische Lösungen für individuelle Aufgabenstellungen. www.steinmeyer-mechatronik.de

mic Force Microscope, AFM), mit dem sich – im Gegensatz zum Rastertunnelmikroskop – auch nichtleitende Materialien untersuchen lassen. Das AFM macht sich die zwischen Sonde und Probe auftretenden atomaren Kräfte (u.a. Van-der-Waals- und Kapillarkräfte) zunutze und ist heute dank seiner zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der meistgenutzte Typ von SPM.

Auf Erde und Mars gleichermassen bewährt Zu den führenden Herstellern gehört das Schweizer Hightech-Unternehmen Nanosurf. Die Eidgenossen haben sich auf die Entwicklung von Rastersondenmikroskopen spezialisiert und bieten kompakte AFMs und STMs, hochmoderne Rasterkraftmikroskopsysteme für wissenschaftliche Anwendungen sowie individuelle Lösungen für spezifische Anforderungen. Rund um den Globus schätzen Kunden aus Industrie sowie Forschung und Lehre den innovativen Ansatz, die Modularität sowie die einfache Handhabung der Produkte. Auch an Bord der NASA-Raumsonde «Phoenix» zum Mars war 2007 ein AFM von Nanosurf dabei und half, nach Leben auf dem roten Planten zu suchen. Selbstredend, dass das kein Modell «von der Stange» war. Die Anforderungen verstehen, darauf eingehen und eine exakt passende Lösung entwickeln – das gehört zu den Stärken von Nanosurf. Auch bei der Entwicklung zweier kundenspezifischer Lösungen zur Untersuchung von besonders grossen Glas-Substraten war die Kreativität der Schweizer Ingenieure gefragt. Die dafür nötigen grossen Steintische, die das AFM von Nanosurf bewegen und halten, wurden von Steinmeyer Mechatronik gebaut.

Von Dresden in die ganze Welt Seit mehr als 145 Jahren steht der Name Steinmeyer Mechatronik für Qualität und Präzi­ sion. Neben Standardprodukten gehört insbesondere die Entwicklung von individuellen Sonderprojekten zu den Kernkompetenzen der Dresdner Spezialisten für hochgenaue Positioniersysteme. Gemeinsam mit dem Kunden entwickelt das Unternehmen innovative, auf die jeweilige Anwendung perfekt zugeschnittene Konzepte. Es ist genau diese Lösungskompetenz, die Nanosurf an den Sachsen besonders schätzt. «Mit Steinmeyer Mechatronik haben wir einen kompetenten Partner an unserer Seite, der es uns mit seiner Flexibilität und seinem Ideenreichtum ermöglicht, auch hochkomplexe Einzelanfertigungen zu realisieren», so Nanosurf-Marketingleiter Dr. Björn Pietzak. Weiterer Pluspunkt: Die Dresdner übernehmen auch die Logistik. Wenn der Positioniertisch fertig ist, kommen die Ingenieure von Nanosurf zu Steinmeyer Mechatronik, bauen gemeinsam das AFM ein und führen vor Ort die notwendigen Tests durch. Von Dresden wird das fertige System dann direkt zum Kunden geschickt. «Das ist für uns von grossem Vorteil», erzählt Dr. Piet­ zak. «Denn derartig grosse Tische wie im vorliegenden Fall würden wir bei uns noch nicht einmal durch die Tür bekommen. Deshalb kommt Steinmeyer Mechatronik bei uns vor allem immer dann ins Spiel, wenn die Proben besonders gross und schwer werden.»


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Bild: Nanosurf

Aufgetischt Immerhin verfügt der grössere der beiden Tische über Abmessungen von 1,45 m × 2,2 m und wiegt 2,25 t. Proben bis zu einer Breite von 54 cm, einer Länge von 1,5 m sowie einer Höhe von 21 cm können so untersucht werden. Das maximale Probengewicht beträgt 500 kg. Da die Probe auf der Plattform fest fixiert wird, punktet das XYZ-System trotz allem mit Kompaktheit und kommt mit Verfahrwegen von 55 cm, 1,55 m sowie 5 cm aus. Ein Riemenan-

130 kg schwere Tisch kann Proben mit einem Maximalgewicht von 150 kg aufnehmen. Beide Gantry-Systeme bestehen aus schwerem Granit und halten so dem grossen Gewicht der Proben stand. Über einer u-förmigen Probenplattform befindet sich eine bewegliche Traverse, die das Rasterkraftmikroskop von Nanosurf hält. Damit lässt sich das Messinstrument des AFMs – der sogenannte Cantilever, eine elastische Blattfeder mit einer nanoskopisch kleinen Spitze (auch «Tip» genannt) am Ende – exakt ausrichten und zu jedem beliebigen Punkt innerhalb der U-Form bewegen. Fährt der Cantilever das Oberflächenrelief einer Probe ab, führen die zwischen Cantilever und Probe auftretenden anziehenden und abstossenden Kräfte zu ­einer Auslenkung der Blattfeder. Diese wird mithilfe eines Laserstrahls erfasst und aufgezeichnet. So ergibt sich ein hochgenaues Bild. Eine Auflösung von 1 µm sowie eine Positioniergenauigkeit von +/–5 µm, wie sie die beiden motorisierten XYZ-Systeme aufweisen, sind dafür unerlässlich.

