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27. 9. 2013 nr.17 s�dtiroler landwirt 27. september 2013 nr.17/56.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Umweltfreundliche Energie aus regenerierbaren Quellen wie Wasserkraft ist wetterabhängig. Im Bild die Peltonturbine, die im Kraftwerk in Villnöß zum Einsatz kommt.
Mehr Regen – mehr Strom Südtirols Stromproduzenten, die Wasserkraftwerke betreiben, können sich heuer glücklich schätzen. In einigen Gebieten konnte aufgrund größerer Niederschlagsmengen eine höhere Menge an Strom erzeugt werden. Aufgrund der geologischen und hydrologischen Voraussetzungen ist Südtirol prädestiniert dafür, Strom aus erneuerbaren Energien wie der Wasserkraft zu erzeugen. Denn im Land im Gebirge fällt auch genügend Niederschlag. Die jährliche Wassermenge liegt bei etwa 5000 Mio. m³. Davon verbrauchen die Landwirtschaft 150 Mio. m³ (3 %), die Industrie 50 Mio. m³ (1 %), für das Trinkwasser werden 45 Mio. m³ benötigt (1 %) und für die Schneeerzeugung 3,5 Mio. m³ (0,07 %). Die Stromproduktion in den Wasserkraftwerken unterliegt natürlichen Schwankungen. Mehr Niederschlag bedeutet eine höhere Stromproduktion, so geschehen 2009 und 2010 und auch dieses Jahr
war ein warmes und gleichzeitig niederschlagreiches Jahr. Im Monat März lag der Pegelstand an der Etsch in Branzoll um 22 Prozent über dem langjährigen Mittel, berichtet das hydrografische Amt. Auch der April war ein überdurchschnittlich warmer und im Großteil des Landes nasser Monat. Am wenigsten Regen fiel im Oberen Vinschgau mit einer Menge von bis zu 40 Millimeter. Dort konnten die Betreiber im Ganzen gesehen keinen wesentlichen Unterschied zum vorigen Jahr erkennen, bestätigt Georg Wunderer, Obmann des E-Werks Prad: „Bisher haben wir an die fünf Prozent mehr Strom produziert als im Vorjahr.“ Anders präsentieren sich die Dolomitentäler.
Die Energiegenossenschaft Villnöß verzeichnete allein im ersten Halbjahr 2013 ein Plus von 3,3 Mio. kWh. „Wir können durchaus zufrieden sein“, meint Geschäftsführer Paul Profanter. Auch der Südtiroler Energieverband (SEV) kann die höhere Auslastung der Wasserkraftwerke bestätigen. Bei gleicher Anzahl der betreuten Betriebe und Anzahl der Werke wurden im ersten Halbjahr des Vorjahres 48 Mio. kWh verkauft, heuer waren es im selben Zeitraum 10 Mio. kWh mehr, und zwar insgesamt 57,5 Mio. kWh. Sollte sich der Trend im Herbst fortsetzen, werden sich auch die Mitglieder der Energiegenossenschaften freuen.
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