Nr._18_-_14.10.2011

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raiffeisen

14. 10. 2011    nr.18    s�dtiroler landwirt 14. oktober 2011    nr.18/54.Jg.     s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Im oberen Vinschgau besinnen sich die Bauern der verschütteten Tradition des Kornanbaus.

Vinschgau wird Kornkammer Die alte Tradition des Kornanbaus wird im Vinschgau von einem Verein neu belebt. Eine neue Getreidemühle wurde in Betrieb genommen. Das Vinschgau galt im 19. Jahrhundert als die Kornkammer Tirols. Um 1870 wurde im oberen Vinschgau auf 150 Hektar Korn angebaut. Heute pflegen 30 Bauern auf einem Drittel der historischen Fläche diese Anbauweise. Aber es scheint sich eine Renaissance anzubahnen. Denn immer mehr Bauern sehen das Korn als gute Alternative bzw. Ergänzung zur Milchwirtschaft. Davon überzeugt ist auch Konrad Meßner, Promotor der Initiative und Präsident des Vereins „Kornkammer Vinschgau“. „Unser Ziel ist es, durch den Getreideanbau das Leben im Obervinschgau aufzuwerten, und den Möglichkeiten, die dieses Tal bietet, gerecht zu werden. Für den Getreideanbau sind optimale Voraussetzungen vor-

handen“, sagte Meßner bei der Vorstellung der neuen Mühle, die die Familie Folie in der Gewerbezone von Prad betreibt. Hier wurde Ende September die Initiative im Rahmen einer kleinen Feier vorgestellt und die neue Verarbeitungsstrasse eingeweiht. Landesrat Hans Berger zeigte sich sehr angetan und lobte die Initiative der Bauern, vor allem der Familie Folie. Cilli und Othmar Folie sind Direktvermarkter und backen Brot. Auch die Bürgermeister von Prad und Mals, Hubert Pinggera und Ulrich Veith, lobten die Promotoren und unterstrichen die Bedeutung auch für Tourismus und Handwerk. Das angelieferte Korn wird hier abgeladen und verläuft anschließend verschiedene Ar-

beitsschritte, um am Ende gereinigt und gesäubert für den Versand bereit zu stehen. 90 Prozent der Anbaufläche wird mit Roggen bepflanzt, gefolgt von Dinkel und Weizen. Die gesamte Produktion, die unter der Marke Kornkammer Vinschgau vermarktet werden wird, orientiert sich am biologischen Anbau. „Wir setzen stark auf die Eigenverantwortung der Mitglieder. Aus diesem Grunde organisieren wir Aus- und Weiterbildungseinheiten “, sagt Messner, der sich seit Jahren um Regionalentwicklungskonzepte bemüht. Die Bauern arbeiten eng mit dem Maschinenring Vinschgau und Bäckermeistern zusammen, die das Mehl zu besonderen Brotspezialitäten verarbeiten.

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