In der Ruhe liegt die Kraft Das Besondere der Konstruktion: Die Traverse bewegt sich auf speziell entwickelten Luft­ lagern. Sie schwebt quasi auf einem ca. 5 µm dicken Luftspalt und arbeitet so praktisch berührungslos und verschleissfrei. Das garantiert eine sehr hohe Lebensdauer. Weiterer Vorteil: Mithilfe der Luftlager kann eine extreme Steifigkeit erreicht werden. Sobald der

Messkopf in Position gebracht ist, wird die Luft aus den Lagern gelassen und das System durch seine interne Vorspannung fixiert. Auch die gesamte Masse der Querachse liegt dann direkt auf dem Basisgranit auf und sorgt so für höchste Stabilität. «Das ist enorm wichtig. Denn wenn das AFM steht, darf es sich nicht mehr bewegen. Schliesslich sollen Höhenunterschiede von einem Nanometer oder weniger reproduzierbar gemessen werden», erklärt Dr. Pietzak. «Dafür muss das AFM atomar stabil sein. Würde es schwingen, wären die Messergebnisse unbrauchbar.» Beim grossen Tisch wurden darüber hinaus unter dem Granit noch sechs Füsse als Extra-Schwingungsdämpfer montiert, um das System zusätzlich vor Gebäudeschwingungen zu schützen. Diese aussergewöhnliche Steifigkeit war auch für Steinmeyer Mechatronik nicht alltäglich. «Wir selber hätten gar nicht die Möglichkeit gehabt, nachzuweisen, ob unsere Tische die geforderten hohen Anforderungen an die Steifigkeit überhaupt erfüllen», berichtet Reinhard Weihmann von Steinmeyer Mechatronik. Doch dank der intensiven Zusammenarbeit mit Nanosurf und der gemeinsamen jahrelangen Erfahrung mit derartigen Schwer­ gewichten haben die Dresdner Positionierspezialisten diese Herausforderung gelöst. «Wir ergänzen uns hervorragend», so Dr. Pietzak. «Wir machen die Berechnungen und Steinmeyer Mechatronik liefert uns das fertige Produkt in hochwertiger Qualität. Das passt hervorragend. ■

«Wenn das AFM steht, darf es sich nicht mehr bewegen.» trieb sowie ein Schrittmotor sorgen für die Bewegung und erreichen Geschwindigkeiten bis zu 30 mm/s. Im Gegensatz dazu erscheint sein kleinerer Bruder fast schmächtig, obwohl auch er schon stattliche Ausmasse hat. Mit einer Grösse von 53 × 59 cm sowie einer Höhe von 47 cm ist er ebenfalls äusserst kompakt gebaut. Der XYZ-Tisch verfügt über Verfahrwege von 15 × 27,5 cm auf der horizontalen Ebene sowie 5 cm in der Vertikalen und fasst Proben mit einer maximalen Größe von 25 × 70 × 17,5 cm. Zum Vergleich: Eine «normale» AFM-Probe ist in der Regel 1 × 1 cm gross und 1 mm hoch. Angetrieben wird das System mit einer Spindel und einem Schrittmotor. Der

Bild: Nanosurf

Björn Pietzak, Nanosurf

Der motorisierte XYZ-Tisch für extragrosse Proben ist über 2 Meter lang und 1,45 Meter breit – und damit einer der grössten jemals gebauten Tische. Die Konstruktion mit Luftlagern zeichnet sich durch höchste Präzision und absolute Steifigkeit aus.


26 QUALITÄT SICHERN

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IQSoft bei Schweizer Electronic

Qualität perfekt aufgegleist Wer mit der Bahn unterwegs ist, passiert zahllose Bahnbaustellen und Bahnübergänge. Das Unfallpotenzial an diesen Orten? Hoch. Trotzdem geschieht fast nie etwas und das ist auch das Verdienst der Schweizer Electronic AG. Beni Krieger

Elektronisches Qualitätsmanagement seit über 20 Jahren

Der Kluge, so heisst es, reist im Zuge. Stimmt: Die Bahn ist – vor dem Flugzeug und hinter dem Schiff – das zweitsicherste Verkehrsmittel der Welt. Möglich machen das unter anderem hochspezialisierte Unternehmen wie die Schweizer Electronic AG. Weltweit geschätzt wird das Reidener KMU wegen seiner drei Hauptstärken: innovative Bahnübergangssysteme, erstklassige Baustellensicherung und LocControl zur lokalen Funksteuerung von Rangier-Lokomo­ tiven. Dazu kommt seit Kurzem ein viertes erfolgreiches Kompetenzzentrum, dessen Dienstleistungen im digitalen Zeitalter wohl laufend an Bedeutung gewinnen werden: Functional Safety & Cyber Security.

Es erstaunt kaum, dass Schweizer Electronic schon seit über 20 Jahren auf elektronisches Qualitätsmanagement setzt. Das Werkzeug der Wahl von 1997 bis 2007 und erneut seit 2012: IQSoft, die schweizweit bestens bewährte Qualitätsmanagement-Software der Zofinger IQS AG.

Komplexe Analysen, kompromisslose Umsetzung Die Produktentwicklung für Sicherheit in der Bahnindustrie ist enorm aufwendig. Kaum eine Branche kennt bei der Konzeption und Planung umfangreichere Gefährdungs- und Risikoanalysen. Zudem durchlaufen sämtliche Neuentwicklungen ein streng genormtes Phasenmodell (mehr dazu weiter unten). Ein unglaublicher Aufwand, den nur wenige Anbieter leisten können und wollen. So hat denn die Schweizer Electronic AG als führende Anbieterin ihrer Branche europaweit auch nur sehr wenige Mitbewerber.

Beni Krieger Texter/Konzepter, Tellenmattstrasse 40, 6317 Oberwil bei Zug. www.zeilenweise.ch

IQSoft, Intermezzo, IQSoft Hans-Peter Kost, Verwaltungsratspräsident der IQSoft AG in Zofingen, erinnert sich gerne an die Anfänge der Zusammenarbeit mit Schweizer Electronic: «Wir haben eine lange Geschichte zusammen. Ich durfte den damaligen Chef Peter Schweizer in den 90ern bei der Erstzertifizierung für ISO 9001 beraten. 1997 kam dann die erste IQSoft-Version. Bei Schweizer wurde viel damit gemacht.» Dann ein unerwarteter Break: 2007 beendete ein neuer Berater bei Schweizer Electronic den

Einsatz von IQSoft und setzte auf ein anderes Tool. Warum? Das weiss keiner mehr. Wie das lief? Sagen wir es so: Seit 2012 nutzt Schweizer Electronic zur digitalen Qualitätslenkung einmal mehr IQSoft.

