Digitale Sport Medien #38

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Ein Magazin von RESULT Sports

Ausgabe 38 | März 2014

Digitale Sport Medien mit freundlicher Unterstützung von

DIGITALE SPORT MEDIEN

Magazin

Das Fachmagazin für Entscheider und Anwender der digitalen Medien im Sport

THEMEN

ROBERT BURKHARDT

FANZAHLEN

Das waren die Olympischen Spiele 2014: DOSB, Carina Vogt, ZDF, Twitter Karl Platt

Wie die Zeit vergeht Nach drei Jahren Magazin wirft Robert einen Blick in den Rückspiegel

Fanzahl-Rankings im Handball, Basketball, Eishockey und Fußball Rückblick 2013 Teil II

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Digitale Sport Medien

EDITOR’S LETTER

Inhaltsverzeichnis 3 4

Editorial

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40 Millionen tweets

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25.000 Fans über nacht

Sotschi 2014

Florian Gress hat die ‚Social Media‘Aktivitäten während der Olympischen Spiele genauer betrachtet

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Im exklusiven RESULT-Interview zieht Paul Keuter von Twitter Deutschland eine positve Bilanz der Olympischen Spiele

Carina Vogt berichtet uns, welche Auswirkungen ihr Sieg auf ihren Sport und ihre ‚Social Media‘-Arbeit hat

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Breit getwittert

Das ZDF präsentierte die Spiele über alle Kanäle. Was auf Twitter gut funktionierte, offenbarte auf Facebook einige Lücken.

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Das #Wirfuerd-Gefühl

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Das ZDF präsentierte die Spiele über alle Kanäle. Was auf Twitter gut funktionierte, offenbarte auf Facebook einige Lücken.

Foto: Sochi2014.com

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wie die Zeit vergeht

Robert Burkhardt wirft in seiner Kolumne einen Blick auf die dreijährige Entwicklung des RESULT-Magazins

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Platt‘s Form

Andy Eyring hat sich mit der Mountainbike-Legende Karl Platt auf einen Expertentalk getroffen

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Ad: IST-studieninstitut

„New Media sei Dank!“ Eine Erfolgsgeschichte mit Andy Eyring

Jahresrückblick 2013 Teil II

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Diesmal mit Eishockey, Basketball und Handball

Foto: Sochi2014.com

1. Fußball-BUndesliga

Fanzahl-Rankings von Facebook, Twitter und Google

2. Fußball-BUndesliga

Fanzahl-Rankings von Facebook, Twitter und Google+

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FAcebook

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Fanzahl-Rankings der Beko BBL, der DKB HBL, der DEL sowie der 2. Eishockey-Liga

Europa Top 25

Fanzahl-Rankings der europäischen Basketball-, Eishockey- und Handballclubs

Twitter

Fanzahl-Rankings der Beko BBL, der DKB HBL, der DEL sowie der Formel 1

Zu GUTER LETZT

Big in China? Mit dem FC Schalke 04 wurde der vierte deutsche Verein in den chinesischen ‚Sozialen Medien‘ aktiv.

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EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Die ersten beiden Höhepunkte des Sportjahres 2014 sind zu Ende und die digitalen Medien haben breite Anwendung gefunden. Und damit hießen wir Sie herzlich willkommen zur März-Ausgabe des Digital Sport Medien Magazins, liebe Leserinnen und Leser. Der Super Bowl in den U.S.A. (das Endspiel der National Football League) sorgte für einige Twitter-Rekorde an einem einzigen Abend, die Olympischen Winterspiele in Sotschi ‚füllten’ über zwei Wochen Facebook, Google+, Instagram, Twitter und vKontakte. Das IOC registrierte über 6.000 Olympia-Athleten, die aktiv Beiträge in den sozialen Netzwerken einstellten und über 2 Billionen Impressionen auf den angebotenen Plattformen der digitalen Medien. Selbstverständlich bilden die Olympischen Spiele in Sotschi auch einen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Wir sprachen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, Athleten, Medien und Plattformen, um ein Resümee zu den Spielen zu ziehen. Der digitale Kommunikations-Mix wird immer häufiger um eine Plattform ergänzt bzw. erweitert, Instagram. Immer mehr Clubs fast aller Sportarten setzen auf die Bild-Plattform. Betrachtet man nicht nur die Fanzahlen, so stellt man fest, dass die Interaktionsraten bei Instagram häufig um ein vielfaches höher sind als bei allen anderen Plattformen. Instagram wird dabei nicht nur im Fußball, sondern in allen Sportarten eingesetzt. Erstmals haben wir auch keine geografische Eingrenzung, die sonst häufig zu beobachten

ist. Die Anwendung findet gleichzeitig und europaweit statt. Das ist spannend! Die direkte Ansprache zur Zielgruppe bzw. die Interaktionen des Fans seiner Lieblingsmannschaft macht besonders den klassischen Medienhäusern zu schaffen. Die Plattformen der Sozialen Netzwerke werden (wohl zu stark) als Konkurrenz angesehen und der Druck in Redaktionen scheint permanent zu steigen. Besonders der Faktor Zeit und qualitative Recherche scheint dabei sehr kurz zu kommen... die Häufigkeit von Falschmeldungen steigt, leider kontinuierlich. Dabei wäre eine Mischung von eigener Nutzung, der Anwendung zur Recherche und einem gezielten Einsatz in der Kommunikation viel nachhaltiger. Hier sollte ein Umdenken stattfinden. Wir dürfen die Entwicklungen der Digitalen Medien nun schon mehr als 3 Jahren begleiten. Ein Grund, für Robert Burkhardt, die Entwicklung vom Newsletter zum Magazin in seiner Serie genauer zu betrachten. Ein Expertengespräch mit Karl Platt, einer Mountainbike-Legende, sowie die aktuellen Daten und Analysen der digitalen Plattformen runden unsere Ausgabe ab. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Mario Leo und das RESULT Sports Team

DIGITALE SPORT MEDIENMagazin Magazin DIGITALE SPORT MEDIEN

herzlich Willkommen zur März-Ausgabe.

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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

Sotschi 2014

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ABB. Gold in der Super-Kombi und im ‚Social Media‘-Mix: Keiner twitterte und ‚facebookte‘ so erfolgreich von den Olympischen Winterspielen wie Maria Höfl-Riesch

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Im Medaillenspiegel reichte es am Ende der Olympischen Winterspiele 2014 nur für den sechsten Rang für Deutschland. Das änderte aber nichts daran, dass es während den zwei Wochen im russischen Sotschi dennoch genügend Gründe zum Diskutieren gab. Gegenüber der internationalen Konkurrenz blieb es in Deutschland dennoch relativ ruhig in den sozialen Netzwerken – vor allem aufgrund fragwürdiger Richtlinien des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund). Insgesamt 153 deutsche Wintersportler gingen in Russland

an den Start. Gerade einmal 33 davon, also 21%, twitterten über ihre Erlebnisse während der Spiele. Beachtlich ist immerhin der Zuwachs von der vorolympischen Zeit bis zur Schlussfeier. Die Zahl der Follower aller Accounts stieg von 68.399 Followern auf fast 100.000 Follower an. Mehr als die Hälfte davon sind allerdings auf Olympiasiegerin Mario Höfl-Riesch zurückzuführen. Gleich 54.768 (+9.000) User folgten ihrer Tweets, die neben Gold in der SuperKombination auch noch Silber im Super-G gewann. Auf den nächsten Plätzen folgen Skisprung-Olympiasieger


HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

es gleich 23.637 neue Freunde auf Facebook. Der schon erwähnte Rodler Felix Loch legte ebenfalls einen Sprung von 1.622 Fans auf 12.513 hin. Das Podest machen drei SkiAlpin-Athleten unter sich aus. Viktoria Rebensburg steht nach Olympia bei 33.971 Fans (zuvor 27.764). Platz zwei belegt Maria Höfl-Riesch mit 165.581 „Gefällt mir“-Angaben. Sie stand allerdings auch schon vor den Spielen bei 115.282 Fans. Die unangefochtene Nummer 1 bleibt aber Felix Neureuther mit 303.010 Fans (vorher 243.797). Für ein trauriges Kapitel in den sozialen Netzwerken sorgte hingegen die Facebookseite von Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle. Nach Bekanntgabe ihrer positiven Dopingprobe musste der Account bis auf weiteres entfernt werden, um weitere „Shitstorms“ zu verhindern. Positiv zur Sache ging es international hingegen beim Eishockey der Herren in den sozialen Netzwerken. Auf Twitter sorgte die Begegnung der USA und Russland für den größten olympischen Twitter-Moment. Gleich 72.630 Tweets pro Minute wurden rund um diese Begegnung veröffentlicht. Auch das Eishockey-Match zwischen Kanada und den USA erzeugte starke 47.600 Tweets pro Minute. Gleich dahinter reiht sich die Goldmedaille des japanischen Eiskunstläufers Yuzuru Hanyo ein. Hierzu zählte man 45.750 Tweets pro Minute, was ebenfalls noch ein richtig starker Wert ist. Auch auf Facebook ging es ordentlich zur Sache: Fast 45 Millionen User brachten es auf 120 Millionen Beiträge, Kommentare und „Gefällt mir“-Angaben rund um die Spiele. Wie auf Twitter führt auch auf Facebook Eishockey die Liste der Sportarten mit den meisten Interaktionen an. Das Podest komplettieren Eiskunstlauf und der Bobsport. Es folgen auf den weiteren Plätzen Curling und Rennrodeln.

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Severin Freund mit 8.524 (+2.213) Follower und Silber Biathlet Simon Schempp mit 5.501 (+2.427) Follower. Trotz des Gewinns von Goldmedaillen kommen zum Beispiel Rodler Felix Loch und Kombinierer Eric Frentzel nicht über 4.000 Follower hinaus. Diese Zahlen verwundern und enttäuschen doch sehr. Immerhin leben wir besonders in Deutschland in einer Phase, in der es Sportler schwer haben, auch nur irgendwie über dem alles überstrahlenden Fußball sich einen Namen zu machen. Doch in den zwei Wochen von Olympia standen sie einmal uneingeschränkt im Mittelpunkt. Im immer härter werdenden Kampf um Sponsoren war dies eine einmalige Gelegenheit, sich in den sozialen Netzwerken eine passable Anzahl an Followern oder auf Facebook „Gefällt mir“-Angaben zu sichern und sich somit auch Fans über die Spiele hinaus zu präsentieren. Eisschnellläufer Sven Kramer aus den Niederlanden erkannte diese Chance. Er twitterte nicht nur über den Wettbewerb und sein Wohlbefinden, er diskutierte sogar mit seinen Anhängern. Der Lohn? 100.000 Follower! Und im Gegensatz zur „nur“ 14-tägigen geschenkten Aufmerksamkeit in Nachrichtenformaten wie die „Tagesschau“, bleiben diese Follower einem auch treu – und zwar über die Spiele hinaus. Das soll nun natürlich nicht heißen, dass es im deutschen Team keinerlei Social-Media-Erfolge zu vermelden gibt. Nachdem wir schon bereits einen Blick auf die erfolgreichsten Twitterer geworfen haben, betrachten wir nun einmal Facebook. Dort konnte sich vor allem Skispringern und Olympiasiegerin Carina Vogt freuen. Vor Olympia stand sie gerade einmal bei 1.140 „Gefällt mir“-Angaben. Nach den Spielen waren

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ABB. Eishockey war das dominierende Thema: Die fünf besten Twitter-Momente während der Olympischen Spielen in Sotschi

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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

40 Millionen tweets

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ABB. Die Eröffnungs- und die Abschlussfeier umschließen die Olympischen Spiele - auch in der Grafik der täglichen Verwendung von #sochi2014

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Man hört von vielen Seiten, dass diese 22. Olympischen Spiele aus deutscher Sicht die spannendsten und aufregendsten Spiele seit langem seien. Spürt man diese Euphorie auch bei twitter Deutschland in Form vieler emotionaler Beiträge?

Wir sind sehr sehr zufrieden. Diese Zahlen sind enorm. Wir haben eine wirklich gute Twitter-Nutzung und eine unglaublich starke Follower-Base während der Olympischen Spiele gesehen.

Ganz klar: JA! Es war ein gigantisches Sportereignis. Man konnte spüren, wie ganz Deutschland mitgefiebert hat. Und Twitter hat seinen Teil zu dieser Euphorie beigetragen! Das ist u.a. auch der großartigen Twitter-Nutzung des DOSB geschuldet. Der Twitter Mirror im Deutschen Haus wurde sehr professionell umgesetzt. Und auch die Deutschen Athleten haben die Plattform grandios genutzt. Nehmen Sie z.B. Maria Höfl-Riesch, die begeistert twittert und auch rund um Sochi einzigartige Tweets abgesetzt hat. Oder der überraschende Sieg von Carina Vogt, der auf Twitter intensiv diskutiert und gefeiert wurde Der Gratulations-Tweet von Matthias Opdenhövel und Dieter Thoma transportierte viel Emotionen. Die Liste toller Tweets und Integrationen ist sehr sehr lang, inkl. der sehr guten TwitterNutzung von ARD und ZDF.

Wie ist eine solche Zahl einzuordnen? Wie hoch waren die Zahlen bei vergleichbaren Sport- (Superbowl 14, Olympia 12 oder Fußball-EM 12 o.ä.) oder bei außersportlichen Großereignissen? Diese Zahlen in Relation zu den oben genannten Events zu setzen, ist kaum möglich. Man darf nicht vergessen: Das Interesse der Winterspiele ist zwar in Deutschland und Nordeuropa hoch, liegt aber schon in Spanien und erst recht im Rest der Welt deutlich hinter Fußball, den Sommerspielen oder auch dem Superbowl zurück. Einen Vergleich mit diesen Sportveranstaltungen kann ich daher nicht ziehen. Aber nochmal: Wir sind mit Sotschi 2014 im vollen Umfang zufrieden. Was waren Top-Themen während der Spiele?

Wenn man zu dem überwältigenden Erfolg Zahlen legt: Über 40 Millionen tweets zum Thema Olympia wurden verschickt, über fünf Millionen davon mit dem hashtag #sochi2014 (s. Grafik). Wie zufrieden sind Sie mit diesen Zahlen?

Wenn Sie die Top-Themen an Zahlen fest machen wollen, dann gab es einige Momente, die man heraus stellen kann. Der Twitter-Moment der Olympischen Spiele war das Eishockey-


HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

Spiel zwischen der USA und Russland, bei dem 72.630 tweets pro Minute verschickt wurden. Dahinter folgen der Sieg Kanadas über die US-Herren im Eishockey (47.600 Tweets/ Minute) und Yuzuru Hanyo (45.750 Tweets/Minute), der Gold im Eiskunstlaufen gewann. Aus deutscher Sicht war die überraschende Goldmedaille der Skisprung-Mannschaft das Twitter-Ereignis: 2.241 Tweets wurden dazu verschickt. Sie haben bei Twitter das europäische Team für Sochi geleitet. Wie sah Ihre Strategie zu den Olympischen Spielen aus? Gab es konkrete Unterstützung Ihrerseits mit dem Veranstalter, den nationalen Verbänden oder gar den Athleten? Im Allgemeinen sprechen wir vor solchen Großereignissen mit den Führungsebenen der Verbände und den ‚Social Media’-Verantwortlichen über die Art und Weise einer Zusammenarbeit. So war es auch beim IOC im Vorfeld der Olympischen Spiele. Dem IOC war wichtig, dass auf der schnellsten und meistgenutzten News-Plattform die Konversation rund um die Olympischen Spiele größtmöglich ist. Auf nationaler Ebene haben wir sehr eng mit dem DOSB zusammengearbeitet. Unser Ziel war, die Sensiblisierung, Motivation und Aktivierung der deutschen Athleten für den Twitter-Gebrauch. Der DOSB hat Verbände und Athleten aber nicht erst seit Sochi sehr gut geschult und vorbereitet. Die Twitter- Nutzung des DOSB und der Athleten vor Ort hat uns wieder gezeigt, wie professionell dort gearbeitet wird und wie tief mittlerweile das Verständnis für die Kommunikation mit Twitter ist. Damit meine ich z.B. den sehr umfangreichen Einsatz des Hashtags #wirfuerd oder die hervorragende Einbettung des Twitter Mirrors im Deutschen Haus. Als eine der wenige Nationen in Sotschi hat der DOSB eine von uns zur Verfügung gestellte Tablet-App eingesetzt, mit deren Hilfe sie‚Insight’-Fotos von Athleten direkt in ihren Twitter-Stream luden bzw. mit dem @DOSB Account verknüpften. Dieses Tool hat einen extremen Mehrwert für die Fans und wird von Partnern allgemein sehr gerne genutzt.

