17. APRIL 2020 NR.4/63.JG.
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Auch in den Raiffeisenkassen gelten die strengen gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen zur Corona-Krise.
Starker Schulterschluss aller Akteure Die Corona-Krise hat die Wirtschaft heruntergefahren. Für den Raiffeisenverband bedeutet diese Krise ein verstärktes Engagement für die Mitgliedsgenossenschaften, die in unterschiedlich starker Form betroffen sind. Das betonen Verbandsobmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Paul Gasser im folgenden Gespräch. „Raiffeisen Mitteilungen“: Die Corona-Krise hat zu einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen „Lockdown“ geführt. Wie bewerten Sie diese Ausnahmesituation? Herbert Von Leon: Die Krise übertrifft im Grunde jede Vorstellung. Sie hat mit einer unerwartet rasanten Ausbreitungs geschwindigkeit die Welt erfasst und das gesamte Gesellschaftsleben in Mitleidenschaft gezogen. Neben den gravierenden gesund heitlichen Auswirkungen erleben wir einen bisher nicht gekannten wirtschaftlichen Still stand.
Welche Prioritäten hat der Raiffeisenverband in dieser Krise gesetzt? Paul Gasser: Wir sind mit einem doppel ten Krisenmanagement befasst. Zum einen galt und gilt es, die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter zu schützen und die entspre chenden organisatorischen Maßnahmen zu treffen, was beispielsweise durch die breite Nutzung der Telearbeit gelungen ist. Zum anderen stehen wir unseren Mitglieds genossenschaften in Krisenfragen noch stär ker zur Seite. Die Anfragen der Mitglieder sind zahlreich und betreffen die verschie
densten Bereiche wie die Einschränkung der Produktion und Tätigkeitsausübung, Perso nal, Lohnausgleich, Versammlungsverbot, Steuern und Gebühren, Finanzplanung, Aussetzung von behördlichen Fristen und Verwaltungsverfahren sowie vieles andere mehr. Vor allem auch bei den Raiffeisenkas sen ist der Beratungs- und Handlungsbedarf groß und betrifft Themen wie beispielswei se die Abhaltung der Vollversammlungen und die Liquiditätsbeschaffung. Daneben laufen derzeit aus verständlichen Gründen viele Verhandlungen mit den Gewerkschaf ten und den Sozialpartnern.
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