Normen, Normen und noch mehr Normen Klaus von Arx, seit 2016 Qualitätsleiter und Sicherheitsbeauftragter beim Reidener KMU, schätzt die Zofinger Software. IQSoft dient ihm dazu, die Prozesse seines Unternehmens nach höchsten Standards zu normieren und zu steuern. ISO 9001:2015 sieht er dabei als Basis für den Qualitätsmanagementprozess. Zudem ist man nach ISO 14001:2015 zertifiziert. Als Gradmesser für die funktionale Sicherheit in der Bahnindustrie gelten jedoch weitere Normen: «Wir erfüllen jährlich EN 50126 (Anm. d. Red.: allgemeine Spezifikation und Nachweis von Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit), EN 50128 (Softwaresicherheit) und EN 50129 (Systemsicherheit).»

Klare Vorgaben bei der Produktund Projektentwicklung Anders ausgedrückt: In Reiden basieren alle Prozesse auf klaren Vorgaben: «Vom ersten Planungsschritt bis zum TÜV-Gutachten durchläuft jede Entwicklung neun Phasen. Beteiligt sind in der Regel acht bis zehn Ingenieure. Am Ende jeder einzelnen Phase steht eine Kontrolle der Dokumente durch den TÜV. So ein Projekt läuft in der Regel über etwa zwei Jahre.» Alle Beteiligten (und natürlich auch Auditoren) legen Wert darauf, dass die Eckdaten jeder Entwicklung detailliert abrufbar sind. Bei Schweizer Electronic hat man daher für jeden Schritt Dokumentvorlagen erstellt. Hunderte

Firmengebäude der Schweizer Electronic AG in Reiden.


Warnanlagen im Einsatz auf einer Bahnbaustelle.

neue Version nebeneinander laufen. Klaus von Arx: «Bei uns lief die neue Installation von einem Tag auf den anderen. Wir entdeckten aber viele inaktive User. Die haben wir dann grad gelöscht und auch sonst ‹geputzt›. Nach 10 Tagen entschied ich: Die alte Version wird abgestellt. Wir gehen live. Es gab einen Tag Unterbruch. Seither läuft’s.»

Keine separaten Schulungen

solcher Vorlagen sind stets auf dem neuesten Stand und via IQSoft umgehend abrufbar. Vergleichbar ist dieses rigorose Verfahren am ehesten mit den Anforderungen im Medizinalbereich. Selbst die Schulungen neuer Mitarbeitenden folgen einer vom TÜV überwachten Kompetenzmatrix. Und natürlich wird alles lückenlos dokumentiert.

Neun Phasen, neun Abnahmen durch den TÜV. Mindestens. Normgerecht strukturiert und visuell erfassbar wurden alle Prozesse mit dem IQSoft-Modul BPM (Business Process Modeling): «Das lief über längere Zeit: Wir stellten ja die gesamte Prozessstruktur neu dar – natürlich immer auf Grundlage des Phasenmodells.» Einige Eckpunkte dieses Phasenmodells: Konzept, Planung und Gefährdungsanalyse. Systemanforderungen und Geräteanforderungen (natürlich für Software und Hardware). Jede Phase wird mit einer Phasenverifikation abgeschlossen mit dem Ziel, nach der Phase 9 das TÜV-Gutachten zu erhalten. Und letztlich die mehrmonatige Felderprobung neuer Produkte bei den Bahnunternehmen, bevor man die Betriebsbewilligung erhält. Doch was geschieht, falls ein Kunde Produktänderungen verlangt? Klaus von Arx: «In solchen Fällen machen wir eine Auswirkungsanalyse. Abhängig von den Resultaten dieser Analyse werden alle notwendigen Phasen neu durchgespielt, natürlich inklusive Kontrolle durch den TÜV, mit TÜV-Gutachten und auch wieder mit Felderprobung. Und das ist gut so: Die Geräte sollen ja jahrzehntelang laufen.» Entsprechend hoch sind die Entwicklungskosten jeder Business-Unit.

Keine riesigen Stückzahlen 2019 leitete Schweizer Electronic weltweit den Bau von 136 Bahnübergängen. Dabei

konzentriert man sich auf hohe Verfügbarkeit und lange Lebensdauer. Der Projektpreis für einen Bahnübergang schliesst denn auch dessen obligatorische Wartung ein. Ein wichtiges Standbein für das traditionsreiche Familienunternehmen ist zudem die umfassende Projektierung von Baustellensicherungen inklusive Gerätevermietung, beispielsweise Rottenwarnanlagen. Und da wir gerade bei Bahnbaustellen sind, fragen wir den Fachmann: Täuscht der Eindruck oder wird derzeit bei den Bahnen überall gebaut? Klaus von Arx bestätigt das. Es sei halt vielerorts über Jahre wenig gemacht worden: «Da gibt’s grossen Nachholbedarf. In der Hochsaison sind wir in der Schweiz derzeit immer auf etwa 80 Baustellen präsent.»

Vom Guten zum Besten Nach sieben problemlosen Jahren mit IQSoft entschied sich Schweizer Electronic im September 2019 für das Upgrade auf die aktuelle IQSoft Version 7.9. Warum, wenn es ja keine Probleme gab? «Wir wollten up to date sein. Das passt zu unserer Firma. Wir sind ein innovatives und agiles Unternehmen. Diese Frische und Beweglichkeit sehe ich als unsere grosse Stärke, als unsere Lebensader. Da ist es doch logisch, auch das digitale Q-Management auf dem neuesten Stand zu halten.»

Mühelose Migration Die bestehende SQL-Datenbank wurde in Zofingen auf Herz und Nieren geprüft. Das geschieht bei jedem Upgrade einer bestehenden IQSoft-Installation auf die neue Version 7.9. Bei diesem «Durchleuchten» wird automatisch eine «To Do-Liste» erstellt, beispielsweise mit ungültigen Verknüpfungen. Danach folgt eine 10 bis 20 Tage lange Testphase beim Kunden, während die bisherige und die

Separate Schulungen für IQSoft 7.9? Unnötig. «Ich schrieb eine Kurzbedienungsanleitung für die Version 7.9. Das hat gut funktioniert. Die meisten unserer rund 100 IQSoft-User nutzen eh nur zwei Module: die Dokumentenlenkung und Chancen zur Verbesserung. Und natürlich muss man die Prozesslandschaft verstehen.» Neue Mitarbeitende finden sich laut von Arx in IQSoft 7.9 ebenfalls schnell zurecht. Dank der neuen grafischen Oberfläche sehe man grad alles auf einen Blick: «Das neue Cockpit kommt gut an. Und das Programm ist ziemlich selbsterklärend. Daher dauert eine Erstschulung nur etwa zwei Stunden. Zum Schluss muss man noch lernen, wie Meldungen erstellt werden – und das wars.»

