RM13 vom 20.07.2012

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20. 7. 2012 nr.13 s�dtiroler landwirt 20. juli 2012 nr.13/55.Jg. s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Im Geschäftsjahr 2010/2011 haben alle Apfelsorten deutliche Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen können.

Gute Preise für Obsternte 2010 Die Zahl der Obstgenossenschaften ist erneut gesunken. Die Auszahlungspreise für das Geschäftsjahr 2010/2011 hingegen erfreulicherweise gestiegen. Dies steht in der nun vorliegenden Obststatistik des Raiffeisenverbandes.

Dem Raiffeisenverband gehörten zum Zeitpunkt der Ernte 2010 alle 27 in Südtirol tätigen Obst- und Gemüsebaugenossenschaften an.

Zwei weniger als im Vorjahr, da die Obstgenossenschaft Frubona mit der Obstgenossenschaft Terlan zur Frubona Obstgenossenschaft Terlan fusionierte, sowie sich die Obstgenossenschaften ESO und GRUFRUT zur neuen GRUFRUT Group zusammenschlossen.

Die 22 bewerteten Genossenschaften haben 91,7 Prozent der gesamten Kernobstproduktion Südtirols gelagert, verarbeitet und vermarktet. Die gemeldeten Bruttoobstbauflächen erreichten 16.708 ha (+0,3%). Die konventionell bewirtschaftete Fläche betrug 15.901 ha

(-0,6%). Die biologisch bewirtschaftete hat gegenüber dem Vorjahr um 21,6 Prozent zugenommen.

Geringere Ernte Im Jahr 2010 sind den Obstgenossenschaften 980.711 t Äpfel angeliefert worden, dies sind um 9,1 Prozent weniger als die Ernte des Vorjahres. Auch die Tafelobstanlieferung fiel um 5,8 Prozent geringer aus als im Vorjahr und erreichte 896.886 t.

An die 6.745 Mitglieder und an die Lieferanten auf Ehre sind für die Ernte 2010 406,88 Mio. Euro ausbezahlt worden, das sind 87,98

Mio. Euro bzw. 27,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazuzurechnen sind noch die ausbezahlten Beiträge für die umweltschonende Produktionsweise (Agrios und Verwirrungsmethode) im Ausmaß von 7,74 Mio. Euro.

Somit sind insgesamt 414,62 Mio. Euro ausbezahlt worden, das sind 42,28 Cent/kg angeliefertes Obst. Der Gesamtauszahlungspreis war somit um 9,36 Cent/kg (+28,4%) höher als der Vorjahreswert.

Der durchschnittliche Auszahlungspreis für Tafelobst lag mit 43,86 Cent/kg um 11,05 Cent/kg über dem Vorjahreswert (+33,8%).

Der Auszahlungspreis für das der industriellen Verwertung zugeführte Obst ist im

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personalwechsel

Verbandsspitze trifft Rodighiero und Parisotto

Banca d'Italia: der scheidende Direktor Nevio Eligio Rodighiero und der neue Luigi Parisotto (Mitte)

Zu einem Arbeitsessen traf die Verbandsspitze kürzlich mit dem bisherigen und neuen Direktor der Banca d’Italia-Außenstelle von Bozen, Nevio Eligio Rodighiero und Luigi Parisotto, zusammen.

Rodighiero stand der Filiale Bozen seit 2009 vor und wechselte nun als Direktor nach Cagliari. Er betonte bei dem Treffen die stets offene, gute und intensive Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen und mit der Führungsspitze des Raiffeisenverbandes in einer für den Bankensektor schwierigen Zeit. Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck und Generaldirektor Paul Gasser dankten Rodighiero für dessen Dialogbereitschaft und wünschten Luigi Parisotto, dem bisherigen Vizedirektor der Filiale Trient, viel Erfolg für seine neue Aufgabe als BankitDirektor in Bozen.

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Neues Präsidium Beim heurigen Verbandstag des Raiffeisenverbandes Tirol in Innsbruck wurden Ende Juni u. a. die Gremien neu gewählt. Sowohl Obmann Peter Hechenberger aus Kitzbühel, Obmannstellvertreter Meinhard Mayr aus Schwaz als auch die weiteren Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.

