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26. 3. 2010 nr.6 s�dtiroler landwirt 26. Mrz 2010 nr.6/53.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Neben der Süßkirsche wird in Südtirol immer mehr die Johannisbeere angebaut. Ein Nebenerwerb, der gute Erlöse bringt.
Beeren und Steinobst aus Südtirol
Foto: Aut. Prov. Bozen, Abt. 22
Über 200 Südtiroler Bauern haben sich in den letzten Jahren ein zweites Standbein geschaffen. Sie bauen Beeren- und Steinobst an. Eine nicht einfache Aufgabe. Süßkirschen, Heidelbeeren, Erd- und Himbeeren, Marillen und in kleineren Mengen Johannisbeeren werden in Südtirol auf insgesamt 300 Hektar angebaut. Und es werden immer mehr. Das ist eines der Ergebnisse der 23. Fachtagung für Stein- und Beerenobst, die im Raiffeisensaal in Terlan Mitte März von der Abteilung 22 der Südtiroler Landesverwaltung organisiert wurde. Die Arbeit im Feld erfordert viel Einsatz und Wissen, auch Handarbeit. Um eine gute Ernte zu erzielen, braucht es auch das nötige Fachwissen. Vor allem die Dosierung der künstlichen Bewässerung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den sichtbaren Erfolg. Doch dies ist nicht so einfach, bestätigte Martin Thalheimer von der Versuchsanstalt
Laimburg in seinen Ausführungen. „Bei zu viel Feuchtigkeit steigt unter anderem die Gefahr des Ausbruchs von Krankheiten“, meinte der Experte. Bei Wassermangel hingegen verlieren die Beeren an Gewicht und Größe. Deshalb sei eine kontinuierliche Kontrolle der Anbauflächen von Seiten des Bauern unabdingbar.
Mehr veredeln ist die Lösung Während Klaus Marschall von der Versuchsanstalt Laimburg in seinem Referat die Rutenkrankheit bei den Himbeeren unter die Lupe nahm, sprach Gerhard Eberhöfer, Verkaufsleiter von Bio-Vinschgau, über die Besonderheiten und Schwierigkeiten der Vermarktung der
Vinschgauer Marille. „Die großen Schwankungen der Erntemengen der letzten Jahre unseren Kunden klar zu machen, das ist sehr schwierig. Im vergangenen Jahr haben wir die vierfache Menge geerntet als im Jahr zuvor“, meinte Eberhöfer. Dieser Umstand erfordert gezielte Marketingmaßnahmen bereits im Vorfeld. So gibt der Verband der Vinschgauer Obstproduzenten (VI.P) zwei Monate vor Beginn der Marillenernte die Prognose zur Erntemenge bekannt, die allen interessierten Kunden als wichtige Information dient. Einer hohen Überproduktion, wie jenen im vergangenen Jahr, sei nur durch Veredelung zu begegnen, ist Eberhöfer überzeugt. Konkret heißt das: mehr Edelbrände und Schokolade mit Beerenfüllungen.
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