Partnerschaft auf Topniveau Unterm Strich ist Klaus von Arx mit seinem elektronischen Qualitätsassistenten und dem Umstieg auf die Version 7.9 rundum zufrieden. Er sieht das Upgrade als logische Evolu­ tion einer erfolgreichen Partnerschaft: «Die IQS AG und die Schweizer Electronic AG denken und arbeiten sehr ähnlich, unter anderem bei der Nachverfolgbarkeit geleisteter Arbeit. Das sind beste Voraussetzungen für eine High-Level-Partnerschaft.» ■

IQS AG Seit über 25 Jahren am Markt und auf der Erfolgsspur: «The Quality Maker», das Team der IQS AG in Zofingen. Mehr als 1350 Kunden schenkten der IQS AG bisher ihr Vertrauen. Dank striktem Kundenfokus erneuert sich das Erfolgsprodukt IQSoft laufend. Die Module der Managementsoftware iqsoft.ch sind vollständig vernetzt, können aber trotzdem step by step ganz nach Bedarf lizenziert werden. IQSoftKunden partizipieren ohne Wartungsgebühren an den Weiterentwicklungen. www.iqs.ch


28 QUALITÄT SICHERN

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TQM bei der Nova Werke AG

Mit Hochdruck an die Weltspitze Die Nova Werke AG mit Hauptsitz in Effretikon ist ein Schweizer Technologieunternehmen, das unter der Qualitätsmarke «Nova Swiss» in den Bereichen Hochdrucktechnik, Dieselkomponenten und Oberflächentechnik Weltgeltung erlangt hat. Die QM-Software «Improve» setzt man derart umfassend ein, dass ein eigentliches integriertes Managementsystem resultiert.

Hauseigene Qualitätsprüfung auf hochpräzise Anforderungen.

Ueli Eigenmann

Die 1921 gegründete Nova Werke AG und ihre vier Auslandsniederlassungen entwickeln und produzieren kundenspezifische Hightech-Komponenten, Bauteile, Systeme, Geräte und Maschinen für Anwendungen in innovativen Industrien. «Heute gehören wir zu den globalen Marktführern unter den Lieferanten für technologische Produkte in hochspezialisierten industriellen Umfeldern», sagt CEO Marco Schade.

Rigoroses Qualitätsmanagement erforderlich Ein Hauptmarkt von Nova Swiss sind Dieselkomponenten. «Unsere Komponenten sind beispielsweise in grossen Lokomotiven und Schiffsmotoren oder Energieerzeugeranlagen wie z.B. Notstromaggregaten in Spitälern eingebaut», erläutert Dr. René Minder, Head of Management System. Im Bereich Hochdrucktechnik sind Nova-Swiss-Produkte bei Anwendungen des Gas- und Flüssigkeits­ hochdrucks im Einsatz, dies im Druckbereich von 500 bis 10 000 bar. Konkrete Beispiele sind Hochdruckkomponenten und Module für Wasserstofftankstellen und Satelliten, Reinstgasanwendungen, Hochdruckprüfeinrichtungen für die Dichtheitsprüfung von Ventilen und Behältern oder die Kalibrierung

Ueli Eigenmann , Freelancer für Werbung und Text. www.werbung-texte.ch

Bild: Nova Werke AG

von Instrumenten. Im Dienstleistungsmarkt Oberflächentechnik bedient man die Schweiz und ihre Anrainerstaaten mit der Entwicklung und Herstellung von technologisch hochstehenden, kundenspezifischen Oberflächenveredelungen, etwa für die Erhöhung des Verschleissschutzes, die Steigerung der thermischen oder elektrischen Isolation und den Korrosionsschutz. Die Position als Zulieferer in der Supply Chain überträgt dem Unternehmen eine besondere Verantwortung und erfordert ein rigoroses Qualitätsmanagement, wie René Minder ausführt. «Denn die Kunden wollen unsere Komponenten inklusive der nötigen Zertifikate, ohne noch selber Prüfungen durchführen zu müssen.» Überhaupt gehört es zur Firmenstrategie, dem Kunden alles Erdenkliche ab­ zunehmen. So arbeitet Nova Swiss nach dem Prinzip «ready to assemble», also Produktlieferung in einbaufertigem Zustand, ohne weiteren Zusatzaufwand, wie René Minder erklärt.

Software besteht Härtetest Nova Swiss ist mit einer Fülle gesetzlicher Auflagen konfrontiert und entsprechend nach einer Grosszahl wichtiger Normen zertifiziert. Noch im Jahr 2016 wurde im Qua­ litätsmanagement mit riesigen Excel- und Papierlisten gearbeitet, geprägt von vielen Doppelspurigkeiten und Redundanzen. «Ein Q-Report beanspruchte zwei Wochen – so konnte es nicht weitergehen», erinnert sich

René Minder. Die initiierte Software-Evaluation dauerte ein Vierteljahr. Nachdem man auf Improve der Firma Synprovis aufmerksam geworden war, wurde das Tool einem besonderen Härtetest unterworfen, weil die einheitliche Abwicklung des Dreigestirns Qualität – Arbeitssicherheit – Umwelt sofort fasziniert hatte. Usability und Customizing von Improve erwiesen sich dabei als klar marktüberlegen.