ABB. Paul Keuter, Head of Sports, Twitter Germany

ABB. Follower-Wachstum von TJ Oshie während des Eishockey Spiels USA - Russland

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Apropos DOSB: ebenfalls direkt aus dem Deutschen Haus haben wir Empfänge der Medaillengewinner als vines bestaunen dürfen. Wie hoch war die Nutzung generell und wie zufrieden sind sie mit der Nutzung von vines?

Vielen Dank für das sehr informative Interview, Herr Keuter!

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Absolut zufrieden. Ich finde, dass die Möglichkeit der emotionalen Fan-Bindung, die man mit Bewegtbild erreichen kann grandios ist. Und so wie es der DOSB umgesetzt hat, war es perfekt. Sie haben beeindruckend emotionalen und einzigartigen content angeboten, den es sonst nirgends aAbgesehen davon, dass es auch noch Spaß macht, kann ich nur jedem raten: „Nutzen Sie Vine!“ ABB. „Unglaublich viel Gefühl“. Opdenhövel und Thoma freuen sich über Carina Vogt

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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

25.000 Fans über Nacht Herzlichen Glückwunsch zum Olympiasieg, Carina! Du hast ja direkt zu Beginn der Spiele für einen Riesen-Wirbel gesorgt. Wie hast du Deinen Erfolg, aber auch den Rummel um Deine Person erlebt – sowohl in Deinem engeren Umfeld als auch in den sozialen Medien? Danke sehr. Ich hatte bereits einen sehr guten Winter und bin auch mit sehr großer Motivation zu den Olympischen Spielen gefahren. Das am Ende die Goldmedaille herauskommt, habe ich sicherlich so nicht erwartet. Natürlich waren die Anfragen nach dem Sieg enorm, doch die Pressemänner des Deutschen Skiverbands haben mich dabei sehr gut unterstützt und es mir so einfach wie möglich gemacht. Bei all dem Rummel war es natürlich wichtig, die richtigen Leute um einen zu haben. Meine Familie und meine engsten Freund sind mir, ob Olympiasieg hin oder her, sehr wichtig und daran wird sich auch nichts ändern. Somit hat sich hier nichts geändert. Hat sich für dich und deinen Sport etwas in der öffentlichen Wahrnehmung geändert? Das hoffe ich doch sehr. Wir haben jahrelang dafür gekämpft, um überhaupt bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Für mich selbst hat es sich dahingehend verändert, dass nun viele Interviewanfragen eingehen, denen ich leider nicht allen nachgehen kann. Dennoch versuche ich das Damenskispringen bestmöglich nach außen hin zu präsentieren, so dass wir in den kommenden Jahren eine noch größere Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in den Medien erhalten.

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Auf welchen Kanälen bist du aktiv und wie betreibst du sie? Hilft dir jemand oder machst du alles alleine? Wie regelmäßig lässt du deine Follower/Fans an deinem Leben teilhaben?

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Ich bin derzeit nur auf Facebook aktiv und mache alles alleine. Da während den Olympischen Spielen eine werbefreie Zeit besteht, durfte ich keine Bilder mit meinen Sponsoren verwenden. In diesem Fall hat mir mein Management geeignete Bilder zur Verfügung gestellt, die ich als Profil- und Titelbild verwendet habe. Gerne würde ich noch mehr auf Facebook posten, doch derzeit fehlt mir etwas die Zeit dafür. Doch ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen hier wieder etwas aktiver werden kann. Dein Facebook-Account ist ja in Sachen Fan-Anzahl „explodiert“ während der Olympischen Spiele. Wird sich für dich etwas ändern? Wirst du mehr oder anders posten? Oder wirst du gar auf ganz anderen Kanälen (aktiv werden?)

ABB. Tief geflogen, hoch gestiegen: Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt

Das stimmt, da hat sich einiges getan. Vor den Olympischen Spielen hatte ich knapp 2.000 „Gefällt mir“ klicks. Nach dem Sieg in Sochi waren es über Nacht über 25.000 Klicks und es werden täglich mehr. Für mich ist derzeit Facebook das geeignetste Tool um mit meinen Fans in Kontakt zu bleiben. Da es mittlerweile über 25.000 sind, versuche ich künftig Facebook noch intensiver zu nutzen und Fans an meinem Sportlerleben teilhaben zulassen. Ich glaube für mich wird sich dadurch nicht viel ändern. Du selbst wurdest an dem Tag deines Olympiasiegs auf twitter in über 600 Meldungen mit dem hashtag #vogt erwähnt. Wirst du nach so vielen positiven Rückmeldungen auch unter die Zwitscherer gehen? Derzeit noch nicht. Da Bilder meist mehr als tausend Wort erzählen, ist Facebook derzeit noch das bessere Medium für mich. Aber vielleicht entdecke ich Twitter ja noch für mich und werde auch dort aktiv. Der tweet von Matthias Opdenhövel, der ihn und Dieter Thoma im grenzenlosen Jubel über deine Medaille zeigen, ist eines der OlympiaSchnappschüsse überhaupt (133 Retweets, 268 Favoriten). Wie hast du das wahrgenommen? Hast du dich bei den beiden „revanchieren“ können? Bei all den Glückwünschen habe ich es leider selbst gar nicht so mitbekommen. Dieter hat mir aber davon erzählt, was mich natürlich sehr gefreut hat. Revanchiert habe ich mich noch nicht. Aber das werde ich sicherlich noch nachholen. Vielen Dank das für das Interview, Carina!


HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

Breit getwittert Das Zweite Deutsche Fernsehen sendete, wie gewohnt, gemeinsam mit der ARD rund um die Uhr als “DauerSportsendung“ von den Olympischen Spielen. In den ‚sozialen Medien’kann man dem ZDF die allumfassende Berichterstattung nur teilweise anerkennen.

tweets in die Live-Berichterstattung eingebunden. Gibt es einen Kientel abhängigen Unterschied in der Nutzung beider Plattformen? „Die Nutzer bei Twitter sind differenzierter in ihrer Meinungsäußerung. Auch während den Olympischen Spielen war hier ungleich öfter positives Feedback zu finden als auf Facebook“, erklärt Andreas Heck. Die weltweit größte ‚Social Media’-Plattform „fällt immer wieder dadurch auf, dass hier sehr schnell in überzogener Weise Kritik geübt wird. Diese können mit bekannten Reportern, oder Programmentscheidungen zu tun haben, z.B., wenn während einer Übertragung an die 19-Uhr-heute-Sendung abgegeben wird oder bei Werbung im Allgemeinen“, fährt der Redaktionsleiter fort. Besonders erfolgreiche Themen gehen laut Heck vor allem einher mit guten sportlichen Leistungen:. „Hohe ‚Gefällt mir’- oder ‚Teilen’-Raten bekommt man vor allem rund um die Erfolge deutscher Athleten. Und davon gab es in Sotschi ja zum Glück einige..

