Griaß di' Magazin Dezember 2016 / Januar 2017

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Dezember 2016 / Januar 2017

DAS MAGAZIN FÜRS SÜDLICHE OSTALLGÄU UND DAS AUSSERFERN

LUDWIG II Weihnachten bei der Königsfamilie FLORIAN HIPP Gesamtkunstwerk Fahrrad SKITOUREN Mitten rein und hoch hinauf im Schnee Titelfoto: Michael Dörfler


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Ihr Griaß di’-Team

Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum

Griaß di’ – das Magazin Handgemacht liegt im Trend. Das zeigen auch im Ostallgäu Menschen, die es wagen, mit ihrer Handarbeit Geld zu verdienen. In dieser Ausgabe stellen wir ihnen gleich zwei Ostallgäuer vor, die ihren Traum von „Unikaten“ leben. Florian Hipp hat sich ganz den Fahrrädern verschrieben – einfach, puristisch und schnörkellos kommen die Räder von Starrgang daher. Andrea Settele dagegen setzt auf Selbstgenähtes: Handtaschen, Rucksäcke, Taschen und so manches Accessoires fertigt sie in ihrem kleinen Atelier in Roßhaupten. Die Adventszeit ist bis heute eine besondere Zeit. Die Vorbereitungen auf den 24. Dezember sind überall sicht- und spürbar. Es wird gebacken und dekoriert, eingekauft und Weihnachtsmärkte besucht. Doch für Manche arten die Vorbereitungen in puren Stress aus. Geschenke besorgen und verpacken, die Wohnung festlich schmücken, Essen für die ganze Familie einkaufen und kochen. Doch warum nicht mal einen Gang runterschalten, die Erwartungen etwas hinunterschrauben und alle Familienmitglieder in die Vorbereitungen miteinbeziehen. Dann kann man nicht nur den 24. besser genießen, sondern schon in der Vorweihnachtszeit besondere, familiäre Stunden verbringen. Wir wünschen Ihnen eine schöne, stressfreie und besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2017.

Ihre Anke Sturm und Regina Berkmiller

Inhaltsverzeichnis

Ludwig und der Weihnachtszauber ...................................................... Gesamtkunstwerk Fahrrad .................................................................... Bahnhofsrestauration und Seelenwirt .................................................. Alpenkätzle: Individuell statt Masse ..................................................... Effektbilder am Himmel ......................................................................... Goldgrund und Bürgerromantik ............................................................ Mitten rein und hoch hinauf im Schnee ............................................... Neue Liebe zur Ziach ............................................................................ griassdi.de – die Online-Plattform ......................................................... Der KiGa Tiger ist unterwegs ................................................................ Sport, Mode und Funktion .................................................................... Der Baumgarten in Füssen .................................................................... Veranstaltungen ....................................................................................

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IMPRESSUM Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Luitpoldstraße 6, 87629 Füssen www.griassdi.de

Anzeigen: Katja Hackel (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-85, hackel@azv.de Anzeigengrafik: AZ Marketing & Service GmbH

Titelfoto: Michael Dörfler www.doerfler-koechl.com

Gestaltung / Satzarbeit: Composizione Katrin Rampp Gerberstraße 18a, 87435 Kempten info@composizione.de, www.composizione.de

Redaktion und Koordination: Anke Sturm (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-17, sturma@azv.de

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16, 87437 Kempten

Regina Berkmilller, berkmiller@azv.de

Auflage: 13 400 Stück

Geschäftsführer: Markus Brehm

Verteilung: Beilage in der Allgäuer Zeitung Füssen und Auslage in Touristeninformationen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Tankstellen, Bäckereien, Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften, Kliniken, Banken und Freizeiteinrichtungen. Verbreitungsgebiet: Südliches Ostallgäu: – Buching, Eisenberg, Füssen, Halblech, Hopferau, Lechbruck am See, Lengenwang, Nesselwang, Pfronten, Prem, Rieden am Forggensee, Roßhaupten, Rückholz, Schwangau, Seeg, Speiden, Trauchgau, Wald, Zell. Außerfern – Breitenwang, Höfen, Klause, Lechaschau, Pinswang, Reutte, Vils

Christian Settele


Viele Jahre feierte die Königsfamilie Weih­ nachten in Hohenschwangau. Foto­ grafisch dokumentiert und veröffent­ licht wurde dazu kaum etwas. Ludwig II. genoss die Einsamkeit in dieser winterli­ chen Landschaft. © Wittelsbacher Aus­ gleichsfonds; Foto: Sabine Brauntmeier

Weihnachten war für König Ludwig II. schon immer etwas ganz Besonderes. Als junger Prinz feierte Ludwig mit Bruder Otto und seiner Familie in der Residenz in München. Ludwig und Otto schrieben nicht nur Wunschzettel an das Christkind. Sie überlegten auch, wem sie was schenken konnten. Die Königsfamilie feierte ganz klassisch und traditionell. Die Enkel spielten mit Opa König Ludwig I. und Oma Königin Therese von Bayern, es gab nachmittags heiße Schokolade und abends Bescherung. König Ludwig II. liebte Weihnachten, den Glanz und die Rituale dieses Festes.   873 verbrachte der regierende König Ludwig II. mit Königinmutter Marie und   Otto erstmals das Weihnachtsfest in Hohenschwangau. Es war die Lieblings  residenz der Königsfamilie, ein Ort des Privatlebens und der Erholung – weit weg vom bayerischen Hofzeremoniell. Mindestens einmal im Jahr besuchte er sein „liebes Hohenschwangau“. Hier hat er sich wohlgefühlt – und viele Weihnachtsfeste gefeiert.

Weihnachtsschmuck aus Dresdner Pappe. Der Schwan wurde Ludwigs Markenzeichen und sein Lieblings­ tier. © Sammlung Jean Louis, München

Ludwig legte viel Wert auf Traditionen: „Das Arrangement war prachtvoll, das Billardzimmer, der Schwanenrittersaal und der Heldensaal waren zu beiden Seiten mit jungen Tannen besetzt, tausende von Lichtern strahlten aus den mit den buntesten und mannigfaltigsten Sachen behangenen grünen Zweigen während unter denselben Tisch an Tisch gereiht war darauf die kostbarsten Christbescherungen prangten und das Auge des Beschauers im Lichtglanz entzückten.“ So steht es in der Chronik von Schloss Hohenschwangau. König Ludwig II. war es sehr wichtig, dass überall, vor allem im Heldensaal, viele Christbäume aufgestellt wurden. Das vermittelte das Gefühl, in einem Wald zu stehen, was Ludwig gefiel. Geschmückt waren die Weihnachtsbäume mit Lametta, Kerzen, Christbaumku-


Ludwig und der Weihnachtszauber

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geln und kleinen Schwan- und Löwenfiguren aus Dresdner Pappe. Für die Königinmutter Marie ließ Ludwig eigens eine Tanne im Garten schmücken, die sie von ihrem Audienzzimmer aus sehen konnte. Dann „am 24. Dezember 1873 abends wurde von den allerhöchsten und hohen Herrschaften im königlichen Schlosse die Christbaumfeier in sehr festlicher Weise begangen. Hohenschwangau sah dieses Jahr zum ersten Male solche Christbaum Pracht, deren Detail der Beschreibung sich entzieht und worüber auch die allerhöchsten Herrschaften sichtlich hohe Überraschung und Freude kundgaben. Nach dem Essen überraschten sie einander mit den kostbarsten Geschenken. Um 12 Uhr wurden auf allerhöchsten Befehl seiner Majestät des Königs die üblichen drei heiligen Messen gefeiert, die der hochwürdige Pater Superior der Franziskaner von Füssen zelebrierte.“ König Ludwig schenkte gern und reich – besonders an Weihnachten. „In der Kindheit hielt Ludwigs Vater, König Maximilian II., die Kinder Ludwig und Otto eher knapp. Max war ein sparsamer Mensch und seine Kinder erzog er bodenständig. Man munkelt, dass König Ludwig deswegen so ein großzügiger Schenker war“, erzählt Vanessa Richter vom Museum der bayerischen Könige. Für Ludwig selbst war es die größte Freude, wenn sich andere freuten. An Weihnachten beschenkte er nicht nur Königinmutter und Otto. Auch das allerhöchste, adlige Personal wie Obersthofmeister Graf zu Pappenheim, Gräfin Fugger König Ludwig II. war ein Liebhaber des Weihnachts­ oder die Obersthofmeisterin Gräfin von der Mühle wurden festes. Besonders das Schenken bereitete ihm die mit Geschenken bedacht, die der König bei der Beschegrößte Freude. Foto: © Freunde König Ludwig II. rung überreichte. „Er war großzügig und beschenkte auch diejenigen, die ihm etwas Gutes getan haben“, so Vanessa Richter. Ludwig war wohl der größte Richard-Wagner-Bewunderer seiner Zeit. Als er Heinrich Vogel in einer Aufführung „Der Ring des Nibelungen“ sah, war der König derart begeistert von seiner Darbietung als „Siegfried“, dass er bei A. Lange & Söhne um 1878 eine Taschenuhr anfertigen ließ. Ein besonderes Stück aus Gold, Brillanten und Lapislazuli, deren emailliertes Prunkgehäuse fünf Szenen aus Richard Wagners „Nibelungen“ zeigt. Ludwig machte sich stets sehr viele Gedanken um die Präsente. Er achtete aufs Detail. Penibel und pedantisch suchte er jedes Geschenk

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Ludwig und der Weihnachtszauber

selbst aus. „Das macht ihn sympathisch. Diese Seite an Ludwig wird oft verkannt“, erläutert Vanessa Richter. Einige Stücke, die König Ludwig einst verschenkte, sind im Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau zu sehen. Und was machte König Ludwig II. den ganzen Tag in Hohenschwangau? „Langweilig wurde dem König nicht. Während seiner Aufenthalte musste er trotzdem regieren. Er ließ sich die Akten von München nach Hohenschwangau bringen und führte von hier aus seine Regierungsgeschäfte. Ludwig investierte auch viel Zeit in seine Schlossbauten wie das Königshaus am Schachen oder Schloss Neuschwanstein. Denn Ludwig hatte genaue Vorstellungen“, so Richter. Ludwig hat außerdem viele Briefe geschrieben und mehrere Bücher am Tag gelesen. Er war sehr belesen, vor allem in der Literatur. König Ludwig genoss aber auch seine Freizeit. Er nutzte die Zeit für Ausritte und begab sich mit seinem prachtvollen Puttenschlitten zu nächtlichen Ausfahrten in die Berge. Die Taschenuhr, das Geschenk Ludwigs an Sänger Heinrich Vogel. Ausgestellt ist das Schmuckstück im Museum der bayerischen Könige. © Wittelsbacher Ausgleichsfonds, MdbK/Rainer Hermann

