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Klinikum Memmingen
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E Urologie-Chefarzt Professor Dr. Peter Schneede demonstriert ein Hightech-Gerät zur Nierensteinbehandlung: Bei nicht einmal drei Millimetern Durchmesser kann mit einem Steinfangkorb ein Nierenstein (im Bild grün angeleuchtet) im Inneren der Niere gefasst und mit einer Laserfaser zu Staub zertrümmert werden. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Moderne urologische Steinbehandlung Leitlinien-basierte Medizin wird unter enormem Sach- und Personalaufwand auf den Patienten zugeschnitten Vergleichbar mit der Zuckerkrankheit ist auch das Harnsteinleiden eine wohlstandsabhängige Volkskrankheit in Deutschland, die in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Dieser Trend scheint auch zukünftig weiter anzuhalten, meint Professor Dr. Peter Schneede, Chefarzt der Urologischen Klinik am Klinikum Memmingen: „Kalorienreiche Ernährung zusammen mit unzureichender Trinkmenge und fehlender körperlicher Aktivität begünstigen die Bildung von Harnsteinen, die hierzulande nach Prostataerkrankungen mittlerweile der häufigste Grund für stationäre urologische Behandlungen geworden sind.“ Die Klinikeinweisung erfolgt entweder notfallmäßig wegen äußerst schmerzhafter, akuter Nierenkoliken oder zur geplanten Steinsanierung beschwerdefreier Patienten mit zufällig entdeckten Nierensteinen. „Kein Behandlungsfall gleicht dabei vollständig einem anderen“, betont Schneede. „Individualisierte Beratung ist ebenso gefragt wie Leitlinien-basierte, urologische Hightech-Medizin.“ Die für den Einzelfall optimierte Steinbehandlung hängt beispielsweise von der Anzahl, Lage, Grö-
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ße und Zusammensetzung der Harnsteine und vom Alter, dem Körperstatus, Begleiterkrankungen, Medikamenten und Lebensumständen des Patienten ab.
Komplette Steinsanierung Die erfahrungsgemäß ohnehin vorhandene Neigung zur wiederholten Harnsteinbildung wird in den Fällen zusätzlich gefördert, in denen durch Behandlung keine vollständige Steinfreiheit der Harnwege erreicht werden kann. „Das Bemühen um möglichst komplette und kurzfristige Steinsanierung ist daher unser oberstes Therapieziel“, unterstreicht Professor Schneede. Um tatsächlich allen Individualanforderungen an die moderne urologische Steinbehandlung gerecht zu werden, bedarf es laut dem Chefarzt großer Anstrengungen der spezialisierten Kliniken: „So dass heute Patientenzuweisungen an die Urologische Klinik des Klinikums Memmingen auch weit überregional erfolgen.“ Technisch auf modernstem Stand ausgerüstet und steintherapeutisch vollumfänglich operativ qualifiziert bietet die Urologie des Klinikums Memmingen Lösungen für alle Steinprobleme und für alle
Altersgruppen an: „Gerätschaften in Mini-Format für unsere kleinsten, flexible Spezialausführungen zur Steinsanierung für unsere ältesten Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten müssen unter enormem Sach- und Personalaufwand dazu vorgehalten werden“, schildert der Chefarzt. Als Energiequelle für die Steinzertrümmerung dienen Lithotripter unterschiedlichster Wirkprinzipien (zum Beispiel elektrohydraulische, pneumatische
und Stoßwellen-erzeugende Lithotripter oder Laser-Lithotripter). Mit dem leistungsstärksten Holmium-YAG-Laser lassen sich Harnsteine aller unterschiedlicher Härtegrade und über alle operativen Zugangswege zum Harnsystem behandeln. Kontakt: Urologie Prof. Dr. Peter Schneede Telefon 0 83 31/70-23 73
Zugänge zu Harnsteinen: Je nach Lage, Anzahl, Größe und Steinzusammensetzung werden in der Urologie unterschiedliche Zugänge zu den Steinen im Harnsystem gewählt: 1. Zugang über die natürlichen Harnwege (transurethral) • Mit starrer Spiegelung (Cysto-/Ureterorenoskopie) • Mit flexibler Spiegelung (Flexible Cysto-/Ureterorenoskopie) 2. Zugang von außen (transkutan/perkutan) – Stoßwellen durch die Haut (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie) – Über Rohre durch die Haut (Perkutane Nephrolitholapaxie) • Mit großen Rohren (PCNL) • Mit kleinen Rohren (Mini-PCNL) – Mit operativer Nierenfreilegung (Nephrolithotomie) (Selten, bei gleichzeitigen Missbildungen)