29. Juli 2011

Page 11

KIDS, TWENS & MUSIC

29. Juli 2011 / Nr. 30

Rigi Anzeiger • Seite 11

Alle neun Lehrlinge sind Secondos Emilio Stecher AG in Root bildet mit Erfolg Jugendliche mit Emigranten-Hintergrund aus Der Rigi Anzeiger stellt auf dieser Seite üblicherweise Lehrberufe und Jugendliche vor. Jugendliche aus dem Balkan haben es aufgrund ihrer Herkunft und ihres Namens oft sehr schwer, eine Lehrstelle zu finden. Die Emilio Stecher AG beschäftigt seit vielen Jahren Menschen aus dem Balkan, mit sehr guten Erfahrungen, wie Firmeninhaber Emilio Stecher bestätigt. Nach dem Erfolg der U-21 Fussball-Nationalmannschaft fiel Emilio Stecher auf, dass fünf Albaner zur Sendung «Sport Lounge» ins Studio eingeladen worden waren. Er erklärt: «Da habe ich gedacht, wenn junge Menschen mit Balkan-Hintergrund am Fussball-Erfolg der Schweiz massgeblich mitbeteiligt sind und wie Nationalhelden gefeiert werden, dann steht das im Widerspruch zu dem, was man häufig über Menschen aus dem Balkan zu hören bekommt. Deshalb habe ich mich entschlossen öffentlich zu sagen, welche guten Erfahrungen ich mit Menschen aus dem Balkan und anderen kritischen Regionen Europas in meinem Unternehmen gemacht habe.» Emilio Stecher ist überzeugt, dass in seiner Firma eine echte Integration gelebt wird, die man vielerorts vermisst. Die Emilio Stecher AG beschäftigt heute rund 55 Mitarbeitende, die Mehrzahl davon haben einen Emigranten-Hintergrund. Die Mischung funktioniert gut. Es sind Albaner, Kosovaren, Serben, Kroaten, Mazedonier, Bosnier, Spanier, Portugiesen, Türken und andere. «In den Fünfzigerjahren waren es fast ausschliesslich Italiener, in den Sechzigerjahren kamen Spanier dazu», erinnert sich Stecher. Die Firmensprache war während Jahren ausschliesslich

Gruppenbild mit Secondos, (v.l.) Firmeninhaber Emilio Stecher; Rahel Kunz, Marketing; die Albanerin Almedina Ahmeti, Verkauf und MarketingAssistentin; der Mazedonier Mersim Mustafi, Kader-Mitarbeiter.

Der Mazedonier Ferzim Veliu arbeitet als CAD-Zeichner und CNC Programmierer. Italienisch. Heute ist die Firmensprache Deutsch, aber auch Serbisch wird viel gesprochen, vor allem deshalb, weil die Emilio Stecher AG in Serbien ein Tochterunternehmen hat, das von Root aus gesteuert wird. «Trotz des enormen Angebotes macht unser Unternehmen aber immer noch die Hälfte des Umsatzes mit Natursteinen aus der Schweiz», sagt Stecher mit sichtlicher Zufriedenheit. Vom Lageristen zum GL-Mitglied Alle neun gegenwärtig beschäftigten Lehrlinge sind Secondos. Sie werden vielleicht mehrere Jahre im Unternehmen bleiben, wie viele vor ihnen. Mehrere

Wer ist das?

Promi aus der Welt der Stars & Sternchen gesucht

Lehrling im zweiten Lehrjahr, der Serbe Bojan Milosevic.

Mitarbeitende haben bei der Emilio Stecher AG eine Schnupperlehre, dann eine Lehre absolviert und arbeiten heute in verantwortungsvollen Positionen. So zum Beispiel Almedina Ahmeti, die zuerst eine Bürolehre, dann die KV-Zusatz- und danach eine Marketingausbildung gemacht hat und heute für die Auftragsbearbeitung und Kundenberatung verantwortlich ist. Kontinuierlich wurden ihr bei der Emilio Stecher AG weitere Aufgaben anvertraut. Eine ähnliche Laufbahn hat Mersim Mustafi hinter sich. Er hat im Rooter Steinbruch-Unternehmen als Lagerist angefangen. Nach einer Lehre als Logistiker, verschiedenen Weiterbildungen und einer Verkaufsleiter-Ausbildung sitzt er heute in der Geschäfts-

Der Kroate Nikola Jurelinac ist ein langjähriger Fachmann an der Kanten-Schleifmaschine.

leitung. Mit seinem von der Pike auf erarbeiteten Fachwissen kennt er heute über 400 Steine aus der ganzen Welt, deren Beschaffenheit und Vorzüge. «Am Anfang kannte ich nur den Unterschied zwischen Randsteinen und Grabsteinen», scherzt er. So erging es vielen seiner Arbeitskolleginnen und Kollegen. Sie haben bei der Emilio Stecher AG vieles über Steine gelernt. Bei einem Rundgang durch den weitläufigen Betrieb, wo Steinplatten zu Küchenabdeckungen, Bodenplatten, Wandelementen und vielem mehr verarbeitet werden, findet man Menschen aus ganz Europa, viele aus dem Balkan. So zum Beispiel den

Zweitlehrjahr-Stift Bojan Milosevic, den wir im Lager beim Staplerfahren antreffen. Ein paar Schritte weiter, an einer hochmodernen Kanten-Bearbeitungsmaschine mit CNC-Steuerung arbeitet der Kroate Nikola Jurelinac. Für die CAD-Zeichnungen und die CNC-Programmierung ist der Mazedonier Ferzim Veliu verantwortlich. Geht man weiter durch den Betrieb, begegnet man auf Schritt und Tritt anderen Nationalitäten. «Wir sind ein echtes Multikulti-Unternehmen», sagt Emilio Stecher. «Das hat in unserem Unternehmen Tradition, auf die schon mein Grossvater und mein Vater stolz waren.» Text und Bilder Felix von Wartburg

Wenn du die Person auf dem Bild erkennst, schreibe den Namen auf und sende die Lösung an: Rigi Anzeiger, Luzernerstrasse 2c, Postfach 546, 6037 Root Oder per E-Mail an redaktion@rigianzeiger.ch Die Person auf dem Bild links ist:

Knack den Jackpot! Wir verlosen jede Woche Einkaufsgutscheine von Coop im Wert von 30 Franken. Diese Woche im Topf:

Vorname: Name: Adresse:

30 Franken 90 Franken 60 30Franken Franken

Lösung der letzten Woche: Michelle Obama Den Jackpot von 90 Franken geknackt hat: René Müller, Root


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
29. Juli 2011 by Rigi Anzeiger GmbH - Issuu