Nach Weihnachten fuhr die Königinmutter Marie mit hohem Gefolge von König Ludwig II. noch eine Stunde Weges begleitet, zurück nach München. Und König Ludwig machte sich wenige Tage später von Hohenschwangau auf den Weg nach Linderhof, wo er Silvester feierte. Erinnerung eines Zeitzeugen aus dem Buch Ludwig II. König von Bayern von Gottfried von Böhm (1845–1926): „Maler, Juweliere, Goldschmiede, Handschuhmacher, Schneider und viele andere mussten ihre Waren direkt an den jeweiligen Residenzort ihres Königs liefern. Von einer dieser „Lieferungen“ hat sich folgender Erlebnisbericht eines Münchner Juweliers erhalten: ,,Wieder einmal hatte ich Schmuck nach Hohenschwangau zu liefern. Es war einige Tage vor Weihnachten. Von einem königlichen Diener wurde ich in das mir bereits vertraut gewordene Billardzimmer geführt. Dort waren auf dem großen Tisch schon die verschiedensten Geschenke für des Königs Verwandte und Bekannte aufgetürmt und warteten auf die von mir mit-

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Ludwig und der Weihnachtszauber

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29. DEZEMBER, 20 UHR

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Zur Weihnachtszeit glich das Billardzimmer einem Basar. Auf dem großen Tisch in der Mitte türmten sich die verschie­ densten Geschenke. Foto: © Wittelsbacher Ausgleichsfonds

Text: Regina Berkmiller, Quelle: Chronik Schloss Hohenschwangau

gebrachten Schmuckgegenstände. Ich begann meine Kostbarkeiten hastig auszulegen, denn der Kammerdiener hatte mir vorher schon befohlen, meine Arbeit schnellstens auszuführen, da der König sehr bald zurückerwartet werde und er niemand in seinem Zimmer zu sehen wünsche. Zu meinem Entsetzen hörte ich jedoch alsbald die Schritte des Königs. In einer meine Gedanken völlig lähmenden Angst – ich war damals etwa 27 Jahre – kam mir die unglücklichste Idee meines Lebens: Ich versteckte mich unter dem Billardtisch und glaubte mich durch die weit herabhängende Tischdecke vor der Entdeckung sicher. Ludwig trat an den Tisch, betrachtete eingehend jedes Geschenk und begann den Tisch nach seinem Geschmack zu ordnen. Plötzlich, nachdem ich schon eine geraume Zeit in der etwas stickigen Luft verbracht hatte, wurde ich von einem quälenden Hustenreiz überfallen, der sich schließlich nicht mehr unterdrücken ließ. Erschrocken fuhr der König zurück und schrie in den scheinbar leeren Raum, ob jemand anwesend sei. Zitternd kam ich aus meiner Zufluchtsstätte hervorgekrochen, versuchte dem König meine ungewöhnliche Anwesenheit zu erklären und bat um Verzeihung. Der anfängliche Zorn des Königs wich einem Schmunzeln und er entgegnete: ,Na, ist schon gut. Sie haben hier unten genug ausstehen müssen. Gehen Sie!‘ “

30. DEZEMBER, 19 UHR

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am Hopfensee Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen unseren Gästen ganz herzlich für das tolle vergangene Jahr bedanken und wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und für das bevorstehende Jahr 2017 alles erdenklich Gute! ★★★

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Feiern Sie mit uns ins neue Jahr! Auch am Silvesterabend können Sie bei uns à la carte speisen und haben die Möglichkeit im Anschluss an der Silvester-Party im benachbarten Hotel am Hopfensee teilzunehmen.

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Wenn Florian Hipp durch Füssens Straßen fährt, dann schauen Passanten oft zweimal hin. Nicht, dass er mit seinem langen Bart und seinen Beinen voller Tattoos einen zweiten Blick provoziert – nein, es ist sein Fahrrad, das alle Blicke auf sich zieht. Minimalistisch und schnörkellos schön sind die Räder, die er in seiner Allgäuer Fahrrad Manufaktur „Starrgang“ baut. eine Leidenschaft für das Fahrrad begann aus einer Not heraus. Das Auto kam nicht mehr durch den TÜV, ein Fahrrad musste her. Doch dafür fehlte Florian Hipp das Geld. Als er einen alten Drahtesel geschenkt bekam, machte er sich an die Arbeit und dabei entstand seine neue Geschäftsidee: Das Upcycling von alten Rädern. „Vom alten Fahrrad bleibt nur der Rahmen übrig“, erzählt der 31-Jährige. Da wird gefeilt und sandgestrahlt, geflext und lackiert. Autodidaktisch machte er sich ans Werk. Informierte sich im Internet und bezahlte viel Lehrgeld. „Oft bin ich gescheitert.“ Doch aufgeben ist nicht sein Ding, also hieß es „learning by doing“. Als sein erstes Rad fertig war, verselbstständigte sich seine Idee. Fremde und Freunde sprachen ihn auf sein neues Schmuckstück an. Die ersten Bestellungen kamen und Florian Hipp hat nun einen Traum: Er möchte irgendwann ganz davon leben,


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alten Rädern ein neues Leben zu geben. Noch arbeitet der gelernte Industriemechaniker in der Gastronomie. Doch die Zeit muss reichen, um weiter in seiner Fahrrad Manufaktur zu arbeiten. Und das lebt er. In seinem Wohnzimmer und in seiner Küche befindet sich seine Werkstatt. Am Küchentisch werden die Lenker mit Leder vernäht, im Wohnzimmer ist gerade ein Fahrrad aufgebockt und wartet auf den nächsten Arbeitsschritt. Im Hof stapeln sich alte Räder, die er geschenkt bekommen hat. Und die fertigen Räder sind bereit für eine Probefahrt. Und das machen die Räder so besonders: Der Rahmen ist handgeschweißt und im exklusiven „Starrgang“-Design, mehrfach pulverbeschichtet und hohlraumversiegelt. Zum Schluss veredelt mit handgenähten Lederelementen an Rahmen und Lenker sowie einigen Profi-Komponenten.

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Gesamtkunstwerk Fahrrad

Es ist nicht nur das Design, das seine Räder ausmacht. Florian Hipp geht es um mehr. Nachhaltigkeit ist das, was ihn antreibt. Warum etwas wegwerfen, das noch gut zu gebrauchen ist? „Was für andere Abfall ist, ist für mich das Material zur Schaffung neuer einzigartiger Produkte. Damit will ich auch ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen.“ Unter dem Aspekt „Nachhaltigkeit“ stattet er seine Räder auch aus. Das notwendige Zubehör ist mit Bedacht ausgewählt. Eine enge Zusammenarbeit mit Handwerkern vor Ort ist ihm wichtig. Dabei geht es ihm um das Gesamtbild: Eine passende Tasche und das Outfit für den Radler. Mit einem Schuster in Schwangau ist er gerade dabei, Haferlschuhe mit „Klick“ zu entwickeln. Ein richtiges Füssen-Fahrrad mit einem Radler in Lederhose und Haferlschuhe als Gesamtkunstwerk schwebt ihm vor. Denn Heimat ist dem gebürtigen Füssener wichtig: „Damit meine ich nicht Patriotismus, sondern das Gefühl, aus der Haustür rauszugehen und auf Menschen zu stoßen, die man kennt.“ Keine Anonymität wie in der Großstadt. Und wenn er von einer Reise zurückkehrt und ab Memmingen den Säuling sehen kann, dann stellt sich bei ihm das Heimatgefühl ein. „Es ist natürlich auch die Landschaft, die mich fasziniert.“ Angefangen hat alles im Oktober 2015 – mittlerweile hat er 15 Räder produziert, sechs davon verkauft. Minimalistisches Radfahren mit einem Gang, keine Glocke oder Lichter, für die ganz Mutigen auch ohne Bremse – das ist das Besondere an seinen Rädern. Mit nur einem Gang unterwegs zu sein, heißt vorausschauend zu fahren. „Wenn ich von Schwangau komme, dann hole ich frühzeitig Schwung, damit ich in Füssen den Berg hochkomme“, erzählt Florian Hipp. Eine Tour hinauf auf den Alatsee mit seinem Rad, nennt Florian Hipp „seine persönliche Tour des Leidens“. Das Bremsen ohne Bremsen ist eine Übungssache – Gewichtsver-

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Text: Anke Sturm, Bilder: Morepikzz (3), Lena Filleböck (2), Der Niederauer (1)

Um sich bekannt zu machen, setzt Florian Hipp auf zwei Komponenten. Das eine sind die sozialen Netzwerke. Facebook und Instagram sind für ihn die besten Netzwerke, die es ihm ermöglichen, sich bekannt zu machen. Die zweite Komponente ist er und sein Fahrrad selbst. Seine Erscheinung und das minimalistische Design-Fahrrad sind die beste Werbung. So wird er in der Stadt immer wieder angesprochen, parkt sein Gefährt „provokant“, damit es auch auffällt. Und so hat er durch Mund-zu-Mund-Propaganda einen Großteil seiner Kunden gefunden. Zurzeit bastelt er an zwei Rädern für die „Curling-Mädels“. Die bekommen seine Räder als Leihgabe und sollen damit „Werbung“ fahren. Wer mehr über Florian Hipp erfahren möchte, der findet seine Räder im Internet unter www.starrgang.net oder auf facebook „starrgang“.

