RM01 vom 18.01.2013

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18. 1. 2013    nr.1    s�dtiroler landwirt 18. j�nner 2013   nr.1/56.Jg.    s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Große Herausforderungen stehen an. Genossenschaften schaffen diese leichter, da mehrere Köpfe und Hände zusammenarbeiten.

Glaubwürdig und lokal verankert Das neue Jahr zeichnet sich ab als eines der großen Herausforderungen und Prüfungen. Zumindest deutet vieles darauf hin. Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, mit einem Ausblick. Seit der Finanzkrise 2008 ist die Skepsis der Menschen gegenüber Entscheidungsträgern stark gewachsen und das Vertrauen in die Institutionen gesunken. Aus der Wirtschaftsund Finanzkrise resultierte letztlich eine handfeste Vertrauenskrise. Doch gerade Vertrauen ist ein Wert, der gepaart mit anderen Werten wie Zuverlässigkeit, Standhaftigkeit und Menschlichkeit, zu den Grundfesten eines florierenden Gemeinwesens gehört.

Kein Auslaufmodell Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten Genossenschaften. Noch vor wenigen Jahren als wirtschaftliches Auslaufmodell des 19.

Jahrhunderts belächelt und nicht ganz ernst genommen, beweisen Genossenschaften heute, dass sie modern und krisenfest sind und auch größere wirtschaftliche Schwierigkeiten leichter abfedern können als andere. Genossenschaften stehen glaubwürdig für klare Prinzipien ein, zeigen Handschlagqualitäten bei langfristigen Lieferantenbeziehungen, sind lokal verwurzelt, haben einen unmittelbaren Bezug zu ihrem Umfeld und dadurch global gesehen Wettbewerbsvorteile, die ein international agierender Konzern trotz Knowhow und ausreichendem Finanzkapital nicht vorweisen kann. Das trifft in besonderem Maße auf die Raiffeisen-Genossenschaften in unserem Lan-

de zu, die seit über 150 Jahren ein erfolgreiches Wirtschaftsmodell verkörpern. Sie werden laut Wirtschaftsprognosen auch im neuen Jahr eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung erleben. Das gilt sowohl für den Obstbau und Weinbau als auch für die Grünlandwirtschaft. Den genossenschaftlich geführten Raiffeisenkassen allerdings steht nicht zuletzt aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wenig Spielraum zur Verfügung.

Starker Verband Die verbindende Dachorganisation aller Raiffeisen-Genossenschaften stellt der Raiff-

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Netz � bernahme

Energieverband berät

Der Beginn der Verhandlungen zwischen Gemeindevertretern und der SEL-NET GmbH zur Übernahme von Stromnetzen steht unmittelbar bevor. Der Südtiroler Energieverband bietet jenen Gemeinden, die an einer Übernahme interessiert sind, eine umfassende Beratung an. Zu den Leistungen des Verbands gehören die Erstellung eines Vertragsmodells und die Einbringung von technischem und juristischem Knowhow. Auf eine entsprechende Rahmenvereinbarung hatten sich der Südtiroler Energieverband und der Südtiroler Gemeindenverband kürzlich geeinigt.

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eisenverband dar. Mit 338 Mitgliedsgenossenschaften, 28 Körperschaften ohne Revisionspflicht und über 120.000 Einzelmitgliedern stellt er den größten und wichtigsten Genossenschaftsverband in Südtirol dar. Mehr als 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Mitgliedsgenossenschaften in unterschiedlichsten Bereichen. So wollen wir auch im neuen Jahr unserem Ziel treu bleiben: die Interessen unserer Mitglieder auf lokaler, provinzialer, staatlicher und europäischer Ebene wahrzunehmen, sie gebührend zu vertreten, verbunden auch mit der Absicht, den eingeschlagenen Weg der Festigung, Stärkung und des Ausbaus des Genossenschaftswesens in Südtirol weiter zu verfolgen. In diesem Sinne wünsche ich all unseren Mitgliedsgenossenschaften ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2013!

Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, ist vorsichtig optimistisch.

„Werte sind das Fundament!” Dies die zentrale Aussage bei den Raiffeisen Silvestergesprächen, die traditionellerweise von der Raiffeisenkasse Bruneck veranstaltet werden. „Werte sind ein Fundament, auf dem Leben aufgebaut wird,“ sagte Anton Kosta, Direktor der Raiffeisenkasse Bruneck. Überspitzte Gier der Finanzmärkte kann direkt in die nächste Krise führen, warnte er. Deshalb sei ein Umdenken dringend notwendig, so Kosta, der über 300 Gäste am Hauptsitz der Raiffeisenkasse zu den Silvestergesprächen begrüßen konnte. Hans Hofinger, Mitglied im Generalrat der Vereinigung der Genossenschaftsbanken in der EU und Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Volksbanken, zeigte die Bedeutung und Aktualität der Regeln des Hl. Benedikt für das Management auf. Die regionalen Genossenschaftsbanken haben in der Krise keine Probleme gehabt,

sagte er, da sie nach anderen Werten als Großbanken arbeiten, die für ihre Aktionäre Gewinne erzielen müssen.

