Raiffeisenverband Südtirol M
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52. Jahrgang
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Bozen, 9. Oktober 2009
N Nr. 18
neue Technik für saubere energie Zwölftes Internationales Anwenderforum für Kleinwasserkraftwerke Ende September fand in Bozen parallel zur Klimaenergie-Messe das Zwölfte Internationale Anwenderforum für Kleinwasserkraftwerke statt. Über 240 Interessierte waren der Einladung gefolgt. Ein Markt mit Zukunft.
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ach 2005 im Kloster Neu stift bei Brixen fand das Internationale Anwen derforum Kleinwasser kraftwerke nun zum zweiten Mal in Südtirol statt. Ins TISCenter nach Bozen waren Energieexper ten, Funktionäre und Unterneh mer aus dem Energiebereich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol gekommen. Ziel des Zwölften Internationalen Anwenderforums war der Erfah rungsaustausch zwischen Anlagen betreibern, Herstellern, Planern, Fachbehörden, Förderinstanzen und Energieversorgungsunter nehmen. „Insbesondere ging es darum, den konstruktiven Dialog zwischen Genehmigungsbehörden und Planern zu forcieren“, mein te HansB. Horlacher, Prof. für Konstruktiven Wasserbau an der Technischen Universität in Dres den und für die fachliche Gesamt leitung verantwortlich. In fünf Vortragsblöcken wurden aktuelle und zukunftsweisende Themen
behandelt, wie u. a. die Problema tiken im Bereich Technologie, Industrie, Umwelt sowie Aspekte der Planung.
Wasserkraft „Die Sorge um die Folgen der Klimaänderung sowie das Bewusst sein, dass die fossilen Energieträ ger noch in diesem Jahrhundert aufgebraucht sind, haben zu ei nem deutlichen Wandel bei den Energieoptionen, insbesondere bei den Politikern geführt“, sagte Prof. Horlacher in seinem Eröff nungsstatement. Durch verschie dene Gesetzgebungen, z. B. das Liberalisierungsdekret von 1999 und das Haushaltsrahmengesetz von 2008, haben sich die Rahmen bedingungen für erneuerbare Energien und die Regelungen für die Einspeisevergütungen auch in Italien deutlich verbessert. Heu te werden ca. 45,5 Billionen Wh pro Jahr elektrische Energie aus der umweltfreundlichen Wasser kraft erzeugt, dies sind ca. 14,2 Pro zent des gesamten Bedarfs an elektrischer Energie.
Umweltfreundliche Energie Die Südtiroler Landesregierung hat sich das ehrgeizige Ziel ge steckt, bis zum Jahr 2020 seinen Energiebedarf zu 100 Prozent aus
Über 240 Energieexperten, Funktionäre und Unternehmer aus dem Energiebereich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol waren der Einladung gefolgt und zum Internationalen Anwenderforum für Kleinwasserkraftwerke nach Bozen gekommen.
regenerativen Quellen zu decken. „Wir sind dabei auf einem guten Weg“, meinte Rudi Rienzner, Geschäfts führer des Raiffeisen Energieverbandes, der über Südtirols Ener giepolitik referierte. Im Rahmen dieses An wenderforums wurde im Detail berichtet. Planung und Betrieb von Wasserkraftanla gen erfordern sehr viel Fachwissen unter schiedlicher Diszipli nen, um ökonomische Ziele und Forderun gen der Nachhaltigkeit in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht zu verwirklichen. Neue Entwicklungen in dem gesamten Bereich der Kleinwasserkraftanla gen, Turbinentypen, Regler usw. haben zu einer Bereicherung bei der Nutzung kleiner Wasserkräfte geführt.
Wasser ist ein kostbares Gut. In Zeiten des Klimawandels wird Wasserkraft als umweltfreundliche Energiequelle zu einer tragenden Säule der Energieversorgung.
Kompromiss Die Befürworter der Wasserkraft stehen sich nicht selten mit Na turschützern gegenüber, was mit
In fünf Vortragsblöcken wurden aktuelle und zukunftsweisende Themen behandelt (links: Rudi Rienzner, Geschäftsführer des Raiffeisen-Energieverbandes).
unter kontroverse Diskussionen zur Folge hat. Dass es möglich sein kann, die Wasserkraft zu nutzen und dennoch einen ganzen Fluss für Fische durchwanderbar zu gestalten, zeigte Dr. Konrad Thür mer vom Institut für Wasserwirt schaft in Weimar anhand dem Fluss Neiße auf. Dort werden durch ein ausgeklügeltes Konzept Passagen für Aale errichtet, die dadurch ungefährdet Wasserkraft werke passieren können. Am Ende der Tagungsarbeiten wurden drei Kraftwerke besichtigt: die Wasserkraftwerke der Welschnofner Energiegewinnungs genossenschaft, das Kraftwerk Bozen in Kardaun und das Kraft werk Lurx in Sterzing. südtiroler Landwirt
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