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Die Steirische Harmonika besteht aus rund 4.000 Einzelteilen und wird auch „Ziach“ oder „Quetschn“ genannt. Wie kaum ein anderes Instrument präsentiert die Steirische die Kultur des Alpenraumes. Das Markanteste sind ihr charakteristischer Klang und ihr typisches Aussehen. Fest verwurzelt ist die Steirische in der alpenländischen Volksmusik. Altmodisch und nur für volkstümliche Musik geeignet? Weit gefehlt! Längst hat das Präzisionsinstrument seinen Siegeszug angetreten. Die Steirische Harmonika ist wieder modern. Volksmusik und Schlager sind attraktiv. Das hat wohl auch sicherlich etwas mit Andreas Gabalier oder Hubert von Goisern zu tun, die mit ihrer Steirischen Harmonika begeistern. er Hype um die Steirische ist ungebrochen. Volksmusik, Rock, Pop, Schlager: Jeder kann seine Lieblingsmusik spielen – auch diejenigen, die noch nie was mit Musik zu tun hatten. Denn die Steirische Harmonika ist relativ leicht zu erlernen. Wie das geht, zeigen die Musiklehrer um den oberösterreichischen Volksmusik- und Harmonikapionier Florian Danter, alias


Neue Liebe zur „Ziach“

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Michlbauer. Die Michlbauer Harmonikawelt ist Europas größte Ausbildungsstätte für Steirische Harmonika. Ihr Hauptsitz befindet sich in Höfen bei Reutte. Mit dem Ziel, „möglichst vielen Menschen das Spielen auf der Steirischen Harmonika beizubringen” hat Professor Florian Michlbauer, vor über 20 Jahren seine eigene Lernmethode für die Knopfharmonika veröffentlicht. Tausende Menschen schafften dadurch den Zugang zur Musik, obwohl sie vorher noch nie ein Instrument gespielt haben. „Unser erfolgreiches Unterrichtswerk für Steirische Harmonika ist eine Fingersatz-Griffschrift. Mit nur fünf Tasten kann man schon 100 einfache, gut klingende Lieder spielen“, erzählt Florian Michlbauer. „Es ist nicht notwendig, Noten zu lernen. Das erste Stück kann man bereits nach wenigen Unterrichtsstunden selbst spielen. Die meisten können sich gar nicht vorstellen, wie einfach das Spielen auf der Steirischen ist.“ An 35 Standorten unterrichten 40 Harmonikalehrer der „Michlbauer Harmonikawelt“. Neben regelmäßigem Unterricht bietet die Harmonikaschule auch spezielle Kurse und einen Fernlehrkurs. Jährlich erlernen rund 2.000 Schüler in allen Altersgruppen das Harmonikaspielen. Einsteigern bietet die „Michlbach Harmonikawelt“ außerdem einen besonderen Service: den Harmonika-Verleih. „Man will ja nicht gleich einige tausend Euro investieren, solange man sich noch unsicher ist, ob es überhaupt funktioniert. Uns ist es wichtig, dass schon Einsteiger mit qualitativ hochwertigen Harmonikas musizieren, damit sich das Gehör an den harmonischen Klang gewöhnt“, so Michlbauer. Bei Florian Danter, der auf dem Michlbacher-Hof in Weyregg am Attersee aufgewachsen ist, hat Singen und Musizieren eine lange Tradition. Bereits mit acht Jahren begann er zu komponieren. Er ging seinen Weg vom einfachen Bauernburschen zum vielseitigen Musiker, Pädagogen, Dirigenten und Komponisten. Er ist Gründer und Mitglied zahlreicher Musikgruppen zum Beispiel die „Bandlkrama“. Fünf Jahre lang war Florian Michlbauer Aufnahmeleiter für Volksmusik beim ORF Oberösterreich. Der Durchbruch auf der Steirischen Harmonika gelang ihm 1992. Damals veröffentlichte er sein erstes Lehrbuch mit Lernvideo. „Viele Schüler benötigen trotz Videos persönliche Unterstützung“, so Michlbauer. 1996 eröffnete er schließlich seine eigene Musikschule, das Florineum

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in Weyregg am Attersee. Seine Lernmethode ist im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet. Florian Michlbauer hat über 2.000 Titel aufgenommen und über 150 Noten- und Spielhefte produziert. Daneben ist er Musikproduzent und verlegt rund 20 Produktionen jährlich. Mit seinem langjährigen Geschäftspartner Heinrich Schedler gründete Michlbauer 2002 eine eigene Vertriebsfirma, die „Michlbauer Harmonikawelt“ im Außerfern. 2014 wurde Florian Michlbauer vom Staat Österreich der Berufstitel Professor für seine Verdienste um die Musik verliehen. Florian Michlbauer lebt einfach seinen Traum: Die Menschen mit seiner Liebe zur Musik zu begeistern. 2016 veröffentlichte Michlbauer seine Lebensgeschichte in dem Buch „Vom Bergbauernbub zum Musikprofessor“. In diesem Werk stellt Michlbauer jenen Schwerpunkt in den Vordergrund: „Jeder ist musikalisch“. Vom 2. bis 5. Januar finden in der Harmonikawelt in Höfen die Harmonika-Start-Tage statt. Unter dem Motto „Mein Vorsatz fürs neue Jahr: Ich lern Steirische“ haben Musikbegeisterte die Möglichkeit, die Steirische Harmonika kennenzulernen. Täglich von 9.30 bis 11.30 Uhr werden kostenlose Einsteiger-Workshops angeboten. Der Workshop ist für alle Altersgruppen (7 bis 77 Jahre) geeignet und es sind keine Notenkenntnisse oder musikalische Vorkenntnisse nötig. Weitere Informationen gibt es unter shop.michlbauer.com/starttage

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Text: Regina Berkmiller, Bilder: Fotostudio Irene (3), Alois Humer, Lenzing (1)

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Das machen, was einem Spaß macht und damit Geld verdienen. Davon träumen viele. Eine, die ihren Traum leben will, ist Andrea Settele. Unter ihrem Label „Alpenkätzle“ verkauft sie handgenähte Taschen und Rucksäcke.


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as Nähen schlich sich in das Leben von Andrea Settele. Ihr Beruf als Krankenschwester in der Psychiatrie Kaufbeuren machte ihr zwar Spaß, doch warum nicht offen sein für Neues. Genäht hatte sie schon in der Schule und dann viele Ideen im Kopf. Doch die richtige Ausrüstung zur Umsetzung fehlte ihr. 2013 kaufte sie sich eine Nähmaschine und machte sich ans Werk. Erst wurden Freunde ausgestattet, die begeistert waren von ihren Taschen und Rucksäcken. Also wagte die junge Frau aus Roßhaupten den nächsten Schritt. Es entstand ihre Internetpräsenz und zugleich bot sie ihre Produkte auf der Internetplattform Dawanda an. „Ich arbeite gewissenhaft und ordentlich mit viel Liebe und Sorgfalt, damit die Taschen und Rucksäcke gut halten“, so Settele. Und so sind die Kunden, die bei ihr einkaufen, begeistert: „Sie hat mir meinen persönlichen Wunsch erfüllt und ich bin so glücklich mit meinem neuen Ruck-

sack. Er sieht so toll aus und ist nun mein täglicher, stylischer Begleiter. Danke!“, schreibt Anna-Lena in ihrer Bewertung. Dabei ist Andrea Settele von Dawanda nicht mehr so begeistert wie früher. Oft werden billige, asiatische Waren unter dem Motto „Handarbeit“ angeboten. Und so sind auch Threads wie „Massenartikel auf der Plattform“ und „Kontrolliert endlich die angebotenen Artikel“ heiß diskutiert im Forum des Onlinehändlers. Deswegen baut Andrea Settele auf ihre eigene Homepage und wer will, der kann sie auch nach Anmeldung in ihrem Atelier besuchen und sich dort in aller Ruhe umschauen.

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Individuell statt Masse

Zurzeit hat Andrea Settele drei „Jobs“. In Teilzeit arbeitet sie als Krankenschwester, „hauptberuflich“ ist sie für ihren einjährigen Sohn Levi da und in der restlichen Zeit, die ihr noch bleibt, sitzt sie an der Nähmaschine. „Jede freie Minute bin ich zurzeit in meinem kleinen Atelier“, erzählt die 30-Jährige. Sobald ihr kleiner Sohn sich zum Mittagsschlaf hinlegt, macht sie sich ans Werk. Schließlich will sie an zwei Weihnachtsmärkten teilnehmen und dort ihre kleineren Produkte wie Gürtel, Geld- oder Kulturbeutel anbieten. Dazu kommen noch die Bestellungen, die über Dawanda oder ihre Homepage bei ihr landen. Wichtig ist Andrea Settle, dass ihre Produkte zum größten Teil aus Naturmaterialien bestehen wie Baumwolle, Leder, Leinen oder Kork. Beim Einkauf ihrer Materialien achtet sie auf eine hochwertige Qualität. Dabei sei es als Kleinabnehmerin gar nicht so einfach, gutes Material zu einem guten Preis zu bekommen. Mittlerweile hat Andrea Settele ein breites Sortiment zusammengestellt. Allein auf ihrer Dawanda-Seite gibt es über 80 Produkte. „Es kommt ständig was Neues dazu“, sagt Andrea Settele, denn Ideen hat sie genug. Fast alle Produkte hat sie selbst entworfen, teilweise bedruckt sie ihre Stoffe selbst. Besonders stolz ist sie auf ihren Rolltop-Rucksack. „So in der Art wie ich ihn mache, habe ich einen Rolltop-Rucksack noch nicht gesehen.“ Weit über 100 Stück hat sie davon schon verkauft. Es ist ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt. Weg von der Massenware, hin zu individuellen Produkten. Eine Chance, auf die Andrea Settele hofft und darauf ihren Traum baut. Irgendwann möchte sie in einem kleinen Geschäft ihre selbstgemachten Produkte anbieten. Infos unter www.alpenkaetzle.de.

Text: Anke Sturm, Bilder: Elsa-Lina Pillath, privat

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Adventsmarkt im Klosterhof

Fotos: Füssener Adventsmarkt im Klosterhof St. Mang Bildnachweis: Füssen Tourismus und Marketing / Michael Lukaszewski Fotografie – www.lukafo.de

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er Adventsmarkt in Füssen im Allgäu hat eine besonders romantische Kulisse, findet er doch an den Wochenenden vom 2. bis 4. Dezember und vom 9. bis 11. Dezember 2016 im barocken Innenhof des einstigen Benediktinerklosters St. Mang statt.

A m Freitag, 02. 12., öffnet sich das mächtige

Klosterhoftor um 17.00 Uhr und der Markt ist dann bis 20.00 Uhr geöffnet. Am Freitag, 09. 12., kann man von 14.00 - 20.00 Uhr, am Samstag jeweils von 11.00 – 20.00 Uhr und an den Adventssonntagen von 11.00 – 19.00 Uhr durch die weihnachtlich dekorierten Stände bummeln, die den mittelalterlichen Füssener Hausfassaden nachempfunden sind. Hier warten Weihnachtsschmuck, Schönes aus Filz, Geschenke aus der Küche und viel Selbstgebasteltes auf die Käufer.

A uch der ein oder andere Kunsthandwerker lässt

sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Rund um die Klosterhofbühne, wo Musikgruppen, Chöre und Alphornbläser auf das Christfest einstimmen, treffen sich die Einheimische und Gäste gerne auf einen gemütlichen „Ratsch“ bei Glühwein oder Punsch, heißen Maroni, Waffeln und hausgemachten Plätzchen.

A m 11. Dezember, dem letzten Marktsonntag,

geht abends die traditionelle Weihnachtsbaumversteigerung für einen guten Zweck über die Bühne. Die kleinen Adventsmarktbesucher können in der Weihnachtsbäckerei ihre eigenen Plätzchen backen und bei Fackelwanderungen die winterliche Altstadt erkunden. Aktuelle Programminformationen stehen ab Mitte November unter www.fuessen.de/adventsmarkt online.

