Nr._20_-_05.11.2010

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raiffeisen

5. 11. 2010    nr.20    s�dtiroler landwirt 5. november 2010    nr.20/53.Jg.     s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Die Kartoffelbauern sind infolge Umwelteinflüssen und den globalen Wirtschaftskreisläufen großen Preisschwankungen ausgesetzt.

Keine Kartoffeln ohne Kontrollen Die Saatbaugenossenschaft zog auf ihrer Jahresvollversammlung Bilanz und gab einen Ausblick.

„Wenn man die globalen Entwicklungen in Europa betrachtet, dann können wir mit den erzielten Preisen durchwegs zufrieden sein“, sagte Hanspeter Felder, Geschäftsführer der Saatbaugenossenschaft bei der Vollversammlung in Dietenheim. Die Genossenschaft zählt 124 Mitglieder. 87 davon bauen Saat- und Speisekartoffeln an, 23 Speiserohnen, 10 verschiedene Salate, 4 Kopfkohl und 2 Blumenkohl. „Das Geschäftsjahr 2009/2010 war eines der schwierigsten der letzten Jahre“, bestätigte Langzeit-Obmann Anton Kronbichler in seinem Lagebericht. Aufgrund der guten Witterung konnten in den meisten Produktionsländern gute Erträge erzielt werden, was naturgemäß zu einem Preisverfall führte. Dazu kam, dass auf Sizilien, das der Abnehmer für Saatkartof-

feln ist, die Anbauflächen in nur 2 Jahren um 35 Prozent reduziert wurden. „Sizilien ist auf weiten Strecken nicht mehr konkurrenzfähig“, meinte Kronbichler. Deshalb wurden neue Absatzgebiete in Albanien, Zypern, und Spanien erschlossen beziehungsweise ausgebaut. Auch die Vermarktung der Speisekartoffel erwies sich schwierig. Der Durchschnittsertrag lag bei 36.700 kg/ha. Insgesamt wurden auf 160 Hektar im Erntejahr 2009 5650 kg geerntet. Der durchschnittliche Auszahlungspreis sank um 8 Prozent auf 0,2553 Euro pro kg. Großen Preisschwankungen war der Blumenkohl ausgesetzt, der am Ende bei einer Anlieferungsmenge von 8500 kg wie im Vorjahr (Ernte 2008) auf 0,4199 Euro pro kg kam. Beim Kopfkohl konnten 135.000 kg geerntet werden, der einen

durchschnittlichen Preis von 0,2097 Euro pro kg erzielen konnte.

Bodenproben sind notwendig Eigentlich hätte Italien die neue EU-Richtlinie bereits im Juli dieses Jahres einführen müssen, doch ab Jänner 2011 ist es soweit. Dann können Kartoffeln nur dort angepflanzt werden, wo auch vorher Bodenproben genommen und analysiert wurden. Dies bestätigte auch Anna Zelger, neue Mitarbeiterin im Amt für Obst- und Weinbau und für den Pflanzenschutz zuständig. In diesem Zusammenhang kritisierten einige Bauern die zunehmende Bürokratisierung, die von den Bodenproben über das Betriebsheft bis zu den Spritzprüfungen reicht.

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