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12. 2. 2010 nr.3 s�dtiroler landwirt 12. Februar 2010 nr.3/53.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Mit dem Wein wird nicht nur ein Produkt vermarktet, sondern ein Lebensgefühl.
Wein als Genusskultur vermitteln
Foto: Südtirol Marketing Gesellschaft/Zahn/Rier
Image eines Produktes entsteht im eigenen Land – 48. Weinbautagung in Eppan Aus dem Blickwinkel des Tourismus ist Südtirol nicht nur ein geografischer Ort, sondern ein Lebensgefühl, das den Gästen vermittelt wird. Dabei spielt gerade auch der Wein für das Werbeimage Südtirols eine wichtige Rolle. Geht es nach Christoph Engl, muss die Weinkultur noch stärker als Genusskultur transportiert werden. Im Rahmen der 48. Südtiroler Weinbautagung, die Ende Jänner vom Verein der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen in Eppan organisiert wurde, plädierte der Direktor der Südtiroler Marketinggesellschaft (SMG) für eine stärkere Identifizierung mit dem Produkt Wein. Kunden suchen immer weniger nach Produkten, die sie in der globalisierten Welt überall finden könnten. Regionalität, Echtheit und der Gesamtzusammenhang, in dem ein
Produkt vermittelt wird, würden immer wichtiger.
Auf Tuchfühlung mit dem Wein Daher müssten genügend Kontaktpunkte zum Thema Wein für die Kunden und Einheimischen hergestellt werden, denn letztlich entsteht das Image eines Produktes im eigenen Land. „Der Kunde muss mehr auf Tuchfühlung mit dem Wein gebracht werden“, mahnte Engl. Eine Möglichkeit liege darin, den Kunden statt Fachwissen mehr Erlebnis und Emotion rund um den Wein zu bieten. Möglichkeiten liegen auch in einer vereinfachten Präsentation der Weine und vermehrt im Prinzip Dosis statt Menge, konkret im vermehrten Glasausschank. Zudem müsste dem Konsumenten die Pro-
duktauswahl einfacher gemacht werden. Einfachheit wird ein Megatrend der Zukunft. Was zu kompliziert ist, lehnen Konsumenten ab. Was die Marktchancen des heimischen Weines betrifft, räumte der Frankfurter Weinjournalist Steffen Maus Südtirol auch in einem schwierigeren Marktumfeld weiterhin gute Chancen ein. Er präsentierte eine entsprechende Befragung unter italienischen Mitbewerbern. Potential sieht Maus besonders im Vernatsch, der in Südtirol auf einen Anteil von 22 Prozent geschrumpft ist. „Der Vernatsch könnte zu einem Imageträger Südtirols werden“, meinte Maus. Landesrat Hans Berger forderte eine verstärkte internationale Präsenz der Südtiroler Weinwirtschaft und mahnte einen gemeinsamen Marktauftritt der Weinwirtschaft über das „Konsortium Südtiroler Wein“ ein.
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