Füssen Tourismus und Marketing · Tourismusinformation Füssen Kaiser-Maximilian-Platz 1 · 87629 Füssen · Tel. 08362 9385-0 · Fax 08362 9385-20 tourismus@fuessen.de · www.fuessen.de


Boden- und Höhenfeuerwerk, Kugelbomben, Brokateffekte, XXL-Batterien und Schwarzpulver: Das sind die explosiven Begriffe und Zutaten, mit denen der Feuerwerk Pyrotechniker Stefan Goder in der Silvesternacht hantieren wird.

„Ein Feuerwerk zu gestalten ist so, wie ein Bild zu malen.“

er behördlich geprüfte Großfeuerwerker aus Unterthingau wird neben  den handelsüblichen Krachern und Raketen der „Feuerwerksklasse Zwei“  auch Großfeuerwerk verwenden. „Mit Klasse-Vier-Feuerwerken lässt sich wesentlich größere, höhere und beeindruckendere Pyrotechnik choreografieren“, weiß Goder, gibt aber gerne auch Tipps für die Freunde des Feuerwerks zum Jahreswechsel. Die Freude an besonders schönen Effektbildern am Himmel soll überwiegen. Das CE-Zeichen hält auch Einzug in der Pyrotechnik. Beim diesjährigen Silvesterfeuerwerksverkauf dürfen zum letzten Mal Feuerwerksartikel mit der alt bekannten BAM-Nummer verkauft werden. Auf vielen pyrotechnischen Gegenständen wird bereits in diesem Jahr eine zehnstellige Registrierungsnummer mit CE-Zeichen zu sehen sein. Im nächsten Jahr ist die CE-Kennzeichnung vom Gesetzgeber vorgeschrieben und löst die BAM-Nummer ab. Weniger ist oft mehr. Dies gilt auch fürs heimische Silvesterfeuerwerk, geht man nach den Empfehlungen, die Großfeuerwerker Stefan Goder aus Unterthingau dafür gibt. Goder rät zu einfachen Farbeffekten aus Gold und Silber am Silves-


Effektbilder am Himmel

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terhimmel. Zwei bis drei klare Farben: Darauf setzen ihm zufolge auch Hersteller und Profis. „Man sollte versuchen, sich für einfache Choreografien an eine Farbe zu klammern“, findet Goder. Je einfacher ein Feuerwerk sei, desto mehr Wirkung lasse sich damit erzielen.

Weniger ist oft mehr.

Systemfeuerwerke, beziehungsweise Verbundfeuerwerke, also fertig verleitete Batterien, hält er deshalb für wesentlich besser als einzelne Raketen oder auch Chinaböller. Einmal anzünden und genießen, dazu: „Günstiger Preis, einfache Handhabung, sicherer Umgang und ein schöner Effekt“, sagt Goder. Sein Verkaufs-Ranking entspricht in einigem dem, wie ganz Deutschland sich für den Jahreswechsel rüstet: Feuuße erwerksbatterien liegen auf Platz eins, dahinter teilen Direkt am F sich aufwendigere und größere Verbund-Feuerwerksder Alpspitze batterien und klassische Raketen den zweiten Platz, dahinter folgen Vulkane, Fontänen, Feuertöpfe und Chinaböller. Lieber Batterien mit kleinerer Schussanzahl, zum Beispiel 13-Schuss-Batterien zu kaufen, rät Goder HobbyFeuerwerkern daher zu Silvester. Batterien mit weniger Schüssen hätten eine länger anhaltende Wirkung, erzeugten einen „großvolumigeren Effekt“ und eine höhere Steighöhe am Himmel. Stefan Goder wird die Lagerkapazität für pyrotechnisches Material in seinem Betrieb erweitern und den Silvesterfeuerwerksverkauf in diesem Jahr starten. Stefan Goder, der im Hauptberuf als Maschinenbauingenieur arbeitet, wirkt nicht gerade wie ein Krawallmacher. Ansonsten dürfte er sein hochexplosives Hobby aber auch nicht ausüben. „Es sind hierfür verschiedene Voraussetzungen erforderlich“, erklärt Goder. Diese Hürden hielten ihn nicht davon ab, seinen

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Individuelle Orte und Kundenwünsche. Jugendtraum wahr werden zu lassen: Als 18-Jähriger fieberte er immer dem 28. Dezember als jährlichem Starttag für den Feuerwerkskauf entgegen, erzählt er. Zuvor als Jugendlicher war er froh, älteren Freunden beim „Krachen“ zusehen zu dürfen, und schon als Kind liebte er das Silvesterfeuerwerk daheim. Eines habe

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Text: Gerlinde Reisach, Bilder: Peter Samer (1), Ralf Lienert (1), Michael Lukaszewski (2), privat (3)

ihn, neben der fehlenden Verfügbarkeit unterm Jahr, dabei geärgert: Die Tatsache, dass die Feuerwerke von den Profis, die ihn faszinierten, so viel „riesiger“ waren als die privat abgebrannten. „Ich habe mich immer gefragt, warum wir das nicht so hinkriegen“, so Goder. Jetzt kann er selbst so große Feuerwerke kreieren, wie er will, und das nicht nur zum Jahreswechsel. Seine Leidenschaft für die Pyrotechnik, sein Hang zur Perfektion und das Streben nach Begeisterung ermöglichen ihm, Feuerwerke der ganz besonderen Art zu choreografieren. Die Feuerwerke, egal in welcher Größenordnung, werden von ihm stets mit der gleichen Liebe, Kreativität und Fantasie organisiert und durchgeführt. Seine Kunden in der seit sechs Jahren bestehenden Firma „Allgäu Feuerwerke“, sind begeistert, darunter die Organisatoren der Allgäuer Festwoche und die Veranstalter der Ritterspiele in Ehrenberg bei Reutte. Das Ski-Opening in Zürs wird von Stefan Goder mit spektakulären Feuerwerken und Spezialeffekten begleitet. Auch die Zuschauer vor dem Schloss von Hohenschwangau hat er schon mit seiner Choreografie begeistert. Allgäu Feuerwerke wird dieses Jahr wieder unzählige Feuerwerksarrangements nach Kundenwunsch verleiten und ausliefern. Er spielt gern mit Brokat- und Regeneffekten, Herzbomben, Farbsalzen – oder mit Musik. Das Künstlerische, das Kreative liebt er. „Man macht immer ein individuelles Feuerwerk, an anderen Orten, mit anderen Kundenwünschen“, sagt er. „Ein Feuerwerk zu gestalten ist so, wie ein Bild zu malen.“

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Ein Ort der Rast, Geselligkeit und Einkehr ist der Seelenwirt in Eisenberg seit 127 Jahren. Die Entstehung dieses Treffpunkts ist mit der Eisenbahnlinie Marktoberdorf-Füssen verbunden. Denn im Jahr 1889 entstand der Bahnhof Weizen-Hopferau. Zeitgleich wurde in unmittelbarer Nähe ein Gasthaus gebaut. Reisende sollten die Wartezeit schließlich nicht im Bahnhof verbringen müssen. Obwohl die damaligen Gemeindevertreter der Meinung waren, dass es in der Gemeinde schon genug Gasthäuser gäbe, befürworteten sie Bahnhofsgaststätte. Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete 1889 die „Alte Bahnhofsrestauration“. Seit 1900 ist das Gasthaus in Besitz der Familie Linder.  eben der Restaurations-Gastwirtschaft etablierte der damalige Wirt Paul  Linder ein zweites Standbein. Im nahegelegenen Wäldchen ließ er ein Gar tenhaus mit Sommerkegelbahn errichten, die 1911 eröffnet wurde. Sie war für die damalige Zeit eine Attraktion und weit über die Gemeindegrenze hinaus gefragt und beliebt. Wohl auch, weil sie mit der Eisenbahn praktisch zu erreichen war. Die Kegelbahn war der Beginn einer über 100 Jahre währenden, sehr beliebten Kegeltradition. Als 18-Jähriger übernahm Anton Linder das verwaiste Anwesen. Er belebte das Gasthaus mit neuem Schwung und heiratete 1957 Resi Brenner. Die Sommerkegelbahn kam in die Jahre und wurde in den 1960er-Jahren abgebrochen. Auch die beiden fühlten sich der jahrzehntelangen Tradition des Kegelns sehr verbunden. Darum entschlossen sich die Wirtsleute 1971 eine zweibahnige, vollautomatisierte Kegelbahn anzubieten. Ein geräumiger Anbau mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten für die Spieler wurde noch im selben Jahr fertiggestellt. Das Kegeln


Bahnhofsrestauration und Seelenwirt

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Text: Regina Berkmiller, Quelle Albert Guggemos, Bilder: Familie Linder, privat, Albert Guggemos

boomte. Fast rund um die Uhr wurden die Kugeln versenkt. Anfang der 1990er-Jahre hatten 39 Kegelclubs in der Bahnhofsrestauration ein Domizil gefunden. 1986 übernahmen Sohn Paul und Petra Linder den Gastronomiebetrieb. Sie führten die Wirtschaft mit der Kegelbahn erfolgreich weiter. Mit der Verlegung der Straße konnte Paul Linder 1999 einen gemütlichen Biergarten errichten. 2007 wurde aus der alten Bahnhofsrestauration der bekannte Seelenwirt. Kegeln und Seelen – dafür ist das Gasthaus bekannt. Mit rund 25 wechselnden Seelen bietet Familie Linder etwas Besonderes, was es in der Umgebung nicht gibt. Regelmäßig treffen sich rund 30 Kegelclubs im Seelenwirt. Die Stammkegler kommen aus Füssen, Pfronten, Nesselwang und auch von weiter weg. „Das Kegeln hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Und erfreut sich dennoch großer Beliebtheit. Kegeln ist einfach ein generationenübergreifender Freizeitsport, den die Enkel mit ihren Großeltern spielen können. Die Kegelbahn ist ein Treffpunkt, um vergnügte Runden zu spielen und sich zu amüsieren“, erzählt Petra Linder. Es steht weniger der Wettkampf im Mittelpunkt, sondern vor allem die Geselligkeit und der Spaßfaktor. Sehr beliebt ist der Seelenbrunch am Sonntag. Mit der Familie und Freunden oder Kollegen einen schönen Tag verbringen und eine ruhige Kegelpartie spielen. Frühstücken, Mittagessen, Kegeln und sich bewegen stehen dann auf dem Programm.

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Skitourengehen liegt in der Luft. Immer mehr Sportler genießen den Aufstieg aus eigener Kraft. Sie suchen das Vergnügen jenseits der Skigebiete in der Natur und wollen auf Tour aktiv sein.  och den Spaß gibt es dort nicht ganz ohne Risiko: Lawinen  sind die größte Gefahr abseits gesicherter Pisten. Mit Risi komanagement und der richtigen Ausrüstung kann damit jedoch verantwortungsvoll umgegangen werden.


