Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 1 vom 18. Jänner 2008 Suppl. S.I.A.P. 50%
Raiffeisenverband Südtirol
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51. Jahrgang
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Bozen, 18. Jänner 2008
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Nr. 1
Mit Zuversicht ins neue Jahr
Ein Ausblick ins Jahr 2008 von Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck Welche Fragen werden Südtirols Genossenschaften in diesem Jahr beschäftigen? Heiner Nicolussi-Leck: Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre verfolgt, so kann man mit Genugtuung feststellen, dass sich das Genossenschaftswesen und im Besonderen die Raiffeisen-Genossenschaften in unserem Land, durchaus positiv entwickelt haben. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften, allen voran die Obst- und Kellereigenossenschaften, haben sich zu leistungsstarken Betrieben entwickelt. Auch im Jahr 2008 werden sich die Verantwortungsträger in den Genossenschaften dem Wettbewerb des freien Dienstleistungs- und Warenverkehrs stellen müssen. Die primären Fragen werden sein: wie kann man die vorhandenen Arbeitsplätze sichern, wie die unternehmerischen Tätigkeitsfelder weiter ausbauen und wie die Produktivität sowie Effizienz in der Genossenschaft steigern? Wie wird sich die Milchwirtschaft in Südtirol entwickeln? Während der Obst- und Weinsektor eine kontinuierlich positive Wirtschaftsentwicklung aufweisen können, war dies im Milchsektor nicht in dem Maße der Fall. Erstmals seit Jahren aber gibt es weltweit eine positive Tendenz. Die Nachfrage nach Milch ist in den letzten Monaten stark gestiegen, dadurch sind auch die Preise angehoben worden. Die Jahresverträge mit den Handelsketten sind noch nicht alle abgeschlossen, doch können Südtirols Bergbauern auf höhere Auszahlungspreise hoffen. Die Energiegenossenschaften nehmen an Bedeutung zu. Welche Rolle spielt der Raiffeisen Energieverband?
Durch die Liberalisierung des Marktes und der damit verbundenen Änderung der Gesetzgebung haben gerade kleine Energiebetriebe enorme Schwierigkeiten. Sie sind einzeln nicht mehr in der Lage, die Flut an behördlichen Vorschriften und neuen rechtlichen Verordnungen zu bewältigen. Der „Raiffeisen Energie Verband“ wurde vor einem Jahr mit dem Ziel gegründet, gerade diesen kleinen Energieunternehmen zu helfen. Er will die Interessenvertretung der heimischen Energieerzeuger und Energieverteiler in Südtirol übernehmen und will eine Plattform bieten, damit kooperative Synergieeffekte genutzt, die lokale Eigenständigkeit im Energiebereich auf der Basis erneuerbarer Energiequellen ausgebaut und die Wertschöpfung im Land gesichert werden kann.
Deshalb kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Raiffeisenkassen ihren Kunden und Mitgliedern eine qualitative Beratung zukommen lassen können. Welche Rolle spielt die Raiffeisenorganisation? Die Raiffeisen-Genossenschaften erwirtschaften 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes Südtirols. Die Stärke der Raiffeisenorganisation liegt in ihrer dezentralen breit gefächerten Struktur und den gemeinsamen Wertevorstellungen, die auf ihren Namensgeber zurückgehen. Diese Gemeinsamkeiten müssen wir uns mehr vor Augen führen als das bisher der Fall war. Dabei dürfen wir nie die Solidarität der Mitglieder, aber auch der Genossenschaften untereinander, als eines unserer obersten Ziele außer Acht lassen. Dann werden wir auch jene Herausforderungen lösen können, die uns in den kommenden Jahren erwarten. Interview: Stefan Nicolini
Heiner Nicolussi Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes
treten. Wie sind die Raiffeisenkassen darauf vorbereitet? Ob nun Basel 2 oder die neuen Bestimmungen zu den Wertpapierdienstleistungen der Banken: die zuständigen Mitarbeiter des Raiffeisenverbandes und der Raiffeisen Landesbank haben in monatelanger Arbeit die Umsetzung dieser Bestimmungen vorbereitet.
Auch der Bankensektor ist zurzeit einem großen Wandel unterworfen. Zu Jahresbeginn z.B. sind die Bestimmungen zu Basel 2 in Kraft ge-
M I TG L I E D E R STA N D 20 07 (Stand 31. Dezember 2007) Mitglieder 1 Raiffeisenkassen 2 Obst- und Saatbaugenossenschaften 3 Kellereigenossenschaften 4 Molkereigenossenschaften 5 Konsum- und Bezugsgenossenschaften 6 Wassergenossenschaften 7 Energiegenossenschaften 8 Wohnbaugenossenschaften 9 Kindergarten- u. Kulturheimgenossenschaften 11 Sozialgenossenschaften 10 Sonstige Genossenschaften 12 Genossenschaftsverbände 13 Körperschaften ohne Revisionspflicht Zusammen
Anzahl 31.12.2006
Aufnahmen
51 34
Austritte
1
17 15 12
1
17 56 30 19
7 5
7 69 12
1 3
24
1
363
18
1 1
5 1
9
Anzahl 31.12.2007
Einzelmitglieder zum 31.12.2007
%
51 33
48.516 7.775
44,05 7,06
17 16 12
3.738 6.384 7.613
3,39 5,80 6,91
17 62 34 19
4.578 10.046 616 1.356
4,16 9,12 0,56 1,23
8 67 11
905 18.352 146
0,82 16,66 0,13
25
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372
110.025
100%