Raiffeisenmitteilungen Nr. 5/2017

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17. MRZ 2017    NR.5/60.JG.     S�DTIROLER LANDWIRT

SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50% 17.3.2017    NR. 5     SÜDTIROLER LANDWIRT

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Die Heumilchwirtschaft gilt als die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. Die Kühe erhalten vorwiegend Heu und Gräser, aber keine Gärfuttermittel.

Heumilch als zusätzliches Standbein

Foto: Sennereiverband

Vor einem Jahr wurde die Heumilch von der EU als eine garantiert traditionelle Spezialität geschützt. Auch die Südtiroler Milchwirtschaft hat das Potenzial der Heumilch längst erkannt. Die Südtiroler Milch – jährlich an die 385 Millionen Kilogramm – ist zur Gänze gentechnikfrei und entspricht den Kriterien des Qualitätszeichens Südtirol. Die Wirtschaftsformen der Milchbauern und die Gebiete sind aber sehr vielfältig. Daher stehen den Molkereien auch verschiedene Milchsorten zur Verfügung. Diese werden getrennt gesammelt und verarbeitet. „Die Verbraucher können somit jene Milchsorten auswählen, die den eigenen Wünschen am besten entsprechen“, sagt Annemarie Kaser, Direktorin des Sennereiverbandes. Als neue Milchsorte macht in letzter Zeit die Heumilch von sich reden. Die Heumilchproduktion ist die ursprünglichste Art der Milchherstellung – eine

traditionelle Wirtschaftsweise, welche die nachhaltige Bewirtschaftung und die Artenvielfalt der Wiesen fördert.

Garantiert traditionelle Spezialität Die Grundlagen der Heumilchproduktion sind in einer Durchführungsverordnung der EU geregelt (2016/304 vom 2. März 2016). Damit wurde die Heumilch auch in das Register der garantiert traditionellen Spezialitäten aufgenommen und als „garantiert traditionelle Spezialität“ (g. t. S.) geschützt. Nur mehr jene Milch darf als Heumilch bezeichnet werden, die nach den Vorgaben der Verordnung produziert wird. Bis März 2018 läuft

eine zweijährige Übergangsphase, dann muss die Heumilch den EU-Kriterien entsprechen. „Ab dann darf nur mehr auf jenen Produkten der Begriff Heumilch aufscheinen, die einer zertifizierten Kontrolle unterliegen“, sagt Annemarie Kaser. Für Italien erwartet man bereits für die nächsten Wochen das Dekret, das die Heumilchproduktion laut EU-Verordnung regelt und die Grundlage für eine zertifizierte Produktion und für die Kontrolle der Heumilch-Bauern durch vom Landwirtschaftsministerium akkreditierte Kontrollstellen schafft. „Die Kontrollmechanismen und die standardisierte Kontrollprozedur, nach der die Heumilch produziert wird, bieten eine w ­ ichtige

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