Paracelsus Today

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Paracelsus Today Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg

April 2011 I € 3,–

Universitätsmedizin 2016 Weichenstellung für die medizinische Zukunft in Salzburg

Friends

Förderer Klaus Hinteregger steht für Zuverlässigkeit – nicht nur am Bau

Von Salzburg nach Harvard

Der besondere Weg eines Humanmedizin-Absolventen Seite 8

Auslandspraktikum

Pflegewissenschaft-Studierende des 2in1-Modells in den USA Seite 18

Seite 30


Editorial

Eine Klasse voraus. Die neue Generation der C-Klasse. Jetzt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner der Pappas Gruppe.

Zusammen sind wir stark

4 Short Cuts. Neues aus der Uni. 6 Spotlight. Hut ab vor Ehrendoktor Jürgen Osterbrink.

Ein starkes Team hat Kraft. Teamarbeit entwickelt eine Dynamik, die zu besonderen Ergebnissen führt. Die Paracelsus Universität lebt diese Einstellung. Das Team von Paracelsus Today hat sich vor Beginn der Arbeit an dieser 11. Ausgabe zusammengesetzt. Das ist keineswegs außergewöhnlich, sondern höchst normal. Diesmal haben wir jedoch zusätzlich Zeit investiert und Gedanken für Verbesserungen ausgetauscht. Für Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben wir kleine Veränderungen im Aussehen von Paracelsus Today vorgenommen. In einer neuen, frischen und zeitgemäßen Verpackung finden Sie nun interessante Stories – über Studierende, Absolventen, Ärzte, Forscher und Förderer. Wenn Ihnen das erneuerte Heft gefällt, sagen Sie es uns. Wenn es nicht gefällt, erzählen Sie es bitte nicht weiter. Die Cover-Story beschäftigt sich mit „Universitätsmedizin 2016“ – einem packenden Strategieprozess der Universitätskliniken in Salzburg und der Paracelsus Universität. Die Initiatoren kommen zu Wort, zudem beschreiben wir diese einzigartige Initiative ausführlich. Das Motto dieses Strategieprozesses könnte lauten: „Zusammen sind wir stark.“ Engagement und Erfolg verdienen Anerkennung. Wir sind stolz auf einen Ehrendoktor aus den eigenen Reihen und auf einen Absolventen, der an der berühmten Harvard Medical School in den USA Studenten unterrichtet! Kein Irrtum, auch keine Verdrehung von Fakten. Eine gute Geschichte aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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Wünsche Ihnen Kurzweil beim Lesen!

Dr. Gottfried Stienen Chefredakteur

Impressum Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 30.000 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. +43 (0)662/4420020, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: CONUNICATION GmbH, Friaulweg 4, 8042 Graz, +43 (0)664/1403409, www.conunication.com • Geschäftsführung: Mag. Helmut Schoaß • Chefredaktion: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Stefanie Illmer • Art-Direktion: Tom Wagner • Produktion: m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Dr. Axel Behnisch, Dr. Alexander Berzler, Eva Brutmann, Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen • Fotos: Paracelsus Universität/ wild&team fotoagentur gmbH, SALK PR, UNF, Franz Neumayer, iStock, Terrahe, Privatfotos • Coverfoto: SALK PR • Herstellung: hm • perfectprintconsult.eu • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.

Pappas Gruppe, Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner; Unternehmen der Pappas Gruppe sind: Georg Pappas Automobil AG, Pappas Automobilvertriebs GmbH, Retterwerk GmbH, Konrad Wittwar Ges.m.b.H., Pappas & Werlin GmbH, Pappas Auto Ungarn

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Inhalt

8 Alumni. Very well, Keudell! Der Humanmedizin-Absolvent Arvind Keudell forscht und lehrt in Harvard. 10 Update. Universitätsmedizin 2016 + Mastermind. 16 Education. Mit 23 auf dem Weg zu „Medical Excellence“. Der Humanmedizin-Student Raphael Morscher weiß, was er will. 18 Education. Die Sonnenseite des Studiums. Die ersten 2in1Pflege-Studierenden über ihr Auslandspraktikum. 20 Inside. Das Uni-Leben mitgestalten. Die Studentenvertretung der Paracelsus Uni. 22 Inside. Gemeinsam Werte schaffen. Über die Zusammenarbeit mit den Geschützten Werkstätten in Salzburg. 24 Research. Der erste Fellow. Christoph Thaler in Amerika. 26 Research. Medikamente nach Maß. An der Paracelsus Uni wurde ein Zentrum für Pharmakogenetik und Pharmakogenomik eröffnet. 28 Body-Check. Was versteht man unter Allergie? Symptome, Therapie, Prävention. 30 Friends. Förderer Klaus Hinteregger steht für Zuverlässigkeit am Bau. 34 Point of View. Erwin Rovan nimmt Abschied nach acht Jahren Aufbauarbeit an der Paracelsus Universität.

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Short Cuts

Short Cuts

Uni-Check der Chefredakteure Bei einem informellen Frühstücks-Talk mit den Chefredakteuren der in Salzburg beheimateten Medien erörterte die Paracelsus-Universitätsleitung mit den Journalisten aktuelle Themen der medizinischen Ausbildung. Der Themenbogen spannte sich von den Turnusärzten, dem aufkeimenden Ärztemangel (in Deutschland gibt es diesen bereits), der Novelle des Privatuniversitätengesetzes bis zum Projekt „Universitätsmedizin 2016“ in Salzburg. „Salzburg werde die Marke Paracelsus Universität weiterentwickeln und optimieren“, betonte Rektor Herbert Resch. Externe Evaluatoren bescheinigen der Paracelsus Universität eine ausgezeichnete Arbeit, man sei für die neuerliche Reakkreditierung mehr als zuversichtlich. Salzburg ist auf der medizinischen Landkarte sehr gut erkennbar geworden. Dies unterstreicht auch das gestiegene Interesse der Industrie an verschiedenen langfristigen Projekten in der Forschung, an den hochkarätigen Bewerbungen für Chefarztposten, am deutlich erhöhten Forschungs-Output und an den hohen Zahlen der Bewerber für das Studium der Humanmedizin und auch in der Pflege.

Sanofi-Forschungspreise Erstmals wurde der Sanofi-Aventis-Preis an der Paracelsus Uni vergeben. Dieser prämiert herausragende medizinische Grundlagenforschung, deren baldige diagnostische oder therapeutische Umsetzung zu erwarten ist. Bislang waren nur die öffentlichen Medizin-Unis in Österreich in den Genuss dieses Preises gekommen. Der Jahresbeitrag von Euro 36.000 wird seit 2010 nun zu gleichen Teilen an die vier Medizin-Unis vergeben. Jeweils drei Preisträger werden in Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg gekürt. Zwei der drei an der Paracelsus Uni vergebenen Preise gingen an die 3. Uniklinik für Innere Medizin unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Richard Greil. Im Bild v.l.n.r.: Alexandra Edlmayer, Medical Director von Sanofi Aventis, gratulierte den Preisträgern Dr. Daniela Asslaber und Dr. Olaf Merkel, beide vom Institut für Immunologische und Molekulare Krebsforschung, sowie Dr. Charity Nofziger vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie.

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Nachwuchs-Forscher ausgezeichnet Skifahren gegen den Herztod. Klingt seltsam, doch eine wissenschaftliche Studie in Salzburg belegt diese plakative Feststellung. Beim Internationalen Kongress für Wissenschaft im Skilauf in St. Christoph am Arlberg wurde ein prestigeträchtiger Nachwuchsforscherpreis des internationalen Skiverbandes (FIS) für den besten Nachwuchswissenschafter ausgelobt. Dr. David Niederseer (links im Bild) vom Institut für präventive und rehabilitative Sportmedizin wurde mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Niederseer hat in einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Primarius Josef Niebauer (rechts im Bild) den Einfluss vom regelmäßigen Skifahren auf die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt bei 65- bis 78-jährigen Frauen und Männern untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich durch ein zwölfwöchiges geführtes alpines Skitraining bedeutsame Veränderungen in einigen Risikofaktoren für Schlaganfall, Herzinfarkt und Herztod ergaben. Es sanken Blutfette und Fettmasse der Studienteilnehmer, hingegen die körperliche Leistungsfähigkeit und die Muskelmasse nahmen zu. Auch eine Verjüngung des Gefäßsystems konnte dargestellt werden. Fazit für ältere Menschen: „Schnallt im Winter die Brettln an.“

Dr. David Niederseer (li.), Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer (re.)

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Förderer beim Lokalaugenschein Die Paracelsus Universität pflegt zu ihren Gönnern und Förderern Beziehungen, die über Geben und Nehmen weit hinausgehen. Bei zahlreichen Veranstaltungen sind sie gern gesehene Gäste an der Universität in der Strubergasse. Im Februar hat Rektor Herbert Resch eine ausgewählte Gruppe eingeladen, das Innovation-Center des Unternehmens Synthes an der Universität zu besichtigen. Synthes ist Weltmarktführer bei der Produktion und Vermarktung von InsFlyer Kongress A5:Layout 1

Fotos: SALK / Erfurth, Paracelsus Uni/wild+team

V.l.n.r.: Gerhard Rettenegger (Chefredakteur ORF Salzburg), Rosemarie Forstner (Dekanin Paracelsus Uni), Roland Ruess (Krone Salzburg)

27.09.2010

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trumenten, Implantaten und Biomaterialien für die chirurgische Behandlung von Knochenfrakturen und hat in Salzburg exklusiv eine Entwicklungsstation eingerichtet. Täglich werden dort Verbesserungen und Innovationen für chirurgische Eingriffe angestrebt. Von dieser unabdingbaren und hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Industrie und Medizin waren die interessierten Förderer begeistert. Auch „Kaiser“ Franz Beckenbauer, der als aktiver Fußballer und Trainer beileibe

nicht selten mit Medizinern zu tun hatte. Nach der Besichtigung unterhielten sich in der Paracelsus-Stiegl-Lounge Josef und Waltraud Wöhrer, Christa Bauer mit Tochter Andrea, Klaus Hinteregger mit Gattin Margareta, Gertraud Ruckser mit Ehemann Josef, Ewald Thurner, die deutschen Unternehmer Rainulf Diepold und Andreas Greither, Christian Heu, Helmut Geier oder Franz Fürst mit Ärzten aus dem Universitätsklinikum Salzburg über gegenwärtige und zukünftige medizinische Themen.

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Salzburg, 22.-24. September 2011 Paris Lodron Universität Salzburg, Große Aula

Polypharmakotherapie im Spannungsfeld zwischen Klinik und Hausarzt. www.forummedizin21.at

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Spotlight

The Hearing Implant Company

Zukunft

HÖREN

John A. Delaney, Präsident der University of North Florida, überreichte Jürgen Osterbrink als erstem Europäer diese Auszeichnung als Anerkennung für visionäre Arbeit in Lehre und Forschung der Pflege.

Hut ab vor Ehrendoktor Jürgen Osterbrink Die Paracelsus Universität freut sich mit: der Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft wurde von der University of North Florida mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet!