Mitten rein und hoch hinauf im Schnee

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Lawinenkunde Grundsätzlich werden zwei Arten von Lawinen unterschieden: Schneebrett- und Lockerschneelawinen. „Schneebrettlawinen sind sehr gefährlich und unberechenbar. In Hangneigungen über 30 Grad passieren rund 97 Prozent aller Lawinenunfälle“, heißt es in der Broschüre „Lawinen Know-how“, deren Mitherausgeber der Verband Deutscher Berg- und Skiführer ist. Beeinflusst wird die Lawinengefahr durch den Niederschlag (Schnee oder Regen), die Windeinwirkung, Temperatur, Strahlung und das Gelände. Besonders wichtig zur Einschätzung des Lawinenrisikos ist die Hangexposition (Ausrichtung des Hanges in eine Himmelsrichtung, beispielsweise Norden) und die Hangneigung.

Entscheidungsstrategien Um den Winterbergsteigern eine Hilfe an die Hand zu geben, haben Experten in Sachen Lawinen- und Schneekunde in den vergangenen Jahren Entscheidungsstrategien formuliert. Ein Revolutionär der Lawinenkunde war der Schweizer Werner Munter mit der 3x3 Filter- und Reduktionsmethode. Daneben gibt es seit Jahren die Snowcard und den Faktorencheck von Martin Engler und Jan Mersch, empfohlen vom Deutschen Alpenverein (DAV). Neue Erkenntnisse sind im Buch „lawine.“ beschrieben, dort werden Gefahrenmuster herausgearbeitet. Autoren sind Rudi Mair und Patrick Nairz, die den Tiroler Lawinenlagebericht erstellen.

Lawinenlagebericht Eine große Hilfe zur Einschätzung des persönlichen Risikos bei der geplanten Skitour oder bei der Auswahl des Zieles ist der Lawinenlagebericht. Für Bayern wird dieser von Mitte Dezember bis Mitte April täglich von der Lawinenzentrale, die zum Landesamt für Wasserwirtschaft gehört, veröffentlicht. Darin wird die aktuelle Lawinensituation im bayerischen Alpenraum beschrieben. Für das angrenzende Tirol gilt der Tiroler Lawinenlagebericht. In beiden wird die jeweilige Gefahrenstufe aus der fünfstelligen europäischen Gefahren-

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skala genannt. Diese reicht von „gering“ (1) bis „sehr groß“ (5). Zudem wird auf Gefahrenstellen und Auslösewahrscheinlichkeiten eingegangen. Im Internet unter www.lawinenwarndienst.bayern.de oder lawine.tirol.gv.at

Sicherheitstraining Wer eigenverantwortlich Ski- oder Schneeschuhtouren oder Freerides mit dem Snowboard oder Ski unternehmen möchte, kommt nicht umhin, sich mit der Lawinenthematik auseinanderzusetzen. Risikomanagement ist schon bei der Planung der Tour gefragt, währenddessen ständig. Und im Notfall sollte der Umgang mit Lawinen-Verschütteten-Such(LVS)-Gerät, der Sonde und Schaufel sicher und schnell beherrscht werden.

Kurse, geführte Touren, Leihmaterial Einheimische Bergführer bieten Kurse und geführte Touren an. Einer davon ist Thomas Hafenmair aus Roßhaupten. Er ist zudem Tagesbeobachter für den Lawinenlagebericht und beschäftigt sich in dieser Funktion täglich mit der Problematik. Kontakt: www.privatbergfuehrer.de Auch die Bergführer der Pfrontener Bergsteigerschule Altissimo bieten Kurse, Touren sowie Verleih von Notfallausrüstung (LVS-Geräte, Schaufel, Sonde) und Schneeschuhen an: Kontakt im Büro des Waldseilgartens Höllschlucht oder www.altissimo.de.

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Ausrüstung Zur Grundausrüstung, die auch Variantenfahrer und Freerider dabei haben sollten, gehört ein LVS-Gerät, eine Lawinensonde, eine Lawinenschaufel, ein ErsteHilfe-Set und ein Biwaksack. Zur Zusatzausrüstung zählen beispielsweise ein Rucksack mit ABS-Ballon, ein Handy, Recco-Reflektoren.

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Als einstige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg beherrscht das Hohe Schloss das Stadtbild Füssens. Es zählt zu den bedeutendsten Profanbauten der deutschen Spätgotik und besticht mit seinen großartigen illusionistischen Architekturmalereien.

achdem Füssen zwischen 1274 und 1286 das Stadtrecht verliehen wurde,  begann 1291 der bayerische Herzog Ludwig der Strenge widerrechtlich mit  dem Bau einer Burg. Der Augsburger Bischof erwirkte die Einstellung der Bauarbeiten, erwarb 1322 den Schlossberg und ließ die unvollendete Burg zum Sitz eines Pflegamtes ausbauen. Zwischen 1489 und 1504 wurde unter Bischof Friedrich II. von Zollern die alte Burg zu einem prächtigen und wehrhaften Burgschloss erweitert. An der Westseite brach man einen tiefen Halsgraben aus und versah das Burgareal mit Wehrgängen, Türmen und Zwingerbefestigungen. Der Nordflügel der Dreiflügelanlage nahm die Residenzräume mit repräsentativem Festsaal auf, der Südflügel diente als Verwaltungstrakt, woran sich die Veitskapelle anschloss. Bei der Säkularisation fiel das Schloss an das Königreich Bayern und wurde ab 1862/63 als Amtsgericht und heute als Finanzamt und Museum genutzt. Die Städtische Gemäldegalerie im Hohen Schloss nimmt die Besucher mit in die Bilder- und Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts. Mit wechselnden Sonderausstellungen wird das zeichnerische Werk von Franz Graf von Pocci (1807 bis 1876) aus der Pocciana-Sammlung in Familienbesitz vorgestellt. Der junge Pocci gehörte zum Personenkreis der Münchner Spätromantiker, die mit selbstironischer Begeisterung dem Mittelalter huldigten. Unter den drei bayerischen Königen Ludwig I., Maximilian II. und Ludwig II. bekleidete Pocci wichtige Hofämter.

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Goldgrund und Bürgerromantik

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In einem Raum mit Bildern der „Münchner Malerschule“, einer Dauerleihgabe von Dr. Hermann Probst, stechen besonders das Gemälde „Die Wache“ von Carl Spitzweg, die Landschaftsbilder von Adolf Lier und Joseph Wenglein sowie ein Mädchenporträt von Franz von Defregger hervor. Mit dem Monumentalgemälde „Prozession in Leukerbad“ von Oskar Freiwirth-Lützow (1862 bis 1925) wird ein Hauptwerk dieses Künstlers, der im Stil des „Bürgerlichen Realismus“ malte, gezeigt. Geboren in Moskau, wuchs er in St. Petersburg auf, studierte in Genf, Düsseldorf, Paris und München. Seit 1914 bis zu seinem Tod 1925 lebte er in Bad Faulenbach. Harmonisch fügen sich die spätgotischen Tafelbilder und Skulpturen der Staatsgalerie in die fürstbischöflichen Residenzräume ein. Diese Ausstellung bietet einen hervorragenden Überblick über die Kunst zur Zeitenwende des 15. und 16. Jahrhunderts im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben. Ein großes Gemälde „Salvator Mundi“, eine Stiftung des Fürstbischofs Friedrich II. von Zollern, eröffnet diese Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Das Stifterbild des Füssener Abtes Hieronymus Alber von 1570 dokumentiert detailgetreu das spätmittelalterliche Füssen, und auf fünf Tafeln wird das Leben des Heiligen Magnus nacherzählt. SKINOVAGE Winter Protect Cream Der „Rittersaal“ mit seiDie Windschutz-Pflege ner prachtvoll geschnitzfür Ihre Haut 49 € 50 ml ten Kassettendecke, den Reliefs der Muttergottes und der Bistums-Heiligen Ulrich, Afra und Simpert sowie den seltenen GlasNEU: ReVerssive gemälden von Hans Hola n t i - ag i n g overnight-mask bein der Ältere und Hans Für eine jugendliche Burgkmair lässt die kulLeuchtkraft an den Festtagen turelle Blüte zur Zeit Kai55 € 75 ml ser Maximilians I. aufleAMPOULE ben. Dagegen ziehen einCONCENTTRATES Active Night Fluid dringliche Darstellungen Schlafen Sie von Pest und Krieg, Geisich schön 33 € 7x2 ml (14 ml) ßeln der Menschheit, den Betrachter in die historische Wirklichkeit der früCosmetic-Praxis-Christine hen Neuzeit. Christine Waitl Augsburgstraße 14 · 87629 Füssen Telefon: 0 83 62 / 77 84

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Vom Wehrgang aus, der über die Staatsgalerie zu erreichen ist, kann der Torturm bis ins Türmerzimmer im sechsten Stockwerk bestiegen werden, der Einblicke in die Lebensweise eines Türmers gibt. Von dort oben hat man die schönste Aussicht über die Stadt und das Füssener Land. Die schnurgerade nach Norden fluchtende Straße lässt den Verlauf der alten Römerstraße Via Claudia Augusta noch deutlich erahnen. Der ebenfalls geöffnete Fallturm auf der anderen Seite des Schlosshofes diente einst als Verlies. Um 1820 legte Apotheker Johann Schider einen Terrassengarten mit Heilkräutern an, der in den Sommermonaten über die „Lange Stiege“ öffentlich zugänglich ist. Winteröffnungszeiten Galerien im Hohen Schloss und Museum der Stadt Füssen: bis Freitag, 31. März von Freitag bis Sonntag, 13 bis 16 Uhr. Öffnungszeiten vor und nach Weihnachten: Freitag, 23. Dezember, und an den Weihnachtsfeiertagen geschlossen, Dienstag. 27., bis Freitag, 30. Dezember, täglich von 13 bis 16 Uhr. An Silvester und am Neujahrstag geschlossen. Von Dienstag, 3., bis Sonntag, 8. Januar, täglich geöffnet von 13 bis 16 Uhr.

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Text: Kulturamt der Stadt Füssen, Bilder: Lena Reichart

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Der Winter ist da Ich freue mich auf den Winter. Die dunkle Zeit des Jahres mit ihrer Mystik hat mich schon immer fasziniert. Jahrhunderte alte Bräuche, wie etwa das Klausentreiben, jagen mir seit jeher einen angenehmen Schauer über den Rücken. Und auch die sagenumwobenen Rauhnächte laden zum Gruseln ein.

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Doch neben dieser düsteren Seite bietet der Winter natürlich auch viel Schönes (mal abgesehen vom Schneeschaufeln): Lange Winterspaziergänge durch glitzernde Schneefelder, Schneemann bauen, Skifahren, Schneeschuh-Touren und Rodel-Ausflüge. Hier im Allgäu kann man mit dem Winter auch was anfangen.

