89 PR-VERÖFFENTLICHUNG
Das Tabu muss fallen – Stuhlinkontinenz ist sehr gut therapierbar Dr. Michael Maurus Facharzt für Chirurgie Proktologe
Im Gesundheitszentrum in Immenstadt befindet sich die proktologische Spezialpraxis (Praxis für Enddarmerkrankungen) von Dr. Michael Maurus. Mehr Offenheit über das Thema „Stuhlinkontinenz“ ist dabei für Dr. Maurus ein wichtiges Anliegen. Dr. Maurus, warum ist es Ihnen so wichtig, dass Stuhlinkontinenz kein Tabu-Thema mehr ist? Maurus: In sehr vielen Fällen der Stuhlinkontinenz wäre eigentlich eine Heilung oder zumindest eine wesentliche Besserung des Zustandes möglich. Da aber die Schamgrenze bei den Betroffenen sehr hoch ist und nur die wenigsten in der Praxis von sich aus darüber sprechen, kann ihnen auch nicht geholfen werden. Viele Betroffene denken, dass sie mit ihrem Leiden allein sind. Aber das stimmt nicht. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass rund zehn Prozent der Bevölkerung von Stuhlinkontinenz betroffen sind. Das entspricht in Deutschland immerhin einer Anzahl von sechs Millionen Patienten. Was versteht man denn unter Stuhlinkontinenz? Maurus: Kontinenz ist die Fähigkeit, den Zeitpunkt der
Entleerung von Harn oder Stuhl selbstständig zu bestimmen. Bei Stuhlinkontinenz liegt eine Darmschwäche vor: Das Verschlusssystem des Darmes ist nicht mehr voll funktionsfähig und Stuhl kann unwillkürlich in kleinerem oder größerem Ausmaß abgehen. Und warum kommt es zur Stuhlinkontinenz? Maurus: Der größte Teil der Patienten leidet an einer „idiopathischen“ Inkontinenz. Dazu gehören verborgene Schließmuskelverletzungen, Nervenschwächen, Muskelveränderungen und altersbedingte, degenerative Abnutzungsveränderungen, aber auch eine herabgesetzte Dehnungsfähigkeit des Enddarms und Strukturveränderungen des Dick- und Enddarms. Bei zehn Prozent der Patienten ist die Stuhlinkontinenz die Folge schwerer oder mehrerer Geburten oder gastroenterologischer Erkrankungen. Das ist aber ein grob vereinfachtes Schema: Bei rund 80 Prozent der Patienten kommen mehrere Ursachen zusammen. Was kann man gegen die Stuhlinkontinenz tun? Maurus: Die Therapiemaßnahmen sollten zunächst konservativ erfolgen und beginnen bei der Ernährung. Ziel ist ein voluminös geformter Stuhl, der sich reflektorisch entleert. Er sollte den Enddarm für Stunden leer lassen und jede Entleerungsbemühung vonseiten des Patienten unnötig machen. Hinzu kommen Maßnahmen wie die Regulierung der Dickdarmfunktion und Stuhleindickung, beispielsweise durch das Weglassen oder die Reduzierung von Reizstoffen wie Alkohol, Kaffee, Kohlensäure und scharfe Gewürze. Neben der Hautpflege und der Aufklärungsberatung stehen außerdem Trainingstherapien im Vordergrund der Maßnahmen. Mögliche Trainingsmethoden sind die Beckenbodengymnastik, das aktive Schließmuskeltraining mittels Biofeedback und das passive Training mithilfe von Elektrostimulation. Durch diese umfassende Behandlung kann die Stuhlinkontinenz bei über 80 Prozent der Betroffenen geheilt oder zumindest wesentlich verbessert werden. Dadurch erhöht sich auch die soziale Kontaktfähigkeit.
LEISTUNGEN
– Polypen
– Hämorrhoiden
– Beckenbodensenkungen
– Fissuren
– Reizdarmsyndrom
– Analfisteln/Analabszesse – Enddarmvorfall
– Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Colitis Ulcerosa
– Tumore
– Morbus Crohn
Schließmuskelschrittmacher.
Kommen die Betroffenen immer ohne eine Operation aus? Maurus: Normalerweise ja. Nur bei einer absoluten Minderheit der Patienten muss die Stuhlinkontinenz operativ behandelt werden. Dies ist immer dann
der Fall, wenn schwer beeinträchtigende Begleiterscheinungen behoben werden müssen. Auch muss manchmal die verbleibende Restfunktion des Schließmuskels operativ unterstützt werden. Hier spielt der sogenannte Schließmuskelschrittmacher eine wichtige Rolle. Bei dem Verfahren, bei dem ein kleiner Schrittmacher eingesetzt wird, reicht oftmals eine lokale Betäubung. Außerdem kann im Vorfeld im Rahmen einer Testsimulation geprüft werden, ob der Patient überhaupt von dem Verfahren profitiert. In meiner Praxis führen wir das Verfahren bereits seit sechs Jahren durch, deshalb ist unsere Erfahrung damit sehr groß. Neben dem Einsetzen eines Schließmuskelschrittmachers gibt es auch andere operative Maßnahmen am Schließmuskelapparat, um die Stuhlhaltefähigkeit wieder herzustellen. Auch diese können wir in Immenstadt durchführen.
Das Praxisteam (von links): Christine Panhans, Anita Jäger, Dr. Michael Maurus, Melanie Schöferle, Claudia Schüssel und Eleonor Maurus.
Facharztpraxis für Chirurgie Spezialgebiet Proktologie Praxis Dr. Maurus Im Stillen 41⁄2 87509 Immenstadt Tel. 08323/910-790 Fax 08323/910-791 www.praxis-maurus.de Unsere Sprechzeiten Dienstag: 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr Mittwoch: 8.00 bis 12.00 Uhr Donnerstag: 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr Freitag: 8.00 bis 14.00 Uhr – Naturheilkundlich orientierte, mikrobiologische Darmsanierung – Akupunktur – Stuhlinkontinenz – Neurogene Blasen- und Mastdarmfunktionsstörung bei Querschnittlähmung
– Schließmuskel- und Harnblasenschrittmacher – Neuromodulationszentrum für Stuhl- und Harnhalteschwäche – Obstipation und Entleerungsstörungen – Darmkrebsvorsorge – Ärztefort- und weiterbildung