ürgen Osterbrink war unter den Gästen bei der Verleihung des Ehrendoktors der Paracelsus Universität an den früheren Rektor der Mayo Medical School, Tony Windebank, in der Unibibliothek, als sein Handy unüberhörbar (wie peinlich) läutete. Unübersehbar war die Freude von Jürgen O. nach diesem Telefonat. „Stell‘ dir vor, ich werde mit dem Ehrendoktortitel der University of North Florida geehrt“, erzählte er dem verblüfften Autor dieser Zeilen. Am 10. Dezember 2010 nahm Jürgen Osterbrink bei einer pompösen Zeremonie in Jacksonville vor 3000 (!) Leuten den Ehrendoktortitel entgegen, als erster Europäer übrigens. Für seine Leistungen in der Pflege, als aktiver Pfleger, als Lehrender und Wissenschafter. Nochmals herzliche Gratulation. Jürgen Osterbrink darf stolz auf diese

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Auszeichnung sein und er ist es auf seine bescheidene Art: „Dieser Ehrendoktortitel ist zum Teil meine Leistung in der Pflege, aber auch von meinen Teams. Ich habe diesen Ehrendoktor stellvertretend für die Pflege angenommen. Für die zahlreichen Pfleger im Dienst am Menschen.“ Jürgen O. hat sein bisheriges Leben der Pflege(wissenschaft) gewidmet. 20 Jahre hat der Mann aus Münster als Krankenpfleger gearbeitet – in Luxemburg, Münster, Schottland (Arbeit

Univ.-Prof Dr. Jürgen Osterbrink ist seit 2004 Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft an der Paracelsus Universität.

in einem Hospiz und einem Akutkrankenhaus) oder auch in Äthiopien („Diese Zeit war prägend“). 2003 wurde er nach Salzburg gerufen und leistet hier als Institutsleiter für Pflegewissenschaft hervorragende Arbeit in Lehre und Forschung. Osterbrink: „ Pflege heißt Lebensqualität vermitteln und unterstützt den Pflegenden und die Angehörigen.“

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Wie wird man nun Ehrendoktor der Pflege in Amerika? Es begann in Wien vor 13 Jahren. Bei einem internationalen Pflegekongress in der Hofburg kam Jürgen Osterbrink mit einem US-Wissenschafter aus Florida ins Gespräch. Der Kontakt wurde intensiver und führte zur Einladung, an der UNF zu lehren. Das macht Jürgen O. seit sieben Jahren. Jetzt lehrt er als Ehrendoktor. Übrigens: Auch Desmond Tutu ist Ehrendoktor der University of North Florida. •

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Autor: Gottfried Stienen . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, UNF

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Alumni

Alumni

„Es ist wirklich eine sehr große Ehre, in so einem Umfeld arbeiten zu dürfen.“ „Die unbegrenzten Möglichkeiten können einem den Schlaf rauben.“

Ein Absolvent der Paracelsus Universität unterrichtet Studenten der amerikanischen Elite-Uni Harvard. Autor: Andreas Aichinger Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, privat

Arvind Keudell

In

e inem Taxi in der indischen Millionenstadt Bangalore hat alles begonnen. Allzu eilig hatte es Arvind Keudell offenbar gehabt, das Licht der Welt zu erblicken, damals im Jahr 1984. Und eilig hat es Keudell auch heute noch, vor allem wenn es darum geht, die medizinische Karriereleiter nach oben zu steigen. Nach der etwas hektischen Taxi-Geburt wächst Arvind Keudell zwischen Deutschland, Schweden und Indien auf, seine Geschwister leben heute in Boston, New York, Stockholm und Mailand („wir treffen uns meist zu Weihnachten in Indien“). Eben erst (am 16. Juli 2010) zum Doktor der Humanmedizin promoviert, steuert der Absolvent der Paracelsus Universität auch schon eine der wahrscheinlich begehrtesten akademischen Destinationen überhaupt an: die Harvard University. Seit Ende September ist Keudell nunmehr Postdoctoral Research Fellow am „Department of Orthopaedic Surgery“ des Brigham and Women’s Hospitals, einem Harvard-Lehrkrankenhaus. Besonders viel Freude macht dem Paracelsus-Alumnus dabei ein spezieller Aspekt seiner Tätigkeit: Er unterrichtet Studierende der Harvard Medical School. Unbegrenzte Möglichkeiten. Bereits nach seinem Forschungstrimester in Yale hatte sich Keudell in den USA nach „bezahlten Forschungspositionen“ umgesehen und war am Ende ausgerechnet in Harvard fündig geworden. Nach einem kurzen Auswahlverfahren wird der

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Very well, Keudell!

Arvind Keudell damals: als Student in Salzburg (oben). Heute: als Lehrender und Forscher in Harvard (links).

Paracelsus-Absolvent zusätzlich von der Anatomie-Kursdirektorin als „Instructor and Tutor of Anatomy“ eingestellt, betreut Sezierkurse und arbeitet als Tutor. Kurz danach wird Keudell an die Physiologie weiterempfohlen, unterrichtet und prüft auch hier als Tutor neun HarvardStudenten. O-Ton Keudell: „Es macht wirklich sehr viel Spaß mit motivierten Studierenden zusammenzuarbeiten.“ Und: „Es ist wirklich eine sehr große Ehre, in so einem Umfeld arbeiten zu dürfen.“ Neben der Lehrtätigkeit kann sich Arvind Keudell aber auch intensiv der Forschung widmen und beschäftigt sich unter anderem mit verschiedenen

Optionen zur Knorpel-Regeneration. Sprich: „Die Vielfältigkeit meines Jobs ist wirklich fantastisch. Die unbegrenzten Möglichkeiten können einem des Öfteren den Schlaf rauben.“ Rosen von Resch. Von seiner eigenen Alma Mater schwärmt Keudell seinen Schützlingen dabei auch gerne einmal vor. Als einer „kleinen fantastischen Universität, die einem sehr viele Möglichkeiten zur Entfaltung“ bietet. Keudell: „Das Konzept und die Verbindung mit TopUnis weltweit macht die Paracelsus Medizinische Privatuniversität einzigartig.“ Und weil besondere Talente oft auch be-

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sondere Mentoren haben, hat auch niemand Geringerer als Herbert Resch1 den jungen Mediziner unter seine Fittiche genommen. Und er streut Keudell Rosen: „Ich kann nur das Allerbeste über ihn sagen. Er ist weltoffen und spricht perfektes Englisch.“ Weitere Vorzüge in den Worten des Rektors: „Ehrgeiz gepaart mit Intelligenz, Eloquenz und Durchhaltevermögen.“ Derartige Erfolgsstories seien auch ein Indiz dafür, dass die Paracelsus Universität genau für die richtigen Studierenden attraktiv ist, so Resch. Der Mentor: „Ich helfe ihm gerne, weil ich weiß, dass ich mich mit ihm nirgendwo blamiere.“

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Verzicht, Vorbild, Verheißung. Hat der 26-jährige Harvard-Tutor Tipps für junge Paracelsus-Studierende, die es ihm gleichtun wollen? Arvind Keudell: „Eigeninitiative ist ein großer Teil des Schlüssels zum Erfolg, ein weiterer die Kompromissbereitschaft im Leben.“ Schließlich gelte es auch so manchen Verzicht zu üben. Keudell: „Ich habe im Moment kaum Zeit für private Entfaltung.“ Macht aber nichts: „Mein Beruf ist mein Hobby geworden. Ich liebe, was ich hier mache.“ Und ganz verantwortungsvolles Vorbild: „Ich hoffe, dass sich viele Studierende der Paracelsus Universität für einen Schritt nach Amerika inte-

ressieren und mich wegen Fragen oder Tipps kontaktieren.“ Und wer weiß, vielleicht sind ja unter diesen Interessenten und Interessentinnen auch dann wieder einige herausragende Begabungen, auf die die finale Verheißung von Herbert Resch ebenso zutrifft wie auf Keudell selbst. Resch: „Er wird eines Tages ganz große Karriere machen.“ •

Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch ist Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in Salzburg.

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Update

Update

Mastermind Hier ist eine breite Reformbewegung entstanden, die Erfolg haben und konkrete Ergebnisse erzielen will.

Universitätsmedizin 2016 Paracelsus Universität und Universitätsklinikum stellen die Weichen für die Zukunft neu: Was wirklich hinter dem Strategieprozess „Universitätsmedizin Salzburg 2016“ steckt. Autor: Andreas Aichinger Fotos: SALK PR, Paracelsus Uni/wild+team

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Veränderte Vorzeichen. Die Ausgangslage liegt auf der Hand: Der wirtschaftliche Druck nimmt zu, der Wettbewerb – sowohl um Mitarbeiter als auch um Patienten – wird härter. Gleichzeitig haben sich durch die Etablierung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität auch die unmittelbaren Rahmenbedingungen radikal verändert. Bereits 2007 wurden bekanntlich das Landeskrankenhaus Salzburg und die Christian-Doppler-Klinik offiziell zum „Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität“ erhoben – ein äußerer Ausdruck dieser veränderten Rahmenbedingungen. Und dennoch ist allen Beteiligten klar: Ein gutes Stück Weges ist noch zu bewältigen. SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst, auf dessen Initiative der Strategieprozess zurückgeht (siehe Interview Seite 12), sieht das ähnlich: „Wir müssen PMU und SALK, Universität und Universitätsklinikum, im gemeinsamen Bestreben zusammenschweißen.“ Nicht

zuletzt auf der Gefühlsebene gäbe es in diesem Zusammenhang noch so einiges zu tun, so van der Vorst. Vor allem aber: Die Universitätskliniken sollen als „maximal professionelles Gesundheitsunternehmen“ positioniert werden. Professionell und breit. Zwei Eckpunkte auf dem Weg zu einem letztlich erfolgreichen Strategieprozess hatten sich von Anfang an herauskristallisiert. Erstens: Der Prozess sollte auf eine möglichst breite Basis gestellt werden, alle Berufsgruppen einbinden, und sich keinesfalls auf Führungskräfte beschränken. Und zweitens: Um dem großen Vorhaben mit maximaler Professionalität und ausreichend Ressourcen begegnen zu können, sollte der Prozess durch externe Experten begleitet werden. Letztlich fiel die Wahl auf die Strategie- und ChangeExperten der Berliner Firma NextHealth unter der Leitung von Stefan Drauschke sowie Strategieexperten der Firma GÖK. Am 18. September 2010 dann der erste große Knalleffekt: Sage und schreibe 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich zur Großgruppenkonferenz im Messezentrum Salzburg eingefunden und zeigten damit vor allem auch eines:

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Lebensphasen & Schnittstellen. Ein weiteres wichtiges Projekt widmet sich dem „lebensphasengerechten“ Arbeiten. Burkhard van der Vorst erklärt: „Dieser Aspekt bestimmt sehr wesentlich unsere Attraktivität für Mitarbeiter, speziell Leistungsträger.“ Es müsse gelingen, auch für Mitarbeiter in späteren Lebensphasen attraktiv zu bleiben. Herbert Resch unterstreicht zusätzlich die Notwendigkeit, die Schnittstellen zwischen Universität und Universitätsklinikum zu optimieren. Resch: „Die Paracelsus Universität existiert ja erst seit wenigen Jahren und ist vielleicht noch nicht in allen Köpfen verwurzelt.“ Es sei aber sehr wichtig, dass jeder Angestellte um die Paracelsus Universität und um das Universitätsklinikum

