Raiffeisen Mitteilungen 20/2016

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11. november 2016   nr.20/59.Jg.    s�dtiroler landwirt

SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Leistungen, die dem öffentlichen Gesundheitssystem sehr viel Geld kosten wie z. B. Reha und Geriatrie, sollten an Privatanbieter ausgelagert werden.

Gesundheit in privaten Händen

Foto: Fotolia

Seit Mai gibt es eine neue Genossenschaft im Gesundheitsbereich mit dem Namen „Genossenschaft der privaten Erbringer von gesundheitlichen Leistungen – SAPS“. Ist sie die Alternative zur öffentlichen Sanität? Wer in Südtirol Probleme mit der Gesundheit hat, geht ins Krankenhaus oder in den zustän­ digen Gesundheitssprengel des Südtiroler Sanitätsbetriebes: Der Großteil der Gesund­ heitsleistungen wird vom öffentlichen Gesundheitssystem erbracht. Die Südtiroler Sanität arbeite allerdings „zu teuer und wenig effizient“, sagt Rupert Waldner, Leiter der Privatklinik Villa Melitta in Bozen und gleich­ zeitig der Obmann der neu gegründeten „Ge­ nossenschaft der privaten Erbringer von ge­ sundheitlichen Leistungen – SAPS“, die auch Mitglied des Raiffeisenverbandes ist. Er und die derzeit 20 Mitglieder möchten diese Situa­ tion in Zukunft verbessern. Wie das gelingen wird, erklärt Waldner im Interview.

Herr Waldner, Sie haben im Mai die Genossenschaft der privaten Erbringer von gesundheitlichen Leistungen aus der Taufe gehoben, die privat Gesundheitsdienste anbietet. Warum braucht es dies in Südtirol? Rupert Waldner: In Südtirol liegen nur 2,5 Prozent des gesamten Gesundheitsbudgets in privat konventionierter Hand, das ist ita­ lienweit das niedrigste Budget überhaupt. Das sind 30 Mio. Euro bei 1,3 Mrd. Euro an Ausgaben, während bei unseren Nachbarn in Trient 100 Mio. Euro zu 1,1 Mrd. Euro in konventionierter Hand sind. Wir wollen für den Sanitätsbetrieb ein interessanter und wichtiger Partner werden und die Kosten für

die Gesundheit eindämmen, ansonsten wird das derzeitige Sanitätssystem nicht mehr finanzierbar sein. Sie möchten Sanitätsleistungen günstiger anbieten, wie?

Wir bieten Leistungen bereits jetzt wesent­ lich günstiger an. Erst kürzlich haben wir in einem Rechenschaftsbericht des Generaldi­ rektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Tho­ mas Schael, gelesen, dass die Neuro-RehaBetten in Sterzing 830 Euro pro Tag und Person kosten. In unserer Klinik Villa Melit­ ta in Bozen bieten wir das Gleiche um 360 Eu­ ro. Jetzt kann man sich fragen, wie sinnvoll

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