Synprovis GmbH Die Synprovis GmbH (Eich LU) hat sich als Spezialistin für ganzheitliches Qualitätsmanagement einen Namen gemacht. Mit der QMWebsoftware Improve ist Synprovis in ganz Europa erfolgreich. Den Erfolgsschlüssel sieht die Firma beim extrem einfach bedienbaren Front­ end ihrer Software. Die Software bildet das Qualitätswesen mit folgenden Modulen komplett ab: 8D-Report, Arbeitssicherheit, Audit­ verwaltung, digitale Signatur, Massnahmen & Kosten, Mitarbeiterbeurteilung, Prüfmittelverwaltung, Risikomanagement, Umweltmanagement, Wissen & Kompetenzen. CEO der Synprovis GmbH ist Hubert Geisseler. Kundenwelt: überwiegend Produktionsunternehmen sowie Dienstleistungs- und Handelsunternehmen. Information: www.synprovis.ch


Nach dem Entscheid pro Improve ging man bereits im Januar 2017 live, dies im brei­ testmöglichen Massstab: Zusätzlich zur Ba­ sisversion wurden die Module Arbeitssicher­ heit, Audit, Massnahmen & Kosten, Prüfmit­ telverwaltung, Sprachen E/F/I, Umweltma­ nagement sowie Wissen & Kompetenzen umgesetzt. Im laufenden Jahr wird das Modul Mitarbeiterbeurteilung dazukommen. «Da Transparenz bei uns grossgeschrieben wird, arbeiten inzwischen rund 30 unserer 135

Nova Swiss Wasserstoffkompetenz auf Weltreise: Energy Observer, angetrieben über erneuerbare Energien.

«Die Einführung der QS-Software hat unsere Qualitätssensorik viel näher zu den Men­ schen, zu den Prozessen und Produkten ge­ bracht», bringt es CEO Schade auf den Punkt.

Bild: Nova Werke AG

Breitbandige Nutzen

Dr. René Minder, Head of Management System.

Mitarbeitenden in Effretikon täglich mit Im­ prove», kommentiert Simone Stutz, Assistant Management System. Zugleich sagt diese Quote viel über die hohe Akzeptanz, welche das Tool beim Personal geniesst.

Quantensprung beim Abweichungsmanagement Anfänglich setzte Nova Swiss den Fokus auf das verbesserte Management von Kunden­ reklamationen, internen Abweichungen und Lieferantenabweichungen. «In diesem Gebiet ist das Kostensenkungspotenzial am gröss­ ten», begründet René Minder. Unter anderem wurde das Monitoring der Lieferantenzertifi­ kate vereinfacht. Aufgrund des Improve-ge­ gebenen Zwangs zur lückenlosen Dokumen­ tation schnellten die Abweichungsmeldun­ gen zunächst richtiggehend hoch. In den Fol­ gejahren sank die Abweichungsquote um nachweislich mehr als 30%, was laut Q-Mana­ ger Minder «eine kostenmässig deutlich be­ zifferbare Qualitätssteigerung bedeutet». Da­ rüber hinaus hat sich die Einstellung der Mit­ arbeitenden zu Qualitätsthemen geschärft:

Wo Produkte, wie bei Nova Swiss, in auf­ tragsspezifischen Kleinserien zwischen 1 und 150 Stück gefertigt werden, wo viel Handarbeit und vergleichsweise wenig Au­ tomatisierung vorherrscht und wo Projekte Monate bis Jahre dauern, sind die Prozesse im Kosmos von Normen und Standards enorm komplex. Dazu kommt die explizite Absicht und Bereitschaft der Firma, sämtli­ che Verbesserungsmöglichkeiten als Chan­ cen zu erkennen und umzusetzen. In dieser Nova-Swiss-Welt erzielt man mit der Soft­ ware Improve entsprechend vielgestaltige Nutzen. Bei der Auditierung erweist sich das Tool als umfassendes Überwachungs- und Steue­ rungswerkzeug. Angesichts von 50 bis 60 Au­ dits jährlich sind die Vereinfachungen und Zeitvorteile der Software äusserst wertvoll. «Berichte sind in Minutenschnelle erstellt und sparen uns Jahr für Jahr vier bis sechs Perso­ nenwochen», erzählt Simone Stutz. «Die Audi­ toren sind regelmässig begeistert von Aktuali­

tät, Vollständigkeit und Übersichtlichkeit un­ serer Berichte», verdeutlicht sie. Auch beim Schulungsmanagement, angesichts der lau­ fenden Prozess- und Produktschulung in die­ sem hochspezialisierten Unternehmen sehr komplex, wurden deutliche Aufwandvorteile erreicht. Im Prüfmittelmodul sind sämtliche Maschinen erfasst und historisiert, «was uns eine hervorragende Instandhaltungsplanung erlaubt», freut sich René Minder. Im Risikoma­ nagement werden die Unternehmensrisiken regelmässig beurteilt, Massnahmen ergriffen und der Umsetzungsstand verfolgt; dies um Risiken wie z.B. die Cyberrisiken, die derzeit leider ein grosses Thema sind, nachhaltig zu senken.

Integriertes Managementsystem als Fazit «Improve deckt alles ab, was wir von einem Managementsystem erwarten», so René Minder. Die intermodulare Durchgängigkeit macht die Softwarebedienung einfach. Ohne Zukäufe anderer Softwaretools konnten in sämtlichen Bereichen Verbesserungen er­ zielt werden. Das aggregierte Zahlenmaterial erlaubt analytische Zahlenvergleiche zu be­ liebigen Vorperioden sowie zukunftsgerich­ tete Prognosen und Planungen. ■

Nova Werke AG Die Nova Werke AG ist ein Schweizer Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Effretikon und Tochtergesellschaften in Frankreich, Deutschland und Hongkong. Das Unternehmen entwickelt und produziert unter der Qualitätsmarke Nova Swiss in drei Produktlinien bzw. Produktionsbereichen: Hochdrucktechnik, Dieselkomponenten und Oberflächentechnik. Die umfassenden Dienstleistungen und innovativen Hightech-Komponenten und -Verfahren der Nova Werke AG sind auf anspruchsvolle Anwendungen ausgerichtet und erfüllen strengste Anforderungen an Qualität, Zuverlässigkeit, Standardisierung und Sicherheit. Endanwendungen im Hauptmarkt Dieselkomponenten sind z.B. Grossmotoren mit Einsatz in der Schifffahrt, auf Lokomotiven, Mining-Trucks sowie Stromerzeugeranlagen, während in der Hochdrucktechnik Wasserstoffinfrastruktur, Luft- & Raumfahrt sowie Gasdosieranlagen für Kabelextrusion im Zentrum stehen. Zudem ist man im Dienstleistungsmarkt Oberflächentechnik aktiv. Die Unternehmenspolitik ist von absoluter Kundenzentrierung, stetiger Forschung und Entwicklung sowie einer wertschätzenden Unternehmenskultur geprägt. Das Unternehmen beschäftigt in Effretikon rund 135 Mitarbeitende. Information: www.novaswiss.com


