Raiffeisen Mitteilungen 13/2017

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21. JULI 2017   NR.13/60.JG.    S�DTIROLER LANDWIRT

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Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken: Ausweg aus derzeitiger Geldpolitik wünschenswert.

Geforderte Genossenschaftsbanken Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die steigende Regulierung und die Digitalisierung zählen weiterhin mit zu den größten Herausforderungen für die Genossenschaftsbanken in Europa. Das sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), in Berlin, Mitte Juni bei der Vollversammlung des Raiffeisenverbandes in Bozen. Dem Raiffeisenverband war es gelungen, Fröhlich als Gastreferenten zu gewinnen. Unter dem Motto „Die Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen Idee“ skizzierte Fröhlich die aktuellen Rahmenbedingungen der Genossenschaftsbanken in einem vor allem auf Großbanken zugeschnittenen Bankenumfeld. „Die Herausforderungen für das Bankgeschäft sorgen dafür, dass das, was uns am Herzen liegt – die Dezentralität, die lokale Verankerung der Genossenschaftsbank –, ein

Stück weit beeinträchtigt wird durch die widrigen Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Fusionen von Kreditgenossenschaften“, sagte Fröhlich. Fröhlich sprach von einem Prozess der Konsolidierung mit weniger Bankstellen, aber wachsenden Mitgliederzahlen und Bilanzsummen, der zu einer Veränderung der Organisationsstruktur führt. Wachsen die Einheiten, werde es schwieriger, den Mitgliedern vor Ort das Gefühl zu geben, dass sie es mit einer Genossenschaft zu tun haben und nicht mit einer anonymen Institution, die irgendwo weit weg von den Entscheidern sitzt. „Deswegen arbeiten wir daran, das Profil der Genossenschaften im Markt weiter zu schärfen“, sagte Fröhlich.

Problematische Geldpolitik Zu den widrigen Rahmenbedingungen für die Genossenschaftsbanken zähle primär die Geldpolitik der europäischen Zentralbank, die Fröhlich kritisch reflektierte. Diese sei nach wie vor darauf ausgerichtet, der Politik Zeit zu geben, um notwendige Wirtschaftsund Sozialreformen durchzuführen. „Ob das gelingt, mag jeder für sich beurteilen“, meinte Fröhlich. Tatsache sei, dass die Geldpolitik derzeit mit aller Kraft versuche, die Eurozone zusammenzuhalten, dabei aber zerstörerisch auf Institutionen wie Pensionsfonds, Versicherungen, Banken und Sparkassen wirke. Ein Ausweg aus der derzeitigen Geldpolitik

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