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Schluss mit Schmerz bei Hallux valgus Großzehengrundgelenksprothese als gute Alternative zur Umstellungsosteotomie Keine Deformität am Vorfuß kommt so häufig vor wie der Hallux valgus. In einer Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes von 2012 wird die globale Prävalenz mit bis zu 23 Prozent bei 18- bis 65-Jährigen und 35 Prozent bei Älteren über 65 Jahren angegeben, wobei es naturgemäß schwierig sei, eine Grenze zwischen normaler und pathologischer Großzehenstellung zu ziehen. Fakt ist, dass dieses Problem nicht nur ein kosmetisches ist, sondern mitunter zu heftigen Schmerzen führen kann. So heftig, dass sich viele der Betroffenen, die im Übrigen meist Frauen sind, zu einer Umstellungsosteotomie entscheiden. Doch leider sind die Resultate oftmals nicht wirklich zufriedenstellend. Der Vorfuß sieht zwar wieder schön aus, ist aber trotzdem schmerzhaft. „Bei einer stark ausgeprägten Arthrose im Großzehengrundgelenk, verursacht durch Fehlstellungen oder jahrelange Fehlbelastung beispielsweise durch Stöckelschuhe, bietet die Um-
aus Erfahrung. Eines seiner medizinischen Steckenpferde, das der Arzt aus seiner Tätigkeit in der rheumaorthopädischen Abteilung des Frankfurter MarkusKrankenhauses mitgebracht hat, ist die Fußchirurgie. Sein Rat: „Eine wirkliche Alternative bietet bei entsprechender Indikation eine Silikatprothese, die in den Knochen eingebracht wird und durch die Flexibilität des Materials eine vergleichbare Beweglichkeit bietet, wie das unversehrte menschliche Gelenk“, so der Chirurg.
Stabil und haltbar E Medizinisches Steckenpferd des Unfallchirurgen Dr. Christoph Schwab ist die Fußchirurgie.
stellungsosteotomie häufig nur eine kosmetische Korrektur, die zugrundeliegende Arthrose bleibt – und damit auch der Schmerz“, weiß Dr. Christoph Schwarz, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Klinik Füssen,
„Bei der Silikatprothese handelt es sich um eine Art Steckkonstruktion, die von beiden Seiten im Knochen befestigt wird“, erläutert Schwab. Diese sei außerordentlich stabil und überzeuge durch lange Haltbarkeit. Komme es wider Erwarten dennoch mal zur Materialermüdung, sei ein problemloser Austausch möglich. Allerdings habe es in den letzten fünf Jahren keinen einzigen Therapieversager gegeben, noch
habe eine Revision durchgeführt werden müssen. Die Ergebnisse seien durchweg positiv. „Die Patienten werden nahezu alle schmerzfrei“, betont Schwab. Mit einem entsprechenden Vorfußentlastungsschuh dürfe der Patient sofort nach der OP wieder voll auftreten. Und bereits nach ein bis zwei Nächten im Krankenhaus könne der Patient die Klinik wieder verlassen. Dazu Chefarzt Dr. Kai Scriba: „Nicht nur der Hallux valgus als eine der häufigsten Vorfußproblematiken kann in unserer Abteilung optimal behandelt werden. Viele, selbst komplexe Vorfußdeformitäten müssen nicht zwangsweise zur Behandlung in eine ferne Spezialklinik, sondern werden hier bei uns in der Klinik Füssen qualifiziert versorgt.“ Kontakt: Sekretariat Frau Ambros Telefon 0 83 62/5 00 -3 42 oder -3 84 Fax 0 83 62/5 00 -3 32
Das Recht auf ein ganz normales Leben Grenzüberschreitende Betreuung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Herzzentrum Füssen–Außerfern Herzfehler sind die häufigsten angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Etwa acht von tausend Menschen sind betroffen. Während ein Herzfehler im Einzelfall harmlos sein und sich mit der Zeit spontan zurückbilden kann, treten auch äußerst schwere und lebensbedrohliche Herzfehler auf. Bei rechtzeitiger Diagnosestellung können sie in den meisten Fällen mit Erfolg behandelt werden. Die notwendigen Herz- und Gefäßoperationen sind oft sehr komplex und finden bei den Patienten in erfahrenen Zentren für Kinderherzchirurgie statt. Durch diese komplexen Eingriffe erreichen glücklicherweise fast alle Menschen mit angeborenem Herzfehler das Erwachsenenalter und werden so zu einem Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler, einem EMAH. „Menschen mit einem angeborenen Herzfehler haben immer größere Chancen, ein normales Lebensalter zu erreichen”, erläutert Dr. Jörg Franke, Primarius der Kinderabteilung am BKH Reutte. „Allein in Deutschland gibt es circa 220 000 EMAHPatienten, jährlich kommen circa 5 000–6 000 neue Patienten hinzu”, so der erfahrene Kinderkardiologe. Auf dem Weg vom Kinder- und
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Jugendalter ins Erwachsenenleben benötigten die Patienten jedoch eine kompetente ärztliche Beratung und Betreuung, die in den meisten Fällen über eine herkömmliche ärztliche Beratung weit hinausgeht.
Lebensqualität – auch mit Herzfehler Denn nicht nur späte Komplikationen müssen erkannt, weitere Eingriffe geplant und mögliche Komplikationen vermieden werden. Es geht insbesondere auch um Fragen der Lebensqualität, die sich für junge Herzpatienten auftun und die verständlicherweise einen Anspruch an eine möglichst normale Lebensführung haben. Dass dies nur von und mit ärztlichen Betreuern besprochen und geklärt werden kann, die vielfältige und intensive Erfahrung mit jungen Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler haben, versteht sich von selbst. Fragen wie • welchen Beruf kann oder darf ich ergreifen? • welchen Sport kann ich betreiben? • wie intensiv darf ich mich belasten? müssen in vertrauensvollen Gesprächen unter Berücksichtigung
E Primarius Dr. med. Jörg Franke und Chefarzt Dr. med. Martin Hinterseer stehen jungen Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler gern als vertrauensvolle medizinische Ansprechpartner und Begleiter zur Seite.
aller Faktoren geklärt werden. Aber auch Fragen nach Familienplanung gehörten hierher. Immerhin könnten die meisten Patientinnen mit angeborenen Herzfehlern unter fachkundiger Überwachung schwanger werden und auch auf normalem Wege entbinden.
Beratung durch Experten Dass diese Beratung ausschließlich von erfahrenen Experten vorgenommen werden kann, wird bei der Komplexität der Problematik deutlich. „Bei schwieri-
gen und komplexen Herzfehlern wird oft mit individuellen Umbauten und Hilfskonstruktionen versucht, eine weitgehend normale Herzfunktion herzustellen, deren Bewertung und Beurteilung hinsichtlich Funktionalität nach Jahren der Operation tatsächlich nur vom Spezialisten vorgenommen werden kann”, so Franke. So wüssten viele beispielsweise nicht, dass es an inneren OPNarben im Erwachsenenalter zu Herzrhythmusstörungen kommen könne. Denn es fehle einfach an