30 PRODUKTENEWS

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Mobiler Werktisch für flexibleres Arbeiten

Präzise Eloxal-Schichtdickenbestimmung

Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung Die fotothermischen Messsysteme arbeiten ohne jeglichen Kontakt zum Objekt. Mittels Laser und Infrarotsensoren wird die Beschichtung beliebig geformter Objekte mit Krümmungsradien von >= 1 mm aus Arbeitsabständen von 20 bis 40 mm mit einer Wiederholgenauigkeit von typischerweise +/–1 µm bzw. +/–3% vom Messwert vermessen. Angeboten wird das Messverfahren als By-theLine- oder Labor-Kontrollstation in zwei Baugrös­ sen (HAKO-L und HAKO-S), es kann bei Bedarf aber auch direkt in die Produktionslinie integriert

In zahlreichen Industrien wird die einwandfreie Produkt- und Materialgüte durch permanente Qualitätskontrollen in hauseigenen Test- und Prüflaboren sichergestellt. Die Tests erfolgen mithilfe unterschiedlichster Prüfgeräte, die je nach Prozess und Aufgabe stark in Grösse und Aufbau variieren können – angefangen bei Pendelschlagwerken über Einsäulen-HärteprüfmaschiQuelle: Sonation GmbH

Beschichtungen von Materialien haben viele Funktionen. Oft ist eine Messung ihrer Dicke oder Gleichmässigkeit – vor allem an kritischen Stellen – bei der Qualitätskontrolle unerlässlich. Systeme, die auf dem fotothermischen Messverfahren basieren, erschliessen hier praxisgerechte Möglichkeiten, da sie sich für fast alle in- oder halbtransparenten Schichten auf allen gängigen Substraten eignen. Besonders einfach lassen sich jetzt eloxierte Oberflächen prüfen. Die HAKO-­Messstationen von Enovasense, die Polytec jetzt im Programm hat, werden ab Werk mit der entsprechenden Kalibrierung geliefert.

Quelle: Polytec

Das fotothermische Messverfahren zur Prüfung der Eloxal-Schicht wird als By-the-Line- oder Labor-Kontrollstation angeboten, lässt sich bei Bedarf aber auch direkt in die Produktionslinie integrieren. werden. Das grössere HAKO-L-System ist mit einem 3-Achs-System ausgerüstet. Damit lassen sich komplexe Teile auf ihrer gesamten Oberfläche zur erweiterten Analyse scannen. Das ermöglicht eine schnelle und eindeutige Rückmeldung über die Aufteilung und Homogenität der Eloxal-Schicht zur Qualitätskontrolle oder für Prozessoptimierung. www.polytec.com

Über das Bedienpanel sind bis zu vier Zwischenpositionen speicherbar, sodass verschiedene Personen ergonomisch an den Prüf- und Messgeräten arbeiten können.

Im neuen Whitepaper «Die zehn wichtigsten Anforderungen an die Sicherheit von ERP-Sys­ temen» der myfactory Software Schweiz AG finden Sie alle sicherheitsrelevanten Aspekte eines ERP-Systems in KMU. Erfahren Sie (kostenloser Download) unter anderem: –– Warum IT-Sicherheit eine strategische Unternehmensfrage ist –– Was die Risiken und Haftungen in Datenschutz und Datensicherheit sind

nen bis hin zu Eindringstempelvorrichtungen. Da diese Gerätschaften häufig ein sehr hohes Gewicht haben und durchaus in verschiedenen Laborbereichen zum Einsatz kommen, sollten sie idealerweise auf mobilen und speziell dafür ausgelegten Arbeitstischen aufgestellt sein. Deshalb hat die Sonation GmbH eine neue Tisch­ serie entwickelt, die exakt auf die Anforderungen beim Arbeiten mit solchen Prüfgeräten ausgelegt ist. Dank der stufenlosen elektrischen Höhenverstellung mit frei konfigurierbaren Positionsspeichern und dem modularen Aufbau sowie optionalen Erweiterungen lässt sich der Tisch an jede benötigte Arbeitssituation anpassen. Der neue Labortisch ist gemäss den Sicherheitsbestimmungen der DIN EN 61010-1 geprüft.

myfactoryschweiz.ch/whitepaper

www.sonation.de

ERP-Systeme

Koppelmittel überflüssig: Neues Verfahren zur Ultraschallprüfung Ultraschall hat sich als Methode für die zerstörungsfreie Materialprüfung durchgesetzt und spielt auch bei der industriellen Prozesskontrolle eine grosse Rolle. Die am weitesten verbreitete Ultraschall-Prüfmethode zur zerstörungsfreien Prüfung verwendet Piezo-Wandler und basiert auf der einseitigen Impuls-Echo-Methodik. Diese berühren-

den Prüftechniken lassen sehr hohe Prüffrequenzen zu, sind aber in der Regel auf ein flüssiges Koppelmittel angewiesen, was den Prüfaufbau verkompliziert und den Zeitaufwand erhöht. In enger Kooperation mit der Porsche Leipzig GmbH hat die Firma XARION Laser Acoustics aus Wien ein innovatives Prüfverfahren auf Basis des optischen Mikro-

fons entwickelt. Dieses ermöglicht eine berührungsfreie Ultraschallprüfung von Punktschweissverbindungen mittels Laser. Das optische Mikrofon wurde dazu gemeinsam mit einem ultraschall­ erzeugenden Laser in einen kompakten Prüfkopf integriert. www.xarion.com


AGENDA/VORSCHAU

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31

IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Anlässe Schweiz

Anlässe international

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund des nach wie vor geltenden Verbots von Präsenzveranstaltungen sind die folgenden Angaben ohne Gewähr. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstalter.