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abgelaufenen Jahr deutlich gestiegen und lag bei 16,13 Cent/kg. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 11,0 Cent/kg bzw. 215,0 Prozent.

Erträge erzielt, im biologischen Anbau hingegen der Bezirk Unterland.

Rubens an der Spitze

Die Früchte waren aufgrund der Witterung kleiner wie im Vorjahr, so lag der Anteil von großfallenden Früchten über 70 mm um 5,5 ProzentPunkten tiefer wie im Vorjahr.

Insgesamt waren somit sehr gute Voraussetzungen für die Vermarktung gegeben, wobei im Unterschied zu den Vorjahren ein Großteil der Ware im Ausland abgesetzt wurde. So wurden nur 42,5 Prozent der Menge in Italien abgesetzt, während dies in 2009/10 mit 63,7 Prozent noch der überwiegende Teil der Menge war.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 haben alle Apfelsorten deutliche Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen können. Den größten Zuwachs hatte die Sorte Rubens mit 83,9 Prozent, gefolgt von Gloster (+72,1%), Elstar (+64,4%) und Kanzi (+62,6%).

Die Sorte Cripps Pink stand wiederum mit 65,18 Cent/kg unangefochten an der Spitze. Im konventionellen Anbau hat der Vinschgau die höchsten

Kleinere Früchte

Wenn das Unternehmen mithaftet Ende Juni holten sich die Mitgliedsgenossenschaften im Raiffeisenhaus in Bozen wertvolle Informationen über das staatliche Dekret zur strafrechtlichen Haftung von Gesellschaften.

Im Rahmen der Fachtagung der Rechtsabteilung des Raiffeisenverbandes präsentierten Michael Obrist, Leiter der Hauptabteilung Recht, Roberto Masciullo und Hanno Heiss die Entwicklungen bei strafrechtlichen Tatbeständen.

Bereits im Jahr 2001 hat die Regierung in Rom das Dekret Nr. 231/2001 erlassen, das einige wesentliche Änderungen im Strafrecht gebracht hat. Der Anwendungsbereich dieser Bestimmungen wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgedehnt und betrifft auch die Genossenschaften. „Die italienische Regierung hatte damit eine Form der strafrechtlichen Haftung von Gesellschaften eingeführt“, sagte Michael Obrist, Leiter der Hauptabteilung. Eigentlich können in strafrechtlichen Tatbeständen nur physische Personen zur Verantwortung gezogen werden. „Wenn aber von höheren Funktionsträgern eines Unternehmens bestimmte Verbrechen in dessen Interesse begangen werden, dann wird das Unternehmen nun selbst zur strafrechtlichen Mithaftung herangezogen“, präzisierte Rechtsexperte Roberto Masciullo.

Kontrollorgane einsetzen Die Gesellschaft kann aber von der Haftung entbunden werden, wenn sie bestimmte Maßnahmen ergreift, wie die Einsetzung eines unabhängigen Kontrollorgans (Organo di vigilanza) und die Einführung eines Organisationsmodells. „In vielerlei Hinsicht ist die Norm auf Großunternehmen zugeschnitten, aber auch unsere kleinen Genossenschaften werden von dieser Norm nicht ausgenommen“, sagt Rechtsexperte Hanno Heiss. Die Rechtsabteilung des Raiffeisenverbandes rät jedenfalls allen Mitgliedsgenossenschaften, sich mit der Materie zu beschäftigen und zu prüfen ob die Umsetzung entsprechender Maßnahmen notwendig oder nützlich sind. Für jegliche weitere Informationen stehen die Rechtsexperten zur Verfügung

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Sozial, erfolgreich, innovativ Am Internationalen Tag der Genossenschaften luden das zuständige Landesamt und die Genossenschaftsverbände Südtirols ins Landhaus. Einmal mehr wurde dabei klar, wie bedeutsam Genossenschaften für die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung Südtirols sind.

Nachdem Landesrat Roberto Bizzo in seinen Grußworten auf die wichtige Rolle der Genossenschaften in unserem Lande hingewiesen hatte, präsentierten die Verbandspräsidenten bei der Veranstaltung einzelne Genossenschaften aus ihren Reihen.