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Ganz anders sah das nämlich bei twitter aus: Aktuelle, fast tickerähnliche Tweets zum sportlichen Geschehen, (Spitzenwert: 212 tweets; 20.02.) informative, skurile oder ungewöhnliche Backstage-Eindrücke, Sende- und Streaming-Hinweise sowie weitergeleitete Beiträge von Athleten und Prominenten stellen einen bunten Informations-Blumenstrauß zusammen, der einen immer und überall up-to-date sein ließ. Außerdem wurden viele

ABB. Ergebnisse & Erlebnisse. @zdfsport tweetete bis zu 212 Mal am Tag

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„Unsere Strategie für die Olympischen Spiele war mehrgleisig ausgerichtet“, berichtet Andreas Heck, Leiter der Redaktion ‚sport online’. „Zum einen haben wir ‚Social Media’ als Recherche-Tool benutzt, um Inhalte in unsere TVÜbertragungen zu bringen. Das betrifft vor allem Postings und Statements der Sportler, die auf Facebook und Co. sehr aktiv waren. Auf der anderen Seite haben wir Facebook und Twitter vor allem genutzt, um auf unsere herausragenden On-Demand-Videos aufmerksam zu machen. Das waren insbesondere die beginnenden und aus deutscher Sicht spannenden Wettbewerbe“, so Heck weiter. In der Tat fand man während der Spiele vieler solcher Postings auf Facebook, die auf Livestreams oder auf Höhepunkte abgelaufener Entscheidungen hinweisen. Leider muss man eine fehlende Linie bemängeln. Oft wurde ein Sendehinweis mit Foto versehen, manchmal musste der reine Text überzeugen. An einem Tag veröffentlichte zdfsport sechs Beiträge (15. Februar), an einem anderen keinen (am 11. Februar wurde lediglich das Titelfoto geändert). Generell schien es dem Facebook-Kanal an einem klar erkennbaren Konzept zu fehlen. So gab es nur an ausgewählten Tagen eine Presseschau mit russisch-sprachiger Tagespresse oder eine Übersicht über die an dem Tag anstehenden sportlichen Entscheidungen. Am Anfang der Spiele gab es für die Fans „Insights“ von den ZDF-Studios oder Eindrücke von den Sportstätten oder Kommentatorenplätzen zu sehen, die am Ende ausblieben. Gerade in diesen Punkten, aber auch generell hätte man sich etwas mehr Konsequenz und Stringenz im Betreiben der Facebook-Seite gewünscht. Es scheint, als wäre die ‚sozialen Medien’ dem Kerngeschäft „TV“ zum Opfer gefallen. Stimmt so aber nicht ganz...

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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

Das #WirfuerD-Gefühl

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Jens Behler, Referent Online-Kommunikation beim Deutschen Olympischen SportBund, schilderte uns kurz nach den Olympischen Winterspielen seine Eindrücke der deutschen Geschehnisse in den ‘Sozialen Medien’.

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ABB. „Euch schickt der Himmel“ titelte der DOSB zum Olympia-Gold der Skisprungmannschaft und sorgte damit für seinen erfolgreichsten Facebook-Post.

Das waren wirklich unfassbare Spiele! Herzlichen Glückwunsch an Sie und das gesamte DOSB-Team! Waren die Eindrücke und Rückmeldungen in der digitalen Welt ähnlich zufriedenstellend? Absolut! Wir haben in den 16 Tagen der Olympischen Spiele unsere Facebook-Fans um 50% erhöht, von 70.000 auf ungefähr 105.000 und dabei eine Interaktion von ca. 100.000 PTAs (‚people talk about’)

erreicht. Zwischenzeitlich waren wir damit Spitzenreiter aller deutschen Sportseiten. In erster Linie bin ich aber mit der Arbeit der Athleten zufrieden, die super Content anboten. Um nur einige Beispiele zu nennen: Felix Loch und Felix Neureuther posten unglaublich authentisch und symphatisch via Twitter und Facebook. Die Biathleten sind mit ihren „Niederlagen“ sehr gut umgegangen, Eric Fenzel hat über drei Kanäle berichtet, Steffi


HINTERGRUND I SOTSCHI 2014

Böhler postete sehr emotional und die Skispringer schossen meiner Meinung nach das beste Foto der Spiele. Die Aufzählung kann ich über Seiten fortführen... Welche Kanäle habt ihr aktiv betrieben und wie sah die Strategie dafür aus? Aktiv betrieben haben wir unsere Facebook-Seite und den TwitterKanal. Mit den beiden Kanälen wurde aber auch der ‚Social Hub’ auf unserer Webseite gefüttert. Die App der Olympiamannschaft wurde ebenfalls mit dem ‚Social Hub’ sowie mit den Feeds der Athleten bespielt. Der zentrale Kern unserer Strategie sind die Sportler. Mit dem hashtag #WirfuerD können wir die Athleten und ihre Geschichten nachhaltig in den Fokus rücken. Wir und sie Aktiven selbst nutzen den hashtag vor und nach den Spielen sowie auf Facebook und Twitter. Somit bündeln wir damit alles über unsere Sportarten und Athleten. Zum Zweiten wollten wir, anders als noch in London, die Erfolgskommunikation stärken. Erfolge und Medaillen sind sehr emotional. Hier bemerken wir die höchsten Interaktionsraten. Da wollten wir mehr herausholen und kamen auf zwei Ideen: aktuelle Fotos und kecke, lustige Headlines auf Facebook sowie exklusive uns super-emotionale vine-videos zu den Athleten-Empfängen im Deutschen Haus. Beide Ideen kamen wirklich hervorragend an. Apropos Exklusivität: Der Twitter-Mirror, den wir erstmalig einsetzten, lieferte auch einmaligen Content. Besucher im Deutschen Haus konnten sich über unseren Social Hub, neben der PK-Bühne fotografieren lassen. Der Gruß ging direkt in unseren Twitter-Stream und damit an alle Fans der Olympiamannschaft.

ABB. Der DOSB postet den Empfang der Skispringer im Deutschen Haus via vine: https://vine.co/v/MZmbVtMlYpx

Nochmal zu den hashtags - Stört das nicht, wenn die während der Winterspiele zu Sommerthemen eingesetzt werden? ABB. ‚People Talking Abouts‘ „Deutsche Olympiamannschaft“ (Quelle: socialbakers.com)

Ja, wir begleiten das schon seit Jahren aktiv. Eben weil WirfuerD eine gemeinsame Sache ist. Wir haben das Thema bei vielen Beteilgten angestoßen, haben Tools an die Hand gegeben oder Schulungen durchgeführt, die beispielsweise die Eisschnelläufer wahrgenommen haben. Hauptsächlich ging es uns aber darum, Athleten und Verbänden zu erklären, dass wir gemeinsam mehr erreichen können. Wie waren die Umsetzungen in Sotschi? Ich bin mit der ’Social Media’-Arbeit aller Athleten wirklich hoch zufrieden. Es waren hervorragende Spiele. Ich wiederhole mich aber hier gerne: Die erfolgreichsten Posts gelingen immer bei großem sportlichen Erfolg. Dementsprechend waren Maria Höfl-Rieschs Gold

Wie seid ihr mit Negativ-Feedback umgegangen – Stichwort: Doping, Menschenrechte oder Umweltzerstörung? Die meisten Kommentare in diese Richtung haben wir unbeantwortet stehen lassen. Einzig die Tierschützer, die uns massenhaft gequälte Hunde auf die Pinnwand legten, haben wir löschen müssen. Da sie aktiv auf ihrer Homepage dazu aufriefen, unsere Pinnwand voll zu kleben, sahen wir uns gezwungen, diese Beiträge zu entfernen. Es gab auch viel Kritik zu ausbleibendem Erfolg. Dabei haben wir uns genauso aus Disputen raus gehalten wie beim Dopingfall. Wir haben die Sache öffentlich gemacht und transparent gezeigt, sind aber keinerlei Diskussion mit den Fans eingegangen. Vielen Dank, Jens für das sehr ausführliche Gespräch!

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Habt ihr Athleten und Verbände für das Thema geschult?

und der Sieg der Skispringer die mit den höchsten Reichweiten bei uns. Unser „Euch schickt der Himmel“-Beitrag über das MannschaftsGold erreichte 824.000 Menschen und erzielte 20.000 ‚Likes’.

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Nein, im Gegenteil. Das ist gewollt. Das ist ja das„Wir für Deutschland“Gefühl. Die Botschaft ist „Wir sind ein Team“. Wir arbeiten für eine gemeinsame Sache.

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ROBERT BURKHARDT I 3 JAHRE MAGAZIN

Wie die Zeit vergeht...

ABB. Da hat sich einiges getan: Das Magazin von RESULT Sports im Wandel der letzten 36 Monate

Robert Burkhardt wirft nach drei Jahren Newsletter, ‘Social Media & Sport’ bzw. ‘Digitale Sport Medien’ einen Blick in den Rückspiegel.

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„Mensch, wie die Zeit vergeht...!“ In der digitalen Welt scheint dieser Satz noch mehr Realität zu sein, als im normalen Leben. Gerade einmal sechs Jahre ist es her, dass in Deutschland das Iphone auf den Markt kam. Heute kann sich ein Großteil der Deutschen ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. USB Sticks können mittlerweile so viele Daten speichern, wie vor 10 Jahren ein ganzes Rechenzentrum.

