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5. 12. 2014    nr.22    s�dtiroler landwirt 5. dezember 2014   nr.22/57.Jg.    s�dtiroler landwirt

raiffeisen SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Bei der IGA-Tagung in Brixen wurde über die digitale Entwicklung als Chance für Genossenschaften und Genossenschaftsbanken diskutiert.

Offline und online gut verzahnen

Foto: Flyle

„Lokale Verwurzelung und grenzenlose Informationstechnologie – ein unternehmerisches Dilemma für Genossenschaften?“ Mit dieser Frage setzte sich Mitte November die IGA-Tagung in Brixen auseinander. Werden typische Vorteile der Genossenschaften wie die Kundennähe bedeutungslos, und wie weit nutzen Genossenschaften SocialMedia für ihr Geschäftsmodell? Mit diesen und ähnlichen Fragen eröffnete Arnulf Per­ kounigg, Vorsitzender des Instituts für Genossenschaftsforschung im Alpenraum (IGA), die Tagung im Forum Brixen, bei der die Referenten auch auf die Chancen digitaler Geschäftsmöglichkeiten verwiesen. „33% unserer Kunden, die im Lagerhaus kaufen, haben vorher schon online recherchiert“, sagte Klaus Goldmann von Raiffeisen Ware Austria AG, die bewusst auch eine digitale Strategie fährt. Das Geschäft vor Ort werde immer wichtig bleiben, doch schon

heute liege der Online-Shop gleich auf. „Die digitale Entwicklung erforderte eine Strukturanpassung, uns ist es gelungen, online- mit offline-Markt gut zu verknüpfen“, sagte Goldmann.

Beziehungsmanagement im Netz Die intelligente Verzahnung von offlineund online-Welt zog sich wie ein roter Faden durch die Tagung, die sich schwerpunktmäßig auf die digitalen Erfordernisse im Bankenbereich verlagerte. Hier stehen die Banken etwa bei den Bezahlwegen vor Herausforderungen. „Google Wallet oder Apple Pay entwickeln sich als neue Arten des Banking im Netz

schleichend neben traditionellem Banking“, betonte Alexander Jungmeister von der Universität Luzern. Viele Kunden geben sich nur mit dem traditionellen Banking nicht mehr zufrieden. Der Druck auf die Banken, Social Media-Angebote aufzustellen und in alternative Zahlungswege einzusteigen, wachse. Genossenschaftsbanken müssten genossenschaftliches Beziehungsmanagement auch in modernen Netz-Tools etablieren. Aber auch das traditionelle Filialnetz überdenken und die Filialen – als Gegenantwort auf die Digitalisierung – in echte Begegnungszentren umgestalten, in denen typische „DNA-Elemente“ wie Nähe vor Ort, Solidarität, Wertegemeinschaft noch stärker gelebt werden.

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