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Bewegte Zeiten merke ich, Paracelsus, in Salzburg. Zusammen den richtigen Weg gehen wollen sie, die Medici, die Gelehrten, deren Nachwuchs. Große Schritte wollen sie machen, doch Obacht sollen sie geben, dass sie nicht stolpern. Gemeinsamkeit ist förderlich, für den Geist, den Austausch von guten Gedanken. All dies möge zum Weiterkommen beitragen, Verbesserungen bewirken für die Heilung-Suchenden. Ein guter Beschluss, doch es wird dauern, all diesen Ehrgeiz, diesen Drang in Erfolge zu münzen. Diese Schule mit meinem Namen tut Gutes in der Lehre. Junge Leut`, die weitergezogen sind, haben Tüchtigkeit gezeigt, hörte ich zu meinem Staunen. Das ist gut, denn nichts ist schlimmer als Trägheit in der Erforschung des humani corporis. -gosti-

wisse. Resch: „Und das hat natürlich andere Aufgaben und Zielsetzungen als ein reines Versorgungsklinikum. Jetzt gibt es den völlig neuen Auftrag, in einzelnen Bereichen Spitzenmedizin und in allen Bereichen mit Forschung hinterlegte universitäre Medizin zu leisten.“ Erfolgs-Fahrplan. Derzeit werden 14 der vordringlichsten Projekte gestartet und der Reihe nach abgearbeitet. Sie sollen bis Ende 2011 möglichst weit vorangetrieben werden, um dann auch schon erste Zwischenerfolge vorweisen zu können. Dass der groß angelegte Strategieprozess gelingen muss, darü-

ber herrscht weitgehend Einigkeit. Die stellvertretende LKH-Pflegedirektorin Katharina Eisl-Krallinger beispielsweise wünscht sich, dass „sich das Schwungrad weiter so dynamisch in Bewegung“ hält. Burkhard van der Vorst gibt die Devise aus: „Wir haben es selbst in der Hand – wenn alle mitmachen werden wir Erfolg haben.“ Und auch Rektor Herbert Resch lässt keine Zweifel aufkommen: „Es ist wichtig, dass dieser Prozess gelingt.“ In diesem Sinn: Packen wir’s (weiter) an! Infos und Folder-Download: www.salk.at/80_8059.html

Im

Anfang war die Vision: „Das Universitätsklinikum Salzburg ist 2016 ein international anerkanntes Gesundheitsunternehmen mit hoher Attraktivität für PatientInnen und MitarbeiterInnen. Wir stehen für exzellente Versorgung, innovative Spitzenmedizin und gute Servicequalität.“ Was danach kommt, ist harte Arbeit. Aber auch eine Riesenchance – und das wahrscheinlich ehrgeizigste Projekt, dem sich Paracelsus Universität und Universitätsklinikum je gemeinsam gestellt haben. Worum geht es? Im Prinzip beschreibt die Strategie „Universitätsmedizin Salzburg 2016“ wie und auf welcher Basis sich die Salzburger Landeskliniken (SALK) und die Pa-

racelsus Medizinische Privatuniversität in Zukunft gemeinsam entwickeln wollen. Mit anderen Worten: Wo sollen, wo wollen Universität und Universitätsklinikum in fünf Jahren stehen?

10 Ziele, 30 Projekte. Alle 600 Personen hatten sich aktiv an dem Prozess beteiligt und am Ende gemeinsam zehn übergeordnete Ziele und 30 konkrete Projekte formuliert, um diese „Top-Ziele“ auch zu erreichen. Und das klingt dann so: „Unsere exzellente medizinische Versorgung und die gute Servicequalität führen zu einer hohen Zufriedenheit der PatientInnen und KundInnen.“ Oder: „Wir sind durch Zentren, innovative Spitzenmedizin und Forschungsschwerpunkte national und international sichtbar.“ Unter den 30 Projekten zur Erreichung derartiger Ziele finden sich umfangreiche (etwa „aktuelle und geplante Baumaßnahmen“), vergleichsweise überschaubare („Verhinderung des Verfalls von Medikamenten“), vor allem aber viele innovative Projekte. Viele davon zielen direkt auf die bereits erwähnte Attraktivität für qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Universität (siehe auch Interview Seite 14): „Dabei geht es – um einige Beispiele zu nennen – etwa um Anreizsysteme, um Karrieremodelle für alle Berufsgruppen.“

Was Paracelsus sagen würde

Der Projektführungskreis (fast) vollständig versammelt: Strategie-Berater Drauschke, Resch, van der Vorst, Leiterin der Stabstelle Graf.

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Update

Im Interview Wir haben es in der Hand SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst im Gespräch über notwendige Gesamtstrategien . Paracelsus Today: Der Strategieprozess „Universitätsmedizin Salzburg 2016“ geht auf Ihre Initiative zurück… Burkhard van der Vorst: Bei meinem Amtsantritt 2008 ist mir klar geworden, dass uns in den Universitätskliniken an vielen Stellen das gemeinsame Bild fehlt. Wir haben viele Experten und viele Leute mit guten Ideen, aber die Bündelung des Ganzen fehlte uns. Sehr engagierte Führungskräfte haben ihre Abteilungen nach eigener Einschätzung ohne Einbindung in eine Gesamtstrategie gesteuert und weiterentwickelt, sodass sich die Strukturen sehr unterschiedlich entwickelt haben. Deswegen war aus meiner Sicht eine solche Strategie – und das habe ich schon in meiner Antrittspressekonferenz gesagt – extrem wichtig. Und zwar in der Breite aufgesetzt, um genau dieses gemeinsame Bild zu schaffen und das Wissen und das Engagement zu bündeln. Paracelsus Today: Worin sehen Sie auf einer Meta-Ebene die wichtigsten Ziele dieses Prozesses? Burkhard van der Vorst: Wir müssen PMU und SALK, Universität und Universitätsklinikum, im gemeinsamen Bestreben zusammenschweißen. Wir müssen die Universitätskliniken als ein Gesundheitsunternehmen aufstellen, um auf einem entwickelten Markt mit entsprechenden Patientenbedürfnissen bestehen zu können. Dazu müssen wir unsere Mitarbeiter einbinden und qualifizieren, ein ganz großer Teil der Maßnahmen wendet sich direkt an sie. Dazu gehört aber auch eine deutlich verbesserte Wahrnehmung für unsere Patienten.

Paracelsus Today: Eines der Projekte läuft unter dem Titel „Lebensphasengerechtes Arbeiten“. Können Sie beispielhaft illustrieren, was damit gemeint ist? Burkhard van der Vorst: Dieser Aspekt bestimmt sehr wesentlich unsere Attraktivität für Mitarbeiter, speziell Leistungsträger. Wir wollen ja gute Leute gewinnen und sie auch halten. Wir müssen es schaffen, junge Mitarbeiter anzuziehen, in der Pflege haben wir da ja momentan so unsere Probleme. Und wir müssen uns anstrengen, auch für Mitarbeiter in späteren Lebensphasen attraktiv zu bleiben. Und zwar in einer Form, die in körperlicher und familiärer Hinsicht bewältigbar ist. Das reicht von Karenzmodellen bis zum älteren Oberarzt, der sagt: ‚Ich mache gerne weiter, aber so viele Dienste schaffe ich körperlich einfach nicht mehr.’ Auch die Forschungsaktivitäten im Klinikum, die typischerweise außerhalb der normalen Arbeitszeiten stattfinden, sind nicht mit denen in einer Uniklinik im staatlichen Bereich vergleichbar. Dort

„Wir haben viele Experten und viele Leute mit guten Ideen, aber die Bündelung des Ganzen fehlte uns.“ Burkhard van der Vorst

Sanofi-aventiS PreiS für MediziniSche forSchung an der ParacelSuS MediziniSchen PrivatuniverSität

fließen staatliche Zuschüsse in Millionenhöhe, um zusätzlich Ärzte für diesen Mehraufwand einzustellen. Wir als Partner einer Privatuniversität müssen uns nach der Decke strecken, das über Motivation wettmachen und entsprechend Drittmittel lukrieren – wobei wir in den letzten Jahren ja immer erfolgreicher unterwegs sind. Paracelsus Today: Das Klinikum steht auch im Wettbewerb. Welche Rolle spielt da die Verbindung mit der Paracelsus Universität? Burkhard van der Vorst: Ganz eindeutig eine sehr wichtige. Ich merke das sehr unmittelbar im Bereich der Primarärzte, wo das bei unseren Ausschreibungen eine hohe Anziehungskraft ausübt. Auch die Akademisierung der Pflege trägt zu unserer Außenwahrnehmung sehr stark bei. Aber es gibt Verbesserungsmöglichkeiten – vom gemeinsamen Einkauf bis zur Kommunikation nach außen. Vor allem brauchen wir das Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein, auch wenn wir zwei Rechtsträger sind. Das muss sich in allen Köpfen und in allen Herzen festsetzen. Da ist auf der Gefühlsebene einiges zu leisten und zu entwickeln, da braucht es Formate, wo man sich regelmäßig begegnet. Paracelsus Today: Was sind konkret die nächsten Schritte? Burkhard van der Vorst: Wir sind momentan dabei, die 14 wichtigsten der von den Projektebenen K2 und K3 identifizierten Projekte zu starten. Wir wollen sie bis Ende 2011 möglichst weit vorantreiben und erste Zwischenerfolge erzielen. Das erfordert entsprechende Ressourcen, und deswegen können wir nicht alle Projekte gleichzeitig starten, sondern arbeiten sie jetzt nacheinander ab. Wir haben es selbst in der Hand – wenn alle mitmachen werden wir Erfolg haben.

Die sanofi-aventis GmbH Österreich stellt im Jahr 2011 (für Arbeiten, die im Jahr 2010/2011 publiziert wurden) den vier Medizinischen Universitäten Österreichs (Graz, Innsbruck, Wien und Salzburg) zur Förderung der medizinischen Forschung einen Betrag von Euro 36.000 zur Verfügung (Euro 9.000 für jede der vier Medizinischen Universitäten). Als eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen und Partner im Gesundheitswesen unterstützt sanofi-aventis Projekte zur Verbesserung der öffentlichen Volksgesundheit. Die Forschung an den Medizinischen Universitäten Österreichs bildet dafür eine wichtige Grundlage.

