29. 8. 2014 nr.15 s�dtiroler landwirt 29. august 2014 nr.15/57.Jg. s�dtiroler landwirt
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Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Die kühlen Sommertemperaturen bedeuteten weniger Lust auf Sommerobst und hatten auch bei den Marillen eine geringere Nachfrage zur Folge.
Mäßiges Jahr für Vinschger Marillen
Foto: VI.P
Die Marillen-Ernte im Vinschgau ist abgeschlossen. Schlechtes Wetter und kühle Temperaturen machten die Erwartungen von einem Rekordjahr zunichte. Dennoch blieb die Erntemenge leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Auch heuer wieder ist die Ernte der Marillen im Vinschgau zu Ende. Der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P) blickt mit gemischten Gefühlen auf dieses Jahr zurück. Mengenmäßig konnten die Marillen-Bauern ein Ergebnis nahe den Rekordjahren von 2009 oder 2013 verzeichnen. Im Juli sprach man noch von einer deutlichen Rekordernte, aufgrund des schlechten Wetters ab Juli verringerten sich die erwarteten Mengen jedoch. Trotzdem konnten zirka 370 Tonnen Marillen geerntet werden. Deutlich schlechter als in den vorherigen Jahren war jedoch die Qualität der Frucht, da die Bauern mit einem der bisher schwierigs-
ten Produktionsjahre konfrontiert worden waren. Aufgrund der hohen Niederschläge erlitten die Marillen sichtlich mehr äußere Schäden. Aufgrund der kühlen Temperaturen in der Erntezeit blieben die idealen Voraussetzungen, welche die Vinschger Marille ansonsten so besonders machen, heuer aus. Dies hatte zur Folge, dass das Obst unter anderem einen geringeren Zuckergehalt hatte und sich so auch geschmacklich nicht vollends entfalten konnte. Alle Vinschger Marillen werden nach der Ernte kontrolliert, sortiert und einer Qualitätsklasse zugewiesen. „Die unüblichen Wetterbedingungen bedeuteten für die Bauern weniger Ware erster Qualität und einen
höheren Anteil an zweiter Qualität sowie an Industrieware“, erklärt Gerhard Eberhöfer, verantwortlicher Verkaufsleiter Bio der VI.P. Es gibt Marillen erster Qualität, die so genannte Tafelware, zweite Qualität für die Herstellung von Marmelade sowie die dritte Qualität für die Schnapsherstellung. Die Vermarktung der Vinschger Marille war entsprechend der Qualitäten auch schwierig. Im Monat Juli war die Verfügbarkeit begrenzt, Preis und Nachfrage waren gut. Mit Fortdauer der Saison änderte sich die Situation komplett. „Wir hatten meist eine höhere Verfügbarkeit als Nachfrage.“, so Eberhöfer. Die heurigen sommerlichen Temperaturen
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