Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 10 vom 22. Mai 2009 Suppl. S.I.A.P. 50%
Raiffeisenverband Südtirol M
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52. Jahrgang
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Bozen, 22. Mai 2009
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Kleinere Preise, höhere ha-Erträge Raiffeisen Weinstatistik der Ernte 2007 – Gewürztraminer an erster Stelle Die Weinstatistik des Raiffeisenverbandes für das Geschäftsjahr 2007/2008 spiegelt ein realistisches Bild der Lage der Weinwirtschaft in Südtirol wider. Sie beinhaltet die wesentlichen Eckdaten und Kennzahlen für die Südtiroler Weinwirtschaft, zumal die Kellereigenossenschaften knapp 70 Prozent der Traubenernte auf sich vereinen können.
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ie Weinbauern können mit dem Geschäftsjahr 2007/2008 alles in allem zufrieden sein. Obwohl der durchschnittliche Auszahlungspreis der Kellereigenossenschaften Südtirols im Geschäftsjahr geringfügig zurückgegangen ist, konnte durch die höhere Anlieferungsmenge ( Plus 7,5 Prozent) ein deutlich höherer Hektarerlös als im Vorjahr erzielt werden. Pro Hektar waren es durchschnittlich um 1200 Euro mehr. Den höchsten Auszahlungspreis erzielte dabei die Sorte Gewürztraminer, gefolgt von der autochtonen Sorte Lagrein, dem Sauvignon, Ruländer, Cabernet und Riesling. Der milde Winter sorgte für einen sehr frühen Vegetationsbeginn. Es folgten ein warmer April und Mai, die einen frühen Blühbeginn förderten. Durch den Rückgang der Temperaturen und den ausreichenden Niederschlägen im Juni 2007, wurde der Vegetationsverlauf etwas eingebremst. Trotzdem begann die Ernte 2–3 Wochen früher, bereits am 27. August in den frühesten Weinberglagen in Tramin.
Vernatsch verliert Obwohl viele Weinfachleute dem Vernatsch hohe Anerkennung zollen und ihm ein gutes Marktpotential bescheinigen, sprechen die
Weinernte im traditionellen Kalterer See Anbaugebiet. Im Bild Vernatsch Reben
Wirtschaftsergebnisse eine andere Sprache: Trotz einer Reduktion der Anbaufläche und des Mengenanteiles auf rund 31 Prozent der Gesamternte, war das Geschäftsergebnis zum wiederholten Mal unbefriedigend. Mit knapp 12.000 Euro pro Hektar wies sie von allen Einzelsorten den mit Abstand geringsten Erlös aus. Sie ist auch die einzige Sorte, die seit 2002 an Wert verloren hat, während alle anderen Sorten in diesem Zeitraum zulegen konnten. Der Anteil der Wein verarbeitenden und vermarktenden Genossenschaften an der Weinproduktion Südtirols betrug im Berichtsjahr 63,2 Prozent, das sind 241.800 Hektoliter. Wird die Weinmenge der Kellereigenossenschaften, die die Trauben nicht direkt verarbeiten, dazugezählt, dann erhöht sich dieser Anteil auf 69,6 Prozent.
Prozent auf 272.780 Hektoliter zurückgegangen, während sich der Umsatz um 1,7 Prozent auf 113,2 Mio. Euro erhöht hat. Dies hatte eine Steigerung des durchschnittlichen Verkaufspreises von 8,6 Prozent auf 4,14 Euro pro Liter zur Folge. Der Anteil an Originalflaschen am Gesamtverkauf konnte von 44,5 Prozent auf
47,2 Prozent angehoben werden. Der Export war leicht rückläufig, wobei der Anteil nur mehr 20,2 Prozent des Gesamtverkaufes ausmachte. 79,8 Prozent des Weines wurden im Inland verkauft, wovon auf den Verkauf in den eigenen Detailgeschäften gleich wie im Vorjahr 6,8 Prozent entfielen.
Verkauf hält Der Weinverkauf ist im Ge- Die Statistik belegt, wie sich der Absatzmarkt Deutschland seit 1998 sich rückläuschäftsjahr 2007/2008 um 6,4 fig entwickelt und andere Absatzmärkte zum Tragen kommen. Südtiroler Landwirt
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