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Dunkel war’s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Wagen blitzesschnelle, langsam um die Ecke fuhr. Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschoss’ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief. Und ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar saß auf einer grünen Kiste, die rot angestrichen war. Neben ihm ’ne alte Schrulle, zählte kaum erst sechzehn Jahr, in der Hand ’ne Butterstulle, die mit Schmalz bestrichen war.

Für Dr. Holger Hedderich, Dr. Christoph Langer und Michaela Grosse ist es eine „Herzensangelegenheit“ – das Projekt KiGa Tiger. Seit drei Jahren engagieren sie sich für das Projekt, das der Lions Club Füssen gemeinsam mit der Staatlichen Berufsschule für Logopädie München der LMU München durchführt. ie Zeiten haben sich verändert. Früher wurde den Kindern viel vorgelesen, bei Autofahrten Wortspiele gemacht und der Fernseher lief nur ab und an. Heute werden Kinder bei Reisen vom DVD-Player beschäftigt, auf vielen Kanälen gibt es Kinderfilme den ganzen Tag und Bücher werden in manchen Familien kaum noch vorgelesen. Dabei kommt oft etwas zu kurz: Das Spiel mit den


Der KiGa Tiger ist unterwegs

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Worten, die Kreativität mit Sprache umzugehen. Und das hat manchmal Auswirkungen in der Schule. „Wir haben festgestellt, dass Kinder oft enorme Probleme beim Lesen und Schreiben haben. Das fällt dann in der zweiten und dritten Klasse auf“, erzählt Logopädin Michaela Grosse. „Die Frage war, warum tun sie sich so schwer und was kann man unternehmen, um frühzeitig solche Kinder zu fördern.“ Gemeinsam mit Mitstreitern wie der Logopädin Renate Wiebel setzte sie sich mit der Berufsschule für Logopädie in Verbindung. Hier wurde dann ein Test für Mädchen und Buben im Vorschulalter entwickelt.

Auf der Mauer, auf der Lauer, sitzt ’ne kleine Wanz. Mein Hut, der hat drei Ecken, drei Ecken hat mein Hut. Hans Nasens Fahrrad hat’n Platten, oh Schreck. Drei Chinesen mit dem Kontrabass.

Jedes Jahr im Herbst kommen zukünftige Logopäden aus München nach Füssen und laden die Kinder ein, gemeinsam mit dem KiGa Tiger eine Elefantendame zu

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Der KiGa Tiger ist unterwegs

retten. Sieben Tests, die alle freiwillig sind, werden spielerisch durchgeführt, um so die phonologische Bewusstheit der Kinder zu prüfen. Dabei geht es darum, ob Vorschulkinder den Inhalt des Wortes von der Wortform trennen können. Ist ein Bär größer als eine Ameise? Ja, in der Natur schon, als Wort jedoch nicht. Da hat die Ameise natürlich mehr Silben. Kann ein Kind reimen, sich Wörter merken? Die Tests werden auf eine spielerische Art durchgeführt und zum Schluss bekommt jedes teilnehmende Kind einen Tiger zur Belohnung. Nach der Auswertung steht fest, ob und wieviel Förderbedarf ein Kind hat. Oft reicht es, dass die Eltern daheim mit dem Kind spielerisch üben. Auf Elternabenden werden sie über die phonologische Bewusstheit aufgeklärt und Beispiele aufgezeigt, wie sie ihre Kinder fördern können. „Das ist ganz einfach“, erklärt Kinderarzt Dr. Holger Hodderich. „Es gibt sehr viele Spiele, die Spaß machen und sprachfördernd sind. Dazu braucht man kein großes Material.“ Nach drei Jahren findet

Memory mit Reimworten Koffer packen Worte in Silben klatschen Worte mit vereinbarten Anfangslaut suchen

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Der KiGa Tiger ist unterwegs

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Text: Anke Sturm, Bilder: privat, Lehranstalt für Logopädie der LMU Füssen, Lions Club Füssen

dann ein weiterer Test in der Schule statt, um zu erarbeiten, ob KiGa Tiger erfolgreich ist und sich mehr Kinder mit der Sprache leichter tun. Finanziert wird das Projekt, das bereits für den bayerischen Gesundheitspreis nominiert wurde, vom Lions Club Füssen. So fließt ein Großteil des Erlöses vom Adventskalender in das KiGa Tiger Projekt. Mittlerweile wurden circa 400 Vorschulkinder in den Kindergärten Füssen, Hopfen, Weißensee und dem Montessori-Kindergarten in Schwangau getestet, von denen fast 30 Prozent einen Förderbedarf hatten. „Es gibt ein sehr gutes Miteinander mit den Erzieherinnen und Lehrern, die das Projekt unterstützen. Für das große Vertrauen wollen wir uns bedanken“, sagt Dr. Holger Hedderich.

Spiele zur Sprachförderung Es braucht nicht viel und oft muss man sich nur an seine eigene Kindheit erinnern und schon hat man mit seinen Kindern Zeit verbracht, Spaß gehabt und sie auch noch gefördert. „Alle Spiele, Verse und Bücher sollen Ihnen und den Kindern Freude bereiten. Wenn ein Kind etwas nicht mag, dann einfach ein anderes Spiel oder einen anderen Reim machen. Wenn ein Kind bei gar nichts mitmachen möchte, dann sollten Sie mit jemanden sprechen, der sich mit Kindern und ihrer Entwicklung auskennt“, gibt Michaela Grosse als Tipp.

Ich und du, Müllers Kuh. Ene, meine Miste, es rappelt in der Kiste. Eine kleine Dickmadam, fuhr mal mit der Eisenbahn. In Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Fischers Fritz fängt frische Fische.

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Was macht ein Geschäft attraktiv für den Kunden? Richtig, gute Produkte und eine fachmännische und ehrliche Beratung. Wenn dann noch persönliche Erfahrung und Know-how dazukommen, kann der Kunde sicher sein, einen kompetenten Ansprechpartner gefunden zu haben. Das Team um Sven und Susanne Manhard weiß, worauf es im Sommer- und Wintersport ankommt. Ganz nach ihrem Motto „Wir verbinden Sport und Mode“ führt Sport Manhard neben Sportbekleidung auch angesagte Labels, die modische, trendige und junge Freizeitmode anbieten. Mode, die gut aussieht und kombinierbar ist. In den vergangenen 25 Jahren etablierte sich Sport Manhard zu einem der führenden Sportfachgeschäfte in Pfronten.   m November 1991 übernahmen Susi und   Sven Manhard die bekannte Sporthütte   von Helmut Asprion an der Tiroler Straße 65, sowie die gute Seele Doris Böck, die Familie Manhard viele Jahre als kompetente Mitarbeiterin zur Seite stand. Die Übernahme war für die Inhaber ein gelungener Start in eine erfolgreiche Zukunft. 1999 kam ein großer Skiverleih mit Testcenter dazu. Bald schon wurde der Platz zu klein: Gegenüber an der Tiroler Straße 70 wurde auf 100 Quadratmetern der Bike- und Skisport untergebracht. Mit dem neuen Domizil am Birken-


Sport, Mode, Funktion – seit 25 Jahren

weg fanden Susi und Sven Manhard im März 2012 die optimalen Geschäftsräume. Auf 350 Quadratmetern Verkaufsfläche vereint das Fachgeschäft die Welt des Sports, Funktion und aktuelle Mode. „Wichtig war uns, dass der Laden zur Region passt und zu Sport Manhard“, erläutert Susanne Manhard.

Identität und Persönlichkeit Kleine Einzelhändler und inhabergeführte Geschäfte haben es oftmals schwer, gegen große Ketten oder das Internet zu bestehen. „Das Ambiente unseres Fachgeschäfts wirkt nach außen ganz anders als zum Beispiel bei großen Ketten. Unsere Identität und Persönlichkeit spiegelt sich in vielen Details wider – zum Beispiel in der Schaufensterdekoration“, erzählt Inhaberin Susi Manhard. Kunden sind wählerischer und anspruchsvoller geworden, suchen etwas Besonderes. „Sie wollen einen Bezug zum Geschäft und wünschen sich ein persönliches Verhältnis. Das ist bei uns selbstverständlich. Wir kennen unsere Stammkunden und ihre Vorlieben für bestimmte Mode oder Sportbekleidung. So können wir ihnen immer die neuesten Produkte empfehlen.“ Ein weiterer entscheidender Vorteil des Einzelhandels ist die Beratung. Das Internet ist zwar voll mit Angeboten und Informationen, ersetzt aber keine fachkundige, individuelle Beratung vor Ort. „Bei uns bekommen Kunden eine ehrliche und gute Beratung. Wir können viel mehr ins Detail und auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen“, erläutert Susi Manhard. Zeit für eine ausführliche Beratung nimmt man sich bei Sport Manhard gerne. „Das schafft Vertrauen und unsere Kunden schätzen das“, so Manhard. Verkauft wird nicht das Produkt, an dem man am meisten verdient, sondern das, was zum Kunden passt. Bikes oder Ski können vor Ort probiert werden und wenn mal etwas nicht richtig sitzt oder eine Größe nicht vorhanden ist, kann das Team von Sport Manhard schnell reagieren.

