Fragen und Antworten zur aktuellen Entwicklung im italienischen Bankensektor
Was passiert im italienischen Bankensektor derzeit? Der Bankensektor in Italien durchlebt derzeit bewegte Zeiten. Besonderes Aufsehen in den Medien hat kürzlich die Auflösung der vier italienischen Regionalbanken, nämlich die Banche delle Marche, Banca Popolare dell’Etruria, Cassa di Risparmio di Ferrara und die Cassa di Risparmio di Chieti, ausgelöst. Diese Banken haben große Verluste eingefahren und deren „Abwicklung“ ist eine Maßnahme der europäischen Bankenaufsicht. Was geschieht mit den vier, in Schieflage geratenen, italienischen Banken? Die oben genannten Bankinstitute müssen „abgewickelt“ und aufgelöst werden. Die Regierung Renzi hat dazu am 22. November dieses Jahres, in Abstimmung mit der EUKommission, ein Sonderdekret, das „decreto salvabanche“, beschlossen. Die neue EU-Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (BRRD) legt im Detail fest, was beim Scheitern von Banken geschieht. Diese tritt zwar erst mit 1. Januar 2016 definitiv in Kraft, allerdings gelangen wichtige Grundsätze daraus bereits jetzt schon zur Anwendung. Was passiert bei einer Abwicklung einer Bank konkret? Als erste Sanierungsmaßnahme wird das von den Aktionären eingebrachte Geld zur Abdeckung der Verluste verwendet. Genügt diese Maßnahme nicht, werden die Einlagen von Kunden, die ihre Mittel in Nachranganleihen investiert haben, herangezogen. Eine Nachranganleihe ist eine besondere Form der Veranlagung, die zum Eigenkapital einer Bank zählt und daher, ähnlich wie eine Aktie, mit hohem Risiko verbunden ist. In der Folge wird auf die anderen Anleihen eigener Ausgabe der betroffenen Bank für die Deckung der Verluste zugegriffen. Erst im allerletzten Schritt können die Spareinlagen bis zu einer Untergrenze von 100.000 Euro für die Sanierung verwendet werden. Spareinlagen bis zu 100.000
Euro
sind
auf
Sicherungssystem gedeckt.
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jedem
Fall
durch
ein
gesetzlich
vorgeschriebenes