Dabei spannte sich der Bogen von der Integrationsarbeit für Migranten der Sozialgenossenschaft Consol, der Eingliederung benachteiligter Personen in die Arbeitswelt durch die Sozialgenossenschaften Aquarius und Novum über die Arbeitergenossenschaft CLE, bis hin zur 2011 entstandenen landwirtschaftlichen Genossenschaft Wipplamb in Gossensaß, die Lammfleisch regional und umweltbewusst vermarktet und Mitglied des Raiffeisenverbandes ist.

Heini Grandi, Präsident des Bundes der Genossenschaften, sagte u. a., dass 50 Prozent der Mitglieder in den letzten 10 Jahren entstanden seien und der Anteil von Frauen in den Mitgliedsgenossenschaften steige. Juri Andriollo, Vizepräsident der Confcooperative Bozen, betonte seinerseits die Verwurzelung

Am Blauen Haus wurde die Plakette enthüllt. Im Bild: Heini Grandi (Präs.

LegacoopBund, Juri Andriollo, Vizepräs.

Confcooperative, Landesrat Roberto Bizzo, Baron Carl Eyrl, Heiner Nicolussi-Leck (Obmann Raiffeisenverband)

der Genossenschaften in den christlichen Wertekanon. Heiner Nicolussi-Leck meinte in seinen Ausführungen, dass die genossenschaftliche Unternehmensform in allen Bereichen sinnvoll und möglich sei. Er sparte allerdings auch nicht mit Kritik gegenüber der Politik, indem er die Überreglementierung und Verbürokratisierung anprangerte, denen

besonders kleine Genossenschaften zusehends ausgesetzt werden. Im Artikel 45 der italienischen Verfassung sei das Genossenschaftswesen explizit verankert und deshalb seien auch die nötigen politischen Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein positives Klima erzeugen, meinte Obmann Nicolussi-Leck abschließend.

Zurück zu den Wurzeln Am so genannten Blauen Haus in Bozen wurde am Tag der Genossenschaften eine Plakette enthüllt, die daran erinnert, dass hier das Genossenschaftswesen seinen historischen Sitz hatte.

In der Gerbergasse, Haus Nr. 69 in Bozen, befand sich seit 1912 der Sitz des „Verbandes der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutsch-Südtirols“.

Das Haus war zu diesem Zwecke von dem Innsbrucker Architekten Walter Norden im Jugendstil gebaut worden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Revisionsverband der Raiffeisenvereine und Landwirtschaftlichen Genossenschaften gegründet. 1921 entstand die landwirtschaftliche Zentralkasse. So wurde dieses Haus zur ersten genossenschaftlichen Anlaufstelle in Südtirol und Wiege der Raiffeisenorganisation.

Einer der Pioniere dabei war Baron Georg Eyrl, u. a. Reichsrat in Wien, Begründer und Präsident des Museumsvereins sowie des Verbandes der Raiffeisen-Vereine und land-

wirtschaftlichen Genossenschaften Deutschtirols. „Mit großem Stolz können wir einem Mann gedenken, der für die damalige Zeit Vordenker und aktiver Mitgestalter des heutigen Genossenschaftswesens war,“ sagte Baron Carl Eyrl über seinen Großvater. „Leicht gebeugt, mit gut gestutztem weißen Spitzbart und freundlichem Gehabe“, so die Erinnerung von Carl Eyrl, seinerseits u. a. Obmann der Raiffeisenkasse Terlan und Altobmann des Raiffeisenverbandes.

Mit der Machtergreifung durch den Faschismus begann der dramatische Niedergang und die wohl schwärzeste Periode für das Südtiroler Genossenschaftswesen. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam der Wiederaufbau. 1954 wurde das Re-

Baron Georg Eyrl, einer der Pioniere des Genossenschaftswesens in Südtirol.

gionalgesetz Nr. 7 verabschiedet. Es regelt seitdem das Genossenschaftswesen in Südtirol.

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s�dtiroler landwirt nr.13 20. 7. 2012

Sommerbetreuung für Kinder Um die Eltern in den langen Sommerferien zu entlasten, bietet die Sozialgenossenschaft „Die Kinderfreunde Südtirol“ die Nachmittagsbetreuung für Grund- und Mittelschüler/-innen.