Leben verändern Stefano Barbini, ehemaliger Geschäftsführer eines römischen Modelabels, lebt heute auf seinem Bauernhof in Onach/ St. Lorenzen. Er erzählte wie sich durch seinen Rückzug in die bäuerliche Welt die Wertvorstellungen verschoben haben. Oktavia Brugger, langjährige Korrespondentin der RAI, skizzierte ein realistisches Bild der römischen Verhältnisse zwischen Ehrlichkeit und Korruption.

Angeregte Podiumsdiskussion der Referenten bei den Silvestergesprächen der Raiffeisenkasse Bruneck.

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18. 1. 2013    nr.1    s�dtiroler landwirt

„Der Titel gehört den Bauern“ Robert Zampieri, Geschäftsführer der Bergland Milch, wurde von der Tageszeitung „Dolomiten“ zum Manager des Jahres gekürt. Für ihn ein zusätzlicher Motivationsschub.

Robert Zampieri: Diese Auszeichnung wurde mir stellvertretend für die neue Bergmilch Südtirol vergeben. Die kürzlich von den Mitgliedern fast einstimmig beschlossene Fusion der Genossenschaften Mila und Milchhof Bruneck war für den Titel ausschlaggebend. Damit ist es uns allen gelungen, einen seit langem sinnvollen Schritt zu tun und ein Projekt, sprich Milkon, nach 15 Jahren erfolgreich zu beenden. Wer entscheidet eigentlich darüber?

Die Wirtschaftsredaktion der Tageszeitung Dolomiten trifft, nach Vorauswahl der Vorschläge der Leserinnen und Leser, die Entscheidung. Was haben Sie gedacht, als Sie von der Entscheidung erfahren haben?

Weshalb haben Sie diesen Titel verdient?

Ich denke, ich habe als Brücke zwischen unseren Eigentümern, sprich Bergbauern, und dem Markt immer versucht, mein Bestes zu geben und durfte die große Genossenschaft immer mit Überzeugung und Stolz vertreten. Wie gesagt, der Titel gehört der Genossenschaft und dem Zusammenhalt vieler

» Ich denke, dass unsere Mitarbeiter von Stolz erfüllt sind, wenn das eigene Unternehmen so positiv in der Öffentlichkeit da steht. «

Raiffeisen unterstützt Krebshilfe Die Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, konnte vor Weihnachten eine Spende in Höhe von 2500 Euro aus den Händen von Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft, entgegennehmen. Der Kinderhilfsfonds der Kinderkrebshilfe wurde 2010 gegründet, um betroffenen Familien rasch unter die Arme zu helfen, Angebote zur psychologischen Begleitung der Kinder zu ermöglichen und Bildungs- sowie Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit zu finanzieren. Daporta Jöchler bedankte sich ausdrücklich für die Spende. Der Kinderhilfsfonds speist sich einzig durch freiwillige Spenden.

Herr Zampieri, was muss man tun, um Manager des Jahres zu werden?

Zunächst war ich sprachlos, dann habe ich mich sehr gefreut. Gefreut vor allem für unsere 3.300 Bergbauernfamilien und 400 Mitarbeiter, die tagtäglich mit großem Fleiß und Einsatz an der Erhaltung unserer bäuerlichen Strukturen und der wunderbaren Kulturlandschaft Südtirols arbeiten und sich einsetzen. Ihnen gebührt der Dank und die Anerkennung. Ohne das Vertrauen unserer Mitglieder und dem zielorientierten Einsatz unserer Mitarbeiter und Führungskräfte wären diese Ergebnisse unmöglich.

Sponsor

Robert Zampieri, Geschäftsführer der größten Genossenschaft Südtirols.

tausender Familie. Erst dieser genossenschaftliche Kit macht es möglich, erfolgreich zu sein. Was bedeutet dies für das Unternehmen, in dem Sie arbeiten?

Ich denke, dass unsere Mitarbeiter in erster Linie von Stolz erfüllt sind, wenn das eigene Unternehmen so positiv in der Öffentlichkeit da steht. Als Arbeitgeber und wichtigster Nahversorger unseres Landes ist es eine schöne Auszeichnung. Für die vielen Mitglieder ist es eine Genugtuung, dass vieles doch in die richtige Richtung geht.

Die Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, und der Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft Andreas Mair am Tinkhof.

Was bedeutet dies für Sie persönlich und für Ihre Arbeit?

