13. mai 2016 nr.9/59.Jg. s�dtiroler landwirt
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Die Bergmilch Südtirol – im Bild der Sitz in Bozen – stellt mit 185 Mio. kg Milch fast die Hälfte der in Südtirol produzierten Milch.
Bestes Geschäftsjahr für Bergmilch Die Bergmilch Südtirol blickte bei der Vollversammlung Anfang Mai in Kardaun auf ihr bisher bestes Geschäftsjahr zurück. Mit Sorge wurde aber auf die aktuelle Entwicklung am Milchmarkt verwiesen. Obmann Joachim Reinalter sagte bei der Jahresvollversammlung im Haus der Vereine in Kardaun zum guten Geschäftsjahr: „Für uns war 2015 ein perfektes Jahr, wir haben gezeigt, dass wir unter normalen Rahmenbedingungen zu den besten Milchhöfen im Land gehören können.“ Er betonte aber, dass angesichts der schlechten Marktentwicklung der Milchpreis wohl kaum zu halten sein werde. Im Geschäftsjahr 2015 lieferten die 2.646 Mitglieder über 185 Mio. kg Milch an. Dafür erhielten sie insgesamt 101 Mio. Euro inkl. MwSt. und damit um rund 3,8 Mio. Euro mehr als im Vorjahr ausbezahlt. Direktor Robert Zampieri sagte: „Wir konnten den durchschnittlichen Auszahlungspreis um 3,4% auf
54,50 Cent inkl. MwSt. je Kilogramm Milch steigern.“
56 Mio. kg Joghurt produziert 2015 konnte die Bergmilch 5% mehr Milch veredeln und in nahezu allen strategischen Produktgruppen Zuwächse verzeichnen. Beispielsweise kletterte der Joghurtabsatz um 9,1% auf über 56 Mio. kg. Der Anteil der Versandmilch konnte fast um ein Drittel gesenkt werden. Der Nettoumsatz 2015 kletterte auf 195 Mio. Euro. Äußerst kritisch wurde die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr gewertet. Obmann Reinalter: „Wir rechnen mit einer weitgehend
unsicheren und negativen Entwicklung und werden heuer über Mengenbeschränkungen auf Genossenschaftsebene sprechen müssen.“ Der Auszahlungspreis könne kaum gehalten werden. Deutliche Worte fand auch Direktor Zampieri: „Für jegliche Mehranlieferung gibt es keinen Markt mehr.“ Es gelte, die eigene Position auf dem Markt zu verteidigen. Zampieri kritisierte die Milchimporte aus Nordtirol, während gleichzeitig hochwertige Südtiroler Überschussmilch am Markt zu Niedrigpreisen verkauft werden müsse, und bezeichnete dies als eine Fehlentwicklung in der Südtiroler Landwirtschaftspolitik. „Wir lassen millionenschwere Wertschöpfung einfach ins Ausland abfließen“, bemängelte Zam-
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