Ende Juni wurde die Sommerbetreuung in 36 Einrichtungen, die in ganz Südtirol von Schnals im Vinschgau bis nach Sexten im Hochpustertal verstreut sind, gestartet. Geboten wird eine verlässliche, aktive und abwechslungsreiche Sommerbetreuung für Kinder im Alter von drei bis elf Jahren, die den ganzen Tag über von 7.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet sein wird. „Das Konzept zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus; demnach können die Eltern nach einmaliger Anmeldung von Tag zu Tag entscheiden, ob sie ihr Kind in die Sommerbetreuung bringen oder nicht, und der Elternbeitrag wird nur für die effektiv genutzten Tage berechnet“, bestätigt Geschäftsführerin Sonia Huber.

Neben der altbewährten Kinderfreunde-Sommerbetreuung gibt es heuer ein Zusatzangebot für die Kinder zwischen 8 und 11 Jahren. Für diese Altersgruppe wird ein differenziertes, ihrem Alter entsprechendes Programm organisiert. Ein weiterer bedeutender Akzent im Programm wird durch die Förderung der Zweitsprache gesetzt.

konzerte

Soireen auf Schloss Tirol An fünf Abenden präsentieren sich auch heuer wieder renommierte Ensembles im Rittersaal von Schloss Tirol. Der bunte musikalische Strauß reicht von mittelalterlicher Musik aus Schottland, England und Spanien bis hin zu jüdischer Klezmer-Musik.

Am 2. August wird das Ensemble Elis Meiri & Timna Brauer zu hören sein. Den Abschluss bilden das Ensemble Opas Diandl & Marcello Fera mit Liedern von Oswald von Wolkenstein. Die Soireen werden von der Raiffeisenkasse Tirol unterstützt.

„Alle Kinder sind gleich, und dennoch ist jedes Kind ganz etwas Besonderes“

Internet Mehr dazu unter: www.kinderfreunde.it

Raiffeisen bleibt eine starke Wirtschaftskraft

Zur Eröffnung der heurigen Soireen spielte das Ensemble Contraband mit Ian Harrison (lk.).

Die Bruttowertschöpfung im Jahr 2010 ergibt den Betrag von 571 Mio. Euro. Dies bedeutet, dass die Raiffeisenorganisation für jeden einzelnen Haushalt in Südtirol fast 2.800 Euro an Bruttowertschöpfung generiert. Den Daten der kürzlich veröffentlichten Sozialbilanz sind die Bilanzarchive zugrunde gelegt.

Die Vorgehensweise zur Errechnung der Bruttowertschöpfung entspricht den Vorgaben des ISTAT. Die für die Mitglieder der landwirtschaftlichen Genossenschaften der Sparten Obst, Wein und Milch erbrachten Leistungen in Form von Auszahlungen für die angelieferten Waren beziffern sich auf 633 Mio. Euro. Die Bruttoinvestitionen der landwirt-

schaftlichen Genossenschaften der genannten Sparten erreichten fast 120 Mio. Euro. Die Leistungen zu Gunsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Raiffeisenorganisation betrugen 335 Mio. Euro.

Zum 31.12.2010 gehörten dem Raiffeisenverband insgesamt 340 Genossenschaften mit fast 120.000 Einzelmitgliedern und 26 Körperschaften ohne Revisionspflicht an. Das sind circa 37 Prozent aller Genossenschaften Südtirols. Diese Zahlen verdeutlichen, welch bedeutende wirtschaftliche, soziale und gesellschaftspolitische Rolle die Raiffeisenorganisation in Südtirol spielt.

Impressum: Herausgeber: Südtiroler Bauernbundgenossenschaft, Druck: Athesiadruck – Ermächtigung vom Landesgericht Bozen, 13.4.1984, Nr.13/84

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Presserechtlich verantwortlich: Guido Steinegger, Redaktion: Stefan Nicolini, Thomas Hanni (Raiffeisenverband Südtirol, 0471 945453, rvs-presse@raiffeisen.it, www.raiffeisenverband.it)

Foto: (o.l.) Kinderfreunde Südtirol, (r.) Florian Peer

Für jeden Südtiroler Haushalt schafft Raiffeisen eine Bruttowertschöpfung von 2.800 Euro. Dies ist nur ein Zahlenwert, der aus der neuen Sozialbilanz des Raiffeisenverbandes hervorgeht.