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11. 11. 2011 nr.20 s�dtiroler landwirt 11. November 2011 nr.20/54.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Im Pustertal werden seit jeher Kartoffeln angebaut. 81 Bauern sind Mitglied der Saatbaugenossenschaft.
Kartoffeln aus dem Pustertal Die Saatbaugenossenschaft zog bei der Vollversammlung Bilanz über das Geschäftsjahr 2010/2011. Spekulationen über einen Neubau der Lagerhalle wurde eine Abfuhr erteilt. Es gibt kaum einen Beruf, dessen Erfolg so eng mit den atmosphärischen Entwicklungen zusammenhängt wie jenen des Landwirts. Die Witterung entscheidet über Erntemenge und Qualität. Im besonderen Maße trifft dies auf Feldfrüchte wie Kartoffeln oder Salate zu. So konnte Hanspeter Felder, Geschäftsführer der Saatbaugenossenschaft in Bruneck, bei der Vollversammlung in Dietenheim von einem guten Witterungsverlauf für das Jahr 2010 sprechen. In der Vermarktung gab es allerdings Schwierigkeiten. In den traditionellen Absatzmärkten Mittel- und Süditaliens wurden in den letzten beiden Jahren 35 Prozent der Anbaufläche reduziert. Das führte zu einem Überangebot an Saatkartoffeln. „Zudem lässt
die Zahlungsmoral mancher Kunden sehr zu wünschen übrig“, meint Felder. Die Saatbaugenossenschaft beklagt Ausstände von gelieferter Ware, die aber großteils durch Versicherungen gedeckt sind.
Neue Märkte erschließen Deshalb wurde der Versuch unternommen neue Märkte zu erschließen: Albanien, Slowenien und Marokko, aber auch Österreich und Deutschland stehen auf der Verkaufsliste. Insgesamt bauten 81 Bauern auf 166 ha Saat- und Speisekartoffeln an. 2010 wurden 613 Waggon, 48 mehr als im Vorjahr, angeliefert. Der Durchschnittspreis lag bei 0,3041
Euro pro kg (+19 Prozent). Anders ist die Lage bei den Ronen, bei denen aufgrund der klimatischen Achterbahnfahrten Ertragsausfälle von mehr als 20 Prozent zu beklagen waren. Der durchschnittliche Hektarerlös war in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen, was mit ein Grund sein dürfte, weshalb auch die Zahl der Bauern (21) und die Anbaufläche (von 47 auf 40 ha) schwinden. Anders stellt sich die Lage bei den Salaten dar. Die Anbaufläche des Radicchio Typ Chioggia, der von neun Bauern angebaut wird, hat sich von 8 ha im Vorjahr auf 16 ha im Jahr 2010 verdoppelt. Mit einem durchschnittlichen Erlös pro ha von 11.172 Euro konnte sich der
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