Selbstständige Kameradschaften Besuch an geschichtsträchtigen Orten auf Kreta Maleme/Chania – Einen ungewöhnlichen Sommerurlaub verbrachte in diesem Jahr Thomas Hahn, Vorsitzender der Kreisgruppe Marburg der Kyffhäuser-Reservistengemeinschaft (KyffhResGem): Er besuchte die deutsche Kriegsgräberstätte Maleme und das Fallschirmjäger-Ehrenmal auf Kreta. Die deutsche Kriegsgräberstätte „Maleme“ ist ein Soldatenfriedhof nahe dem gleichnamigen Ort an der Nordküste Kretas. Der Friedhof, auf dem vorwiegend deutsche Soldaten begraben liegen, die bei der Luftlandeschlacht um Kreta im Jahr 1941 fielen, wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge errichtet und 1974 eingeweiht. Auf dem Friedhof liegen 4.465 deutsche Gefallene der Wehrmacht begraben. 3.352 davon fielen bei der Luftlandeschlacht Mai 1941, dies entspricht rund einem Fünftel der eingesetzten deutschen Kräfte. Bei den Gefallenen handelt es sich hauptsächlich um Fallschirm- und Gebirgsjäger. An den Ausbauarbeiten beteiligten sich zahlreiche ehemalige Kameraden der Gefallenen. Die 1. Luftlandedivision der Bundeswehr übernahm 1975 die Patenschaft für diesen Friedhof. Für Hahn war es eine Ehre an der vom Volksbund sehr gepflegten Kriegsgräberstätte einen kleinen Kranz im Gedenken an die Gefallenen niederzulegen.
Thomas Hahn vor dem Fallschirmjäger-Ehrenmal auf Kreta.
Das Fallschirmjäger-Ehrenmal auf Kreta wurde nach den sehr verlustreichen Kämpfen vom 20. bis 28. Mai 1941 des schließlich siegreichen Unternehmens „Merkur“ bei der Eroberung Kretas für die Gefallenen des II. Bataillons des Sturmregiments nahe der damaligen Hauptstadt Chania errichtet.
Das eindrucksvolle Ehrenmal bestand aus drei beschrifteten Marmortafeln und trug als Bekrönung den stürzenden Adler, das Emblem der deutschen Fallschirmtruppe. Der Adler gab dem Bauwerk bei der kretischen Bevölkerung den Namen „Deutscher Vogel“. Nach dem Krieg blieb das Ehrenmal – vor allem dank des späteren griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis, einem geborenen Kreter und aktiven Mitglied des Widerstandes gegen die deutsche Besatzung – vom Abriss verschont. Es verfiel trotzdem. Nur durch viele freiwillige Helfer aus Deutschland und Kreta und die Arbeit des Bundes Deutscher Fallschirmjäger konnte das Denkmal vor dem Verfall bewahrt und erhalten werden. Im Lauf der Zeit wurde es zu einem Denkmal für die Gefallenen aller deutschen Fallschirmjäger und ist über Kreta hinaus in der ganzen Welt bekannt. Nach Ablauf eines 30-jährigen Pachtvertrages im Jahre 2001 schien das weitere Schicksal des Ehrenmals unklar zu sein. Es wurde leider versäumt, die im Pachtvertrag für das Grundstück enthaltene Kaufoption umzusetzen. Im März 2001 zerbrach der stürzende Adler, dessen Reste entsorgt wurden. Ein Jahr später zerschlug man große Teile der untersten Marmorplatte. Der Ehrenmalsockel wurde beschädigt und mehrfach – wie immer noch zu sehen – mit Farbe verschandelt. Text/Foto: Thomas Hahn
Aufstieg Wiesbaden – Thomas Hahn (l), Beauftragter für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf und Leiter des Kreisverbindungskommandos Marburg-Biedenkopf sowie Reservistenbeauftragter des Kyffhäuser-Landesverbands Hessen, wurde kürzlich zum Oberstleutnant d.R. ernannt. Brigadegeneral Eckart Klink, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, sprach die Beförderung aus. Text/Foto: privat
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treue Kameraden 5/2016