Nr._15_-_27.08.2010

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raiffeisen

27. 8. 2010    nr.15    s�dtiroler landwirt 27. august 2010    nr.15/53.Jg.     s�dtiroler landwirt

Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Die Vinschger Marille: Eine heiß begehrte Frucht, die sich zum raschen Verzehr, aber auch als Marmelade hervorragend eignet.

Süße, kleine Vinschger Marille

Foto: Vi.P

Dieser Tage wurden die letzten Marillen im Vinschgau geerntet. Die Bauern sind mit der heurigen Ausbeute zufrieden. Hohe Qualität mit stabilen Preisen. Der Marillenanbau hat im Vinschgau eine lange Tradition. Viel Sonne, wenig Regen und die großen Temperaturschwankungen lassen die Marillen hier besonders gut gedeihen. Geschmack, Aroma- und Inhaltsstoffe bilden sich in diesen Höhenlagen langsamer, dafür aber umso intensiver. Die Wirkstoffkombination von Kupfer, Zink und Eisen macht Marillen zum idealen Obst für unter Eisenmangel leidende Menschen. Marillen gelten auch als gute Lieferanten von Niacin, Vitamin C und Kalium. Vier Sorten werden im Vinschgau angebaut: Orangered, Goldrich, Hargrand und die Vinschger Marille, die 80 Prozent der Ernte ausmacht. „Die Vinschger Marille stirbt nicht aus“, beruhigt Gerhard Eberhöfer, verantwort-

licher Verkaufsleiter des Verbandes der Vinschger Obstproduzenten (Vi.P) in Latsch.

1100 Meter über Meer 125 Bauern bauen derzeit Marillen im Nebenerwerb an. Sie haben sich im Verein der Vinschger Marillenanbauer zusammengeschlossen, der die Interessen der Mitglieder vertritt. Die Marillenanlagen befinden sich auf bis zu 1100 m Meereshöhe. „Die Qualität war gut, die Früchte jedoch eher klein“, sagt Eberhöfer. Die heurige Ernte fiel um 15 Prozent geringer aus als im Rekordjahr 2009, da über 370 Tonnen geerntet werden konnten. Im Jahr zuvor waren es lediglich 90 Tonnen. Diese hohen Schwan-

kungen in der Erntemenge bringen es mit sich, dass langfristige Lieferverträge mit Handelsketten nahezu unmöglich sind. „Wir setzen daher auf die Stammkunden in unserem Einzugsgebiet“, sagt Eberhöfer. Marillen sind bis zu maximal vier Tage lagerfähig, deshalb werden sie fast ausschließlich in Südtirol vertrieben. Das heißt: 60 Prozent der Ernte wird im Vinschgau verkauft, 25 Prozent im restlichen Südtirol. Lediglich 10 Prozent kommen in die Verkaufsstellen der benachbarten Regionen des Trentino, Nord- und Osttirols. Heuer gingen erstmals auch Anfragen aus Süddeutschland ein, da die Marillenernte in der Wachau aufgrund der Witterung herbe Verluste verzeichnen musste.

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