Treue Kameraden 04/2020

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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Untertraubenbach

Aus den Bezirken treue Kameraden 4/2020 42

markt-Janahof, Schorndorf, Pemfling und Martinsneukirchen teilnehmen, fiel aber ins Wasser. Vor der Kirche im Ort trafen sich – natürlich mit gehörig Sicherheitsabstand und Mundschutz tragend – einige Vorstandsmitglieder bei strahlendem Sonnenschein zum gemeinsamen Gang zur Kapelle. Michael Liegl hatte sich bei strahlendem Sonnenschein angeschlossen und begleitete die wenigen Männer laut betend zur Kapelle. Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor zelebrierte den Gottesdienst vor der malerisch gelegenen Wallfahrtskapelle. Die Blaskapelle zur musikalischen Umrahmung fehlte in diesem Jahr ebenso wie der Gesang der vielen Gläubigen. Die Orgelmusik kam 2020 per Lautsprecher vom Laptop und die übersichtliche Schar der Gottesdienstbesucher verteilte sich vor der Kapelle und an den Hängen links und rechts davon in gebührenden Abstand und vorschriftsmäßig geschützt. Der Pfarrer stellte zu Beginn seiner Predigt fest, dass der Pfingstmontag seit Jahrzehnten für die SuKK der Tag des Friedens am Fest des Friedens ist. Der Heilige Geist schafft an Pfingsten Frieden in den Herzen der Menschen. Dieser Frieden beginnt im Herzen eines Jeden, auch bei den Großen und Mächtigen der Welt. Seit 75 Jahren dürfen wir in Europa in Frieden leben. Ein Glück für die Menschen und ein Geschenk des Heiligen Geistes, so der Prediger. Trotzdem gibt es Krieg, Gewalt und Terror – auch in Europa. Seit sechs Jahren sind die Menschen in der Ostukraine davon betroffen und viele haben ihre Ar-

beit, ihr Haus oder gar ihr Leben verloren. Allein eine Million Flüchtlinge haben Zuflucht in Polen gefunden. Flüchtlinge kommen nicht nur aus dem Nahen Osten oder aus Afrika, sondern auch aus dem Herzen Europas. Deshalb ist der Friede auch bei uns nicht selbstverständlich, sondern ein zartes Pflänzchen. Alle Gespräche haben bisher wenig genutzt und dennoch hängt der Friede am Menschen allein, so Pajor. „Selig die Frieden stiften“, so die Botschaft von Jesus Christus. Als Einzelner ist man oft ohnmächtig, gemeinsam lässt sich meist besser helfen. Dennoch kann jeder Einzelne für den Frieden beten und das nicht nur an Pfingsten oder in Streicherröhren, wie der Stadtpfarrer feststellte. Die Katholische Kirche sammelte heuer an Pfingsten im Rahmen von Renovabis für die Notleidenden in der Uk-

In gebührenden Abstand und mit Mundschutz hatten sich u.a. der Kreisvorsitzende Egon Klein und BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl (von links) an der Kapelle eingefunden.

SuKK-Vorsitzender Daniel Zimmermann fand mahnende Worte zum Gedenken an die Kriegsopfer.

FRIEDENSWALLFAHRT TROTZ CORONA Untertraubenbach – Der Pfingstmontag steht in der Pfarrei Untertraubenbach seit 1879 im Zeichen der Fußwallfahrt nach Streicherröhren. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 hatten die damaligen Soldaten in den Kriegswirren von Metz, Sedan, Amiens, Orleans und Le Mans die Schrecken des modernen Krieges, wie er sich im ausgehenden 19. Jahrhundert zu entwickeln begann, erstmals am eigenen Leib erfahren. Die Kriegsteilnehmer aus den Orten um Untertraubenbach gelobten nach ihrer gesunden Heimkehr alljährlich wiederkehrend am Pfingstmontag betend zur Muttergottes nach Streicherröhren zu ziehen, um für den Frieden zu bitten und für die gesunde Heimkehr aus den Wirren des Krieges zu danken. Im vergangenen Jahr feiert die SuKK in Untertraubenbach das 140-jährige Bestehen der Wallfahrt mit hunderten von Gottesdienstbesuchern am Fuße des Traubenberges. In diesem Jahr war alles anders. Natürlich wollte die SuKK das Gedenken auch in Zeiten einer Corona-Pandemie nicht unter den Tisch fallen lassen. Den Wallfahrtszug, an dem normalerweise neben der Bevölkerung auch die Soldatenund Kriegerkameradschaften aus Alten-

Auch ohne Wallfahrtszug hatte die SuKK ihre Fahne mitgebracht.


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