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Und auch das monatliche Magazin der Result hat sich verändert. Als die erste Ausgabe im Januar 2011 herauskam, war sie nicht mehr als ein Newsletter, der über die Social Media Zahlen im Sport informierte. Mit der zweiten Ausgabe erschien das erste Expertengespräch mit den Eispiraten Crimmitschau. Es folgten viele Interviews mit‚Social Media‘- und Presseverantwortlichen, Einblicke in beispielhafte Kampagnen oder umfassende Erläuterungen zu technischen Neuerungen. Es wurde über Sportarten wie Fußball, Handball, Eishockey, Motorsport, Leichtathletik, Tennis, Radsport oder Eishockey berichtet, Athleten wie die Klitschkos, Julia Simic, Sami Khedira oder Karl Platt interviewt, Verbände wie den Deutschen Leichtathletik-Verband, den Deutschen Olympischen SportBund, Handball-,

Basketball- und Volleyball-Bundesliga unter die Lupe genommen, Events wie die Vattenfall Cyclassics, dem Porsche Tennis Grand Prix oder die X-Games beleuchtet, Medien-Präsenzen wie Sport1, Sky oder loala.tv vorgestellt, Partner-Projekte des Sports wie mybet, Sharp, Head oder Maxxis präsentiert oder technische Details wie Apps, Plug-Ins oder W-Lan erläutert. Kerstück waren von Anfang an Beiträge, Interviews und Features von Fußballvereinen aus Deutschland und ganz Europa. Ob AC Mailand, FC Liverpool, FC Barcelona, Benfica Lissabon oder Real Madrid. Alle interessanten Aktivitäten der Vereine werden beleuchtet und analysiert. Die großen Fußballvereine des Kontinents geben und gaben im „Digitale Sport Medien“ ihre Strategien, Ideen und Inhalte preis. Sie bieten jedem Leser einen absoluten Mehrwert. Nun, nach 38 Heften hat sich das Magazin „Digitale Sport Medien“ zu DEM Fachblatt über digitale Medien im Sportbereich entwickelt. Die aufbereiteten Zahlen und Tabellen bilden die Vorlage für viele Veröffentlichungen in ganz Europa. Kein anderer Anbieter hat die Entwicklungen der Vereine und Verbände aller großen Sportarten so kompakt, so informativ und lückenlos


ROBERT BURKHARDT I 3 JAHRE MAGAZIN

Unser Gastautor

Sport befassen. Ich möchte mich an dieser Stelle für drei tolle Jahre bedanken und freue mich auf viele weitere interessante und informative Ausgaben des Magazins. Apropos: Im Januar 2011 hatte der FC Bayern gut 800.000 Facebookfans (heute über 10 Millionen) und war mit 14 Punkten Rückstand auf den BVB Tabellenfünfter. „Mensch, wie die Zeit vergeht...!“

DIGITALE SPORT MEDIEN

aufbereitet wie das Team um Mario Leo. Das Magazin wurde zum Nachschlagewerk und Informationsquelle für 2.500 Medienverantwortlichen und über 5.000 Leser und hat sich damit zum absoluten „Must Have“ entwickelt. Das aktuelle Heft zum Beispiel umfasst 30 Seiten voller Zahlen und Fakten aus Fußball, Eishockey, Handball und Basketball. Ob Twitter, Facebook, Google+ oder Instagram. Ein unschätzbarer Wert für alle, die sich intensiv mit den Neuen Medien im

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Robert Burkhardt hat über elf Jahre im Medienbereich beim Bundesligisten Hertha BSC gearbeitet. Als Leiter Neue Medien hat er inbesondere die Bereiche Social Media, Website und alle weiteren Online-Aktivitäten der Hauptstädter verantwortet. Man darf ihn getrost als Neue Medien Pionier im deutschsprachigen Bereich bezeichnen.

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EXPERTE I KARL PLATT

Platt’s Form Der Mountainbiker Karl Platt gehört seit 20 Jahren zur Szene. Downhill, Cross-Country oder Marathon sind ihm genauso wenig fremd wie die gekonnte Selbstvermarktung. Wie er die in den ‘Sozialen Medien’ angeht? Mountain-Bike Kollege Andy Eyring hat ihn auf einer Trainingsfahrt begleitet und nachgehakt.

DIGITALE SPORT MEDIEN

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ABB. Bergauf, bergab ist des Mountainbikers täglich Brot. Karl Platt berichtet darüber gekonnt in den sozialen Medien.

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Es ist Montagmorgen, als wir uns zum Biken mit Fahrradlegende Karl Platt verabredet haben, um ein kleines Interview zu führen. Wir sind schon etwas früher am vereinbarten Treffpunkt, einem matschigen Waldparkplatz und gehen noch einmal einige Fragen im Kopf durch, als wir von einem Donner aus der Ferne aus unseren Gedanken gerissen werden. Ein Blick zum Himmel bestätigt aber das vorhergesagte gute Wetter hier in der Pfalz. Die Sonne steht zwar noch tief, aber keine Spur von Gewitterwolken. Im gleichen Moment wird uns klar, dass dieses Donnern immer näher kommt und es wohl unseren Interviewpartner ankündigt. Zugleich biegt ein silberner Porsche GT 3 im Drift auf den matschigen Waldparkplatz ein, was ein skuriles Bild ergibt, schließlich ist dieses Auto nicht für seine Geländegängigkeit bekannt. Das Donnergrollen

verstummt, ein in enge Radlerhosen gekleideter Mann steigt aus und ruft uns nur lachend entgegen: „Die Semislicks sind nicht das richtige bei Matsch!“ Viele würden dieses Auftreten als übertrieben und angeberisch abtun, aber wer Karl Platt kennt, weiß, dass er nur auf maximalen Spaß aus ist und es ihn kaum kümmert, was andere dabei über ihn denken. Genau diese Lebenseinstellung zieht sich durch sein Leben wie ein roter Faden und ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch sein Erfolgsrezept. Der Mann vom Profi Mountainbike Team Bulls klappt seine Sportsitze nach vorne, um sein komplett zerlegtes Fahrrad aus dem Porsche zu holen und wir staunen nicht schlecht, wie geräumig dieser Sportwagen doch sein kann. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis der Bike-Profi sein Arbeitsgerät


EXPERTE I KARL PLATT

Jetsetter Leben geht auch an einem so lebensfrohen Mensch wie Karl Platt nicht spurlos vorüber. Letztes Jahr war er kurz vor einem Burnout, konnte sich dann aber mit Hilfe seiner Familie doch wieder motivieren aufs Rad zu steigen und für die neue Saison 2014 zu trainieren. „Ich bin so viel unterwegs, da braucht man vollste Unterstützung der Familie, sonst bringt man keine Leistung“. Zudem kann er es kaum lassen immer am Limit zu sein, sei es mit dem Mountainbike auf den Trails, oder mit seinem Sportwagen auf dem Nürburgring, wo er auch gerne mal richtig Gas gibt. Karl Platt ist nicht nur auf seinem Bike ein echter Experte, er versteht es sein Image immer und überall zu pflegen und sich selbst zu vermarkten. Einen Berater hat Karl nicht, er lebt und gibt sich so, wie er ist und das macht ihn so beliebt. Er kommuniziert hauptsächlich über seinen Twitter Kanal: „Ich poste keine Rennergebnisse, ich poste das, was mir gerade durch den Kopf geht und was mich bewegt, meine Social Media Strategie ist, dass ich keine habe.“ Auf eine eigene Art und Weise macht das auch Sinn, schließlich wurde Facebook, Twitter und Co. erfunden, um sein Leben und seine Alltagssituationen mit anderen zu teilen. Dass er nur auf Twitter und auch nur in Englisch postet vermindert zwar