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www.sanofi-aventis.at

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Im Interview Aufbruchsstimmung Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, über Hintergründe und Herausforderungen des Strategieprozesses „Universitätsmedizin Salzburg 2016“. Paracelsus Today: Herr Professor Resch, was können Sie uns zur Genesis des Strategieprozesses „Universitätsmedizin Salzburg 2016“ sagen? Herbert Resch: Es hat in der Vergangenheit einige Versuche gegeben, Strategieprozesse einzuleiten und von oben Ziele vorzugeben. Wenn aber die Basis nicht mitmacht, funktioniert das nicht. In diesem Fall ist der Anstoß von Geschäftsführer van der Vorst ausgegangen. Wo wollen wir in fünf Jahren sein? Dazu braucht es einen Prozess und deshalb war auch eine externe Begleitung durch eine Firma erforderlich. Die Empfehlung war, die Basis einzubinden und mitzunehmen. Paracelsus Today: Wie ist es bisher gelaufen, wo stehen wir? Herbert Resch: Das Projekt läuft seit März letzten Jahres. Im Dezember wurden die zehn Top-Ziele festgelegt und bereits auch die Projekte, die notwendig sind, um diese zu erreichen. Projektgruppen und Projektleiter wurden bestimmt, die Projektarbeit läuft bereits an. Dabei geht es – um einige Beispiele zu nennen – etwa um Anreizsysteme, um Karrieremodelle für alle Berufsgruppen. Aber auch um eine Kulturverbesserung insgesamt und um eine Verringerung der Schnittstellenproblematik zwischen PMU und SALK. Paracelsus Today: Schnittstellenproblematik – können Sie das präzisieren? Herbert Resch: Die Paracelsus Universität existiert erst seit wenigen

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Jahren und ist vielleicht noch nicht in allen Köpfen verwurzelt. Nicht so sehr bei den Ärzten, die mittlerweile sehr gut Bescheid wissen, und auch weniger im Pflegebereich. Die Servicebereiche waren bisher weniger mit dem Thema konfrontiert. Es ist aber sehr wichtig, dass jeder Angestellte um die Paracelsus Universität und um das Universitätsklinikum weiß. Und das hat natürlich andere Aufgaben und Zielsetzungen als ein reines Versorgungsklinikum. Jetzt gibt es den völlig neuen Auftrag, in einzelnen Bereichen Spitzenmedizin und in allen Bereichen mit Forschung hinterlegte universitäre Medizin zu leisten. Unser Ziel ist es, aus PMU und SALK weiterhin das Universitätsklinikum und darauf aufbauend ein spitzenmedizinisches Krankenhaus von überregionaler Bedeutung zu formen. Paracelsus Today: Ist es bereits gelungen, das Klinikum verstärkt mit dem Geist der Forschung zu durchdringen? Herbert Resch: Sagen wir so – die Fort-

„Es ist wichtig, dass dieser Prozess gelingt, da wir uns vor allem auch durch die neue Universität an der Schwelle einer neuen Zeit befinden!“ Herbert Resch

schritte sind zufriedenstellend. Wir haben heute etwa fünfmal so viele wissenschaftliche Publikationen als vor sechs, sieben Jahren. Aber es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Man muss zwischen dem Klinikum und der Universität unterscheiden, die Voraussetzungen sind andere. An der PMU läuft das alles sehr gut, an der Klinik bedeutet die Forschung zusätzliche Arbeit. Die Leute haben bisher nicht Daumen gedreht, daher denken wir stark über Arbeitszeit-, Karrieremodelle und dergleichen nach, damit Forschung möglich gemacht wird. Es gibt einige Kliniken, die heute in der Forschung schon sehr gut sind, und andere, die Aufholbedarf haben. Hier müssen wir Aktivitäten setzen, um diese Kliniken zu motivieren und ihnen die Forschung auch zu ermöglichen. Denn: Spitzenmedizin ohne Forschung gibt es nicht, universitäre Medizin muss mit Forschung hinterlegt werden. Paracelsus Today: Wagen Sie eine Erfolgsprognose für den Strategieprozess als Ganzes? Herbert Resch: Dass es bei 5000 Leuten Skeptiker gibt, ist verständlich. Die große Kunst ist, trotzdem alle im Boot zu behalten, das bisher gut gelungen ist. Es wird immer wieder kleinere Rückschläge geben, die wir eben durch das Setzen von vertrauensbildenden Maßnahmen überwinden müssen. Es ist wichtig, dass dieser Prozess gelingt, da wir uns vor allem auch durch die neue Universität an der Schwelle einer neuen Zeit befinden. Das Krankenhaus hat durch die Universität einen neuen Auftrag bekommen. Das erfordert eine Aufbruchsstimmung, die wir mit diesem Prozess zum Ausdruck bringen wollten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er gelingt. •

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Update

Raum für Wirtschaft, Wissen und Kreativität Am Competence Park SALZBURG entsteht innerhalb der kommenden Jahre ein moderner, lebendiger Campus für Unternehmen und Institutionen aus den zukunftsorientierten Bereichen Life Science und Kreativwirtschaft sowie ergänzende Bildungs- und Dienstleistungseinrichtungen. Im nahen Umfeld des Standortes befinden sich die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) und die Salzburger Landeskliniken (SALK) mit dem Landeskrankenhaus, der Christian Doppler Klinik und den zugehörigen Bildungseinrichtungen. Diese am Standort bereits vorhandenen Potentiale werden durch den Competence Park SALZBURG aufgegriffen und sollen bewusst durch Vernetzung verstärkt werden.

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Education

Mit 23 auf dem Weg zu „Medical Excellence“ Fokussiert, zielstrebig und leistungsorientiert. Es gibt wohl kaum einen Unternehmer, der sich nicht Mitarbeiter mit diesen Attributen wünscht. Und es gibt wohl kaum einen Universitätsprofessor, der nicht gerne mit Studenten zusammenarbeitet, die fokussiert, zielstrebig und leistungsorientiert sind. Raphael Morscher ist einer dieser jungen Studenten, die wissen was sie wollen: „Ganz nach oben!“

Es

Autorin: Eva Brutmann . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

ist schon beeindruckend, Raphael Morscher zuzuhören. Würde man ihn nicht sehen, dann könnte man gut und gerne glauben, sein Gegenüber sei ein gereifter, mit allen Wassern gewaschener, erfolgreicher Unternehmer mit jahrzehntelanger Berufserfahrung. Derjenige, der im Interview als Gesprächspartner gegenüber sitzt, vereint all diese Eigenschaften, ist erst 23 Jahre jung, kommt aus Vorarlberg und studiert im vierten Jahr an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Jedes Wort, das über die Lippen von Raphael Morscher kommt, ist wohl überlegt und präzise formuliert. So präzise, als würde der angehende Mediziner die einzelnen Schritte einer komplizierten Operation beschreiben. „Ich habe immer schon genau gewusst, was ich wollte: eine akademischer Karriere-Arzt werden, an einer Uni-Klinik forschen!“ Die Bestimmtheit, die Raphael Morscher in diesen Satz legt, lässt keine Zweifel aufkommen. Die, die ihm diesen Weg schon von klein auf geebnet hat, ist Raphaels Mutter, eine Lehrerin. „Meine Schwester und ich wurden von ihr von Kindheit an trainiert zu lernen, unsere Leistung zu bringen! Das hat nichts mit Drill zu tun, meine Mutter hat unseren Lerneifer nur lediglich sehr früh gefördert!“ Das Ergeb-

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„Meine Schwester und ich wurden von unserer Mutter von Kindheit an trainiert zu lernen, unsere Leistung zu bringen! Sie hat unseren Lerneifer sehr früh gefördert.“ Raphael Morscher

nis: Er ist der Beste seines Jahrgangs an der Paracelsus Universität und seine Schwester eine der Besten im Pharmazie-Studium. „Das Studium prägt und verändert einen“, behauptet der 23-Jährige. Und zum ersten Mal schwingt – wenn auch kaum merklich – ein Funken Nachdenklichkeit in der Stimme von Raphael Morscher mit. Weit schneller sei er gereift als viele andere junge Leute in seinem Alter. Zum Fortgehen oder Party machen bliebe kaum Zeit, er bereite sich lieber auf die zweite Stufe der intensiven USMLEPrüfung (amerikanische Staatsexamen) vor, um auch in den USA Patienten be-

handeln zu dürfen. Hopkins, Yale und Mayo – an einer dieser drei renommierten US-Universitäten will Raphael Morscher im fünften Studienjahr Auslandserfahrung sammeln, noch heuer wird der gebürtige Bludenzer an der Uni-KinderKlinik in Zürich sein Forschungstrimester absolvieren. „Forschung und die Arbeit am Patienten zu vereinen, das ist mein Ziel! Und dieses Ziel kann ich nur an einer Uni-Klinik erreichen!“ Fokussiert, zielstrebig und leistungsorientiert – da sind sie wieder, die Attribute für alle, die hoch hinaus wollen: Fokussiert sei er schon immer gewesen, betont Morscher. Schon während der Schulzeit am Bundesrealgymnasium in Bludenz habe er gewusst, dass er Mediziner werden wolle. Ein Krankheitsfall in der Familie, den Raphael Morscher als sehr prägend beschreibt, habe ihn in seinem Vorhaben noch bestärkt. Zielstrebig hielt und hält der junge Mann an seinen Zukunftsplänen fest. In seiner ohnehin spärlichen Freizeit versieht Morscher freiwillig Dienst beim Roten Kreuz als Sanitäter. „Da kannst du den Kontakt mit den Patienten hervorragend üben, das möchte ich nicht missen!“ Auf die Frage, ob bei all dieser Zielstrebigkeit nicht vieles auf der Strecke bleibe, antwortet der Student ohne mit der Wimper zu zucken: „Nein,

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So schmeckt Österreich!

ganz und gar nicht, das sind eben die Anforderungen, die ich an mich stelle! Und die Paracelsus Universität macht es einem leicht, fokussiert zu bleiben. Das Studium ist kompakt, straff, intensiv und man hat vorgegebene Ziele!“ Leistungsorientiert war der Vorarlberger, der alle zwei Monate auf „Heimaturlaub“ ins Ländle fährt („Das ist absoluter Luxus“) auch schon immer. Mit Halbheiten gibt sich Morscher nicht zufrieden. Das bestätigt sein Notendurchschnitt: 1,0 im 4. Studienjahr. An der Paracelsus Universität bekommen Studenten mit einem Notendurchschnitt bis 1,2 ein Leistungs-Stipendium. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass Raphael Morscher seit Beginn des Studiums in den Genuss dieser finanziellen Anerkennung kommt. Auf sein Privatleben angesprochen lächelt der 23-Jährige und sagt: „Zum Schlafen komm´ ich zurzeit nicht sehr viel, als Ausgleich schwinge ich mich gerne aufs Rad oder auf die Ski und irgendwann will ich natürlich auch eine Familie!“ Keine Frage: Auch dieses (private) Ziel möge er erreichen – beruflich war auf seinem Weg ganz nach oben bislang keine Hürde zu hoch. •

Zielstrebig hält Raphael Morscher an seinen Zukunftsplänen fest. In seiner ohnehin spärlichen Freizeit versieht er freiwillig Dienst beim Roten Kreuz als Sanitäter.

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Br au k u n s t au f höc h s t er S t u fe.


Outside

Outside Auslandspraktika sind Fenster in andere Welten. Die Studierenden bekommen Einblick in die Ausbildungsund Forschungsstrukturen auf internationaler Ebene und können damit die Gesundheitssysteme vergleichen.