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Sport, Mode, Funktion – seit 25 Jahren

Ihrem Erfolgsrezept bleibt Sport Manhard seit 25 Jahren treu: „Wir setzen auf langfristige Kundenbindung. Optimaler Service, Top-Beratung durch Personal mit Know-how und gute Produkte sind uns wichtig. Dann schafft man es auch, dem Preisdruck der Onlinehändler standzuhalten“, so Manhard. Der Einzelhandel vor Ort ist wichtig – besonders für den Tourismus. „Leere Schaufenster sind keine gute Werbung“, weiß Susi Manhard. „Der Einzelhandel macht einen Ort attraktiv und hält ihn lebendig. Was man vor Ort kaufen kann, sollte man auch hier kaufen.“

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PFLEGE 24 sagt „Danke“ und wünscht eine frohe Adventszeit Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu und das Team von PFLEGE 24 feiert die besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Dabei sollen auch Danksagungen nicht vergessen werden. „Unser Dank gebührt in erster Linie unseren Kunden, bei denen wir uns vor allem für das entgegengebrachte Vertrauen, die partnerschaftliche Zusammenarbeit und die treue Verbundenheit mit unserem Unternehmen bedanken“, erzählt Ferdinand Feige, Teamleiter von PFLEGE 24. „Ohne das große Vertrauen unserer Kunden, aber auch teilweise der konstruktiven Kritik, könnten wir unsere Dienstleistungen nicht nachhaltig erbringen und kontinuierlich verbessern.“ „Das langjährige Engagement und die Flexibilität unserer Mitarbeiter schätze ich besonders, da sie unsere Serviceorientierung stets vorbildlich nach außen tragen und in ihrer täglichen Arbeit umsetzen. Ohne sie wäre der Erfolg unseres Pflegedienstes nicht denkbar. Unsere Mitarbeiter haben stets Zeit für ein freundliches Wort und ein Lächeln für unsere Kunden. Und auch wenn es mal hektisch zugeht, bleiben sie ruhig und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mir ist es deshalb ein besonderes Anliegen, mich für die großartige und wertvolle Mitarbeit auf diesem Wege zu bedanken“, so

Ferdinand Feiges persönlicher Dank an sein Team. „Auch all unseren Geschäftspartnern möchte ich ‚Danke‘ sagen, die mit ihrer Qualität wesentlich zum Erfolg unseres Unternehmens beitragen. Ohne sie hätten wir es nicht geschaff t, all die Schwierigkeiten im geschäftlichen Alltag zu überstehen. Aufgrund unserer großartigen Zusammenarbeit mit der Wundambulanz Dr. Michaela Knestele können wir unseren Kunden eine bestmögliche Wundheilung garantieren. Das Mittagessen, stets frisch gekocht von der Küche des St. Michael, sichert unseren Kunden täglich eine warme Mahlzeit. Unsere Hausnotrufzentrale „Sonotel“ hat für unsere Kunden 24 Stunden an 365 Tagen ein offenes Ohr, falls diese dringend Hilfe benötigen. Dank hier auch an alle ortsansässigen Ärzte, Apotheken, Sanitätshäuser, Kliniken, stationären und teilstationären Einrichtungen in der Region für die gute Zusammenarbeit. Ebenso betonen möchten ich auch die guten Kooperationen mit den Kranken- und Pflegekassen sowie den Gutachtern vom Medizinischen Dienst (MDK) und an dieser Stelle ‚Danke‘ sagen.“ Das Team von PFLEGE 24 wünscht allen Griaß di‘-Lesern eine besinnliche und frohe Advents- und Weihnachtszeit.

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Fast schon scheint sich der Baumgarten vor den Besuchern zu verstecken. Wer jedoch die Treppen an der Kemptener Straße erklimmt oder hinter der Sankt Mang Kirche den Torbogen durchquert, entdeckt ein grünes Paradies mitten in Füssen, das in früherer Zeit eine wichtige Rolle in der Wasserversorgung der Stadt spielte.

Der Baumgarten um 1900.

errliche, große Bäume säumen die Wege, Parkbänke laden zu einer Rast und zu einem tollen Blick auf den Lech oder das Hohe Schloss ein. Hier entflieht man der Hektik in der Altstadt und das nur wenige Schritte von dem Trubel entfernt. Ursprünglich gehörte der Baumgarten dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang. Um die Jahrhundertwende kaufte die Stadt Füssen das Gelände. Von jeher bezog die Stadt Füssen ihr Trinkwasser aus Quellen im Faulenbacher Tal. In hölzernen Leitungen wurde das Wasser am Kobelhang und am Baumgarten entlang geführt. Doch die Sammelkästen, die das Wasser an den Quellen auffangen sollten, waren oft schadhaft. Die Leitungen lagen nur wenig unter der Erde, vor Hitze und Frost schlecht geschützt und froren im Winter immer wieder ein. Das Wasser versickerte wegen der schlechten Verbindung der Rohre oft ungenutzt in der Erde. Eine Erneuerung der Leitung in den 1840er-Jahren scheiterte an der Uneinigkeit von Stadtmagistrat und Gemeindebevollmächtigten. Ab 1861 begannen Verhandlungen wegen einer gusseisernen Wasserleitung. Die neue Leitung führte direkt vom Baumgarten in die Stadt. Dafür wurde nördlich des Kirchturms von St. Mang ein Teil des Felsens gesprengt. 1866 scheint die erste Wasserleitung fertig gewesen zu sein.


1868 erneuerte man die zweite hölzerne Leitung vom Baumgarten bis oberhalb von Faulenbach. Doch das Wasser aus dem Faulenbacher Tal reichte nicht aus, um bei einem Brand die Stadt zu versorgen. 1873 wurde beschlossen, eine Feuerlöschleitung zu bauen, die Lechwasser von der Seilerwarenfabrik mit zwei dampfgetriebenen Pumpen in die Stadt liefern sollte. Im Herbst 1877 beauftragte man den Ingenieur J. Widmann aus Kempten, die Leitungsrohre unter dem Fußweg der neuen eisernen Theresienbrücke entlang zu führen. 1878 wurde das Verteilernetz in die einzelnen Straßen gelegt und Hydranten aufgestellt. Doch die Löschwasserleitung arbeitete nicht wie erwartet. Bei einem Brand dauerte es 20 bis 30 Minuten, bis das Wasser bei den Feuerwehrspritzen ankam.

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Der Baumgarten in Füssen

…weil „allseitig deren dringende Nothwendigkeit anerkannt ist, indem in jedem etwas strengen Winter das Wasser in der alten vorhandenen Leitung gefriert und somit Monate lang die meisten Brunnen kein Wasser geben“.

1892 schrieben deshalb viele Bürger eine Petition an die Stadtväter. Sie waren mit der Verzögerung bei der Wasserversorgung nicht einverstanden, weil „allseitig deren dringende Nothwendigkeit anerkannt ist, indem in jedem etwas strengen Winter das Wasser in der alten vorhandenen Leitung gefriert und somit Monate lang die meisten Brunnen kein Wasser geben“. 1896 übernahm die Firma Mühlhofer und Pfahler in München den Bau der Wasserleitung. Die Rohre wurden tiefer in den Boden gelegt und besser vor Witterungseinflüssen geschützt. Um immer einen Wasservorrat für die Trink- und Löschwasserversorgung zu besitzen, wurde ein Hochreservoir geplant. Dazu wurde der Baumgarten angekauft. Architekt Beeckmann aus München fertigte 1897 den Entwurf für das Portal des Hochbehälters im Baumgarten, der vom Maurermeister Max Unhoch aus Schwangau ausgeführt wurde: Am 25. April 1898 konnte die neue Wasserversorgung an die Bürger übergeben werden.

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Die 1868 fertiggestellte gusseiserne Wasserleitung erfüllte die Erwartungen auch nicht lange. Doch wegen des hohen Kostenaufwandes sah man sich nicht in der Lage, etwas zu verbessern.


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Veranstaltungen

Bild: Philomena Willer

„Kleine Chorweihnacht“ des Liederkranzes Alle zwei Jahre veranstaltet der Liederkranz Füssen in der Stadtpfarrkirche eine „Alpenländische Chorweihnacht“. In Anlehnung an dieses schon traditionelle Konzert, laden die Sänger um Chorleiterin Gisela Reichherzer zu einer „kleinen Chorweihnacht“ in die Füssener Krippkirche ein. In der barocken Kirche St. Nikolaus, mitten in der Fußgängerzone, präsentieren die Sänger am letzten Tag des Jahres, ab 17 Uhr traditionelle Weihnachtslieder. Zu hören sind Lieder aus verschiedenen Epochen, aber auch aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Darunter sind auch bekannte Weisen, vorgetragen im vierstimmigen Männerchor. Der Liederkranz Füssen wurde 1842 gegründet und besteht derzeit aus 38 aktiven Mitgliedern aus allen Berufsgruppen. Der Männerchor pflegt größtenteils Liedgut aus dem deutschsprachigen Raum. Er spannt einen Bogen von der Renaissance bis hin zum zeitgenössischen Liedgut. Im weltlichen Bereich werden Kunstlieder, Chorsätze aus Opern und gehobene Volkslieder zur Aufführung gebracht. Mit Begeisterung interpretieren die Sänger auch moderne Lieder. Eintritt frei.

Bild: Marktgemeinde Reutte

Ausstellung Architektur: Kontinuität und Wandel „Kontinuität und Wandel“ – Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol 1976 bis 2016 lautet die Architektur-Ausstellung, die im Marktgemeindeamt Reutte zu sehen ist. Seit 1976 gibt es in Tirol ein Stadt- und Ortsbildschutzgesetz, kurz SOG, genannt. 40 Jahre später existieren in Tirol 20 Schutzzonen, die Altstädte, gründerzeitliche Viertel und dörfliche geprägte Ortskerne umfassen. Eigens für die Ausstellung wurden sämtliche Schutzzonen in Tirol mit Helikopter und Drohnen beflogen, um Bilder und Filme zu gewinnen, die uns die wohl bekannten Städte und Dörfer neu erfahren lassen. Die Vogelperspektive eröffnet Einsichten in nie Gesehenes und verschafft einen Überblick, der über die Stadtgrenzen hinaus die spektakuläre Umgebung einbezieht. Eindrucksvoll zeigen diese Aufnahmen den erhaltens- und schützenswerten Bestand an städtebaulichen und architektonischen Kulturgütern im Herzen der Alpen. Ausstellungsdauer: bis Dienstag, 20. Dezember, geöffnet von Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr, Montag von 13.30 bis 16.30 Uhr. Samstag und Sonntag geschlossen. Eintritt frei.

Skibetrieb täglich 9–16.30 Uhr (bei entsprechender Schneelage) Flutlichtfahren mittwochs und freitags von 18 – 21 Uhr 30. Dezember: Ski- und Boardshow im Skizentrum ab 19 Uhr

©designgruppe koop Rückholz


Veranstaltungen

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Ein ganz eigener Retrosound: Konzert mit „2seedsleft“

Bild: Veranstalter

Aus Herzblut, Schall und Scherben entstand die Band, die man heute „2seedsleft“ nennt. Das Acoustic-Duo bestehend aus Andreas Steiner (Guitar, Vocals) und Sebastian Schweiger (Piano, Vocals) wurde 2011 gegründet. Von der Motivation, dem alltäglichen Radiosound entgegenzuwirken geleitet, entwickelten die Musiker einen eigenen von Pop, Blues und Jazz inspirierten Retrosound. Gesellschaftskritische, englische Texte werden mit zweistimmigen Harmoniegesängen wiedergegeben. Inzwischen konnte die Band ein vielseitiges Repertoire erarbeiten und Dank regelmäßiger Auftritte viel Live-Erfahrung sammeln. Seit einem Jahr arbeiten die beiden an ihrem zweiten Album. Neue Songs in altbekannter Manier als eine Weiterentwicklung ihres unverwechselbaren Sounds, bereichert und vertieft durch eine groovig-experimentelle Rhythm-Section mit Jakob Köhle und Benjamin Lampert. Nach ihrem Debüt Album „One Day“, das 2014 veröffentlicht wurde, wird hier der nächste Stein ins Mosaik gelegt. Am Samstag, 17. Dezember, spielen die vier Musiker ab 20 Uhr in der Kellerei Reutte. www.diekellerei.at.

