30. AUGUST 2019 NR.8/62.JG.
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Eine neue Sortiermaschine sorgt für eine qualitätsorientierte Verarbeitung der Marillen.
Weniger Marillen im Vinschgau Mitte August wurde im Vinschgau die Hauptmarillenernte abgeschlossen. Nach der Rekordmenge im Vorjahr gab es heuer deutlich weniger Marillen. Im Erzeugerverband VI.P spricht man von einer durchschnittlichen Ernte. Waren es im Vorjahr noch rekordmäßige 550 Tonnen Marillen, sind es heuer nur mehr um die 250 Tonnen dieser begehrten Frucht. Grund dafür sind vor allem die schwächere Blüte und einige Frostnächte. Zudem haben Hagel und Regen in den ersten Augusttagen gebietsweise noch zu weiteren Ausfällen geführt. Davon sind etwa zehn bis 15 Tonnen Marillen betroffen. „Die Menge fällt heuer vergleichsweise niedrig aus“, sagt Hannes Spögler, Geschäftsführer der Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders und Leiter des Geschäftsfeldes Marillen im Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten VI.P.
Mit der heurigen Ernte zufrieden ist Marillenbauer Leo Lösch vom Kühsteinhof in Tschars. Er baut Marillen auf rund dreieinhalb Hektar an. „Schade, dass es in den letzten Erntetagen reingeregnet hat, das hat den Marillen etwas an Geschmack genommen“, sagt Lösch. Er hat neben den original Vinschger Marillen auch noch Bergmarillen aus dem Vinschgau wie etwa die Sorte Goldrich, die als Speisemarille verkauft wird. Lösch hat seine Marillenbäume im Spindelsystem angelegt, was eine gute maschinelle Bearbeitung ermöglicht. Anders als Marillenbauer Simon Lechner vom Obermühlenhof in Laas. Er hat neben neuen Anlagen auch noch fast 50 Jah-
re alte und hochgewachsene Marillenbäume. „Die hohen Bäume sind zwar weniger anfällig für Frost, aber dafür ist die Ernte ziemlich aufwendig und braucht viel Zeit“, sagt Lechner. Seine alten Bäume tragen zwischen 80 und 120 Kilo Marillen. „Und es bleiben einem am Ende durchschnittlich so um die eineinhalb bis zwei Euro pro Kilo.“
Fehlende Sonne Marillen werden im Vinschgau zwischen 700 und 1200 Meter Meereshöhe angebaut. Auf den sandigen Bergböden bilden sich die Aromastoffe langsam, aber intensiv aus.
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