raiffeisen
22. 7. 2011 nr.13 s�dtiroler landwirt 22. juli 2011 nr.13/54.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Im Marteltall gedeihen nicht nur Erdbeeren und Himbeeren. Auf besonders geeigneten Lagen werden auch Kirschen angebaut.
Kleinere Ernte – höhere Preise Das Martelltal ist bekannt wegen seiner herzhaften Erdbeeren. Immer mehr Bauern versuchen sich auch in anderen Sonderkulturen. Das Martelltal bietet ob seiner geografischen Lage ideale Voraussetzungen für den Anbau von Obst und Gemüse. 65 Bauern und 35 freie Lieferanten bauen auf 100 Hektar ihre Früchte in verschiedenen Höhenlagen an. Zwischen 900 und 1800 Meter Seehöhe werden in erster Linie Erdbeeren (60 ha) angepflanzt, gefolgt von Himbeeren (15 ha), Brombeeren (3 ha), Johannisbeeren (3 ha) und verschiedenen Gemüsesorten wie Radicchio oder Karfiol. Im Magazin der Erzeugergenossenschaft Martell (MEG) werden 1000 Tonnen gelagert, verarbeitet und vertrieben. Die ausgesprochen hohe Qualität der Früchte ist in erster Linie dem milden und trockenen Klima, den warmen Tagen und kühlen Nächten zu verdanken. Die
Erntezeit beginnt Anfang Juni und endet im September. „Der heurige Ernteverlauf ist mehr als zufriedenstellend“, meint Peter Gamper, Geschäftsführer der MEG, der die Felder täglich besichtigt und die Bauern berät. Gemeint ist nicht die Witterung, die letzthin durch ungewöhnlich hohe Feuchtigkeit auffiel, sondern der erzielte Preis. In diesem Jahr wird die Erntemenge in etwa um ein Viertel geringer ausfallen, dafür bewegten sich die Preise allein im Monat Juni um durchschnittlich 50 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit dem Erntebeginn in Deutschland fallen die Preise. Der Großteil der Frischware wird in Oberitalien verkauft. Wichtig dabei ist, die Abläufe zu koordinieren. Von
der Ernte bis ins Regal zum Endverbraucher dürfen nicht mehr als vier Tage vergehen. Neben dem Erdbeeranbau versuchen sich immer mehr Bauern auch in anderen Sonderkulturen. Diese werden an besonders geeigneten Stellen erprobt. „Die Qualität der Kirschen ist sehr hoch“, meint Gamper. Doch auch an der Qualität der Erdbeeren wird noch gefeilt. In Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg wird in einem Fünf-JahresProgramm der Versuch unternommen, eine neue Erdbeere zu züchten, die den klimatischen Herausforderungen besonders gut standhält. Erste Sämlinge wurden bereits ausgepflanzt, mit viel versprechenden Ergebnissen wird gerechnet.
1