Schlanke QM-Dokumentation

Praxiskurs «Einfluss gewinnen und nutzen»

Unternehmerische Verantwortung im Zeitalter der Digitalisierung 5. August 2020, 11.00–11.45 Uhr Online en.systain.com

Themen und Projekten in einer Organisation zum Erfolg verhelfen. 15. Mai 2020, Biel www.sanu.ch

Digitale Transformation für Verwaltungsräte Workshop Digitalisierung 18. und 19. Mai 2020, Olten www.infosec.ch

Global Sustainability Standards Symposium Stakeholders come together with standards 3. Juni 2020, Zürich www.isealalliance.org

Online-Seminar: Nachhaltigkeit im Einkauf

Was kann der Einkauf tun, um der Umwelt gerecht zu werden? 4. Juni 2020 www.oebu.ch

Überblick: Das heutige Projektmanagement

Corporate Digital Responsibility

Agenda g

rem die Zufriedenheit der SAQResponsibility (CSR) Mitglieder mit den aktuellen

Nachhaltigkeit und unternehmerische Dienstleistungen wie auch deren im Bedürfnisse und Wünsche Verantwortung Unternehmen die SAQ. Zudem die Zufrie22.10. und an 23.10.2020, Feusisberg denheit mit den Veranstaltunwww.zfu.ch gen, im konkreten mit den Sektionsanlässen. Hier wurden beide ArbeitsSicherheit Schweiz Zielgruppen befragt.

Kaizen-Office-Workshop

Swiss Lean Congress

Judgement and responsibility in an age of black boxes. By invitation only. 16. Juni 2020, Rüschlikon www.gdi.ch

Kontinuierliche Prozessoptimierung

Kennzahlen für den Geschäftserfolg planen und steuern 22.–24. Juni 2020, Glattbrugg www.sgo.ch

Swiss Association for Quality

Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality Stauffacherstrasse 65/42, 3014 Bern T 031 330 99 00, www.saq.ch meldungen ermöglichen der Herausgeber SAQ ihre Dienstleistungen zielSAQ/Galledia Fachmedien AG gruppengerecht anzupassen Druckauflage 6970 Ex. und auszubauen. Verkaufte Auflage 2620 Ex. (wemf-beglaubigt)

Quality Management. E.g.: Redaktion SAQ Swiss Association for Quality management methods Thomas Berner, lic. phil. I (MA) Quality >> Im ersten Semester 2016 hat die SAQ, in Zusammenarbeit ziehen können. An dieser Stelle Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil (E-Learnings): +41 58 344 97 37 bedanken wir uns bei allen, die TQuelle: mit einem Studierendenteam der Fachhochschule St.Gallen, Lean Management Grundlagen – The Ishikawa QM method thomas.berner@galledia.ch an dieser Umfrage mitgemacht Fachhochschule St.Gallen eine Zufriedenheits- und Bedürfnisanalyse durchgeführt. inkl. Praxistag – The «5 Whys» QM method haben. Ihre wertvollen Rück- Michael Merz Verschaffen Befragt Sie sich einesowohl Überblick im sen –sowie T +41 58 344 98 64 Erfahrungsauswurden die SAQThe der 7 basic tools of quality michael.merz@galledia.ch Mitglieder wie auch interessier- tausch wichtig bis sehr wichtig Lean Management www.tuev-sued.de te Kreise, das heisst Besucher erscheinen. Wichtig sind auch Produktion 17.–19. August 2020, Glattbrugg Galledia Print AG, CH-9230 Flawil der SAQ-Veranstaltungen. Von fachspezifische WeiterbildunWeiterbildung per Fernstudium www.sgo.ch den insgesamt ca. 12’000 ver- gen. Dagegen wurden die folQualitätsbeauftragter Punkte neutral bewertet: TÜV, Qualitäts­ schickten Umfragen, haben genden EFQM-Modell 2020 Netz5,5 Prozent geantwortet. Wobei branchenübergreifende manager TÜV, Qualitätsauditor TÜV Schweiz Sie erhalten die dieRücklaufquote relevanten bei Infos Anlässe jederzeit die Trends aufden zur SAQ- werke, Beginn: Verlag und Insiderwissen durch Mitgliedern AG Modellrevision 2020. bei über 30 Prozent zeigenwww.fernschule-weber.de >> Anmeldung und weitere InfosGalledia unter Fachmedien www.saq.ch Die lag. Diese sehr hohe Beteiligung Betriebsbesichtigungen. Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich 11. September 2020 T +41 (0) 58 344 98 98 erlaubte den Studierenden eine Umfrageteilnehmenden schätz- >> Sektion Bern www.galledia.ch QM-Ausbildung 26. Oktoberfundierte 2020 Auswertung, die nach ten ausserdem E-Mail-Newslet- Thema ISO 45001 – Wohin geht die Reise Verlagsmanager: Stefan Zimmermann Komplettlehrgänge für Qualitätsmanager Datum 24. Januar 2017 aktuellen Themen, die Mitgliedern und Nichtmitglie- ter zu swiss-excellence-forum.ch Bildungszentrum Wald, Lyss Mitarbeit in einer Fachgruppe, Ort dern gesplittet wurde. Werbemarkt Beginn: monatlich Galledia Fachmedien AG Erhoben wurde, unter ande- Analysen und Studien zu Bran- >> Fachgruppe Medizinprodukte Vorschau: Corporate Social www.cqa.de Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil

Mithilfe von Normen zum Projekterfolg 9. Juni 2020, Olten www.snv.ch

In Algorithms We Trust

Online-Lehrgang: Aufbau und Organisation eines QM-Systems gemäss DIN EN ISO 9001:2015 Einstieg jederzeit möglich www.tuv.com/seminar-09620 (Modul 1) www.tuv.com/seminar-09623 (Modul 2)

SAQ Zufriedenheits- und Quality Management Bedür fnisanalyse Modular Course2016 Concept –

Fachmesse für Arbeits- und Bestehende Dienstleistungen Gesundheitsschutz Grundsätzlich stellte sich her10.–12. November 2020, Bern aus, dass die Mitglieder mit den www.arbeits-sicherheit-schweiz.ch bestehenden Dienstleistungen

Möglichkeiten und Herausforderungen eines Kaizen-Office 16. Juni 2020, Zug www.leancom.ch

Qualitätsbeauftragter (TÜV)

Eine schlanke und effiziente Dokumentation aufbauen 24. Juni 2020, Winterthur www.snv.ch

