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Podiumsdiskussion Ende der Krise oder Krise ohne Ende?

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Editorial

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Podiumsdiskussion: Ende der Krise?

Im Anschluss an die Eröffnungsrede diskutierten DRV-Präsident Norbert Fiebig, FTI-CEO Ralph Schiller, TUI-Deutschland-CCO Hubert Kluske, Bentour-Geschäftsführer Deniz Ugur und rtk Geschäftsführer Lars Helmreich unter der Leitung von fvw|TravelTalk-Chefredakteur Klaus Hildebrandt über die näheren Zukunftsaussichten der Branche.

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Das Ende des Krisenmodus ist eingeleitet, die Zukunftsaussichten sind durchweg positiv – so der Tenor der unter dem Titel „Ende der Krise oder Krise ohne Ende?“ geführten Podiumsdiskussion. Die Veranstalter berichteten unisono, dass die Buchungen deutlich anzögen. Auch der Ausbruch des Ukraine-Krieges habe nur kurzfristig eine Buchungsdelle verursacht. Generell sei ein großer Nachholbedarf in Sachen Reisen zu erkennen, die Menschen wollten raus und etwas erleben. Auch die Prognose für den Rest des Jahres fiel sehr positiv aus, wenngleich der Vorkrisenstatus aufgrund des schwachen Winters 2021/2022 wohl nicht ganz erreicht würde, wie DRV- Präsident Norbert Fiebig anmerkte. Dass viele Veranstalter unter anderem wegen steigender Energiekosten ihre Preise erhöht haben, werde von den Kunden durchweg akzeptiert. „Menschen geben mehr Geld aus, aber bewusst und gerne“, so Bentour-Geschäftsführer Deniz Ugur. Das zeige sich auch in der Buchung längerer Reisen sowie hochwertigerer Unterkünfte und Zimmerkategorien. Eine höhere Reisedauer und höhere Durchschnittspreise bei den Reisebuchungen wurde auch von TUI-Deutschland-CCO Hubert Kluske bestätigt. rtk Geschäftsführer Lars Helmreich erklärte dies unter anderem damit, dass die Menschen während der Lockdowns nicht so viel Geld ausgeben konnten – Geld, das jetzt für Reisen zur Verfügung stünde.

Einig waren sich die Touristiker auch darin, dass sich die positive Entwicklung fortsetzen werde. „Wir gehen von einer weiteren Normalisierung und Markterholung aus“, sagte etwa FTI-CEO Ralph Schiller. Noch liege der Fokus zwar auf kurzfristigen Buchungen, aber Fernreisen kämen sukzessive zurück. DRV-Chef Fiebig rechnet deshalb damit, dass „2023 wieder ein normales Jahr werden wird“. Die Krise sei in vielen Fällen genutzt worden, sich effizienter aufzustellen. Die Krisenanfälligkeit sei damit noch einmal deutlich reduziert worden. Das konnte rtk Geschäftsführer Lars Helmreich nur bestätigen: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, was Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen und dergleichen betrifft, aber auch in Sachen Digitalisierung und Nachwuchsförderung.“

Generell kann die Branche laut DRV-Präsident Fiebig zwar wieder auf eigenen Beinen stehen. Allerdings gebe es noch Sorgenkinder wie Reisebüros oder Veranstalter mit einem eigentlich starken Osteuropa-Geschäft, die weiterhin stark unter der Ukraine-Krise litten. Auch Studien- und Gruppenreisen litten aktuell noch stärker als „Sun & Beach“. Hier müsse man ganz genau schauen, wo noch Notwendigkeit der Unterstützung besteht.

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