Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 9 vom 11. Mai 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%
Raiffeisenverband Südtirol
M 50. Jahrgang
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Bozen, 11. Mai 2007
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Nr. 9
2006 historisch bestes Bilanzergebnis Vollversammlung der Raiffeisen Landesbank – Indirekte Einlagen gestiegen Die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG wurde 1973 als Nachfolgerin der Zentralkasse gegründet. Als zentrales Bankinstitut vertritt sie die 51 Südtiroler Raiffeisenkassen. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Sie ein Rekordergebnis einfahren, was sogar Insider überraschte.
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ir können sagen, wir sind eine Bank von hoher Effizienz und Effektivität. Im vergangenen Jahr wurden nur 57,10 Euro benötigt, um 100 Euro zu erwirtschaften. Damit befinden wir uns im Spitzenbereich vergleichbarer Banken“, sagte Präsident Michael Grüner und gab damit eine Begründung für das ausgesprochen gute Geschäftsergebnis ab.
Gesamte Steigerung Das insgesamt positive Wirtschaftswachstum Südtirols bewirkte zudem eine gute Nachfrage nach Krediten. Das Kreditvolumen konnte weiter gesteigert werden und erreichte 623 Millionen Euro, ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der notleidenden Kredite weist einen Wert von 0,53 Prozent des Kreditvolumens auf und liegt damit unter dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 1,3 Prozent. Die direkten Einlagen belaufen sich auf insgesamt 578 Millionen Euro. Auch die Vermögensverwaltung „Concret“ und die Investmentfonds entwickelten sich sehr gut. So wurde das Investmentfondsvolumen um 14 Prozent gesteigert und jenes der Vermögensverwaltung um 10 Prozent. Dementsprechend sind die indirekten Einlagen im Jahr 2006 auf ansehnliche 1651 Millionen Euro angewachsen. Der vorgelegte Nettogewinn ist der histo-
risch beste Wert, der von der Raiffeisen Landesbank bisher erwirtschaftet wurde. Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 11,39 Millionen Euro und der Reingewinn auf 6,83 Millionen Euro.
Statutarischer Auftrag Laut statutarischem Auftrag ist die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG der operative Partner der Raif feisenkassen Südtirols. Sie übernimmt den Dienst des Geldausgleichs, bietet eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen für den Wertpapierund Devisenhandel sowie den Inkassound Zahlungsverkehr an und ist für den Liquiditätsausgleich der gesamten Raiffeisen Geldorganisation verantwortlich. Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, betonte in seinen Grußworten die enge Zusammenarbeit im Verbund, um anstehende Diskussionen in einem Klima des gegenseitigen Vertrauens und der Sachlichkeit zu führen und dadurch notwendigen Weichenstellungen und Neuorientierungen rechtzeitig die Türen zu öffnen.
Erfolgreiche Einlagen Eine erfolgreiche Strategie fuhr die Landesbank bei den indirekten Einlagen. „Die Aktienmärkte waren in 2006 zwar etwas wechselhaft, aber insgesamt positiv“, sagt Generaldirektor Peter Gius. Die erstklassige Qualität und die breit gefächerte Palette an ausgewählten Anlageangeboten machen diesen Erfolg möglich. Das Rating A- von Standard & Poor’s konnte auch im Jahr 2006 wieder bestätigt werden, was für die Geldmittelbeschaffung der Raiffeisen Geldorgani-
Generaldirektor Peter Gius: „Eine erfolgreiche Strategie bei den indirekten Einlagen“ Hannes Schmid (li.), Vorstandsprecher der Raiffeisen Landesbank Tirol: „Das Wertesystem ist die treibende Kraft“.
sation optimale Voraussetzungen schafft. Hannes Schmid, Vorstandsprecher der Raiffeisen Landesbank Tirol, spendete in seinem Gastreferat für die erbrachte Leistung Lob. „Die treibende Kraft
ist das unbewusste Wertesystem, das die Raiffeisenbanken vor anderen auszeichnet“, sagt Schmid, der unter anderem ein neues Strategienmodell für die Tiroler Raiffeisenbanken ausgearbeitet ! hat.
„Ergebnis eines strengen Kostenmanagements“ Herr Gius, worauf ist das Rekordergebnis der Raiffeisen Landesbank zurück zu führen?
Peter Gius: Da gibt es verschiedene Faktoren zu nennen. Zum Einen hatten wir ein Kreditwachstum von 23 Prozent, wobei das Leasinggeschäft fast verdoppelt wurde. Die Geschäfte mit institutionellen Kunden außerhalb Südtirols wurden ausgedehnt und das Eigenkapital erhöht. Gibt es einen Faktor, der besonders herausragt? Nein, es sind die Summe mehrerer Faktoren und das Ergebnis eines strengen Kos-
tenmanagements, wobei die Erträge nicht zu Lasten der Eigentümer, der Raiffeisenkassen, erwirtschaftet wurden. Die neuen Rechnungslegungsvorschriften haben eine geringere Auswirkung aufs Endergebnis. Wird das laufende Jahr ähnlich ausfallen oder muss man die Erwartungen dämpfen? Ich würde die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, zumal wir in unseren Strategieplan für 2007 einen geringeren Gewinn anpeilen. Unser Ziel sind 5,5 Mio. Euro. Interview: Stefan Nicolini
Südtiroler Landwirt
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