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raiffeisen

28. 10. 2011    nr.19    s�dtiroler landwirt 28. oktober 2011    nr.19/54.Jg.     s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Experten aus ganz Europa trafen sich in Meran, um über die Lage der Sozialunternehmen und Sozialgenossenschaften zu beraten.

Werte und Würde Anfang Oktober fand in Meran die 24. Europäische Jahreskonferenz der Sozialunternehmen statt, die von Raiffeisen unterstützt wurde. Eine Standortbestimmung. Experten aus ganz Europa trafen sich für zwei Tage im Bürgersaal, um unter anderem über die neuesten Entwicklungen im legislativen Bereich und erfolgreiche Modelle der Arbeitseingliederung von Menschen mit Behinderung zu diskutieren. Luciana Fiocca vom Amt für Menschen mit Behinderung im Ressort für Familie und Sozialwesen, skizzierte den Gesetzentwurf, der zurzeit ausgearbeitet wird. Sozialgenossenschaften könnten Aufgaben auch ohne Ausschreibung übernehmen, die im öffentlichen Interesse stehen und in denen Menschen mit Behinderung beschäftigt werden. Walter Lorenz, Rektor der Freien Universität Bozen, meinte, Sozialprojekte würden

einen bedeutenden Beitrag in der Gesellschaft leisten, die aber nicht immer erkannt werden. Es sei paradox, wenn auf der einen Seite immer häufiger die Würde des arbeitenden Menschen missachtet, auf der anderen Seite, aber die Integration von behinderten Menschen in die Arbeitswelt forciert werde. Die Kosten explodieren, wenn man die soziale Frage ausklammert. Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbands Südtirol, betonte, dass der Erfolg der Genossenschaften an sich darauf beruhe, dass sie es geschafft haben, die Werte der Gemeinschaft, der gegenseitigen Hilfe mit dem unternehmerischen Denken zu verbinden. Dr. Lorenzo Toresini, Primar des Psychiatri-

schen Dienstes in Meran, forderte eine Welt ohne Todesstrafe, ohne Elektroschock und ohne Irrenhäuser. Mit dem Sparpaket jedoch werde sich die Lage in Italien dramatisch verschlechtern. 50 Prozent aller sozialen und karitativen Einrichtungen drohen dem Rotstift zum Opfer zu fallen. In Italien gibt es laut einer neuesten Statistik aus dem Jahre 2005 8000 Sozialgenossenschaften mit 260.000 Mitgliedern und 240.000 Mitarbeitern. In Südtirol gibt es derzeit 148 Sozialgenossenschaften, 13 sind Mitglied des Raiffeisenverbandes. Organisiert wurde die Tagung von der Sozialgenossenschaft Promos, die Mitglied des Raiffeisenverbandes ist.

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