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zusammengebaut hatte und wir losfahren konnten. Karl Platt lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Osthofen in der Pfalz und vermarktet sich und seine Karriere selbst, mit Erfolg. 2014 startet der 35 Jährige in seine 20. Radsportsaison, angefangen hat er mit den Disziplinen Downhill und Cross Country und feierte schließlich im Marathon mit dem Sieg beim Südafrikanischen Etappenrennen Cape Epic 2004 seinen bis dahin wohl größten und wichtigsten Erfolg. Dieses Ergebnis machte ihn international bekannt und ebnete den Weg für eine erfolgreiche Zukunft. Die Cape Epic wird im Zweierteam bestritten und ist das wichtigste Mountainbike Etappenrennen der Welt. Karl Platt konnte es mit verschiedenen Partnern insgesamt vier mal gewinnen und hält damit einen durchaus ehrvollen Rekord. Solch ein Erfolg bringt nicht nur gute Verträge, sondern auch eine Menge Druck und Erwartungen mit sich. Südafrika wurde zu seiner zweiten Heimat, wo er den Winter über eine Großzahl seiner insgesamt 40.000 Fahrradkilometer im Jahr abspult, um fit für die großen Rennen im Frühjahr und Sommer zu sein. „Natürlich vermisse ich meine Familie, wenn ich im Trainingslager bin, aber nur da habe ich die Ruhe um mich konzentriert auf die Rennen vorzubereiten“ so Platt. Dieses

ABB. Er weiß sein Image zu pflegen: Das Startportal seiner Homepage www.karlplatt.de

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seine Reichweite in Deutschland, zollt aber seinen vielen Fans in anderen Ländern, wie eben Südafrika Tribut. „Ich bin offengesagt zu faul und mir fehlt auch die Zeit alles nochmal schön aufzuarbeiten und auf Facebook zu posten, da habe ich einfach keine Zeit für“, antwortete Karl auf die Frage, warum er keine eigenen Inhalte auf seiner Facebook Fanpage postet, sondern nur seine Twitter Tweets mit Facebook verknüpft. Scrollt man du durch seine Tweets, entdeckt man eine Menge Eindrücke aus dem Leben des Karl Platt und ausschließlich Dinge, die mit seinem Beruf, dem Radsport zu tun haben. Man findet viele Retweets zu seinen Rennen oder Pressemitteilungen, aber noch viel mehr Tweets, in denen er mit Freunden und Kollegen Späße macht: „Thanks @huber_urs for such great partner!!! Even racing solo @tankwatrek we still partners haha!!!Really loving it@TeamBulls“. Für Außenstehende ist im ersten Moment schwer nachzuvollziehen, was der Hintergrund dieses Postings ist, doch für eingefleischte Karl Platt Fans und Follower offenbart sich der Sinn hinter vieler solcher Tweets. Er lässt somit wirklich interessierte Follower nah an sich und sein Leben heran, sperrt aber gleichzeitig die Mehrheit der User aus, da man seine Aktivitäten außerhalb der Tweets verfolgen muss, um zu wissen, was gemeint ist. Es ist wie in einem eingeschworenen Freundeskreis, wo es immer Witze gibt, die ein Außenstehender nicht versteht. Dieses Verhalten schafft eine enge Anhängerschaft von externen Experten, die ausreichend mit interessanten und teils witzigen Inhalten von Karl Platt versorgt werden, macht sich aber für gelegentliche Tweet-Leser uninteressant, da diese nur die Hälfte der Tweets versteht. Das ist wahrscheinlich ein Grund dafür, warum er sich mehr in Print Bike Magazinen als Experte engagiert und damit eine höhere Reichweite und Akzeptanz erreicht, als es sein Twitter Kanal bisher zulässt. Dennoch sieht er auch die Chancen für sich und möchte sich in Zukunft mehr um seine Facebook Fans kümmern, schließlich lebt ein Sportler von seinem sportlichen Erfolg und seinem Image. Die sozialen Medien bieten gerade für Sportarten, wie Mountainbike, die in Deutschland nicht so sehr im Rampenlicht stehen eine gute Plattform sich selbst und seine Sportart zu präsentieren. Auf den engen Trails in der Pfalz merkt man schnell, was einen Profi vom Freizeitbiker unterscheidet, zum Mountainbiken gehört nämlich nicht nur das schnelle Bergauf strampeln, sondern auch eine artistische Radbeherrschung, um auf den nassen Wurzeln und Steinen nicht die Kontrolle zu verlieren. Dieser Balance Akt zwischen Bäumen und steinen beherrscht er wie im Schlaf, zudem ist Karl Platt für seine langen Trainingseinheiten und seine Ausdauer bekannt. Ein paar mal im Jahr steht er früh auf, setzt sich auf sein Rennrad und kommt erst nach Sonnenuntergang wieder nach Hause. An solchen Tagen hat der Osthofener Bike Profi schon mal 300km auf dem Tacho stehen, was für Ottonormal Radfahrer unerreichbar scheint. Es gibt zudem gesagt nicht sehr viel Radprofis, die so lange Einheiten fahren, aber genau diese

ABB. ‚Plattos‘ twittert, was ihm „gerade durch den Kopf geht“..

ABB. Auch sportliche Erfolge bringt Karl Platt sehr persönlich rüber.


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ABB. Der Ort seines größten Triumphes: Insgesamt vier Mal gewann Karl Platt den Mountainbike-Marathon Cape Epic..

zählt ohne Zweifel dazu. Dieses Jahr startet Karl Platt zusammen mit Teampartner, dem Schweizer Urs Huber, in seine 20. Radsport Saison und hat dasselbe Ziel wie jedes Jahr - schneller sein als alle anderen. Speziell bei der bereits erwähnten Cape Epic, der Marathon Weltmeisterschaft und der Trans Alp, welche er auch schon gewonnen hat, will er ganz vorne mit dabei sein. Derzeit ist Karl kurze Zeit zu Hause bei seiner Familie, um noch einmal Kraft zu tanken, bevor es vom 23. bis 30. März 2014 in der Nähe von Kapstadt um den Sieg bei der Cape Epic geht.

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Einheiten und die daraus resultierende Kondition machen den Bulls Fahrer nun mal aus. Radprofi zu sein, sei es nun Rennrad oder Mountainbiker erfordert einen hohen Grad an Leidensfähigkeit, ob es nun brennende Beine oder wie im Fall von Karl Platt eine ausgekugelte Schulter ist, mit der er bei so manchen Rennen zu kämpfen hatte. Er hat in seinen Radsportjahren schon viele Höhepunkte und Erfolge erlebt, aber wahrscheinlich drei mal so viele Enttäuschungen. Dieser Ehrgeiz immer weiter zu machen und nie aufzugeben ist eine Eigenschaft, die einen Siegertyp aus machen und Karl Platt

ABB. Wenn es noch schneller gehen soll, muss das Trainingsgerät auf die Rückbank seines Sportwagens

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ADVERTORIAL I MIT IST-STUDIUM INS BERUFSLEBEN

New Media sei Dank Andy Eyring ist Profisportler und Berufseinsteiger. Möglich machte das seine erfolgreiche Weiterbildung beim IST-Studieninstitut und das aufmerksame Auge seines Dozenten und jetzigen Chefs Mario Leo. Über diese Erfolgsgeschichte sowie die Bedeutung der Neuen Medien im Sportbusiness haben wir mit beiden gesprochen.

ABB. Dank seines „Entdeckers“ Mario Leo (links), tauscht Andy Eyring nun öfter seinen Sattel gegen den Bürostuhl ein.

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Im Oktober 2012 startete der Mountainbike-Profi Andy Eyring seine Weiterbildung zum „New Media Manager Sport“ beim IST-Studieninstitut. Durch seine erfolgreiche Teilnahme und hohe Affinität wurde auch sein Dozent und Geschäftsführer der Agentur RESULT Sports, Mario Leo, auf ihn aufmerksam. So kam es, dass Eyring heute parallel zum Profisport als Angestellter für die auf Neue Medien im Sport spezialisierte Agentur arbeitet. Wer heute ins Sportbusiness einsteigen möchte, der hat bessere Einstiegschancen, wenn er sich neben dem gängigen Know-how, auch speziell mit „New Media“ gut auskennt. Dies beweist das Ausnahmebeispiel von Andy Eyring und Mario Leo.

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Andy Eyring: Mir wird zum Glück freie Hand gelassen, wann und wo ich arbeite. Das bedeutet für mich, dass ich das Training professionell ohne große Einschränkungen durchführen kann. Allerdings ist es eine Umstellung, wenn man sich vorher zu 100% auf den sportlichen Erfolg konzentrieren konnte. Wie gut ich es tatsächlich unter einen Hut bringe, wird die bevorstehende Saison zeigen, aber bis jetzt bin ich sehr zuversichtlich. Ich bin Mario Leo dankbar für die große Chance, die er mir gibt und mich trotzdem in meinem sportlichen Vorhaben unterstützt.