Die Sonnenseite des Studiums Die ersten 2in1-Modell-Pflege-Studierenden haben ihr Auslandspraktikum absolviert – und viel zu erzählen. Autor: Andreas Aichinger . Fotos: Terrahe/4815Muenster, privat

Da

machte Stefanie Raschke große Augen: Nach Eingabe der Patienten-Kennung sowie der aktuell verschriebenen Medikation auf einem Computer-Terminal öffnen sich wie von Geisterhand verschiedene Laden, kleine Boxen mit den entsprechenden Medikamenten. Doch der topmoderne Medikationsraum mit dem Science-Fiction-Flair ist nur eines der Highlights, die Raschkes vierwöchiges Auslandspraktikum in Jacksonville, Florida, zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Hintergrund: Die 22-jährige Studentin des 2in1-Modells-Pflege an der Paracelsus Universität gehört zur ersten Studierenden-Gruppe überhaupt, die im Herbst das im Curriculum verpflichtend vorgesehene Auslandspraktikum absolvieren konnte. Für Raschke, die von der Gesundheits- und Krankenpflegeschule

Wels-Grieskirchen kommt, schlichtweg eine „großartige“ und einmalige Chance: „Es war eine sehr lehrreiche und spannende Erfahrung.“ Blick über den Tellerrand. „Das Praktikum bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Kompetenzbereichen weiter zu entwickeln“, erzählt Diana Brodda, Studiengangsleiterin 2in1-Modell-Pflege am Institut für Pflegewissenschaft. So sollen die Studierenden Einblick in die Ausbildungs- und Forschungsstrukturen auf internationaler Ebene bekommen und die jeweiligen Gesundheitssysteme einem Vergleich unterziehen können. Brodda: „Ein Blick über den eigenen Tellerrand erweitert den Horizont und trägt entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung bei.“ Zudem könnte dabei sogar schon die Basis für eine Bachelor-Arbeit gelegt werden, so

Stefanie Mayrhofer (oben), Stefanie Raschke (links)

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die Studiengangsleiterin. Im laufenden Studienjahr sind es insgesamt 33 Studierende des Jahrgangs 2008, die ihr Auslandspraktikum quasi als „Pioniere“ und aufgeteilt auf drei angebotene Zeitintervalle absolvieren können. Am Programm stehen jeweils das eigentliche Praktikum im Ausmaß von 80 bis 160 Stunden, und dazu jeweils eine Woche Vor- beziehungsweise Nachbereitung. Wichtig: Die Studierenden können sich für ihr Auslandspraktikum an die gängigen Stipendienstellen wenden und dort ein Stipendium beantragen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie nah die Pflegewissenschaft am Patienten und somit an der Pflegepraxis arbeitet“, ist Stefanie Mayrhofer noch immer begeistert. Die Studentin hatte die Möglichkeit bekommen, bei einer laufenden Studie zum Schmerzmanagement von Krebspatienten am Institute of Nursing Science an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel mitzuarbeiten. Die engagierte 21-Jährige, die auch Schulsprecherin am Klinikum WelsGrieskirchen ist: „Mein Praktikumsplan wurde auf meine persönlichen inhaltlichen Schwerpunkte, die ich im Rahmen meiner Bewerbung angegeben habe, abgestimmt und sehr abwechslungsreich gestaltet.“ Kurse, Seminare und Vorlesungen sowohl auf Bachelor- als

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auch auf Masterniveau hätten ebenso dazu gehört wie ein breites Spektrum an Inhalten, von wissenschaftlicher Arbeitsweise über Clinical Leadership und Projektmanagement bis hin zu Kursen über Ethik und Ökonomisierung. Mayrhofer: „Durch die aktive Mitarbeit an laufenden Forschungsprojekten und Studien am Institut habe ich ein neues Bild der Pflegeforschung bekommen, verstehe nun theoretische Inhalte besser und weiß, wie Pflegewissenschaft in der Praxis aussieht.“ Die University of North Florida (UNF) in Jacksonville gehört zu den offiziellen Partneruniversitäten der Paracelsus Uni. Nur konsequent also, dass die UNF (und speziell die School of Nursing am

„Ein Auslandspraktikum gibt Studierenden die Chance, neue und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und Pflege in einem ganz anderen Kontext kennen zu lernen.“ Stefanie Raschke

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Brooks College of Health) auch zu den ersten Kooperationspartnern in Sachen Auslandspraktikum gehört. Selbiges gilt für die Glasgow Caledonian University in Schottland, zusätzlich existiert ein bilaterales Agreement zum gegenseitigen Austausch von Studierenden zwischen der Paracelsus Uni und der Fachhochschule in Bern. Die weiteren Hochschulen, an denen die Auslandspraktika absolviert werden können, sind die bereits genannte Universität Basel, die Alice Salomon Hochschule samt Unfallkrankenhaus in Berlin, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, die Universität Witten/Herdecke, die Universitat Internacional de Catalunya in Barcelona sowie die University of California in San Francisco. Gespräche mit weiteren Hochschulen werden laufend geführt. 2in1-Modell-Pflege auf Erfolgskurs. Und das ist auch gut so. Mit dem großen Erfolg der Ausbildung (Diana Brodda: „Ab 2011 werden wir mit etwa 120 Studierenden pro Jahrgang beginnen.“) wird auch die Nachfrage nach den spannenden Auslandspraktika weiter steigen. Die eingeschlagene Richtung scheint indes goldrichtig zu sein. Stefanie Mayr­ hofer zieht, stellvertretend für die erste Fünfer-Gruppe der Paracelsus Uni, eine erste Bilanz: „Ein Auslandspraktikum

gibt Studierenden die Chance, neue und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und Pflege in einem ganz anderen Kontext kennen zu lernen.“ Und manchmal gehört zu diesen Erfahrungen – neben einprägsamen Besuchen auf Intensivstationen, in Operationssälen, aber auch in Altenheimen und alternativen Betreuungseinrichtungen wie im Fall von Stefanie Raschke – auch die ganz persönliche Begleitung zu lokalen „Sehenswürdigkeiten“. Die Bootsfahrt auf einem mit Krokodilen und Schlangen bevölkerten Fluss wird Raschke nämlich auch nicht so rasch vergessen. Aber das ist eine andere Geschichte. •

Doppel-Erfolg 2in1-Modell-Pflege – eine Ausbildung, zwei Abschlüsse. Seit 2008 gibt es das Studium 2in1Modell-Pflege an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, das als Kooperationsprodukt des Instituts für Pflegewissenschaft und ausgewählter Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege in Österreich angeboten wird. Der Aufbau des Studiums ermöglicht es, in nur sieben Semestern, sowohl den universitären Bachelor-Abschluss in der Pflegewissenschaft (BScN) als auch die Berufsberechtigung für die Gesundheitsund Krankenpflege zu erlangen. Infos: www.pmu.ac.at/de/901.htm

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Inside

Das Uni-Leben mitgestalten Johannes Becker ist Student an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität im dritten Jahr. Die Belastung in diesem Jahr ist besonders hoch. Dies hält Johannes Becker keineswegs davon ab, als Student für die anderen Studenten zu arbeiten. Der 25-Jährige aus Karlsruhe ist Vorsitzender der StuVe. Diese fünf Buchstaben stehen für Studentenvertretung.

D

ie StuVe ist ein Zusammenschluss von Studenten, um die studentischen Interessen wahrzunehmen und wird gebildet aus fünf Mitgliedern der jeweiligen Jahrgangssprecher sowie zehn engagierten Studierenden. Gewählt wird diese Vertretung am Beginn eines jeden Studienjahres für ein Jahr. Johannes Becker nimmt seine Aufgabe ernst. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Christian Rusche und Florian Wabnig bildet er den 3er-Vorstand. Die Aufgaben sind vielfältig, oft rasch zu erledigen, manchmal auch zeitraubend und kostspielig. Entschlüsse können mit einfacher Mehrheit gefasst werden, das erleichtert die Durchsetzung. Beispiele der StuVeTätigkeiten im Telegrammstil: Zahlreiche Studierenden kommen mit dem Fahrrad an die Paracelsus Universität. Es gibt einen überdachten Abstellplatz, aber keine Fahrradpumpe. Und zuweilen geht den Radln die Luft aus. Bei einem Jahresbudget von Euro 6000 mag die Anschaffung einer Fahrradpumpe eine Kleinigkeit sein, doch es gibt im Laufe eines Jahres viele Notwendigkeiten und Begehrlichkeiten. Es ist schon Tradition geworden, im dritten Jahr ein so genanntes „Gip-

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Autor: Gottfried Stienen . Foto: Judith Selders

felfest“ zu feiern. Bei einer Studiendauer von fünf Jahren ist im übertragenen Sinn zur Halbzeit der Gipfel erreicht und dies gilt es zu feiern. Die StuVe unterstützt die Organisatoren diesmal mit Euro 500 Die Party möge gelingen! „Wir dürfen das universitäre Leben an der Paracelsus Universität mitgestalten, wir werden gehört“, sagt Johannes Becker. Der Kontakt zu den Führungskräften bis hin zum Rektor sei unkompliziert. Das helfe bei der Umsetzung der Anliegen. Becker ist auch der soziale Zusammenhang, das Miteinander der Studierenden wichtig. „An einer kleinen Universität sollte ein soziales Netzwerk unter uns Studenten sein. Die Jungen sollten die Älteren kennen.“ Die StuVe organisiert ein Mentorenprogramm, das jedem Neuling einen Studenten aus einem höheren Semester zuteilt. Dadurch haben die Einsteiger einen unmittelbaren Ansprechpartner für allfällige Fragen oder auch Sorgen. Einmal monatlich veranstaltet die StuVe einen Clubabend mit einem Jahrgang. Dieser ungezwungene Abend soll die Kontaktaufnahme erleichtern. Es gibt immer Vorträge von namhaften

Gästen zu diversen Themen, oft natürlich medizinischer Natur. Ein Höhepunkt wird die Anwesenheit von Red Bull-Chef und großzügigem Uni-Förderer Dietrich Mateschitz im Mai sein. Bei kleinen kulinarischen Häppchen (es wird selbst gekocht, ob Chili, Burger, Pizza etc.) plaudert man mit Professoren, Studienkollegen und Unimitarbeitern. Natürlich werden vor Beginn einer „Amtsperiode“ Ziele formuliert. Heuer wird noch an Ideen zur Verschönerung und Optimierung des studentischen Aufenthaltsraumes „Relax Center“ gefeilt oder einer Neugestaltung des Campus im Innenbereich der Universität sowie an einer kritischen Ansicht der Famulaturliste. „Wir wollen aktiv sein und uns als StuVe aber intern noch bekannter machen“, meint Becker. Die Verteilung von Schreibstiften ist dafür ein kleiner Schritt. Die Installierung einer eigenen Präsenz auf der Uni-Website ist schon erledigt. Auch über diesen elektronischen Weg sollen sich die Studierenden austauschen. Ein wesentliches Ziel für das nächste Jahr ist die intensivere Einbindung der Studierenden des 2-in1Modells-Pflege. Ab 2011/12 wird ein Vertreter oder eine Verteterin in der StuVe mit dabei sein. •

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Die Paracelsus Universität kooperiert mit den GWS – der neue Uni-Sweater ist nur ein sichtbares Produkt dieser wertvollen Zusammenarbeit. Autor: Alexander Berzler . Fotos: GWS

GWS Produktion Service Handel GmbH – vormals „Geschützte Werkstätten Salzburg“, haben sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitsplätze für beeinträchtigte Mitmenschen zu schaffen. Der Staat spricht dabei von „begünstigt Behinderten“, wenn es zu definieren gilt, wer überhaupt als arbeitsfähig und förderungswürdig angesehen wird. Günter Kienesberger, Geschäftsfeldleiter bei den GWS, spricht lieber von „handicaped people“, weil dies die Situation der Betroffenen besser vermittelt: Menschen, deren Handicap sie zwar in ihrem täglichen Leben einschränkt, aber dennoch zur Arbeit voll befähigt. In speziellen Ausbildungsprogrammen werden diese Personen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, beispielweise durch intensive EDV-Schulungen. 80 Prozent ist die Erfolgsquote der GWS bei der Vermittlung dieser Trainingsabsolventen. Ein stolzer Wert – vergegenwärtigt man sich die Vorbehalte vieler Unternehmen. Kienesberger: „Viele Unternehmen fürchten, dass diese Personen durch Krankenstände dem hohen Arbeitsdruck nicht standhalten können.“ Die Schwierigkeit liege auch beim Einlas-

