14. oktober 2016 nr.18/59.Jg. s�dtiroler landwirt
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Die Südtiroler Kellerei-, Obst- und Sennereigenossenschaften erwirtschaften im Schnitt höhere Auszahlungspreise als jene im Trentino.
Genossenschaften im „Vergleichstest“ Die Obst-, Kellerei- und Sennereigenossenschaften in Südtirol stehen gut da. Das zeigt jetzt auch ein Vergleich von Durchschnittsdaten aus dem vergangenen Geschäftsjahr mit Genossenschaften im Trentino. Demnach konnten die Südtiroler Obst-, Kellerei- und Sennereigenossenschaften im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich höhere Auszahlungspreise erwirtschaften als die Genossenschaften im Trentino. Das geht aus einer Erhebung der Hauptabteilung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Raiffeisenverband hervor, welche entsprechende Daten der den beiden Genossenschaftsverbänden angeschlossenen Genossenschaften verglichen hat. So erhielten die Obstbauern im Vorjahr für ein Kilogramm Äpfel von den Genossenschaften im Schnitt über 33 Cent, während im Trentino im Schnitt 29 Cent ausbezahlt wurden. Der Flächenerlös lag in
Südtirol um etwa 20 Prozent höher als im Trentino. In den letzten vier Jahren lagen die Auszahlungspreise pro Kilo in Südtirol stets deutlich höher als im Trentino, in den Jahren zuvor wechselten sich die beiden Länder immer wieder ab. Gemeinsam ist beiden, dass die Auszahlungspreise im Vorjahr gegenüber den zwei Jahren zuvor jeweils deutlich gesunken sind und dass im Zehnjahreszeitraum die Verkaufserlöse und Auszahlungspreise in Jahren mit großen Erntemengen deutlich niedriger ausgefallen sind. Dies zeigt, dass die heimische Apfelwirtschaft unter dem Einfluss der europäischen und internationalen Marktentwicklung steht. Was die Ernte-
menge betrifft, so stellt Südtirol mit jährlich über einer Million Tonnen etwa doppelt so viele Äpfel wie das Trentino, und auch die Anbaufläche ist mit über 16.400 Hektar gegenüber 9200 Hektar deutlich größer.
Konsequente Qualitätspolitik Umgekehrt zeigt sich die Situation in der Weinwirtschaft. Hier verfügen die Genossenschaften im Trentino mit fast 9000 Hektar über nahezu die dreifache Weinanbaufläche als die Kellereigenossenschaften in Südtirol mit 3360 Hektar. Auch die Maischeanlieferung liegt im Trentino etwa dreimal so hoch wie in Südtirol, beispielsweise im Vorjahr bei über
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