Nr._10_-_25.05.2007

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Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 10 vom 25. Mai 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%

Raiffeisenverband Südtirol

M 50. Jahrgang

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Bozen, 25. Mai 2007

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Nr. 10

Geringe, aber gute Weinernte 2005

Raiffeisen-Weinstatistik Geschäftsjahr 2005/06 – 0,75 Liter-Flaschen im Aufwind Eine mengenmäßig geringe Ernte bei gutem Traubenmaterial und eine leichte Steigerung der Auszahlungspreise – so lässt sich die Weinstatistik der Raiffeisen-Kellereigenossenschaften Südtirols für das Geschäftsjahr 2005/06 zusammenfassen.

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ie Erntemenge war im Jahr 2005 mit 307.502 dt die zweitniedrigste seit 1989. Sie war auch niedriger als die Ernte im Jahre 2002, die infolge starken Rebentods in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der Grund dieser niedrigen Erntemenge war nicht auf krankheitsbedingte Ausfälle oder Hagelschlag, sondern in erster Linie auf die klimatischen Verhältnisse zurückzuführen. Dadurch lag die Anlieferungsmenge um 20,1 Prozent unter der Erntemenge des Vorjahres.

Auszahlung steigt Den 17 Kellereigenossenschaften gehörten 3733 Mitglieder mit einer Weinfläche von 3154 ha an. Die Weinfläche der Lieferanten betrug 159 ha, die Gesamtfläche betrug im Berichtsjahr somit 3313 ha, 60 ha mehr als im Vorjahr. Obwohl die Verkaufspreise durchschnittlich nur um 1,6 Pro-

zent angehoben worden sind und die Kosten pro Liter Kostenträger um 13,4 Prozent gestiegen sind, konnten die Auszahlungspreise an die Mitglieder und Lieferanten um 13,9 Prozent auf 1,54 Euro je Kilogramm Trauben gesteigert werden. Dies ist auf den Abbau des vorsichtig bewerteten Weinanfangsbestandes, des höher bewerteten Weinvorrates am Jahresende und auf die deutlich höheren Handelsgewinne und Kostendeckungsbeiträge aus Weinzukäufen zurückzuführen. Auch der seit Jahren anhaltende Rückgang im Detailgeschäft konnte 2005/06 aufgehalten werden. Die Verkaufsmenge war geringfügig höher als im Vorjahr und erreichte rund 19.800 hl.

DOC-Weine gefragt Im Geschäftsjahr 2005/06 konnte der Absatz von DOC-Weinen um 19.000 hl, das sind 9,5 Prozent, gesteigert werden. Da die Weinproduktion um 21,3 Prozent (57.900 hl) geringer und die DOC-Zukäufe nur um rund 5000 hl höher waren als im Vorjahr, muss der höhere DOCVerkauf 2005/06 aus den Vorräten stammen. Der Absatz von Tafelweinen hat hingegen nur um 2,8 Prozent zugenommen.

Quelle: RVS, Unternehmensberatung

Die Weinbauern können mit den Auszahlungspreisen der Weinernte 2005 zufrieden sein. Die Ernte fiel um 20 Prozent geringer als jene des Vorjahres aus.

Weniger Literflaschen Erstmals wurden mehr Wein in 0,75-Literflaschen verkauft als in Literflaschen. Der seit der Ernte 1998 anhaltende Abwärtstrend der losen Verkäufe konnte gestoppt worden. Für den Verkauf von 287.900 hl Wein erzielten die Kellereigenossenschaften einen Durchschnittspreis von 3,518 Euro, was einer Steigerung von 1,6 Prozent entsprach. Der Anteil der Mitgliederanlieferung lag bei 298.662 dt, das sind 97 Prozent. Weiter abgenommen hat dabei der Rotweinanteil und zwar von 57 Prozent im Vorjahr auf 54 Prozent. Die Rotweinflächen hingegen haben nur einen Rückgang von 0,4 Prozent verzeichnet. Der Anstieg des Weißweinanteiles ist in erster Linie auf den Zuwachs der Weißweinflächen um 4,6 Prozent (67,3 ha) und auf den Rückgang der stärker tragenden Vernatschanlagen um 5,5 Prozent (-56,7 ha) zurückzuführen. Die Hauptsorte Vernatsch war noch fast genau mit ein Drittel der Anlieferungsmenge vertreten und verzeichnete einen überdurchschnittlichen Rückgang von 27,4

Prozent. Die Anlieferungsmenge dieser Sorte hat sich der 100.000 dt Menge genähert und wird, dem Trend zufolge, in den nächsten Jahren diese Grenze unterschreiten.

Goldmuskateller boomt Die Rotweinsorte Lagrein verzeichnete einen vergleichsweise geringen Ernterückgang von 12,4 Prozent, was auf den gleichzeitigen Flächenzuwachs von 12,1 Prozent zurückzuführen ist. Bei den Weißweinsorten war weiterhin eine Verlagerung zu den Sorten Ruländer, Gewürztraminer, Sauvignon und neuerdings zu Goldmuskateller zu verzeichnen. Letztere Sorte hat einen Flächenzuwachs von 65,3 Prozent und einen Mengenzuwachs von 31,4 Prozent gegenüber der Ernte 2004 erfahren. Bei den Weißweinsorten war ein leichter anteilmäßiger Rückgang der klassischen Sorten Chardonnay und Weißburgunder von 21,8 Prozent im Vorjahr auf 21,2 Prozent festzustellen. Ruländer, Gewürztraminer und Sauvignon konnten ihre Anteile weiter ausbauen und erreichten zusammen 18,5 Prozent. ! Südtiroler Landwirt

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