Nr._22_-_07.12.2007

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Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 22 vom 7. Dezember 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%

Raiffeisenverband Südtirol

M 50. Jahrgang

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Bozen, 7. Dezember 2007

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Nr. 22

Höhere Erlöse für Äpfel erzielt Vollversammlung der VOG in Terlan – Neuer Verwaltungsrat gewählt Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) zog auf der Jahresvollversammlung eine durchaus zufrieden stellende Bilanz. Das Geschäftsjahr 2006/2007 geht als eines der besten Auszahlungsjahre in die Geschichte ein. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber deutlich zu definieren.

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in rechtzeitiges Ende der Ware des Vorjahres, keine Überhänge aus Übersee, eine gute Ernteschätzung für die Kernregionen des westeuropäischen Apfelanbaus haben den Markt im Herbst 2006 beflügelt, sodass uns die Saison 2006/2007 sicher als eine der besten Auszahlungsjahre in Erinnerung bleiben wird,“ sagte Obmann Matthias Josef Gamper zu den versammelten Vertretern der Obstgenossenschaften im Haus des Apfels in Terlan. Ein weiterer Hauptgrund dafür war laut Gamper die EU-

weit niedrige Erntemenge von knapp 6,6 Mio. Tonnen. „Was das leidige Problem der Gemeindeimmobiliensteuer betrifft, so hoffen wir eine für Alle zufrieden stellende Lösung zu finden“, ergänzte Gamper. Geschäftsführer Gerhard Dichgans präsentiert den Geschäfts- und Tätigkeitsbericht. Die Mitgliedsgenossenschaften konnten bis Ende Juni 522.302 Tonnen Tafeläpfel absetzen. Die Verkaufsstatistik zeigt einen Anteil von 68 Prozent Prima-Ware, knapp 11 Prozent Seconda und 16 Prozent Industrieware. 46 Prozent der Ware wurde in Italien verkauft, 28 Prozent in Deutschland als zweitgrößter Absatzmarkt. Während aber die Verkäufe nach Deutschland rückläufig sind, steigen jene nach Spanien und Osteuropa. Die Mitgliedsgenossenschaften

Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) hat seinen Sitz im Haus des Apfels in Terlan. Obmann Matthias Josef Gamper: „Saison 2006/07 eine der besten Auszahlungsjahre“.

haben in der abgelaufenen Saison insgesamt (Tafelund Industrieware) 621.646. Tonnen (-5 Prozent) abgesetzt. Dies entspricht einem BruttoUmsatzerlös von 400 Mio. Euro. Bei der Vollversammlung wurde auch der Verwaltungsrat neu

gewählt. Die Mitglieder sind: Matthias Josef Gamper (Obmann), Sepp Tutzer (Vizeobmann), Georg Jageregger, Harald Weis, Karl Ungerer, Isidor Comperini, Norbert LadurnerSchnitzer, Herbert v. Leon, And! reas Gatscher.

I C I : I N N OVAT I V E B EST I M M U N G O H N E R Ü C K W I R K U N G Stellungnahme des Raiffeisen-Verbandsdirektors Konrad Palla zur Immobiliensteuer ICI Bei der Vermögenssteuer auf Immobilien, „ICI“ handelt es sich um eine Steuer auf Vermögenswerte. Eine solche Steuer müsste gemäß der Artt. 42 und 53 des Verfassungsgesetzes im Grunde als verfassungswidrig gelten. Demzufolge wäre sie überhaupt und für alle abzuschaffen. Des Weiteren wäre es sinnvoll gewesen, wenn die jüngsten rechtlichen Maßnahmen, welche die Befreiung der Betriebsgebäude landwirtschaftlicher Lagerungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsgenossenschaften von der „ICI“ zum Gegenstand haben, diese Be-

freiung auch klar definiert hätten. Tatsächlich ist die Befreiung nur aus der kombinierten Lektüre verschiedener Steuergesetze zu entnehmen. Wenn nun aber die Betriebsgebäude obiger landwirtschaftlicher Genossenschaften von der „ICI“ befreit sind, so ist dies als Maßnahme eines politischen Willens zu verstehen, wonach die Landwirtschaft in Italien von ihrer Historie und Struktur her nach wie vor unterstützungswürdig ist, weil sie auch im internationalen Wettbewerb nicht unbedingt die beste Aufstellung hat.

Bei den landwirtschaftlichen Lagerungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsgenossenschaften unseres Landes gilt es im Übrigen zu bedenken, dass es sich dabei um Einrichtungen handelt, die nur als verlängerter Arm vieler kleiner und kleinster bäuerlicher Betriebe tätig sind, welche ohne die Genossenschaften vielfach keine Überlebenschancen hätten. Vor diesem Hintergrund und auch grundsätzlich ist der Raiffeisenverband dazu da, den Genossenschaften bei der korrekten Anwendung und Nutzung rechtlicher Bestimmungen be-

hilflich zu sein, und dies hat er demzufolge auch in Zusammenhang mit der „ICI“ getan. Diesbezüglich gesellschaftspolitische Aspekte zu berücksichtigen ist Sache der Politik, wenngleich der Verband sehr wohl Maßnahmen und Vorgehensweisen als sinnvoll erachtet, die dem sozialen Frieden dienlich sind. Das könnte u. a. den Rechtsstreit betreffen, der Rückzahlungen von bereits bezahlten Vermögenssteuern zum Gegenstand hat, so wie dies verschiedentlich auch schon angedacht und geäußert worden ist.

Südtiroler Landwirt

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