Eine Auszeichnung, sofern es nicht die Verabschiedung in die Pensionierung ist, ist immer auch wieder ein neuer Auftrag, es noch besser zu machen. In diesem Sinne fühle ich mich noch mehr verpflichtet, für die Einkommenssicherung unserer bergbäuerlichen Familien zu arbeiten und einzusetzen. An der tagtäglichen Freude wird es nicht fehlen. interview: stefan nicolini

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Raiffeisenverband ehrt seine Mitarbeiter

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Silvesterlauf der Jugend

Im Rahmen der Weihnachtsfeier wurden langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Raiffeisenverbandes geehrt.

Über 200 Kinder und Jugendliche beteiligten sich am Bozner Silvesterlauf. 3o Jahre im Raiffeisenverband: Die Führungsspitze des Verbandes ehrte Konrad Oberberger (RIS Anwenderbetreuung), Robert Nicolussi (Revisionsdirektor), Maria Knoll (RIS IT-Lösungen) und Günther Rabanser (Unternehmensberatung) bei der Weihnachtsfeier.

Die Weihnachtsfeier des Raiffeisenverbandes findet traditionellerweise im Pavillon des Raiffeisenhauses statt. Gemeinsam mit dem Raiffeisen Versicherungsdienst und dem Verwaltungsrat umrahmt von Sängern und Musikern aus den eigenen Reihen wurden auch langjährige Mitarbeiter(innen) geehrt. Zehn Jahre im Raiffeisenhaus arbeiten Massimiliano Bonifacio, Paolo Buccini, Anton Di Natali, Markus Giacomozzi, Andreas Kofler, Horst Leitempergher, Christian Piccolruaz, Alessandro Puppin, Marion Silgoner, Sigrid Telch, Christiane Unterkalmsteiner und Manuela Zwerger. Auf 20 Dienstjahre zurückblicken können Christian Fink, Nikolaus Gallmetzer, Christof Gamper,

Ingrid Huck, Sophie Lantschner und Klaus Schwarz. Mehr als 30 Jahre im Raiffeisenverband beschäftigt sind Konrad Oberberger (RIS Anwenderbetreuung), Robert Nicolussi (Revisionsdirektor), Maria Knoll (RIS IT-Lösungen) und Günther Rabanser (Unternehmensberatung). Generaldirektor Paul Gasser bedankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Obmann Heiner Nicolussi-Leck erinnerte daran, dass nicht überall Friede herrsche, gerade im Heiligen Land nicht, von dem die christliche Botschaft vor zweitausend Jahren ausgegangen ist. Die Weihnachtsfeier wurde mit dem Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ abgeschlossen.

Auch bei der 38. Auflage des BOclassic Silvesterlaufs im Herzen der Landeshauptstadt wurden neben den Spitzen- und Volksläufen der Jugendcup ausgetragen. 211 Kinder und Jugendliche standen bei den von Raiffeisen unterstützten Jugendläufen am Start. Das Teilnehmerfeld wurde auf acht Kategorien aufgeteilt. Triathlon-Europameister Matthias Steinwandter gewann den 9. BOclassic Ladurner Volkslauf überlegen. Bei den Frauen war Michaela Hafner erfolgreich.

Raiffeisen Weiterbildungskurse kursangebot

termin

ort

Arbeitsrecht und Personalverwaltung für Sachbearbeiter im Personalbereich

29.01.2013

Hotel Eberle/Bozen

Südtirols Wirtschaft für Verwaltungs- und Aufsichtsräte

30.01.2013

Hotel Eberle/Bozen

Souverän – sinnvoll führen für Geschäftsführer, die Lust auf nachhaltig erfolgreiche Führung und menschliches und unternehmerisches Wachstum haben

04.-05.02.2013

Bildungshaus Kloster Neustift/Vahrn

Workshop Schatzamtsdienste für Mitarbeiter, die mit dem Schatzamtsdienst bereits betraut sind und sich in diesem Bereich weiterbilden möchten

04.02.2013

RVS/RIS Schulungsraum

Arbeitsrecht und Personalverwaltung für Sachbearbeiter im Personalbereich von Raiffeisenkassen

05.02.2013

Hotel Eberle/Bozen

Workshop Schatzamtsdienste für Mitarbeiter, die mit dem Schatzamtsdienst bereits betraut sind und sich in diesem Bereich weiterbilden möchten

05.02.2013

RVS/RIS Schulungsraum

Workshop Schatzamtsdienste für Mitarbeiter, die mit dem Schatzamtsdienst bereits betraut sind und sich in diesem Bereich weiterbilden möchten

06.02.2013

RVS/RIS Schulungsraum

Impressum: Herausgeber: Südtiroler Bauernbundgenossenschaft, Druck: Athesiadruck – Ermächtigung vom Landesgericht Bozen, 13.4.1984, Nr.13/84

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Presserechtlich verantwortlich: Guido Steinegger, Redaktion: Stefan Nicolini, Thomas Hanni (Raiffeisenverband Südtirol, 0471 945453, rvs-presse@raiffeisen.it, www.raiffeisenverband.it)


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