Leonhard stille post 05 2013

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Impfen

Alles was Sie schon immer über Impfungen wissen wollten! Text Priv. Doz. Dr. Peter Fritsch

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Das Impfen ist ein der Natur nachempfundener Vorgang bei dem es zur Aktivierung des Immunsystems kommt. Säuglinge sollten deshalb mit Beginn des 3. Lebensmonats geimpft werden. Wann soll ich mein Neugeborenes Impfen lassen?

Die erste Schluckimpfung gegen Rotavirus sollte ab der 6. Lebenswoche durchgeführt werden. Mit dem abgeschlossenen 2. Lebensmonat sollte der Säugling dann die 6-fach-Impfung (Diphterie, Hämophilus influenza, Pertussis, Tetanus, Hepatitis B und Poliomyeltitis) und am selben Tag auch die Pneumokokken-Impfung erhalten. Die Impfungen am selben Tag sind gut verträglich und es gibt keine Hinweise, dass junge Säuglinge Impfungen schlechter vertragen als ältere. Selbst Frühgeborene werden bereits im 3. Lebensmonat geimpft, allerdings sollten extreme Frühgeborene (< 28. SSW) nach der Impfung überwacht werden.

Fotos: Shutterstock, Dmitry Naumov

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ährend der Schwangerschaft werden über die Plazenta mütterliche Antikörper auf den Embryo übertragen, zusätzlich erhält der Säugling auch noch mütterliche Abwehrstoffe über die Muttermilch. Es besteht daher beim Neugeborenen der sogenannte „Nestschutz“. Diese Antikörper werden allerdings in den ersten Wochen nach der Geburt abgebaut, weshalb ab dem Ende des 2. Lebensmonats, bei erst einsetzender eigener Antikörperproduktion beim Neugeborenen, nur mehr ein minimaler „Nestschutz“ besteht. Zusätzlich haben bestimmte Infektionserkrankungen im Säuglingsalter einen schwereren Verlauf als bei älteren Kindern. Hier sind speziell Infektionen mit Rotaviren („Darminfektion“), Hämophilus influenza („Hirnhautentzündung, Kehlkopfdeckelentzündung“) und Pneumokokken („Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung“), sowie Keuchhusten und Tetanus zu erwähnen.


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