Herr Leo, wie hat Sie Herr Eyring überzeugt, in Ihrer Firma tätig werden zu dürfen?

Annähernd 50 Millionen Deutsche sind regelmäßig online – davon sind 76 Prozent in einem Sozialen Netzwerk als Nutzer registriert, 20 Millionen alleine bei Facebook. Herr Leo, New und Social Media gewinnen für die Sportbranche einen immer größeren Stellenwert. Was bedeutet die Entwicklung für Unternehmen und Vereine?

Mario Leo: Der Kontakt zu den Teilnehmern des Kurses reißt nach Abschluss des Kurses ja nicht ab. Andy Eyring berichtete, dass er sich neben seinen Aktivitäten im Profisport auch ein berufliches Standbein aufbauen möchte. Seine Art, seine Einstellung und seine Affinität zu den Neuen Medien sind mir während des Kurses schon aufgefallen, daher war dann der Schritt zur Anstellung bei RESULT Sports gar nicht mehr so schwierig.

Leo: Die Neuen Medien sind weit mehr als ein Trend, sie spielen mittlerweile eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Somit ist es für das moderne Sportmarketing unerlässlich, hier aktiv zu sein. Auch für Unternehmen bringen die Neuen Medien im Sport – aus Sponsorensicht – eine Vielzahl neuer, attraktiver Möglichkeiten, um eine Bindung an die Fans aufzubauen und sie für ihre Marken zu begeistern.

Herr Eyring, wie schaffen Sie es, den Job mit Ihrem Sport zu vereinen?

Warum ist Ihrer Meinung nach eine Weiterbildung zum „New Media Manager“ in der Sportbranche wichtig?


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Eyring: Das Potenzial der Neuen Medien ist längst noch nicht ausgeschöpft und viele Sportorganisationen nutzen nur einige der angebotenen Funktionen regelmäßig. Eine Weiterbildung zum „New Media Manager“ bietet den Teilnehmern den spezifischen Blickwinkel aus Sicht der Sportbranche und vermittelt erforderliches Basiswissen, um Konzepte für die Neuen Medien zu erstellen, richtig einzusetzen und zu optimieren. Ohne fundierte Kenntnis kann eine gut gemeinte Facebook-Strategie nicht, oder nur in den wenigsten Fällen, von Erfolg gekrönt sein. Herr Leo, welche Vorkenntnisse braucht man für die Weiterbildung? Leo: Eigentlich benötigt es gar keiner besonderer Voraussetzungen, außer vielleicht ein Grundinteresse an Digitaler Kommunikation. Wir hatten in allen Kursen bisher einen „bunten“ Mix an Teilnehmern. Nach meiner Einschätzung haben alle Teilnehmer des Kurses – ob Einsteiger oder Profi – sehr viel von dieser Weiterbildung mitnehmen können. Jeder Teilnehmer kann eine verständliche und sehr praxisnahe Fortbildung erwarten, bei der das eigene Wissen permanent und sehr aktiv erweitert wird – vor allem in den beiden Präsenz-Seminaren. Der Kurs richtet sich dabei sowohl an Berufseinsteiger als auch Branchenkenner, die neue Herangehensweisen, hilfreiche Instrumente und nachhaltige Strategien erlernen möchten. Und wie schätzen Sie die zukünftigen Arbeitsplatzchancen

Weitere Informationen zu der wieder im April startenden Weiterbildung „New Media Management Sport“ des IST-Studieninstituts gibt es unter www. ist.de oder telefonisch unter 0211/86668-0.

Leo: Die strukturellen Veränderungen, um den Einsatz der Neuen Medien noch besser und zielgerichteter zu nutzen, finden ja gerade erst statt. Und die Veränderung beginnt beim Sport, weil erkannt wurde, dass die Neuen Medien nicht nur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing sind. Die Neuen Medien sind der direkte Weg zur Zielgruppe, jegliche Form des Dialoges zu führen. Hier schließe ich Werbung und Verkauf bereits mit ein, auch wenn er noch ganz am Anfang steht. Entsprechend steigern sich die Chancen, wenn man über entsprechende Kenntnisse und ein breites und nachhaltiges Wissen vorweisen kann. Ich denke, dass der Beruf des New Media Managers immer mehr an Bedeutung zu nehmen wird, da viele Unternehmen und Vereine die Relevanz und die Kraft der neuen Medien mehr und mehr erkennen sowie schätzen. Herr Eyring, Sie selbst haben beim IST die Weiterbildung „Sportmarketing“ und den Kurs„New Media Management“ absolviert. Wie hat Ihnen die letzte Weiterbildung gefallen? Eyring: Sehr gut, vor allem, weil die Präsenztage mit dem Dozenten Mario Leo sehr informativ und anregend waren. Der Kurs hat mich sehr für das Thema der Neuen Medien sensibilisiert und einen sehr guten Eindruck vermittelt, was hinter den Kulissen passiert. Da ich viel unterwegs bin und mich nicht an feste Termine binden kann, war die Form des Fernstudiums für mich die perfekte Alternative, um mich neben dem Studium noch voll auf meinen Sport zu konzentrieren. Generell kann ich diesen Kurs nur empfehlen. Und welche weiteren beruflichen Ziele haben Sie? Eyring: Ich möchte neben dem Sport nicht einfach nur arbeiten, um mehr Geld zu verdienen, vielmehr geht es mir darum, in der Wirtschaft Fuß zu fassen und gute Arbeit abzuliefern. Schließlich wird das auf lange Sicht mein Standbein werden, den Leistungssport kann ich leider nicht ewig betreiben. Herr Leo, Herr Eyring, vielen Dank für das Interview und alles Gute für Ihre berufliche Zukunft.

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Herr Eyring, warum ist Ihrer Meinung nach dieses Knowhow in der Sportbranche so wichtig?

im Bezug auf die Neuen Medien im Sportbusiness ein?

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Leo: Gerade der Sport versteht Emotionen auszulösen sowie zu vermitteln. Das ist seine Einzigartigkeit und das funktioniert mit Hilfe von sozialen Netzwerken sehr direkt und einfach. Die Neuen Medien oder besser die Digitalen Medien sind in den vergangenen Jahren ein fester Bestandteil des Kommunikations-Mix geworden. Außerdem haben Smartphones und die Sozialen Netzwerke einen sehr großen Zuspruch erfahren und sind mitten in der Gesellschaft angekommen. Daher ist es unerlässlich, dass sich Mitarbeiter in der Sportbranche weiterführende bzw. ganzheitliche Kenntnisse aneignen.

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ANALYSE

Rückblick 2013 Teil II Nachdem wir in der Februar-Ausgabe des “Digitalen Sport Medien”-Magazins bereits die Facebook-Vereinskanäle im Fußball analysiert hatten, werfen wir nun einen Blick auf die Veränderungen im Jahr 2013 der höchsten Spielklassen im Basketball, Eishockey und Handball.

