Nr._15_-_31.08.2007

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Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 15 vom 31. August 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%

Raiffeisenverband Südtirol

M 50. Jahrgang

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Bozen, 31. August 2007

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Nr. 15

Milkon und Brimi arbeiten zusammen Neues Abkommen in Bozen unterzeichnet – Erstmalig 10-Jahres-Vertrag Nach längeren Verhandlungen haben das Milchkonsortium Milkon und der Milchhof Brixen das im Dezember ausgelaufene Abkommen erneuert und gleichzeitig auf eine neue Basis gestellt. Die Zusammenarbeit läuft für zehn Jahre und lässt weiteren Spielraum offen.

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Milkon verpflichtet sich, nicht in die Mozzarellaproduktion einzusteigen, der Milchhof Brixen wird seinerseits nicht in die Mascarponeproduktion investieren. In der Region Trentino-Südtirol wird der Vertrieb gemeinsam organisiert. D.h. die Milkon wird die Mozzarella des Milchhofs Brixen in der Region über ihr Verteilungsnetz vertreiben. Gleichzeitig wird die Milkon die Milch direkt aus dem Gebiet an den Michhof Brixen abgeben. Des weiteren besteht nun die Möglichkeit, auch kurzfristig Rohstoffe vom Vertragspartner zu beziehen.

ir sind zwar Konkurrenten, arbeiten aber eng zusammen, da das neue Abkommen beiden Seiten Vorteile bringt“, sagte Franz Kaser, Obmann der Brimi, bei der Pressekonferenz im Landhaus. Was AlVorteile Kooperation fons Alber, Obmann der Milkon, bestätigte. Die Milkon, ein KonDurch diese Zusammenarbeit sortium bestehend aus dem vermeiden beide VertragspartMilchhof Bozen (Mila), dem ner kostspielige MehrfachinvesMilchhof Bruneck (Senni) und titionen für gleiche Produktlinider Sennereigenossenschaft Burgeis, verarbeitet jährlich 239 Mio. kg Milch (64 Prozent), der Milchhof Brixen (Brimi) 64,6 Mio. Kg (16 Prozent). Die beiden größten milchverarbeitenden Betriebe des Landes haben nun unter der Federführung des Landesamtes für Landwirtschaft ihr Alfons Alber, Obmann der Milkon, und Franz Kaser, Obmann der Brimi, schütteln sich die Hände ausgelaufenes Ab- knapp nach der Unterzeichnung des Abkomkommen erneuert mens; mit politischer Rückendeckung durch Lanund erweitert. Die desrat Hans Berger.

Milchprodukte werden im September teurer! Bei der Pressekonferenz im Palais Widmann kamen auch die Preiserhöhungen im Milchsektor in Deutschland zur Sprache. Der Klimawandel, die gestiegenen Produktionskosten und die erhöhte Nachfrage aus Ostasien, haben die Preissteigerung verursacht, meinte Landesrat Hans Berger. Auch die Südtiroler Konsumenten müssen sich ab Herbst mit Preissteigerungen abfinden: „Frischmilch wird um fünf Prozent, Butter und Sahne um acht bis zehn Prozent, Joghurt um sechs Prozent teurer“, bestätigte Robert Zampieri, Geschäftsführer der Milkon.

Pressekonferenz im Palais Widmann in Bozen: Die Vertreter des Milchkonsortiums Milkon und des Milchhofs Brixen unterzeichneten im Beisein des Landesrates Hans Berger (Mitte) ihr neues Abkommen, das auf zehn Jahre angelegt ist.

en. Die Brimi kann das kapillare Verteilernetz der Milkon Gruppe nutzen, was sowohl einen ökologischen als auch ökonomischen Vorteil bringt. „Wir bleiben autonome Betriebe“, meinte Kaser. „Die Frage der Fusion stelle sich zur Zeit nicht“, ergänzte Landesrat Hans Berger, auch, wenn er keine Einwände dafür habe. „Das ist jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Berger, der vor der Abschaffung der Milchquotenregelung durch die EU im Jahr 2013 warnte.

Milchmenge sinkt Die Zahl der milchproduzierenden Bauern ist inzwischen auf 5500 gesunken. Während bis zum letzten Jahr die Milchmenge leicht gestiegen ist, kann man im laufenden Jahr eine leichte Abnahme feststellen. „Wir gehen davon aus, dass es ein Minus von zwei Prozent geben wird“, meinte Joachim Reinalter, Präsident des Sennereiverbandes.

Schlagkraft nutzen Jährlich werden in Südtirol 22 Millionen Kilogramm Frisch-

milch und 24 Millionen UHTMilch produziert. 90 Millionen Kilogramm Milch werden für die Herstellung von Joghurt verwendet. „Jedes vierte Joghurt, das in Italien verkauft wird, stammt aus Südtirol“, sagte Robert Zampieri, Geschäftsführer der Milkon. Zampieri appellierte an die Milchhöfe Sterzing und Meran, neue Wege der Kooperation zu suchen, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können. Eine Chance liege demnach in der Steigerung des Exports, der bisher nur bei 3,3 ! Prozent liege.

DAT E N D E R KO O P E R AT I O N Brimi an Milkon: Mozzarella: 3 Mio. Euro Rohstoffe: 0,4 Mio. Euro Milkon an Brimi: Milch: Euro 2,5 Mio. Produkte: 4,6 Mio. Euro Gesamtwert Abkommen:

10,5 Mio. Euro

Südtiroler Landwirt

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