Nr._20_-_06.11.2009

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Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 20 vom 6. November 2009 Suppl. S.I.A.P. 50%

Raiffeisenverband Südtirol M

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52. Jahrgang

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Bozen, 6. November 2009

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Neue Biogasanlage in St. Lorenzen Eröffnungsfeier mit Ehrengästen – Energie für 2500 Wohneinheiten Sie haben lange nach einem Standort gesucht und sind in St. Lorenzen beim Kniepass fündig geworden. Die Mitglieder der neuen Bioenergie Genossenschaft konnten am vergangenen Wochenende die neue Anlage offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

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eun Bauern aus dem Raum Bruneck hatten bereits im Jahr 2000 die Idee eine Gemeinschaftsanlage zu bauen. Der beste Standort aus ihrer Sicht schien neben dem Heizwerk Bruneck. Leider fand man in der Gemeinde keine Unterstützung. 2005 fand man den Grund nahe dem Kraftwerk Tobl im Gemeindegebiet von St. Lorenzen. Mittlerweile gehören der Genossenschaft 86 Mitglieder mit ca. 2600 Großvieheinheiten und etwa 1000 ha Futterfläche an. Von den Mitgliedern kommen ein Drittel aus der Gemeinde St. Lo-

Mit diesem Spezialfahrzeug wird der vergorene Dünger geruchsneutral in die Felder ausgebracht. Im Vordergrund Obmann Michael Treyer, Vize-Obmann Jakob Huber.

renzen und zwei Drittel aus dem Gemeindegebiet Bruneck. Michael Treyer, Obmann der Bioenergie Genossenschaft, bedankte sich bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Samstag bei allen Anwesen-

Offizielle Eröffnung der neuen Biogasanlage der Bioenergie Genossenschaft in St. Lorenzen mit den Ehrengästen.

Di e B i o e n e r gi e Genossensc h a f t Mitglieder Großvieheinheiten Landw. Nutzfläche Leistung der Anlage Produktion elektrischer Energie thermischer Energie

86 2600 1000 ha 999 kW elektrisch 1.100 kW thermisch 8,5 GWh 9,5 GWh

den, die zum Bau der Anlage beigetragen haben. „Durch die Neuorientierung der Agrarpolitik und die finanzielle Förderung erneuerbarer Energieformen wird der Landwirt zunehmend zum Energiewirt“, meinte Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, in seinen Ausführungen. Bei der neuen Anlage handelt es sich um eine hochmoderne Verarbeitungsanlage für Gülle. Die anfallende Gülle wird in der Anlage vergoren. Das Gas, das dadurch entsteht, wird durch zwei Gasmotoren in ca. 900 KW elektrischen Strom pro Stunde umgewandelt. Die Anlage ist für eine Nennleistung von 8 Mio. kWh im Jahr ausgelegt. Seit dem Start der Anlage konnten 5,7 Mio. kWh an Strom erzeugt werden. „Damit können an die 2500 Wohneinheiten mit Strom beliefert werden“, sagte Treyer.

Aktiver Klimaschutz Die Vorteile liegen auf der Hand: Der erzeugte Strom ist CO2-

neutral und führt zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe. Die enthaltenen Nährstoffe sind für die Pflanzen besser verfügbar, da sie weniger ätzen und das Grundwasser wird geschont. Das vergorene Endprodukt, das geruchsneutral ist, wird wieder in den Feldern ausgebracht.

Spezialfahrzeug Dazu wurde ein Spezialfahrzeug angekauft, das den Dünger schonend ausbringt und in Italien zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Landeshauptmann Luis Durnwalder dankte der Genossenschaft für ihren Einsatz zum Schutz der Umwelt. Landesrat Hans Berger hob die Zielstrebigkeit der Verwaltungsräte lobend hervor. „Wir sind auf dem richtigen Weg in Richtung Energie-Autarkie“, meinte Landesrat Michl Laimer. Die Gesamtkosten belaufen sich auf acht Mio Euro. Der Landesbeitrag beträgt 30 Prozent. Die Finanzierung läuft über die Raiffeisenkasse Bruneck und die Raiffeisen Landesbank.  Südtiroler Landwirt

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