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ABB. Das Facebook-Fanzahl-Wachstum der DEL, der BBL und der HBL im Jahre 2013 in der Übersicht

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Im Basketball konnten sich die 19 Accounts der BBL auf 471.869 „Gefällt mir“-Angaben steigern. Anfang des Jahres 2013 standen sie noch bei 297.258 Facebook-Fans. Die 174.611 (+58,74%) neu hinzugewonnenen Nutzer gehen allerdings zu einem großen Anteil alleine auf zwei Profile zurück. So steigert sich der FC Bayern München gleich um 71.365 Fans (+116,48%) auf 132.635 „Gefällt mir“-Angaben und belegte zum 01.01.2014 den ersten Rang. Doch der eigene Auftritt der Beko BBL platzierte sich direkt dahinter. Die Seite gewann ebenfalls gute 43.938 (+50,10%) Fans hinzu und stand zu Jahresbeginn bei 131.641. Doch kein anderer Verein konnte sich über eine fünfstellige Veränderung freuen. Prozentual gesehen gilt es noch den Aufsteiger RASTA Vechta hervorzuheben. Für den Neuling

ging es gleich um 191,98% (+5.005 Fans) nach oben. Der Verein stand an Neujahr bei 7.612 „Gefällt mir“-Angaben. Einige Verein konnten sich hingegen kaum steigern. Die FRAPORT Skyliners legten nur um 16,01% zu (+1.003 „Gefällt mir“-Angaben) und belegten mit 7.267 Fans den fünftletzten Rang. Vergleichbare Steigerungszahlen, wenngleich weniger konzentriert, liefert uns die DEL. Sie steht nun bei 475.985 „Gefällt mir“-Angaben, was einem Zuwachs von 147.657 Fans (+44,97%) entspricht. Am meisten verbessern konnten sich die Kölner Haie, die um gleich 34.615 (68.50%) neue Fans auf 85.147 Nutzer wuchsen, was Platz 1 an Neujahr bedeutete. Rang 2 belegte die DEL selbst mit 72.292 Fans (+21.340 Fans/+41,88%). Doch auch auf den


ANALYSE

ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der DKB Handball Bundesliga

nachfolgenden Platzierungen steigerten sich die Adler Mannheim, die Eisbären Berlin, die Hamburg Freezers sowie die Düsseldorfer EG fünfstellig mit über 10.000 neue „Gefällt mir“ Angaben. Wie schon im Basketball steigert sich auch im Eishockey der Aufsteiger enorm. Die SERC Wild Wings legen gleich um 88,99% zu, was einer absoluten Veränderung von 9.773 Fans entspricht und insgesamt Platz 8 mit 20.755 „Gefällt mir“-Angaben. Selbst bei den Vereinen, die in der Tabelle weit unten stehen, geht es prozentual steil nach oben. Die Krefeld Pinguine (+44,63%) und der EHC Wolfsburg (+44,07) liefern durchaus positive Zahlen. In der Handball Bundesliga ging es im Durchschnitt um 66,44% nach oben, was insgesamt einer absoluten Veränderung von 171.612 Fans entspricht. Insgesamt zählten alle Accounts zusammen 429.917 „Gefällt mir“Angaben. Platz 1 belegte der THW Kiel mit 73.342 Fans (+27.442 Fans/59,79%), dicht gefolgt vom HSV Hamburg mit 71.974 Fans (28.266 Fans/64,71%) und der DKB Handball Bundesliga mit 70.477 Fans (+30.984 Fans/+78,45%). Prozentual gesehen ist der Gewinner des Jahres der ThSV Eisenach. Der Neuling steigert sich um 132,03% und steht mit 2.869 neuen Fans bei 5.042 „Gefällt mir“-Angaben. Insgesamt konnten also alle drei Ligen auf einem ähnlichen Level zulegen, was die Balkenanzeige (s. ABB) noch einmal verdeutlicht. Wie wird es 2014 weiter gehen? Wir werden euch auf dem Laufenden halten!

ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der Deutschen Eishockey Bundesliga

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ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der Beko Basketball Bundesliga

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The specialist digital media & talent platform for the International Sports Industry Sehr geehrter Leserinnen und Leser, wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen ab dieser Ausgabe jeden Monat eine Auswahl an sehr interessanten nationalen und internationalen Jobs von unserem neuen Kooperationspartner GlobalSportsJobs bieten können. Bei Fragen, wenden Sie sich bitte direkt an GlobalSportsJobs. Tobias Trombik +44 (0) 20 3642 0575 oder tt@globalsportsjobs.com

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26 *Die aufgef체hrten Zahlen wurden zum 01. M채rz 2014 erhoben.


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27 *Die aufgef체hrten Zahlen wurden zum 01. M채rz 2014 erhoben.


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Formel 1

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Beko Basketball Bundesliga

28 *Die aufgef체hrten Zahlen wurden zum 01. M채rz 2014 erhoben.


ZU GUTER LETZT

IMPRESSUM

Big in China?

DIGITALE SPORT MEDIEN:

DAS Fachmagazin für das digitale Sport Business. Dieses Magazin erscheint monatlich und widmet sich dem Einsatz, den Anwendungen, der Nutzung, sowie den Entwicklungen und Trends der digitalen Medien im Sportbereich. Als ‘digitale Medien’ bezeichnen wir die mobile Kommunikation, die unterschiedlichen Plattformen der Sozialen Netzwerke und die Websiten. Das Magazin wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Lehre und Praxis erstellt und von der RESULT Sports herausgegeben.

REDAKTION Mario Leo Geschäftsführer RESULT Sports Hubert Raschka Managing Partner RESULT Sports Florian Gress Social Media Manager RESULT Sports Arndt Götze Projektmanager RESULT Sports Andy Eyring RESULT Sports

Club im chinesischen Markt ist. Borussia Dortmund (TencentWeibo und SinaWeibo) und der VfL Wolfsburg (SinaWeibo) stiegen bereits Ende 2013 ein. Der Club mit der größten chinesischen Anhängerschar ist der FC Bayern (SinaWeibo & TencentWeibo), der bereits mehr als 1 Millionen Follower auf jeder der beiden Plattformen aufweist. Fanzahlen lassen sich bekanntlich nicht automatisch steigern. Die Zielgruppe möchte mit aktuellen Inhalten bedient werden. Wenn nicht, wendet sich die Zielgruppe ab. Fünf Clubs mussten dies zum 1. März erfahren: Sampdoria Genua (-924) und SSC Neapel (-676) bei TencentWeibo, Ajax Amsterdam (-30), Valencia CF (-584) und der FC Liverpool (-49.925!) bei SinaWeibo. Merke: Auch für den chinesischen Markt bedarf es einer Kommunikationsstrategie für die ‚Sozialen Medien’!

*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.

Robert Burkhardt Freier Mitarbeiter

ABONNEMENT Sie können sich auf unserer Website www.result-sports.de eintragen oder einfach eine Nachricht an magazin@resultsports.com senden. Alternativ oder für sonstige Fragen stehen wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789 zu ihrer Verfügung

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25 europäische Fußball-Clubs sind derzeit mit offiziellen Profilen bei chinesischen Netzwerken aktiv. Warum chinesische Netzwerke? Die Erklärung ist recht leicht. China bietet eine riesige Zielgruppe, und das Volk ist sportbegeistert. Aber Facebook, Twitter & Co. wurden von chinesischen Behörden geblockt. Vier Plattformen haben sich mit hohen Nutzerzahlen etabliert. ‚YouKu‘ ist die VideoPlattform, ‚RenRen‘ ein Facebook-Äquivalent und ‚SinaWeibo‘ ein Microblogging-Dienst, ähnlich Twitter. ‚Tencent‘ beinhaltet mehrere Anwendungen, wobei ‚TencentWeibo‘, (Microblogging) die größten Nutzerzahlen vorweisen kann. ‚Tencent‘ und ‚SinaWeibo‘ sind die beiden meist genutzten Plattformen der europäischen Clubs. Für die beiden hat sich auch der Schalke 04 entschieden, der nun der vierte deutsche

Dennis Wegner Haimspiel Media

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ABB. Übersicht europäischer Vereine in der chinesischen ‚Social Media‘-Landschaft

Digitale Sport Medien München, März 2014

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RESULT SPORTS - CLUB MEDIEN REPORT ANALYSIEREN UND OPTIMIEREN FÜR BESSERES WACHSTUM WIE SIE ALS VEREIN DEN CLUB MEDIEN REPORT OPTIMAL NUTZEN KÖNNEN

• Der Club Medien Report umfasst alle digitalen Club Medien in einem Wochen- oder Monatsreport. Woher kommen ihre Besucher? Welche Wünsche und Vorlieben hat ihre Online-Community? Gibt es Synergien zwischen Web&Mobil oder Web&Social? • Auflistung aller offiziellen Auftritte, inkl. Web, Mobil und Social Media Profilen • optional: Werbe- und Banner-Reporting • optional: Ticketing und Shop • Neben einer übersichtlichen und analytischen Aufbereitung in Grafiken und Tabellenform, erfolgt eine interpretation der zahlen, inklusive RESULT Handlungsempfehlungen.

Ihr Ansprechpartner für weitere Unterlagen: Arndt Götze E: agoetze@result-sports.com

www.result-sports.com

„Digitale Sport Medien“ ist ein Magazin von RESULT Sports


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