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6.11.2015 nr. 20 s�dtiroler landwirt 6. november 2015 nr.20/58.Jg. s�dtiroler landwirt
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Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Apfel-Fit“ bergen ein großes Potenzial für die Obstwirtschaft.
Der richtige Apfel für jedermann
Foto: Fotolia
Ende Oktober wurden in Terlan die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Apfel-Fit“ der Laimburg vorgestellt. Dazu wurden in mehrjähriger Forschungsarbeit 540 „Fingerabdrücke“ alter und neuer Apfelsorten erstellt. Um Apfelsorten eindeutig zu identifizieren, hat das Versuchszentrum Laimburg seit 2008 im Rahmen des Projekts „Apfel-Fit“ eine Datenbank mit rund 540 molekulargenetisch abgesicherten Profilen von Referenzsorten aufgebaut. Grundlage bildete die am Versuchszentrum Laimburg bestehende Genbank mit über 100 alten und neuen Apfelsorten. Zudem wurden Hunderte weitere alte und neue für Mitteleuropa relevante Apfelsorten in verschiedenen europäischen Sortensammlungen beprobt. „Die Bestimmung der Merkmale aus Geschmack, Zusammensetzung und Resistenzen der Apfelsorten bietet uns die Möglichkeit, neue Sorten zu züchten und bestehende zu
verbessern“, erklärte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe Welche Sorten haben die meisten gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe? Im Rahmen des Projektes analysierten die Forscher des Versuchszentrums auch die gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe von 100 Sorten aus der Laimburger Genbank wie Polyphenole, Zucker, Säure, Vitamine und Mineralstoffe. „Bei allen Apfelsorten zeigte sich, dass der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen wie Polyphenolen und Vitaminen in der Schale etwa dreimal so hoch ist wie im Fruchtfleisch. Äpfel sollte
man also mit der Schale essen“, empfahl Peter Robatscher, Leiter des Projektteils „Chemische Analysen“. Den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller untersuchten Apfelsorten haben die alten Sorten „Freiherr von Berlepsch“ und „Schweizer Orangenapfel“; bei den kommerziellen Apfelsorten schneiden die Clubsorten Kanzi®, Jazz® und Pink Lady® am besten ab. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse können Züchter gezielt jene alten und modernen Apfelsorten weiter selektionieren, die sich durch besonders gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe auszeichnen. Relevant ist das auch für die Entwicklung von Nischenprodukten mit potenziellem Gesundheitswert wie Apfelchips, Säfte.
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