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sen auf diese Menschen, weil unter Umständen Unterstützungsmaßnahmen, wie etwa eine längere Einarbeitungszeit, notwendig sind. Es herrsche auch eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit beeinträchtigten Menschen. Alte – medial vermittelte – Vorstellungsbilder von „Behinderten“ führten dazu, dass diese als vollwertiger Arbeitskräfte nicht ernst genommen werden bzw. ihnen wenig zugetraut würde. Das Ziel der GWS ist daher die Normalisierung, keine Unterschiede zu machen und von den „handicaped people“ die gleiche Arbeitsleistung zu fordern. „Unternehmen, die den Schritt einer Anstellung wagen, übernehmen wahrnehmbar deren soziale Verantwortung“, meint Kienesberger. Das Angebotsspektrum der GWS ist ein breites: Erzeugung von Druckereiprodukten (von der Visitenkarte bis zum professionellen Großbannerdruck), Souvenirs, Stickereien, Medaillen und sogar Reinraummontagen mit einem Qualitätsmanagementsystem nach EN ISO13485. In diesem Labor können unter anderem medizinische Einmalartikel wie Infusionshähne und Druckdome,

aber auch Blutabnahmesysteme und Sonden für die antimikrobielle, photodynamische Therapie in der Zahnmedizin erzeugt werden. Fruchtbare Zusammenarbeit. Seit einigen Jahren kooperiert die Paracelsus Universität mit den GWS sehr erfolgreich im Dienstleistungs- und Produktionsbereich. Die Universität schätzt die GWS als verlässlichen Partner in den Bereichen Reinigungs-, Versand- und Komplettierarbeiten. Kienesberger: „Wir profitieren gegenseitig. Unseren Mitarbeitern wird viel Wertschätzung entgegen gebracht. Außerdem sammeln wir gemeinsam Erfahrungen, wie zum Beispiel beim Reinigen der großen Glasflächen des Universitätsgebäudes.“ Er ergänzt: „Und wir profitieren natürlich auch von der Marke Paracelsus Universität.“ Neuestes Produkt der Zusammenarbeit ist der Uni-Sweater, erhältlich im Paracelsus Shop: www.pmu.ac.at/shop

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Günter Kienesberger ist Geschäftsfeldleiter für den Bereich Service und Dienstleistungen bei den GWS Integrativen Betrieben Salzburg

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Research

Research

Der erste Fellow Was Christoph Thaler, der erste Absolvent des neuen Paracelsus Clinical Fellowships, in Amerika gelernt hat. Autor: Andreas Aichinger Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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„Unser gesellschaftliches Problem ist nicht das Übertraining. Ich habe Angst davor, dass Herzpatienten keinen Sport treiben, als dass sie zuviel oder das Falsche machen.“ Josef Niebauer

Von der PMU-Website zu spannenden Lernerfahrungen: „Fellow“ Christoph Thaler nützte die einmalige Gelegenheit im Labor von Michael Yaszemski an der Mayo Clinic zu forschen.

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hristoph Thaler verdankt sechs der spannendsten Wochen seines bisherigen Berufslebens einer recht unspektakulären Angewohnheit: Der 31-Jährige checkt in regelmäßigen Abständen die Website der Paracelsus Universität und sieht sich nach interessanten Neuigkeiten um. Als der junge Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Orthopädie im Vorjahr wieder einmal bei www.pmu.ac.at vorbeisurfte, fand sich unter „Forschung“ ein völlig neues Angebot: das Paracelsus Clinical Fellowship. Die Idee: Angehenden Fachärzten soll das Erlernen spezieller klinischer und wissenschaftlicher Methoden an verschiedenen Partnerinstitutionen – von der Mayo Medical School bis zur nicht minder renommierten Duke University School of Medicine – ermöglicht werden. Christoph Thaler zögert nicht lange, bewirbt sich als erster Interessent überhaupt – und ist erfolgreich. Im Labor eines Helden. Der frühe Vogel fängt den Wurm – und der ist im Falle Christoph Thalers ein wissenschaftlicher und klinischer Leckerbissen der Spitzenklasse. Dank der guten Kontakte der Paracelsus Universität zur Mayo steht Thaler am 10. November 2010 nämlich einem Mann gegenüber, der in den Staaten zu den ganz Großen gehört: Michael Yaszemski. Yaszemski, der an der

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Vor seinem AmerikaAufenthalt erhielt Christoph Thaler eine Einführung in den Laboralltag. Charity Nofziger vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie stand ihm mit Rat und Tat zur Seite.

Georgetown University seinen Doktor der Medizin und am M.I.T. den für Chemie gemacht hat, ist heute Professor für Orthopädie und Bioengineering an der Mayo Clinic und Direktor des „Tissue Engineering and Biomaterials Laboratory“. Darüber hinaus ist Yaszemski auch Brigadegeneral der US Air Force und hat während des Irakkriegs mehr als 1000 Operationen durchgeführt – die erzielte Überlebensrate von 96 Prozent sollte ein Weltrekord in der Militärmedizin sein. Internationale Bekanntheit erlangte der oft als „bescheidener Held“ beschriebene Top-Chirurg mit der erfolgreichen Operation einer Krebspatientin, die als „Woman cut in Half“ weltweit Schlagzeilen machte. Knorpel & Klinik. Vor allem in wissenschaftlicher Hinsicht gab es für Thaler in Yaszemskis Labor viel zu lernen. Unter anderem konnte sich der gebürtige Zeller mit der Knorpelzellenzüchtung aus Stammzellen und Therapie von bösartigen Knorpeltumoren beschäftigen. Letzteres unter lokaler ChemotherapieAnwendung, wobei so genannte „Scaffolds“ als Trägermedium verwendet werden. Im klinischen Bereich war Thaler beeindruckt, dass „an der Mayo Clinic selbst Topmediziner ganz auf Augenhöhe mit den Patienten kommunizieren.“ Ebenso eindrucksvoll sei gewesen, wie sehr junge Assistenten motiviert würden,

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„Das Paracelsus Clinical Fellowship ist ein tolles Angebot, das es so in Österreich sonst nirgendwo gibt.“ Christoph Thaler

Fragen zu stellen. Nur konsequent, dass der 31-Jährige selbst einmal an die neuen Teaching-Eindrücke anschließen und auch den Dialog mit Patienten entsprechend gestalten will. Thaler: „Ich nehme vom Paracelsus Clinical Fellowship mit, dass ich dem Patienten in aller Ruhe und geduldig zu erklären versuche, was ich ihm anbieten kann und was die Alternativen sind.“ Übrigens: In seinem finalen Empfehlungsschreiben lobt Yaszemski die hohe Motivation, harte Arbeit und die „exzellenten“ Kommunikationsfähigkeiten des Österreichers. Perfekte Rahmenbedingungen. Bei solchen Chancen verwundert es wenig, dass sich nach der Rückkehr nach Salzburg bereits acht Fellowship-Interessenten nach Thalers Erfahrungen erkundigt haben. Wichtig seien vor allem eine in-

tensive inhaltliche Vorab-Recherche sowie das rechtzeitige Knüpfen von Kontakten, so der Vorreiter. Und last but not least auch ein Chef, der das Unterfangen befürwortet und unterstützt – in Thalers Fall Klinikvorstand Ulrich Dorn. Bis zu 15 Fellowships jährlich sind theoretisch möglich, finanzielle und organisatorische Unterstützung durch die Universität inklusive. Und der Job? Christoph Thaler: „Ich habe vier Wochen Dienstfreistellung bekommen und mir zwei Wochen Urlaub genommen.“ Was bleibt, sind unvergessliche Erfahrungen. Erfahrungen, die Thaler beim Aufbau einer sportorthopädischen Ambulanz in Salzburg mit einbringen wird können. Thalers Resümee: „Das Paracelsus Clinical Fellowship ist ein tolles Angebot, das es so in Österreich sonst nirgendwo gibt.“ Richtlinien & Antragsformular: www.pmu.ac.at/de/1349.html

Dr. Christoph Thaler, 31, hat 2003 sein Medizinstudium in Innsbruck abgeschlossen und danach seine Ausbildung an der Universitätsklinik Innsbruck fortgesetzt. Nach dem Wechsel nach Salzburg 2006 wurde der Zeller Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Orthopädie und konnte im vergangenen Februar seine orthopädische Ausbildung abschließen.

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Research

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ie Agentur mit Sitz in London ist zuständig für die europaweite Zulassung von Medikamenten und kontrolliert auch sämtliche klinische Studien, die damit in Zusammenhang stehen. Im offiziellen Schreiben an den Leiter des neuen Zentrums und Vorstand des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie, Markus Paulmichl, gratuliert die EU-Wissenschafterin auch zur Förderung durch das Land Salzburg. „Es ist ein wichtiger Schritt nach vorn zur Unterstützung der tief greifenden Veränderungen, die im Zusammenhang mit der individualisierten Medizin im öffentlichen Gesundheitswesen auf uns zukommen“. Ziel des neuen Zentrums als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung ist die Entwicklung individuell-patientengerechter Medikamente, um so ihren Einsatz wirkungsvoller und vor allem sicherer zu machen. Das genetische Kostüm. Die Pharmakogenetik ist durch die Erforschung und Entschlüsselung genetischer Informationen zu einem wichtigen Zweig der

Medikamente nach Maß „Wir begrüßen diese ausgezeichnete Initiative, sie bereichert die EU-Netzwerke mit einem neuen Kompetenzzentrum“, schreibt Marisa Papaluca Amati, wissenschaftliche Leiterin der European Medicines Agency (EMA), anlässlich der Eröffnung des neuen Zentrums für Pharmakogenetik und Pharmakogenomik an der Paracelsus Universität. Autorin: Ilse Spadlinek . Fotos: Franz Neumayr

medizinischen, pharmazeutischen und molekularbiologischen Wissenschaften geworden. „Neben Alter und Lebensweise spielen auch genetische Faktoren wie Geschlecht und Mutationen in unserer Erbsubstanz eine wichtige Rolle dabei, wie wir auf die Gabe von Medikamenten reagieren“, erklärt Paulmichl und führt weiter aus: „In der Medizin orientiert man sich aber vielfach immer noch am ‚Modellmenschen’, 1,70 m groß, 70 kg schwer, auch zwischen Mann und Frau

wird kaum unterschieden. Das ‚genetische Kostüm’ eines jedes Menschen ist jedoch unterschiedlich und dementsprechend ist auch die Reaktion auf Medikamente unterschiedlich. Was dem einen Patienten hilft, wirkt beim anderen gar nicht und kann bei einem dritten sogar gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen.“ Mit Hilfe der Pharmakogenetik und Pharmakogenomik sollen nun jene Gene herausgefunden werden, die diese unterschiedlichen Reaktionen bewirken.

Derzeit werden pharmakogenetische Informationen vor allem in Bereichen eingesetzt, wo der Abstand zwischen wirksamer und giftiger Dosis eines Medikaments besonders klein ist. Ein Beispiel: 20 % der verwendeten Medikamente werden über ein Enzym mit dem Namen CYP2D6 abgebaut. Zu diesen Medikamenten gehören bestimmte Antidepressiva, Antipsychotika oder Medikamente gegen Bluthochdruck. 6 bis 8 % der europäischen Bevölkerung können diese Medikamente nur ungenügend abbauen, wodurch schwere Nebenwirkungen auftreten können. Im Gegensatz dazu werden bei 4 % der Bevölkerung diese Medikamente besonders schnell abgebaut – damit ist die Wirkung bei diesen Patienten ungenügend. Ein strategisches Forschungsfeld. Die Entwicklung fördert auch das Land Salzburg bis zum Jahr 2014 durch eine kräftige Anschubfinanzierung in Höhe von € 350.000 jährlich. „Salzburg soll als Wissenschafts- und Forschungss-

Um 19 Euro verreisen? Sicher ein billiger Schmäh.