2.600 Kilometer entlang der Westküste Irlands

Mein Vorsatz für‘s neue Jahr:

„I lern Steirische!“

Harmonika-

Bild: Andreas Eller

Am äußersten Rand Europas erstreckt sich der „Wild Atlantic Way“ entlang der Westküste Irlands. 2.600 Kilometer war Andreas Eller aus Schwäbisch Hall mit seinen Hündinnen Tinka und Lotte unterwegs –auf einer der längsten und spektakulärsten Küstenstraßen. Hier hat die Naturgewalt des Ozeans eine Küste von rauer, wilder Schönheit geformt. Die Reise beginnt in der nördlichen Grafschaft Donegal. Es geht entlang der Westküste durch Sligo, Mayo, Galway, Clare und Kerry bis in die südliche Grafschaft Cork. In seiner Multivisionsshow spricht der Globetrotter über die beeindruckende Wanderung entlang der wilden Atlantikküste. Mit beeindruckender Fotografie, Filmsequenzen und Musik entsteht eine technisch aufwendig gestaltete Fotoreportage. Im Mittelpunkt stehen viele Geschichten mit Menschen, die lebendig, mitreißend und manchmal auch selbstironisch erzählt werden. Die Multivisionsshow ist am Mittwoch, 28. Dezember, im Saal Tannheim (Österreich) sowie am Donnerstag, 29. Dezember, im Schlossbrauhaus Schwangau jeweils ab 20 Uhr zu sehen. Karten gibt es an der Abendkasse. www.andreaseller.de.

Start-Tage

02.-05. Januar 2017 Es erwartet dich: • Kostenloser Einsteiger-Workshop täglich von 09:30 - 11:30 Uhr (Voranmeldung erwünscht)

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Veranstaltungen

Dreieckmusi aus dem Lechrain

Bild: Veranstalter

Die „Dreieckmusi“ eröffnet am Samstag, 7. Januar, ab 19.30 Uhr das Programm im neuen Jahr im Flößermuseum Lechbruck. Der Name steht für das Dreieck der Orte Epfach, Reichling und Apfeldorf im Lechrain, aus denen die drei Musikanten stammen. Fabian Eglhofer aus Epfach ist der Virtuose an der Steirischen, der Apfeldorfer Ulrich Linder spielt auf Tuba und Posaune, die Gitarre beherrscht Daniel Schmid aus Reichling. Neben Landlern, Walzern, Boarischen und Polkas präsentieren sie auch Blues und moderne Titel. Die Stücke reichen von traditioneller bis zur neuen alpenländischen Volksmusik. Darunter finden sich auch Kompositionen des bekannten Österreichers Herbert Pixner, bei dem die Dreieckmusi schon in verschiedenen Workshops gearbeitet hat. Inzwischen haben sie ein großes Repertoire mit eigenen Kompositionen, die sie auch schon auf CDs eingespielt haben. Vor kurzem hat das Trio den Sonderpreis für Musikgruppen vom Landkreis Landsberg erhalten. Außerdem hatten die Musiker einen Auftritt im Herzkasperlzelt auf der Wiesn, der vom BR-Fernsehen übertragen wurde. Eintritt frei.

„Ehrliches“ Kabarett mit Helmut Schleich

Bild: Martina Bogdahn

„Ehrlichkeit ist ein Minenfeld – und weit und breit kein Räumkommando in Sicht“, sagt Helmut Schleich und hat Recht. Obwohl, so ganz stimmt das auch wieder nicht. In seinem Programm „Ehrlich“ räumt der Münchner Kabarettist nämlich ordentlich auf: Mit lieb gewonnenen Vorurteilen, gefährlichen Halbwahrheiten und bequemer Ahnungslosigkeit. Messerscharfes Politkabarett am Puls der Zeit eben. In seinem sechsten Soloprogramm präsentiert Helmut Schleich top-exklusiv und absolut ehrlich seine pointiertsatirischen Einblicke in eine Politik, die den Vertrauensmissbrauch zur Staatsräson erhoben hat. Er fühlt den mächtigen Vertrauensvampiren zwischen Bayern, Berlin und Brüssel schonungslos auf die Zähne. Dass dabei der ein oder andere faule Zahn gezogen wird, versteht sich von selbst. Am Freitag, 27. Januar, 20 Uhr, ist Schleich in der Alpspitzhalle Nesselwang zu Gast. Karten gibt es in der Tourist-Info Nesselwang, im Service-Center der Allgäuer Zeitung sowie www.allgaeuticket.de. Restkarten sind ab 19 Uhr an der Abendkasse erhältlich.

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Veranstaltungen

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Das Alpenfilmtheater Füssen zeigt am Dienstag, 20., und Mittwoch, 21. Dezember, um 15, 17.30 und 20 Uhr den Film „Die Tänzerin“ aus der Filmkunstreihe „Lechflimmern“. Niemand hätte geahnt, dass Loïe Fuller, die Tochter eines Rodeoreiters irgendwo aus dem amerikanischen Westen, zum Star der Belle Epoque in Europa werden würde. Unter Metern von Seide, die Arme verlängert durch Holzstäbe, erfindet sie ihren Körper auf der Bühne jeden Abend neu und verzaubert das Publikum mit ihrem revolutionären Tanzstil. Mit ihrem Schleier-Tanz erobert sie Paris im Sturm, wird zur Ikone und zum Symbol einer ganzen Generation. Bewunderer wie ToulouseLautrec, die Gebrüder Lumière und Rodin liegen ihr zu Füßen. Die Verausgabung macht ihrem Rücken zu schaffen, das Rampenlicht brennt in ihren Augen, doch die Suche nach Perfektion will Loïe nicht aufgeben. Dann trifft sie die ehrgeizige und talentierte Tänzerin Isadora Duncan – eine Begegnung, die den Untergang einer Legende des 20. Jahrhunderts einläuten soll. Ein außergewöhnliches Schicksal, ein einzigartiges Leben, eine Frau, die ihrer Zeit voraus war.

Bild: Prokino Filmverleih

Einzigartige Frau: das Leben von Loïe Fuller

Kurz vor den Weihnachtstagen präsentiert die Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang „Peterchens Mondfahrt“ für Kinder ab sechs Jahren. Am Samstag, 17. Dezember, 15 Uhr, verwandelt sich das Pfarrheim in eine Märchenlandschaft und das Landestheater Schwaben erzählt in diesem vorweihnachtlichen Klassiker von Freundschaft, Solidarität und Hilfsbereitschaft, von Mut und Abenteuerlust. Das zauberhafte Märchenspiel von Gerdt von Bassewitz ist in der Fassung des jungen Autors Philipp Löhle zu sehen. Magie und Poesie des geliebten Originals werden für heutige Zuschauer erlebbar. Peterchens Mondfahrt, das schon klassische Weihnachtsmärchen für die ganze Familie, ist ein riesiges Theatervergnügen mit charmanten und urkomischen Figuren. Bissiger Humor und viel Selbstironie stehen am Mittwoch, 11. Januar, 20 Uhr, auf dem Programm, wenn die Theatergemeinde mit dem Landestheater Dinkelsbühl die Komödie „Männer und andere Irrtümer“ zeigt. Eine Frau steht vor den Scherben ihrer Ehe und muss sich die Frage stellen, wie sie mit dieser Katastrophe umgehen kann. Ein und dieselbe Schauspielerin präsentiert die gesamte Gefühlspalette von Hysterie, Wut, Verzweiflung, Frustration und Trauer. Dabei schlüpft sie in sämtliche Rollen: von der gutgläubigen Gattin über den untreuen Ehemann bis zu seiner neuen Flamme, die türkische Nachbarin oder die lieben Freundinnen. „Le Démon du midi“, wie das Stück im französischen Original heißt, war nach seiner Uraufführung 1999 in Paris über viele Jahre ein großer Erfolg in Frankreich. Seit seiner deutschen Erstaufführung in Berlin 2003 ist „Männer und andere Irrtümer“ auch auf deutschen Bühnen zu Hause. Mit der Bühnenfassung der ursprünglich als Comic konzipierten Vorlage erleben wir ein wirkliches Highlight: Geballtes Frauenleben, -lieben und –leiden, mit den ebenso komischen wie bewegenden und nachdenklich stimmenden „Szenen einer Ehe“. Karten gibt es im Haus des Gastes in Pfronten, Vilstalstraße 2, oder an der Abendkasse. www.theater-gemeinde.de

Bild: Hans von Draminski

Knallige Pointen und leise Wahrheitsmomente


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Seit zehn Jahren begeistern Elke Ditsch und ihr Team in ihrem Laden an der Sebastiansstraße.

Alle, die auf der Suche nach dem Besonderen sind, werden im Lila Haus fündig.

2006 zog Elke Ditsch aus dem kleinen Lädchen am Schrannenplatz um in die tollen Räumlichkeiten. Schnell setzte sich der neue Name „Lila Haus“, abgeleitet von der Fassadenfarbe ihres neuen Domizils durch. Hier erwartet die Kunden eine tolle Mischung an Wohnaccessoires und Feinkost. Ob Essig und Öle aus Glasballonen, feine Brände, Whiskey oder besonderen Weinen in allen Preisklassen. Dazu kommen Nudeln, Marmeladen, erlesene Schokoladen und Gebäck. Auch wer auf der Suche nach einem kleinen Geschenk ist, der ist hier richtig. Mittlerweile hat sich das Lila Haus zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt etabliert. Hier trifft man sich zur gemütlichen Einkehr auf einen „Ratsch“ und verbindet Einkaufserlebnis mit einer kleinen Verschnaufpause.

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Den Duft von Glühwein riechen, die ersten Plätzchen probieren und durch das LILA HAUS schlendern. en ...ob für den eigen als er od ss nu Ge Bei uns finden Sie eine große enk! individuelles Gesch Auswahl an Likören, Feinkost, Geschenkideen in allen Preislagen & wunderschöne Dekorationen für Weihnachten. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich bei einem Cappuccino oder einem Glas Wein inspirieren. Elke Ditsch und ihr Team freuen sich auf Sie !

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Text: Anke Sturm, Bilder: Lena Reichart

Dem Genuss auf der Spur …

Eines hat sich in den vergangenen Jahren nicht geändert: Elke Ditsch und ihr Team sind immer dem besonderen Genuss auf der Spur. Eine schöne Atmosphäre begeistert die Kunden aus Nah und Fern. Das Lila Haus ist auch geeignet für eine Weinprobe oder Familien- und Weihnachtsfeier. Maximal 40 Personen finden hier Platz, um in einem besonderen Ambiente etwas ganz Besonderes zu feiern.


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