Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 4 vom 2. März 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%
Raiffeisenverband Südtirol
M 50. Jahrgang
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Bozen, 2. März 2007
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Nr. 4
Bergbauern fördern und unterstützen Vollversammlung des Bauernbundes – Bergbauernpreise 2007 vergeben Im Rahmen der Vollversammlung des Bauernbundes, die traditionellerweise im Waltherhaus in Bozen stattfindet, wurden bereits zum 34. Mal die Bergbauern-Preise vergeben. Gestifte von Raiffeisen zur Würdigung und Anerkennung der Arbeit im Hochgebirge.
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ie heurige Vollversammlung des Südtiroler Bauernbundes stand unter dem Motto „Verantwortung übernehmen – erfolgreich sein“. „Die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern übernehmen seit jeher Verantwortung – als Produzenten von hochwertigen Lebensmitteln, als Landschaftspfleger, als Träger von Tradition und Brauchtum sowie als wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft und des ländlichen Raumes“, sagte Landesobmann Georg Mayr in seiner Rede im bis zum letzten Platz gefüllten Waltherhaus.
Gemeinsame Zukunft
Die Träger des heurigen Bergbauernpreises, gestiftet von den Südtiroler Raiffeisenkassen, gemeinsam mit den Vertretern des Bauernbundes, Landeshauptmann Luis Durnwalder (li.) und Landesrat Hans Berger.
chen Raum von Baden-Württemberg, in seinem Gastreferat die politischen Rahmenbedingungen Südtirols lobte und sich für eine engere Zusammenarbeit Südtirols und BadenWürttembergs zur Stärkung eines Europas der Regionen aussprach, wies Moraltheologe Karl Golser auf die Bedeutung von Ethik in der Wirtschaft hin.
Bergbauernpreis 2007
L a n d e s h a u p t - Heiner Nicolussi-Leck, mann Luis Durn- Obmann des RaiffeiEiner der Höhewalder und Landes- senverbandes: „Ein Zei- punkte der 60. Landeschen der tiefen Verbunrat Hans Berger denheit“ versammlung war die zeigten sich beide Verleihung des Bergüberzeugt, dass die Herausfordebauernpreises an vier Bergbaurungen der kommenden Jahre ernfamilien. Die Preisträger sind und Jahrzehnte nur im gemeindie Familie Graf vom Joggelersamen Einvernehmen gemeiHof in Stuls in Passeier, die Fastert werden können. Deshalb milie Oberhauser vom Sohlerhof sei es notwendig, der EU-Erweiin Lüsen, die Familie Seifart vom terung und der Globalisierung Stieglhof in Reschen und die lanicht durch Angst zu begegnen, dinische Familie Pezzei vom sondern mit Zuversicht in die Lüch d’Jaco aus Wengen im Zukunft zu schauen. Gadertal. Alle vier Familien wurden von der Kommission als Ethik in der Wirtschaft Preisträger ausgesucht, da sie Während Peter Hauk, Miniihren Hof mustergültig bewirtster für Ernährung und Ländlischaften und sich für die Dorfge-
meinschaft in besonderem Maß ehrenamtlich einsetzen. Die Höfe liegen in steilem abschüssigem Gelände und können zum Teil nur durch Handarbeit bewirtschaftet werden. Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, lobte in seiner Laudatio die Arbeit der vielen Bergbauern. „Die finanzielle Unterstützung ist ein Zeichen der tiefen Verbundenheit der lokalen Raiffeisenkassen mit der bäuerlichen Welt und eine Würdigung der aufopfernden Arbeit
der Bergbäuerinnen und Bergbauern in unserem Land“, meinte er. Des Weiteren kritisierte er in klaren Worten jene weltweit agierenden Firmen, die nur auf den Profit schauen und trotz großer Gewinne Arbeitsplätze einfach wegrationalisieren. „Bei Raiffeisen geht es nicht um kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern um soziale Kompetenz innerhalb der Dorfgemeinschaft“, betonte Nicolussi-Leck. Der Bergbauernpreis ist in Höhe ! von je 5000 Euro dotiert.
Der Sohlerhof der Familie Oberhauser in Lüsen Heinrich und Margareth Oberhauser sind eine von vier Bergbauernfamilien, die heuer den Bergbauernpreis erhalten haben. Die Heuarbeit kann zum Teil nur händisch betrieben werden, da die extreme Hanglage einen Einsatz von Maschinen nicht zulässt.
Die Haupteinnahmequelle der Familie ist die Milchproduktion. 15 Kühe, einige Kälber, aber auch Ziegen und Schafe stehen im Stall. Familie Oberhauser bedankte sich für den Bergbauernpreis bei Raiffeisenverbandsobmann Heiner NicolussiLeck.
Südtiroler Landwirt
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