„Bunte Bilder“ am Schirm, die nur Experten auflösen können. Ein modernes Forschungsinstitut benötigt eine perfekte Laborausstattung, die Paracelsus Universität ist mit mehreren Labors top.

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tandort international sichtbar und wettbewerbsfähig sein“, so Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bei der Vertragsunterzeichnung am 25. Jänner 2011. „Dafür braucht man sehr gute, wenn nicht die besten Köpfe und dazu die entsprechende Infrastruktur. In der Forschung bedeutet das erstklassig besetzte, aber auch erstklassig ausgestattete Labors“. Eng mit der Einrichtung des neuen Zentrums verbunden ist auch ein anderes Projekt des Landes, die Entwicklung des „Patientensicherheitsgurts“. Das Kernstück dafür bildet eine zu gründende spezielle DNA-Bank, in der Proben von Patientinnen und Patienten gesammelt und anonymisiert beforscht werden sollen. Wichtige Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden (z. B. Unverträglichkeit bzw. Unwirksamkeit bestimmter Wirkstoffe), sollen unter Berücksichtigung auf den Datenschutz und im Einklang mit AGES und Ethik-Kommission wieder entschlüsselt und für die Betroffenen zugänglich gemacht werden. •

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (vorne) mit Rektor Herbert Resch (vorne) und Institutsvorstand Markus Paulmichl mit seiner Mitarbeiterin Silvia Dossena im neuen Zentrum.

Info-Box Individualisierte Medizin • Die Pharmakogenetik erforscht die genetischen Variationen unterschiedlicher Individuen und den Einfluss der Gene auf die Wirksamkeit (Pharmakodynamik) und Verträglichkeit (Pharmakokinetik) von Arzneimitteln. • Die Pharmakogenomik befasst sich mit dem gesamten Genom einer speziellen Population und der Wechselwirkung von Wirkstoffen mit der Gesamtheit aller Gene.

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Body-Check

Wissen ist gesund: Überreaktion des Immunsystems

Dr. Axel Behnisch wurde am Klinikum Großhadern der Ludwig-MaximiliansUniversität München ausgebildet und ist seit 2006 Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde, Allergologie und Notfallmedizin. Seit Oktober 2009 ist er am Universitätsklinikum Salzburg tätig und arbeitet schwerpunktmäßig auf dem Tätigkeitsfeld der Rhinologie und Nasennebenhöhlenchirurgie. Die intensivere Beschäftigung mit allergischen Nasenund Nasennebenhöhlenerkrankungen seit acht Jahren rundete er 2009 mit der Facharztzusatzbezeichnung „Allergologie“ ab, und ist daher als Ansprechpartner der hiesigen HNO-Klinik für das geplante interdisziplinäre Allergiezentrum am Landeskrankenhaus vorgesehen. Im nebenberuflichen Interessensgebiet ist Behnisch als begeisterter Alpinist auch als Expeditions- und Höhenmediziner aktiv. Er begleitete als Expeditionsarzt bereits mehrere bergsteigerische Unternehmungen in die Gebirgsregionen des Himalaya.

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Autor: Axel Behnisch . Fotos: istock, Paracelsus Uni/wild+team

Diagnose Unter Allergie versteht man die überschießende Reaktion des Immunsystems auf alltägliche Reize wie Pollenflug, Tiere und deren Stoffwechselprodukte, oder bestimmte Nahrungsmittel. Dabei kann sich eine allergische Erkrankung typischerweise als Erkrankung der oberen Atemwege („Heuschnupfen“), Augentränen oder -jucken, als Hauterkrankung oder als Lungenerkrankung („Asthma“) niederschlagen.

Symptome Als allergiebezogene Krankheitssymptome im HNO-Feld gelten der saisonale Heuschnupfen (Pollenallergie) oder ein ganzjähriger, chronischer Schnupfen (z. B. Hausstaubmilbenallergie). Dabei sind die typischen Heuschnupfensymptome eine obstruktive Nasenatmungsbehinderung, Niesattacken, chronisches Nasenlaufen, ein quälendes Augenjucken oder Tränen. Als Nebenform inhalativer Allergien kann es – aufgrund

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molekularar Kreuzreaktionen – ebenso zu dem so genannten oralen Allergiesyndrom, einem Brennen der Mundschleimhäute mit Schleimhautschwellungen und Bläschenbildung kommen.

Diagnostik und Therapie Das Vorliegen einer Allergie kann durch eine detaillierte Anamnese und verschiedene diagnostische Tests (z. B. Blutuntersuchung, Haut- oder Provokationstests) festgestellt werden. Die Therpiestrategie wird dem Schweregrad, der anatomischen Krankheitslokalisation und den persönlichen Bedürfnissen und Lebensgewohnheiten des Allergieerkrankten angepasst. Antihistaminika und Steroide sind als rein symptomatische Therapie, d. h. nur als medikamentöse Linderung von Symptomen ohne Krankheitsbehebung, zu betrachten. Eine ursächliche Therapie ist hingegen die Hyposensibilisierung. Indem der Allergieerkrankte dem krankheitsauslösenden Allergen in regelmäßigen Zeitab-

ständen ausgesetzt wird, kommt es zu einer Immunmodulation und damit nachhaltigen Besserung.

Prävention Im Rahmen von Studien wurde ein massiver Anstieg an allergischen Erkankungen beobachtet. Diese haben sich seit 1934 verzwanzigfacht. Angesichts der unverändert steigenden Erkrankungs-Indizidenz und der Tatsache einer frühkindlichen Prägung unseres Immunsystems, kommt dem Begriff der Allergie-Prävention ab frühestem Kindheitsalter eine besondere Bedeutung zu. Allergologen klären heute über Fragen einer immunologisch sinnvollen Säuglingsernährung, Allergenkarenz und späteren Expositionsprophylaxe auf. Neuere Erkenntnisse geben dabei Hinweise auf eine gesunde frühkindliche Prägung des Immunsystems durch Stimuli wie Wurmbesiedelung und durch Exposition gegenüber organischer Materie wie z. B. Kuhmist, Heu oder Bakterien. •

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„Ich mach mir keine Sorgen im Alter, denn bei SeneCura bleibe ich fit und beweglich.“

Dr. Wilhelm Worell, Bewohner SeneCura Sozialzentrum Krems

www.senecura.at


Friends

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Hinteregger – Zuverlässigkeit am Bau Das Kapital des Unternehmens sind die Mitarbeiter. Ein Satz, der schön klingt, grundsätzlich vollkommen richtig ist und doch viel zu oft gesagt wird, um ungeprüft glaubhaft aufgenommen zu werden. Klaus Hinteregger hat diesen Satz auch gesagt und eine Ergänzung hinzugefügt. „Das Kapital unseres Unternehmens sind die Mitarbeiter. Maschinen kann ich ausborgen.“ Klaus Hinteregger ist Chef einer privaten Baugesellschaft. Und seit 31 Jahren deren erfolgreicher Geschäftsführer. Zweifel ausgeschlossen. Autor: Gottfried Stienen . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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s ist kurzweilig mit Klaus Hinteregger ein Gespräch zu führen. Dieser Mann hat viel zu erzählen, lebt nach Grundsätzen, hat in vielen Berufsjahren gute und schlechte Zeiten erlebt und mit 1. Jänner 2011 offiziell den Ruhestand angetreten und sein Unternehmen in die Hände seiner drei Söhne gegeben. Einer davon, Stefan, ist sein Nachfolger als Geschäftsführer. Der Rucksack, mehr als 1000 Mitarbeitern in unruhigen wirtschaftlichen Zeiten, wo der aggressive Verdrängungswettbewerb zahlreichen Baufirmen den Garaus gemacht hat, einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, ist schwer. Wenn die Nachfolger von Klaus Hinteregger mit ähnlichem Einsatz, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Menschlichkeit dieses Bauunternehmen führen, wird die 100-Jahr-Feier 2014 eine große Party werden.

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Mit anderen gemeinsam zu arbeiten, ein zuverlässiger Partner zu sein, ist Klaus Hinteregger wichtig und er erwähnt die Partnerschaft seines Unternehmens mit der deutschen Bahn. „Wir haben vor vielen Jahren einen Großauftrag erhalten und durften die ICE-Strecke von Frankfurt nach Köln neu bauen. Das war ein 2-Milliarden-Mark-Auftrag und wir haben diesen zur Zufriedenheit aller sehr gut abgewickelt. An dieser Stelle sei die Kernkompetenz von G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. erwähnt: es sind dies Tunnel- und Stollenbau, Kraftwerksbau (Flusskraftwerke, Speicherkraftwerke), Hoch- und Tiefbau

sowie Althaussanierungen. Im Vorjahr betrug der Umsatz zwischen 230 und 250 Millionen Euro. Hinter diesen beeindruckenden Zahlen steht Klaus Hinteregger, seine Familie und sein Vater als Firmengründer. Schon mit 19 Jahren wurde Klaus Hinteregger durch den plötzlichen Tod seines Vaters 1965 buchstäblich ins kalte Bau-Wasser geworfen und musste mit seiner Schwester die Geschäftsführung übernehmen. Mit großem Einsatz, Sparsamkeit und Geschäftstüchtigkeit hat das Bauunternehmen in all den Jahrzehnten die technischen Entwicklungen und Veränderungen erfolgreich bewältigt und mit diversen Firmenzukäufen zur Nutzung von Synergien seinen Platz und Ansehen in der Branche gewonnen. „Es war vorteilhaft als privates Unternehmen handeln zu können,“ meint Hinteregger, „wir können rascher als andere entscheiden, sofort auf den Markt reagieren und Innovationen schnell annehmen. Das ist doch auch eine Stärke der Paracelsus Universität.“ Heute sagt Hinteregger, dass er alles wieder so machen würde, hätte er nochmals die Wahl. Sitzt man

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diesem Mann gegenüber, ist kein Zweifel an seinen Worten möglich. Der erfolgreiche Unternehmer strahlt Vitalität aus („Ich trinke keinen Alkohol, esse jedoch, was mir schmeckt“) und erzählt gerne von seinen ungezählten Ausflügen auf viele Baustellen in all den Jahren. „Ich habe viel mit meinen Arbeitern auf den Baustellen geredet, das war mir immer wichtig. Jeder konnte zu mir kommen mit seinen Wünschen oder auch seinen Sorgen. Ein gutes Betriebsklima war und ist mir enorm wichtig.“ Die Technik habe sich geändert, die Luft in der Bauwirtschaft sei rauer geworden, „aber ich habe nie aus den Augen verloren, dass die Mitarbeiter das Kapital des Unternehmens sind. Maschinen kann ich ausborgen.“ Hinteregger trägt an diesem Tag eine Trachtenjacke, weil ihm die Tracht als Kleidung gefällt, er schätzt und lebt Traditionen und bezeichnet sich selbst als konservativ. „Ich mag nicht Skifahren im Sommer, ich gehe ja auch nicht im Winter im Wolfgangsee schwimmen.“ In seiner Freizeit spielt er gerne Golf und geht zur Jagd. Dieses Hobby bedeutet

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Gebhard Klaus Hinteregger, so sein vollständiger Name, ist ein großzügiger Förderer der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und er macht dies gerne. „Ich bin stolz von Beginn der Universität als Unterstützer dabei zu sein und werde dies auch weiterhin tun.“ Hin-

teregger sieht sich als Partner der Paracelsus Universität und war seinerzeit, also vor acht Jahren, von der Idee sofort begeistert. „Ich schätze die Arbeit der Ärzte generell und mir gefällt das Angebot der Uni, die jungen Studierenden zu führen und zugleich sehr zu fördern. In Salzburg können sich die Studenten an der Paracelsus Uni nicht verzetteln, die Richtung wird halt vorgegeben.“ Zudem habe er damals den Mut der Betreiber bewundert, den privaten Weg zu gehen.

