16. M�RZ 2018 NR.5/61.JG. S�DTIROLER LANDWIRT
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Über hundert Genossenschaftsvertreter kamen zur Tagung des Raiffeisenverbandes in die Kellerei Meran Burggräfler.
Veränderung und Strukturwandel Um die künftige EU-Agrarpolitik, um die geänderte Kommunikation mit den Verbrauchern und um die digitale Landwirtschaft drehte sich Anfang März eine Tagung der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Marling. Über hundert Vertreter der landwirtschaftli chen Mitgliedsgenossenschaften sowie von Verbänden und Institutionen hatten an der vom Raiffeisenverband organisierten Tagung teilgenommen. Die Tagung in der Kellerei Meran Burggräfler stand unter dem Motto „Im Spannungsfeld zwischen Verbraucher wünschen und Lebensmittelerzeugung. Inte ressen. Emotionen. Innovation.“.
Neuer gemeinsamer Rahmen Nach der Begrüßung durch Verbandsob mann Herbert Von Leon sprach Johann Költ ringer über die künftige gemeinsame Agrar politik in Europa (GAP), die es bereits seit
60 Jahren gibt. Der Leiter der Abteilung Wirt schafts-, Agrar- und Europafragen im Öster reichischen Raiffeisenverband betonte, dass es darum geht, die Bedingungen für die land wirtschaftliche Produktion, die Konsumen tenwünsche und die allgemeinen Trends in einen gemeinsamen Rahmen zu bringen. Die politischen Themen und Ziele im Bereich der Landwirtschaft haben sich über die Jahre verändert. Anfangs ging es vornehmlich um die Versorgung mit Lebensmitteln, heute finden neue Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Tierwohl oder Landschaftspflege den Weg in die Politik. Die stärkere Nachhal tigkeits- und Umweltorientierung unter den Konsumenten wird in die EU-Agrarreform
einfließen, die derzeit neu verhandelt wird. „Die Klimaziele sind in den ersten Konzepten der neuen Vereinbarungen drin“, sagte Költ ringer. Einen weiteren Trend nannte Költrin ger dahingehend, dass sich die Politik zuneh mend aus dem Markt zurückzieht. „Man spricht von mehr Markt und weniger Markt ordnung“, meinte Költringer. Für die Unter nehmensform Genossenschaft bleibt er opti mistisch: „Genossenschaften sind ideal, um eine höhere Wertschöpfung in den Regionen zu erzielen“, sagte Költringer. Die Genossen schaft ist eine sehr gute Gesellschaftsform, wenn es darum geht, dass die Landwirte von dem, was sie produzieren, auch einen höheren Anteil haben sollen.
1