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5. 8. 2011 nr.14 s�dtiroler landwirt 5. august 2011 nr.14/54.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Extensiver Marillenanbau beim Malanzhof oberhalb von Göflan: Die Vinschger Marille ist sehr sensibel und der Witterung besonders ausgesetzt.
Marillenernte in vollem Gang Dieser Tage ist die Marillenernte voll angelaufen. Aufgrund der ungünstigen Witterung im vergangenen Monat später als erwartet, mit einer kleineren Auslese. Der Marillenanbau hat im Vinschgau eine lange Tradition. Viel Sonne, wenig Regen und die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht lassen die Marillen hier besonders gut gedeihen. Doch heuer schlägt der Wettergott Kapriolen. Für die Jahreszeit zu niedrige Temperaturen und der Regen im Juli haben die Ernteprognosen über den Haufen geworfen. „Die Haupternte findet derzeit statt, später als prognostiziert. Die Ernte wird um ca. 10 Prozent geringer ausfallen als erwartet“, sagt Gerhard Eberhöfer, der als Verkaufsleiter des Verbandes der Vinschger Obstproduzenten (Vi.P) in Latsch, die Vermarktung seit 2007 zentral koordiniert. „Heuer werden es um die 320 Tonnen sein“, meint
Eberhöfer. Damit können die Wiederverkäufer alle bedient werden. 80 Prozent der Ernte wird in Südtirol vertrieben; der Rest in angrenzenden Regionen. Die Erntemengen schwanken jedes Jahr. Im Rekordjahr 2009 wurden 370 Tonnen geerntet, im Jahr zuvor waren es lediglich 90 Tonnen. Derzeit bauen 120 Bauern auf ca. 70 Hektar Marillen im Nebenerwerb an. Auch Ludwig Staffler vom Malanzhof oberhalb von Göflan auf 1.100 Meter Seehöhe. Auch er hat mit der widrigen Witterung zu kämpfen. „Schlimmer als der Regen ist der Wind“, meint er, denn dieser bewirkt, dass die Blätter an der sensiblen Frucht braune Flecken verursachen. Dennoch ist er auch für das heurige Jahr zuver-
sichtlich. „Die Ernte zieht sich länger hin, aber die Früchte reifen jetzt gut“, meint er, während er auf seine 3 Hektar große Anlage schaut. Vier Sorten werden im Vinschgau angebaut: Orangered, Goldrich, Hargrand und die Vinschger Marille, die 80 Prozent der Ernte ausmacht. Auch Staffler schwört auf diese Sorte. Aromaund Inhaltsstoffe bilden sich in diesen Höhenlagen langsamer, dafür aber umso intensiver. Marillen gelten als gute Lieferanten von Niacin, Vitamin C und Kalium. Die Preise liegen heuer bei 2,90 Euro für die erste Qualität und 2,40 Euro pro kg für die MarmeladeQualität. Der Verkauf erfolgt zentral an der Verkaufstelle in der Obstgenossenschaft Mivor in Latsch.
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