49. Jahrgang erscheint 10 x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623

zufrieden sind. Wobei vor allem das gute Netzwerk und der ErThema «one fahrungsaustausch step ahead» stark gewichtet Bei den Luzern VeranNeues Datum: 21.wurden. April 2021, staltungen wurden die Sektionswww.swissleancongress.ch veranstaltungen am wichtigsten eingestuft, noch vor dem Tag der Schweizer Qualität. Als wichtigste Punkte wurden hier die Referenten der Mehrwert und Immer wieder sindsowie Führungskräfte genannt. in Skandale Networking verwickelt. Bei der Befragung der NichtDatum auf Anfrage mitglieder stellte sich heraus, www.zhaw.chdass ihnen in Verbindung mit der SAQ der Zugang zu Fachwis-

Weiterbildungsseminar Responsible Leadership

Lehrgang EFQM Excellence MQ Management und Qualität 12/2016 Assessor Training (EAT) Auf der Basis des EFQMExcellence-­Modells 2020 Start auf Anfrage www.hslu.ch

chentrends sowie interessante und qualitativ hochstehende Sektionsveranstaltungen.

Thema

Software Validierung und Datenintegrität Ornella Assalve, Mediaberatung T +41 (0) 58 344 97 69 ornella.assalve@galledia.ch

IFAT – neuer TerminDatum erst 19. Januar 2017 30. Mai bis 3. Juni Ort 2022 Hotel Arte Olten

Zusätzliche Dienstleistungen Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung

Abonnenten-Service Galledia Fachmedien AG Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T +41 (0) 58 344 95 64 abo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch

Zwei Drittel der Befragten wündes Coronavirus (COVID-19) in Europa schen sich von der SAQ, das aufsieht sich die Weltleitmesse in München zeigen von Trends. Mehr als die Einzelnummer CHF 14.30 gezwungen, IFAT 2020 auf Mai Hälfte erwarten die AustauschJahresabonnement CHF 128.— möglichkeiten in den Sektionen. 2022 zu verschieben. Ausland CHF 169.— Jeder Dritte erhofft sich, dass www.ifat.de Deutschland, Österreich sich die SAQ für eidgenössisch Werbemarkt anerkannte Abschlüsse engaGalledia Fachmedien AG Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil giert sowie Lobbying für FachOrnella Assalve, Mediaberatung Diemacht. Weltleitmesse analytica ist seit fünf themen Das Networking T +41 (0) 58 344 97 69 wurde von den UmfrageteilnehJahrzehnten Erfolgsgarant für die erfolgornella.assalve@galledia.ch menden mehrfach und regelreiche Präsentation innovativer LaborAbonnenten-Service mässig erwähnt. TÜV Media GmbH technik und zukunftweisender BiotechAusserdem wird von der SAQ Am Grauen Stein, D-51105 Köln nologie. – Neuer Termin: Iris Weinmeister erwartet, dass sie Schulungen >> Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte T 0221 806-3520,und F -3510 und 19.–22. Präsentationen, WissensSAQ folgende Organisationen auszeichnen gratuliert Oktober 2020,die München iris.weinmeister@de.tuv.com datenbanken und eine Platt- herzlich: www.analytica.de Einzelnummer EUR 13.50 form für den ErfahrungsausJahresabonnement EUR 115.— tausch anbietet. EFQM Verpflichtung zu EFQM Anerkennung für Besonders in der West- Excellence (C2E) Excellence (R4E) 3 Stern Die Kündigung des Abonnements ist mit Diewünscht Internationale Fachmesse fürImprimeurs einer Frist vonAG, 6 Wochen zum 31. Dezember schweiz man sich eine – Glasson – Enpuls möglich und schriftlich an den Verlag Qualitätssicherung, die vom 5. bis grössere Präsenz der SAQ, aber Editeurs SA, 8. Bulle Dietikon TÜV Media GmbH zu richten. auchMai einen klaren Mehrwert, – Generationenhaus in Stuttgart hätte stattfinden sollen, Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, den sie aus der Mitgliedschaft Neubad, Basel wurde wegen des Coronavirus abgesagt auch auszugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Verlages.

Business Excellence

Auf dem Weg der Excellence

Verschoben: analytica 2020

34. Control

bzw. auf kommendes Jahr verschoben: 4.–7. Mai 2021, Stuttgart www.control-messe.de

I

Weitere Titel der Galledia: Organisator, MK Marketing & Kommunikation, IMMOBILIEN Business, SicherheitsForum, Forum Sécurité, Safety-Plus, Moto Sport Schweiz, Moto Sport Suisse, TÖFF, AutoSprintCH, TIR transNews, KMT kommunalTechnik, carrossier, electro revue, Modellflugsport, St. Galler Bauer, Thurgauer Bauer, UmweltPerspektiven


Das beste Rezept gegen Lücken im Qualitätsmanagement: digitale Prozesslenkung.

Klaus von Arx, Qualitätsleiter und Sicherheitsbeauftragter, Schweizer Electronic AG, Reiden «Wir sichern und pflegen mit IQSoft jeden Tag unser innovatives Know-how und unsere qualitative Kompetenz.» Wer die Weichen in Richtung digitale Prozessoptimierung stellt, schafft freie Bahn für lückenlose Know-how-Sicherung und qualitative Exzellenz. So wie die Schweizer Electronic AG im luzernischen Reiden. Seit vielen Jahren setzt die Spezialistin für Sicherheit im Bahnverkehr auf Prozesslenkung mit IQSoft, der erfolgreichsten Qualitätsmanagementsoftware der Schweiz. IQSoft ist Ihr Schweizer Erstklass-Ticket zur digitalen Gestaltung und Lenkung aller UnternehIQS AG Untere Brühlstrasse 21 Postfach CH-4800 Zofingen Phone +41 62 745 10 45 Fax +41 62 745 10 55 info@iqs.ch www.iqs.ch

mens-Abläufe. Nicht umsonst haben ihm schon über 1‘350 Qualitätsfachleute in acht Lädern das Vertrauen ausgesprochen. Für ausführliche Infos: www.iqsoft.ch oder +41 62 745 10 45.

www.qualitymaker.ch


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