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AAAAAAAA Die Cannabis-Zeitschrift seit 1985

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www.softsecrets.com/de/ | Jahrgang 12 • Nummer 3 - 2020

AMSTERDAM

Corona legt CannabisSzene lahm Covid-19 und nichts geht mehr

Seit Anfang des Jahres hält das CoronaVirus aus China die Welt in Atem. Waren mitteleuropäische Politiker im Februar der Ansicht, die Gefahr betreffe uns white berry • sensi-star • delahaze • pandora • belladonna • wappa • allkushnoch • atomical haze • ice cream • nebula nicht, wurden doch alle schnell eines Besseren belehrt. Was folgte, war ein Ausnahmezustand, den es selbst zu Kriegszeiten nicht gegeben hatte.

let there be light...

Schwarzmarkt wie auch vereinzelte Apotheken. In den Niederlanden standen die Coffeeshops Mitte März kurz davor, schließen zu müssen. Auf die entsprechende Ankündigung der Regierung bildeten sich lange Schlangen vor den Cannabis-Cafés, was dazu führte, dass das

ren zu können. Das führte dazu, dass die Messe nicht rechtzeitig abgesagt wurde und zahlreiche Aussteller zu Beginn der Corona-Krise noch nach Barcelona flogen – um dort zu erfahren, dass der Weg umsonst gewesen war.

Take-away-Geschäft dann doch ad hoc erlaubt wurde. Andernfalls hätten die Dealer auf den Straßen wieder Hochkonjunktur gehabt.

Mit den ersten Meldungen über das angenommene globale Ausmaß der Epidemie verhängten Politiker im deutschsprachigen Raum Verbote für Veranstaltungen, zu denen mehrere Hundert Menschen erwartet wurden – als erstes kündigte die Schweiz an, alle Events ab tausend Personen zu untersagen. Und dann ging alles sehr schnell. Die Infektionsrate erhöhte sich rasant und Corona breitete sich auf dem Globus aus. Stündlich berichteten die Medien über neue Fälle, die in aller Herren Länder über Nacht auftraten und für Chaos sorgten. So bescherte uns Covid-19 nach und nach geschlossene Geschäfte, leere Straßen und Eisenbahnen. Auch die Hanfszene, die sich auf den bevorstehenden Messefrühling vorbereitete, musste rasch erkennen, dass die geplanten Veranstaltungen ins Wasser fallen würden. Zunächst traf es die für das Frühjahr angekündigten Cannabismessen im deutschsprachigen Raum, so zunächst die CNBS-Cannabis-Expo in Köln. Dann erfolgte die große Ernüchterung auch für

Quick Critical+

die Hempsfair Frankfurt, die International Cannabis Business Conference (ICBC) in Barcelona und in Berlin sowie auch für die Spannabis-Messe in Barcelona, die für Mitte März geplant war. Bis zuletzt hatten die Organisatoren der Spannabis gehofft, ihre Veranstaltung doch noch durchfüh-

Besonders hart traf es manche CannabisKonsumenten und -Patienten, die aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen plötzlich teilweise keinen Zugang mehr zu den begehrten Hanfprodukten hatten. Dies betrifft bis heute sowohl den

Und die Ausfallwelle ging weiter: Die Cannabiskonferenz des Centre for Medicinal Cannabis der British Medical Association in London wurde abgesagt, und die dienstälteste deutschsprachige Hanfmesse CannaTrade, die im Mai hätte in Bern stattfinden sollen, wurde auf 2021 verschoben. Auch die Cannabismesse Mary Jane in Berlin sowie die Hempzon Cannabis-Expo in Luxemburg sowie sämtliche Events zum LSD-Feiertag „Bicycle Day“ am 19. April wurden wegen der Covid-19-Pandemie gestrichen. Die Corona-Pandemie bremst aber nicht nur die Hanfszene aus. Auch politische Entscheidungen wurden gehemmt. In der Schweiz war nämlich kurz vor der Krise über eine längst überfällige Gesetzesänderung in Sachen Cannabis als Medizin diskutiert worden, die sowohl die Herstellung von Medizinalcannabis wie auch die Verordnung und den Export erleichtern soll. Wegen der Coronabedingten Einschränkungen zogen sich die Debatten über den Gesetzesentwurf zwar in die Länge, am Ende wurde dieser dann aber doch verabschiedet (siehe News auf Seite 8). (MB)


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