Beteiligung an der Errichtung von mehr als 32 Fluss- und Hochgebirgskraftwerken und die Herstellung von bisher 364 km Stollen, Straßen- und Eisenbahntunnels sind eindrucksvolle Beispiele für die Schaffenskraft von Klaus Hinteregger.

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Friends Klaus Hinteregger sieht die Paracelsus Universität als Bereicherung für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Salzburg.

für ihn Abschalten, Erholung und die Natur genießen. Bevorzugte Jagdgebiete, weil Eigenjagden, sind Bad Ischl und eine Region im Burgenland. „Dort gibt es Niederwild.“ Wenn heute Klaus Hinteregger behauptet, dass es ihm leicht falle, in Pension zu gehen, begründet er dies trocken und ohne Leidenschaft. „Das Vis-à-Vis auf der Bauherrenseite ist weg. Die Jungen haben eine andere Arbeitsweise, das hat sich geändert. Ist so, ich schaue mit Stolz zurück.“ Leidenschaftlich wird Hinteregger beim Thema Auto. Er sei zwar kein Autonarr, sammle auch

Dank den Förderern

keine Oldtimer, aber einige andere sehr interessante Boliden. Auf die Nachfrage welche, fällt etwa der Name Ferrari. Irgendwie beneidenswert. Noch etwas: Politisch engagiert hat sich Klaus Hinteregger in Salzburg nie, obwohl er mehrmals gefragt worden ist. Den Titel Kommerzialrat hat man ihm aber umgehängt. Die Wirtschaftskammer ist daran schuld. Das mag man durchaus als Zeichen der Anerkennung für ein erfülltes und erfolgreiches Arbeitsleben sehen. Soll man sogar, vielmehr, muss man. •

Ein herzliches Dankeschön

Neben dem Land und der Stadt Salzburg und den Salzburger Gemeinden unterstützen folgende namhafte Persönlichkeiten, Firmen und private Mäzene die Paracelsus Medizinische Privatuniversität:

• ACM Projektentwicklung GmbH • Aicher, Max • Ambience Sound + Light GmbH • Bankhaus Carl Spängler & Co. AG • Capsumed Pharm GmbH • Carbo Tech Composites • CSS Health Care Services GmbH • DBS Gesellschaft - Kubin, H. und Kainberger, P. • DBW Industrieberatung Naue KG • die ärztebank • Die Hayward Privatstiftung • dm drogeriemarkt GmbH • Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH • Fürst Developments GmbH • G. Hinteregger & Söhne Bauges. mbH. • Gasteiner Mineralwasser G.m.b.H. • Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. • Genelin, Ellen & Frank • General Electric Austria GmbH • Georg Pappas Automobil AG • Greither, Andreas • Großglockner-Hochalpenstraßen AG • HALI Büromöbel GmbH • Hansjörg Wyss Foundation • Intertops Sportwetten GmbH - Train, Detlef • Jacobs, Klaus J. † • Jacoby Pharmazeutika AG - Jacoby, Heinrich • Johnson & Johnson • Kahn, Donald • Kastner & Partners • Kellerhals, Helga & Erich • Kirchmair, Veronika & Haslauer, Claus • Krones AG • KTM Sportmotorcycle AG • Kuhn Baumaschinen GmbH • Kuhn, Irmgard • Laber Holding und Laber Druck • Laber, Inge • Lagermax • Landeshypo Salzburg • Lohmann & Rauscher GmbH • M. Kaindl Holzindustrie • MED-EL • Medpreneur GmbH • Miele GesmbH • Moosleitner Ges.m.b.H • Mundipharma GmbH • Oesch-Hayward, Irene • Österreichische Lotterien • Papp, Christoph • Paracelsus Rotary Club • Privatinvest Bank AG • Pro Salzburg Stiftung - Ruckser-Giebisch, Gertraud • Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co • Red Bull - Mateschitz, Dietrich • Rexam • Roche Diagnostics GmbH • Roche Group • Sallmann Bürotechnik • Salzburg Aluminium AG • Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH • Salzburger Sparkasse Bank AG • Sanitas Ges.m.b.H • Schels, Rosemarie • Schoellerbank AG • Schön Privatstiftung • Schröcksnadel, Peter • Schwarzkopf, Klaus • Segafredo Zanetti Austria Ges.m.b.H. • SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH • Senoplast Klepsch & Co GmbH & Co KG • Siemens AG Österreich • Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG • Stieglbrauerei zu Salzburg. Privatbrauerei • Stiller, Ingrid und Franz • Synthes Österreich GmbH • von Mierka, Johanna † • VR meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) • Windhager, Gernot • Wozabal Textilservice GmbH & Co KG • Wüstenrot Versicherungs-AG

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Point of View

Geglückte Vernunftehe Damit die „Vernunftehe“ zwischen der Paracelsus Universität und der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg auch wirklich gut funktioniert, hat Koordinator Erwin Rovan stets auch etwas Liebe eingefordert – und selbst viel davon gegeben

Ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Rovan unterrichtet seit 1971 an der NAWI in den Fächern Organismische Biologie. Als Koordinator sorgt er seit der Gründung der Paracelsus Universität in der Lehre der vorklinischen Fächer für ein reibungsloses Miteinander der beiden Universitäten.

Autorin: Ilse Spadlinek . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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aracelsus Today: In diesem Herbst legen Sie nach acht Jahren Ihr Amt als Koordinator zurück. War es schwer, Diener zweier Herren zu sein? Erwin Rovan: Ja, schon. Aber es waren nicht zwei Herren, sondern zwei Aufgaben und beide haben eines großen Zeitaufwandes bedurft. Es gab Jahre, da begann der Tag für mich um halb fünf und endete um 11 Uhr nachts. Ich wollte ja auch noch Forschung im Labor betreiben. Das hat sich dann später besser eingespielt. Paracelsus Today: Die Kooperation zwischen der großen öffentlichen und der kleinen privaten Uni war ein Novum, auch eine Herausforderung? Erwin Rovan: In dieser Form, dass eine medizinische Universität die vor-

„Ich denke, dass die Paracelsus Universität heute ein gleichwertiger Partner zur Universität Salzburg geworden ist, das zeigen die zahlreichen Netzwerke deutlich“ Erwin Rovan

klinischen Fächer auslagert, sicher. Die NAWI übernahm einen Großteil dieser Fächer, nachdem wir sie gemeinsam auf den modernen praxisorientierten Lehrplan der Paracelsus Universität abgestimmt hatten. Die Herausforderung für uns alle dabei

war, den naturwissenschaftlichen Stoff als Basis so medizinrelevant aufzubereiten, dass die Mediziner in ihren weiterführenden Lehrveranstaltungen darauf aufbauen können. Das ist immer noch eine Herausforderung. Paracelsus Today: Wie steht es heute um den Status der Paracelsus Universität? Erwin Rovan: Das ist natürlich nicht zu vergleichen mit dem zu Beginn. Ich denke, dass die Paracelsus Universität heute ein gleichwertiger Partner zur Universität Salzburg geworden ist, das zeigen die zahlreichen Netzwerke deutlich. Beide haben voneinander hinsichtlich Lehre, Forschung und Internationalität profitiert. Die Akzeptanz der Paracelsus Universität von heute ist unbestritten, sie hat sich auch international zu einer fixen, anerkannten Größe verwirklicht und präsentiert. Man kann ihr nur wünschen: ad multos annos Paracelsus Today: Durch die Lehre waren Sie immer mit Studierenden verbunden – werden sie das vermissen? Erwin Rovan: Das ist der wirklich wunde Punkt. Sowohl das Arbeiten mit als auch die Sorge für die Studierenden hatte über all die Jahre Priorität, es war eine der spannendsten Aufgaben für mich. Ich befürchte also, dass mir das sehr, sehr abgehen wird. •

An der Paracelsus Uni unterrichten Naturwissenschaftler der Universität Salzburg die Studierenden in den vorklinischen Fächern Biologie, Biochemie, Physik, Chemie sowie Genetik und Informatik und ordnen sich so in den Lehrplan „von der Zelle zum Gewebe, vom Gewebe zum Organ und vom Organ ganzheitlich zum Patienten“ ein. Ehrenrektor Julian Frick (links) ehrte Erwin Rovan mit der Paracelsus Medaille.

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WI R SI N D KEI N U NTER N EHMEN WI E J EDES AN DER E. Innovative Produkte zur Behandlung von koronaren und peripheren Gefäßerkrankungen wie z.B. Katheter und Stentsysteme für unterschiedliche Indikationen Innovative Produkte zur Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Carto-3D-Navigationssystem Lösungen für verschiedenste Indikationen der Orthopädie mit Schwerpunkt Knie, Hüfte und Schulter sowie innovative Implantate und Instrumente der Unfallchirurgie Systeme für das gesamte Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie-Implantate und Instrumente für traumatologische, degenerative und Bewegung erhaltende Eingriffe sowie Deformitäten und Tumore Fixationssysteme und Instrumente für Gelenk erhaltende Chirurgie, insbesondere Arthroskopie und Sportmedizin Instrumente und Implantate für den gesamten Bereich der Neurochirurgie, - radiologie und - modulation wie z. B. Hydrocephalus Shunts, implantierbare Schmerzpumpen sowie Stents und Coils Innovationen für die minimal-invasive und offene Chirurgie Plasmasterilisationssysteme, Aufbereitungsautomaten für flexible Endoskope, Reinigungs- und Desinfektionspräparate, Raum- und Flächendesinfektionssysteme Produkte zur innovativen Behandlung der Morbiden Adipositas wie gastric banding und gastric bypass Chirurgisches Nahtmaterial und indikationsspezifische Implantate wie teilresorbierbare Netze für die Hernienchirurgie, Hautkleber und Silikon-Drainagen Minimalinvasive gynäkologische und urologische Operationsverfahren zur Therapie von Stressharninkontinenz, Beckenbodensenkung und Erkrankungen der Gebärmutter Resorbierbare Hämostyptika, humaner Fibrinkleber und synthetischer Kleber für die intraoperative Blutstillung sowie Versiegelung von Gefäßanastomosen Innovative Produkte zur Brustkrebsdiagnostik wie Vakuumbiopsie-System und Gammasonde Optimale Versorgung mit zuverlässigen und modernen Blutzuckermessgeräten sowie Schulungsmaterialien für Patienten Innovative Kontaktlinsen für hervorragenden Tragekomfort

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