2. OKTOBER 2020 NR.9/63.JG.
SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Im Pustertal wird die heurige Kartoffelernte aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas geringer ausfallen.
Potenzial auf dem lokalen Markt
Foto: Pustertaler Saatbaugenossenschaft
In der Pustertaler Saatbaugenossenschaft werden in diesen Tagen die letzten Kartoffeln eingebracht. Trotz ungünstiger Witterung liegt die Qualität im guten Durchschnitt. In den letzten Jahren hat die Genossenschaft den Anteil der Speisekartoffeln deutlich gesteigert und setzt vermehrt auf die Verarbeitung der Kartoffeln. Im Hochsommer haben die über hundert Mitglieder der Saatbaugenossenschaft mit der Ernte der Kartoffeln begonnen, die auf einer Fläche von rund 145 Hektar angebaut werden. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil der Speisekartoffeln in der Genossenschaft von 40 Prozent auf mittlerweile 55 Prozent erhöht. Die Saatkartoffeln stellen rund 45 Prozent, sie werden vorwiegend nach Mittel- und Süditalien, aber auch ins Ausland wie etwa nach Spanien, Griechenland und Nordafrika, verkauft. Dabei ist die Pustertaler Saatbaugenossenschaft nahezu die einzige Saat-
baugenossenschaft in Italien, die zertifizierte Saatkartoffeln produziert. Bei den Speisekartoffeln werden knapp drei Viertel der Menge in Südtirol vermarktet und der Rest im norditalienischen Raum.
Noch Luft nach oben Besonders während des Covid-19-Lockdowns im Frühjahr konnte die Genossenschaft im Detailhandel bzw. in den Handelsketten eine massive Absatzsteigerung von Speisekartoffeln verzeichnen. Auch seitens der lokalen Gastronomie wurden aufgrund der
erschwerten Importmöglichkeiten mehr lokale Speisekartoffeln nachgefragt. Gerade in der lokalen Gastronomie sieht Geschäftsführer Hanspeter Felder noch ein großes Potenzial für die heimischen Speisekartoffeln. Derzeit deckt die lokale Gastronomie lediglich zehn bis 15 Prozent ihres Bedarfs mit Speisekartoffeln der Pustertaler Saatbaugenossenschaft. Hier gebe es noch Luft nach oben, und die Saatbaugenossenschaft wäre durchaus in der Lage, kurzfristig die Hälfte des Bedarfs und mittelfristig auch einen höheren Bedarf an Speisekartoffeln in der lokalen Gastronomie zu decken. Aufgrund ihrer Kleinstruktu-
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